Die EM-Spezialausgabe am Dienstag, 18. Juni
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Was jetzt?
Die EM-Spezialausgabe am Dienstag, 18. Juni
von Laura Sophia Jung 
EM-Redakteurin ZEIT ONLINE 

Guten Morgen. Belgien verliert gegen die Slowakei, die Ukraine gegen Rumänien. Der Montag war kein einfacher Tag für viele Tipprunden-Experten. Wie sieht's bei Ihnen aus? 

Die Szene des Vortags  

Der Sitzstreik des Superstars. Im blutverschmierten Trikot saß Kylian Mbappé auf dem Spielfeld. Trotzig, aber ungeschlagen. Einiges hat der 1:0-Sieg gegen Österreich die Franzosen gekostet, schreibt mein Kollege Tammo Blomberg. Unter anderem Mbappés Nase. Nach einem Zusammenprall mit einem Gegenspieler brach sich der Stürmer seinen Torriecher. Er musste vom Spielfeld, um sich behandeln zu lassen. Als ihn das Schiedsrichterteam dann nicht sofort wieder auf den Platz, die Franzosen aber auch nicht wechseln ließ, stapfte Mbappé eigenmächtig aufs Feld und setzte sich hin. Er bekam Gelb, aber verschaffte Frankreich die Möglichkeit zum Wechsel. Die nächsten Spiele wird Mbappé wohl mit Maske auflaufen. 

© picture alliance/dpa/Fabian Strauch

Alle Ergebnisse: 

Rumänien – Ukraine 3:0

Belgien – Slowakei 0:1

Österreich – Frankreich 0:1

Das Spiel des Tages  

Türkei gegen Georgien (18 Uhr, RTL). Die inoffizielle zweite Heimmannschaft dieser EM trifft auf einen Debütanten. Man darf also nicht nur von den Spielern viel erwarten. Die türkischen Fans haben schon im November in Berlin gezeigt, dass sie laut und feierfreudig sein können. Ganz ohne Dudelsack oder Schottenrock. Ihr Team gewann gegen Deutschland 3:2. Es folgte eine durchwachsene Qualifikation, weswegen ein Sieg heute umso wichtiger wäre. Für standesgemäße Autokorsos durch Dortmund zum Beispiel. Die Georgier würden vermutlich einfach mitfahren. Erst im allerletzten Moment (Elfmeterschießen im Finale der Play-offs) qualifizierten sie sich für ihre allererste EM. Allein das: ein Grund zum Hupen! 

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Wer wird heute wichtig?  

Pepe. Weil uns bloß keiner Altersdiskriminierung vorwerfen soll. Nachdem wir in einem früheren Sommermailchen den jüngsten Spieler der EM-Historie vorgestellt haben, ist nun der älteste dran. Portugals Pepe ist 41 Jahre alt, wofür ihm sein Teamkollege Cristiano Ronaldo sicher sehr dankbar ist. So kann der auf Pepe verweisen, wenn mal wieder die Frage aufkommt, ob er mit seinen 39 Jahren nicht mal langsam genug habe. Pepe als unangenehmen Gegner zu bezeichnen, ist eine charmante Übertreibung. Selbst Statistiker haben Mühe, alle Bestrafungen seiner Karriere zu dokumentieren. Es sind wohl rund 200 Gelbe und mindestens 17 Rote Karten. Den Gegenspielern jedenfalls schmerzen schon die Schienbeine, wenn sie Pepe nur sehen. Sicher auch denen aus Tschechien (21 Uhr, ARD).  

© picture alliance/dpa/Tom Weller

Liebes Deutschland, … 

(von Mamuka Kvaratskhelia, Lelo, Georgien) 

Es ist mein zweites Fußballturnier hier. 2006 habe ich über die WM ein Buch geschrieben und bei der Recherche auch einiges über die Deutschen gelernt. Nach einem langen Tag in der Allianz Arena in München habe ich zum Beispiel den allerletzten Zug nach Nürnberg genommen. Es muss so um 1 Uhr nachts gewesen sein. Das Abteil war völlig leer und ich unfassbar müde. Ich setzte mich auf den erstbesten Platz und schlief sofort ein. Irgendwann rüttelte mich jemand wach. "Entschuldigung, ich habe diesen Platz reserviert", sagte der Mann zu mir. Ich schaute mich irritiert im immer noch komplett leeren Abteil um – und setzte mich eine Reihe weiter.   

Die Floskel des Tages  

ამ თამაშის ყურებას "სვარკის" ყურება სჯობია 

(Es ist besser, jemanden beim Schweißen zuzusehen, als dieses Spiel zu schauen. Georgisch.) 

Wenn ein Spiel so langweilig ist, dass nicht nur dem Zuschauer, sondern auch den Spielern die Füße einzuschlafen drohen, dann heißt es in Georgien: Lieber guckt man zu, wie jemand Elektroden schweißt. Klar, immerhin ist da Feuer drin. (Hinweis von Mamuka Kvaratskhelia) 

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Wer ist schon Europameister?  

Frankreich. Niemand in Europa wirft – und vor allem: fängt – einen Bumerang besser als die 26-jährige Marie Appriou. Mit einem entspannten Sonntag im Park hat ihr Sport aber wenig zu tun. In den Wettkampfdisziplinen geht es unter anderem darum, in möglichst kurzer Zeit möglichst viele Würfe zu absolvieren. Der Weltrekord liegt bei absurden 81 Würfen in fünf Minuten. Das ist ein mehr als 20 Meter weiter Wurf – geworfen und gefangen – in jeweils weniger als vier Sekunden. Eine Gemeinsamkeit mit dem Fußball hat das Bumerangwerfen übrigens auch: Es gibt Linienrichter. Sie überprüfen, ob der Wurf die 20-Meter-Marke erreicht. Abseits gibt es nicht. 

Was war das Zitat des Tages? 

"Heute stehen elf Spieler auf dem Platz, aber zu Hause kämpfen Millionen für den Sieg."

(Die ukrainische Stürmerlegende Andrij Schewtschenko erklärt, vor den in München ausgestellten Ruinen der Stadiontribüne von Charkiw stehend, wo die Prioritäten der Ukraine liegen. Am Nachmittag verlor das Team mit 0:3 gegen Rumänien.) 

© picture alliance/dpa/Sven Hoppe

Das war die Spezialausgabe unseres Was-jetzt?-Newsletters zur Fußball-EM 2024. Sie erscheint an allen Spieltagen zusätzlich zur Morgenausgabe. Keine Lust auf Fußball? Testen Sie doch stattdessen Ihr Musikwissen. Bei Heardle Decades sollen Sie Songs verschiedener Jahrzehnte und Stile innerhalb der ersten Sekunden erraten. Fußballsongs werden garantiert nicht abgefragt. Diesen hier von Lovely & Monty, zwei indischen Taxifahrern aus Hamburg, sollten Sie aber trotzdem kennen. 

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