Das schwierige Timing am Ende einer Rally

Das schwierige Timing am Ende einer Rally
von Sven Weisenhaus

Hinweis: Da morgen Feiertag ist, nutzen wir den Freitag als Brückentag, so dass die nächste Börse-Intern am Montag, den 29.05.2017 erscheint.

Seit vier Tagen ist der DAX wieder in einer engen Seitwärtsbewegung gefangen. Man könnte diese Entwicklung auch mit dem Satz: „Ein Markt sucht seine Richtung“ beschreiben. Dabei erfolgt nach Verfallstagen häufig eine klare Entscheidung für eine Trendrichtung. Dass diese bisher ausgeblieben ist, zeigt, wie sehr der Markt auf neue, nachhaltige Impulse wartet. Einer dieser Impulse könnte das Sitzungsprotoll der FOMC-Sitzung vom 2./3. Mai sein, das heute um 20 Uhr MESZ veröffentlicht wird.

GFK-Konsumklima-Index bestätigt Ifo-Index

Nachdem gestern der Ifo-Index auf ein neues Allzeithoch gestiegen ist (siehe dazu auch Börse-Intern vom 22.05.2017), wurde heute gemeldet, dass der GfK-Konsumklimaindex um 0,2 auf 10,4 Punkte gestiegen ist und sich damit ebenfalls auf einem historisch gesehen hohen Niveau befindet.

So sehr diese Daten auf den ersten Blick beruhigend wirken, so sind sie aus Börsensicht kritisch zu bewerten. Das mag sich seltsam anhören, aber man darf nicht vergessen, dass ein Rally meist mitten in der tiefsten Rezession startet – und zwar zu einem Zeitpunkt, an dem kaum noch jemand damit rechnet, dass es jemals wieder besser wird. Die aktuelle Rally im DAX startete 2009, in einer Phase, in der das globale Finanzsystem zu kollabieren drohte!

Doch genauso stirbt eine Rally in der Euphorie, also dann wenn die wirtschaftlichen Rahmendaten kaum besser sein könnten und gerade die Konsumentenstimmung sich ihren historischen Hochs nähert. Diese Regeln haben einen Hintergrund: Börse handelt Zukunft. In der tiefsten Krise setzen die Anleger darauf, dass es nun nur noch besser werden kann. Bei starken Konjunkturphasen setzen sie darauf, dass diese Stärke nicht ewig anhalten wird.

Der entscheidende Unterschied

Allerdings gibt es einen entscheidenden Unterschied bei diesen Phasen. Tiefs bilden sich häufig schnell und dynamisch aus (siehe grüne Pfeile im folgenden Chart).

 

Bei den jeweiligen Hochs hingegen kann man immer wieder längere Phasen der Unentschlossenheit erkennen, die gerne in eine Seitwärtsbewegung münden (siehe rote Pfeile und Kreise). Es gibt aber natürlich Ausnahmen (siehe z.B. blauer Pfeil). Kurz: Rallys starten sehr unerwartet, sterben aber meist langsam (2007 dauerte der Prozess über ein Jahr!).

Das Timing-Problem

Und aus diesem Grund ist das Timing bei Tiefs in den meisten Fällen viel einfacher als bei Hochs. Gerade bei Hochs werden Sie es immer wieder erleben, dass vor allem erfahrene Marktteilnehmer schon sehr früh anfangen zu warnen. Gerne auch viel zu früh. Meist geht das so lange, bis die „Warner“ sich kaum noch trauen zu warnen, um sich nicht völlig lächerlich zu machen. Dabei sind die Gründe für die Warnung meist korrekt, aber das Timing stimmt nicht. So geht es im Moment erneut vielen Analysten, denn seit Monaten sind von allen Seiten warnende Stimmen zu hören und diese lesen Sie auch in der Börse-Intern.

Die Risiken erkennen und doch konsequent bleiben

Aber das ist nicht das eigentliche Problem. Warnsignale zu erkennen ist das Eine. Das Andere ist, wie man sie umsetzt. Schwieriger ist es nämlich, die Warnzeichen zu sehen und trotzdem weiter Geld auf der Long-Seite zu verdienen. Denn grundsätzlich sollte man die Trends so lange mitreiten, bis sie zu Ende gehen. Das hat damit zu tun, dass gerade in der letzten Phase einer Rally das meiste Geld verdient wird. Dann, wenn klare Übertreibungen zu erkennen sind. Das wären zum Beispiel Phasen, in denen der Kurs nahezu senkrecht nach oben schießt (sogenannte Fahnenstangen; siehe zum Beispiel die letzte Bewegung nach der zwanzig Jahre andauernden Rally bis in das Jahr 2000).

Und natürlich weiß man auf der anderen Seite in einer Seitwärtsbewegung noch nicht, ob es sich bereits um eine Top-Formation handelt oder ob sie nur eine weitere Konsolidierung ist, der noch eine impulsivere Aufwärtswelle folgt. Denn, wie gesagt, die Warnsignale können sehr früh zu erkennen sein, während die Börsen immer weiter und weiter steigen.

Eine vergleichsweise einfache Lösung

Und daraus resultiert eben das, was wir hier in den vergangenen Wochen beständig wiederholen: Ziehen Sie als mittel- bis langfristiger Investor die Stopps nach, bleiben Sie aber investiert, so lange die Bewegung anhält. Rechnen Sie damit, dass der Trend weitergeht, aber ignorieren Sie nicht die Warnzeichen.

Viele Grüße

Ihr

Sven Weisenhaus



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Hoher Hebel erfordert perfekten Einstieg

Das Schwierige dabei ist: Je höher der Hebel, desto perfekter muss der Einstieg gewählt sein. Das ist der eigentliche Punkt, an dem viele Anleger scheitern.

Denn zu schnell ist man bei einem hohen Hebel in einem zweistelligen Verlustbereich. Und davor darf man nicht die Augen verschließen: Je höher der Hebel, desto höher das Risiko! Aber ebenso ist auch die Gewinnmöglichkeit höher.

Mehrere 100 Prozent möglich

Doch hier hilft die Target-Trend-Methode, mit der sich auch der Einstieg perfektionieren lässt. Zudem spricht ein langfristiger Effekt ebenfalls für hohe Hebel: Man kann immer nur den Einsatz, sprich maximal 100 % verlieren. Geht der Trade in die richtige Richtung, können Sie aber mehrere 100 % gewinnen (also ein Vielfaches der investierten Summe) und so unter Umständen entstandene Verluste ausgleichen.

Eine Warnung!!!

Aber eine kleine Warnung sei angefügt: Durch den Handel mit hoch gehebelten Produkten ist – und da besteht kein Zweifel – in KEINEM Fall eine konservative Geldanlage zu ersetzen! Bei solchen Hebeln dürfen Sie lediglich Spielgeld einsetzen – es ist und bleibt Zocken. Bei derart volatilen Märkten, wie wir sie zurzeit erleben, winken natürlich hohe oder sogar sehr hohe Gewinne, es besteht aber auf der anderen Seite auch immer wieder die Gefahr des Totalverlusts!

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