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PRESSEMITTEILUNG Nr. 18/2023

Das Recht auf Selbstverteidigung und
die schwierige Frage der Unterstützung
Evangelische Kirche im Rheinland äußert sich zum Ukrainekrieg
Düsseldorf (19. Januar 2023). In der Diskussion um den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine übt die Evangelische Kirche im Rheinland deutliche Kritik an der Russisch-Orthodoxen Kirche und macht zugleich klar, dass Verhandlungen das wichtigste Mittel auf dem Weg zum Frieden sind.

„Wir verurteilen die fortgesetzte Instrumentalisierung und den Missbrauch der Religion durch das Moskauer Patriarchat der Russisch-Orthodoxen Kirche als Gotteslästerung und lehnen jede Form einer theologischen Rechtfertigung dieses Angriffskrieges ab“, heißt es in dem friedensethischen Wort, das die Landessynode heute verabschiedet hat. Zudem dürfe die große Aufmerksamkeit, die nun auf dem Krieg in der Ukraine liege, nicht dazu führen, dass andere Konflikte und Flüchtende aus anderen Regionen der Welt in Vergessenheit gerieten.

Kontroverse Diskussion um die Art der Hilfe für die Ukraine
Für die Synode ist unstrittig, dass gemäß UN Charta Artikel 51 die Ukraine das Recht auf Selbstverteidigung gegen den Aggressor Russland hat. Das schließe auch das Recht auf eine angemessene Nothilfe ein. „Wir erkennen die Notwendigkeit, geeignete Maßnahmen zu ergreifen, die unmittelbar dem Schutz von Wohngebieten und ziviler Infrastruktur dienen. So unstrittig diese konkrete Solidarität mit den Opfern in diesem Krieg ist, so kontrovers diskutieren wir auch in unserer Kirche darüber, welche Mittel zur Unterstützung der Ukraine geeignet und ethisch zu rechtfertigen sind. Wir tun das in dem Bewusstsein, dass jede Entscheidung zur Befürwortung oder Ablehnung von Waffenlieferungen in die Übernahme von Schuld führt und auf Vergebung angewiesen ist.“

Verhandlungen sollten auf dem Weg zum Frieden oberstes Ziel sein
Für eine Kirche, die sich wie die rheinische als eine Kirche auf dem Weg des gerechten Friedens versteht, sei klar, dass gewaltfreie Konfliktlösungen immer die Priorität vor militärischen Lösungen haben müssten. „Frieden wird letztlich durch Verhandlungen erzielt werden, die dem Völkerrecht wieder Geltung verschaffen.“ Dankbar ist die Evangelische Kirche im Rheinland für die Bereitschaft vieler in der Gesellschaft, den aus der Ukraine nach Deutschland geflüchteten Menschen weitgehende Hilfen zukommen zu lassen. „Wir wollen, dass diese Hilfe auch allen anderen vor Krieg, Hunger, Verfolgung und Vernichtung zu uns geflüchteten Menschen zuteilwird“, heißt es in dem friedensethischen Wort. Die Landessynode hat die Kirchenleitung damit beauftragt, den Gemeinden eine Anleitung zu geben, wie sie dieses Wort in der eigenen Arbeit einsetzen können.
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Stichwort: Landessynode
Die Landessynode der Evangelischen Kirche im Rheinland ist das oberste Leitungsgremium der mit mehr als 2,2 Millionen Mitgliedern zweitgrößten Landeskirche in Deutschland. Die Synode hat 199 stimmberechtigte Mitglieder (sowohl Theologinnen und Theologen als auch Nichttheologinnen und -theologen) aus den 37 Kirchenkreisen in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Hessen und im Saarland.
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Autor: Aaron Clamann, aaron.clamann@ekir.de, Telefon 0211 4562 261
Kontakt: Pressesprecher Jens Peter Iven, jens.iven@ekir.de, Telefon 0211 4562373

 

 

 

 

Absender:
Evangelische Kirche im Rheinland | Das Landeskirchenamt | Stabsstelle Kommunikation und Medien | verantwortlich: Pressesprecher Jens Peter Iven | Hans-Böckler-Straße 7 | 40476 Düsseldorf | Tel: 0211/4562-373 | Fax: 0211/4562-490 | Mobil: 0172/2603373 | www.ekir.de/presse
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