Die Fußball-WM am Freitag, 9. Dezember
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Was jetzt?
Die Fußball-WM am Freitag, 9. Dezember
von Christian Spiller
Ressortleiter Sport ZEIT ONLINE

Guten Morgen! Heute beginnen die Viertelfinals, aber lassen Sie es trotzdem etwas ruhiger angehen. So wie Lionel Messi.

Das Spiel des Tages

Niederlande gegen Argentinien (20 Uhr, ARD). Weil allein der Klang dieses Viertelfinales schon nach WM klingt. Weil man sich dabei an dieses Artefakt von Dennis Bergkamp erinnert. Und weil Lionel Messi mitspielt, der Weltstar in Altersteilzeit. Über weite Strecken des Spiels darf Messi spazieren gehen, seine Kollegen arbeiten für ihn mit. Wenn er dann aber mal den Ball bekommt, passiert eigentlich immer etwas. Die WM-Bilanz des 35-Jährigen bisher: drei Tore, ein Assist. Louis van Gaal, der Trainer der Niederlande, sieht in Messis dosiert eingesetzter Arbeitsleistung hingegen eine Chance für sein Team. Ein Fall für den Betriebsrat?

© Alex Pantling/Getty Images

Wer wird wichtig?

Noch zwei Jahre älter ist Luka Modrić. Der Kroate ist die Hoffnung seines Landes im ersten Viertelfinale des Tages gegen die übermächtig wirkenden Brasilianer (16 Uhr, ARD). Denn wenn es einen Kroaten gibt, der ähnliches Ballgefühl hat wie der Gegner, dann ist es Modrić. Seine Spezialität ist der Pass mit dem Außenrist, eine Berührung, von der jeder Ball träumt. Blöd nur, dass Modrić sein Geheimnis unlängst Vinícius Jr. anvertraut hat. Der ist bei Real Madrid zwar Teamkollege, nun aber plötzlich Gegner.

© Richard Heathcote/Getty Images

Die Alternative des Tages

Mal wieder schön im Strafgesetzbuch schmökern. Die Paragrafen 331 bis 337 Strafgesetzbuch (und andere) regeln zum Beispiel Korruptionsdelikte. Keine Sorge, wir wollen Ihnen nichts anhängen, aber heute ist Welttag der Korruption. Also genauer: Weltantikorruptionstag natürlich. Ein Tag, von den Vereinten Nationen gefördert, um das Bewusstsein für Korruption zu verstärken. Hatte also doch einen Sinn, dass die WM in Katar in den Dezember verlegt wurde.

Neues aus Doha

Mein Kollege Nico Horn fühlt sich einsam, schon wieder:

"Als wir vor fast drei Wochen im Hotel ankamen, waren dort keine Gäste außer uns. Irgendwann trudelten die anderen ein, vor allem Fans aus England, Brasilien, Mexiko und China. Es wurde immer voller. Jetzt aber, in der K.-o.-Phase, leert es sich wieder. Neulich lag in der Hotellobby ein riesiger grüner Sombrero. Den hätten Fans aus Mexiko (auch schon ausgeschieden) hiergelassen, sagten unsere Gastgeber. Seitdem fragen mein Kollege Oliver und ich uns, was wir verschenken könnten: Vielleicht eine One-Love-Binde?"

© Joe Klamar/Getty Images

Wer hat uns diese WM eingebrockt?

Ángel María Villar Llona. Als aktiver Fußballer streckte der Baske einst Johan Cruyff per Ellenbogen nieder. Im feinen Zwirn des Fifa-Funktionärs war er nicht viel eleganter unterwegs. Als Chef der Gemeinschaftsbewerbung von Spanien und Portugal für die WM 2018 soll er mit Katar einen Stimmentausch verabredet haben. 2017 wurde er festgenommen. Er soll Spiele der spanischen Nationalelf arrangiert haben, von denen sein Sohn geschäftlich profitierte. Villar Llona ist längst von allen Ämtern zurückgetreten. Anklagen wurden jedoch nie erhoben.

© Stan Honda/Getty Images

Was gehört Katar noch so?

Kunst, sehr viel Kunst. Zum Beispiel ein Gemälde aus der Serie Die Kartenspieler von Paul Cézanne für kolportierte 250 Millionen Dollar. Es ist nicht das einzige Kunstwerk, dass Sheikha Al-Mayassa bint Hamad bin Khalifa Al Thani, die Schwester des Emirs, so erstand. Sie gilt als eine der reichsten Kunstsammlerinnen der Welt. Auch Bilder von Gauguin, Rothko und Skulpturen von Damien Hirst hat sie sich gesichert. In den kommenden Jahren sollen in Doha High-End-Museen eröffnen, in denen die Werke zu sehen sein könnten. Ob dort ebenfalls Neymar ausgestellt wird, der Katar immerhin auch 222 Millionen Euro gekostet hat, ist noch unklar.

Das Zitat des Tages

"Er sieht gut und glücklich aus. Das ist gut für uns."

(Argentiniens Alex Mac Allister über Lionel Messi) 

Wir wünschen einen guten Tag! 

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Ihr Christian Spiller

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