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Rentabel für Wenige – hart für die Anderen: 
Arbeiten an Bord eines Kreuzfahrtschiffes

 

Ahoi
Schiff: Ida Wyss aus Basel (7 Jahre) | Animation: fairunterwegs
Schiff: Ida Wyss (aus Basel | 7 Jahre alt) | Animation: fairunterwegs

Als ich den Grundlagentext zur Kreuzfahrtnation Schweiz las, war mir direkt klar: Ich muss mit einem Crew-Mitglied eines Kreuzfahrtschiffs sprechen. Naiverweise dachte ich, dass das schnell gehen würde. 

Das ist die abschliessende dritte Folge zu unserem Dossier zur Kreuzfahrtnation Schweiz zu den Arbeitsbedingungen an Bord von Kreuzfahrtschiffen und den Folgen für Hafenstädte

Die folgenden Tage überraschten: Zunächst konnte ich Kontakt zu einem italienischen Crew-Mitglied bei Viking knüpfen. Die Person brauchte von mir das Versprechen, absolute Anonymität zu wahren. Kurz vor dem Termin kam die Absage: Zu gross war das Unwohlsein. Aus diesem Gespräch bleibt die abschliessende Aussage: «Ich selbst wurde immer fair behandelt.»

Und was ist mit den anderen?  

Recherchen holten viele anonyme Berichte über Überstunden, Isolation, Abhängigkeiten, Lohnungerechtigkeit und Chancenungleichheit ans Tageslicht. Bei der Seefahrer*innen-Gewerkschaft Nautilus fragte ich nach. «Die Menschen sind auf den Job angewiesen», sagte der Sekretär Piet Dörflinger. Auf die Angst des Jobverlusts, wenn man über die Missstände auspackt, stossen die Gewerkschafter nur allzu häufig. 

In den Philippinen kostet eine Kreuzfahrt-Ausbildung meistens mehr als ein durchschnittliches Jahresgehalt. Die Menschen verschulden sich dafür und werden abhängig vom Job an Bord und der Wohlgesinnung ihrer direkten Vorgesetzten. Denn sie bestimmen, ob die befristeten Arbeitsverträge erneuert werden oder nicht. 

Trotzdem sind viele Angestellte stolz auf ihre Arbeit. Das internationale Lohngefälle führt dazu, dass sie im Vergleich zu ihren Peers in den Heimatländern viel mehr verdienen.  

Aber zu welchem Preis? Nebst psychischen Problemen steht nämlich auch die physische Gesundheit auf dem Spiel: Eine Studie setzt die Luft an Deck von Schiffen mit jener von Shanghai gleich, was die Feinstaubbelastung betrifft. Ein Indiz, dass es sich hierbei um kein linkes Ammenmärchen handelt, ist etwa die Beobachtung von lokalen Ärzten in Marseille, dass die Krebsfälle der Hafenanrainer*innen parallel mit dem Boom der Kreuzfahrtindustrie zugenommen haben. 

So traurig diese Fakten sind, so interessant ist es, darüber zu lesen, wie die Branche damit durchkommt. Das und vieles mehr in unserem Dossier Kreuzfahrtnation Schweiz.  

Es grüsst, 

Matteo Baldi, fairunterwegs-Redaktion  

Wir sind Kreuzfahrtnation:

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Überstunden, Heimweh und Piña Colada

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