Das Sentiment trübt sich ein

Ausgabe vom 19.02.2020

die mittelfristigen Erwartungen der Anleger für die Aktienmärkte haben sich in der vergangenen Woche trotz (oder wegen) der neuen Allzeithochs an den Märkten deutlich eingetrübt. Dies zeigt die wöchentliche sentix-Sentimentumfrage unter rund 5.000 Investoren aus dem In- und Ausland. Der sogenannte strategische Bias, der die mittelfristigen Markterwartungen der Anleger auf Sicht von sechs Monaten abbildet, trübte sich für die Aktienmärkte in den USA, in Europa, Deutschland und China ein. Für US-Large-Caps fiel der strategische Bias binnen Wochenfrist um acht Prozentpunkte auf den tiefsten Stand seit 25 Oktober 2019, wie sentix mitteilte.

Auch im DAX führten die frischen Allzeithochs in der vergangenen Woche nicht zu Euphorie, sondern zu einer Eintrübung beim strategischen Bias. Besonders stark nach unten ging es beim strategischen Bias für den Aktienmarkt der Eurozone und für chinesische Aktien. Anders als andere Sentimentindikatoren bildet der strategische Bias die grundsätzliche Kauf- und Verkaufsbereitschaft der Anleger ab und sollte laut sentix deshalb nicht antizyklisch interpretiert werden. Stattdessen läuft der strategische Bias der Marktentwicklung den Angeben zufolge oft um mehrere Wochen voraus.

Oliver Baron

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