Guten Morgen. Die iberische Halbinsel steht heute im Viertelfinale. Bei Portugal gegen Frankreich wird sich zeigen, wer mit seiner Stürmerproblematik – Ronaldos Alter vs. Mbappés Nase – besser umgehen kann. Und Spanien trifft auf Deutschland.
Das Spiel des Tages
Deutschland gegen Spanien (18 Uhr, ARD). Gespielt wird weder auf noch um Mallorca, sondern in Stuttgart und um den Halbfinaleinzug. Manche behaupten sogar, das Spiel sei eine Art vorgezogenes Finale: die Heimmannschaft gegen die bislang überzeugendste Mannschaft des Turniers. Oder auch: Deutschland gegen seinen Angstgegner. Nur ein Nationalspieler war beim letzten Pflichtspielsieg des DFB gegen Spanien schon geboren: Manuel Neuer. Und erinnern kann der sich an das Spiel sicher nicht. 1988 gewann die BRD-Auswahl mit 2:0 in der Vorrunde der Europameisterschaft. Doppeltorschütze: Rudi Völler. Den gibt es bekannterweise nur einmal, aber als aktueller DFB-Sportchef konnte er die Mannschaft immerhin in der Vorbereitung unterstützen.
Robert Andrich. Er muss heute als Bodyguard nicht nur Toni Kroos vor allzu penetranten Kollegen aus der spanischen Liga beschützen, sondern am besten gleich der Kevin Costner für die ganze Abwehr sein. Die wird mit den jungen Flügelflitzern Yamal und Williams vermutlich ganz schön zu kämpfen haben. Auch wenn Joshua Kimmich als Vater von vier Kindern so einiges an Trubel gewohnt ist, kann er einen helfenden Fuß von Andrich gebrauchen. Andrich wird heute übrigens als einziger deutscher Spieler pink tragen. Der gefärbte Irokesenschnitt könnte als Ablenkungsmanöver zumindest in der Startviertelstunde ein entscheidender Vorteil sein. Vielleicht ist die Frisur aber auch ein Zeichen der Solidarität mit dem viel gescholtenen MagentaTV? Die DFB-Elf wird hoffen, dass Andrich schneller läuft als zuletzt der Stream.
Apropos Frisur: Wenn es einem Spieler auf dem Platz offensichtlich mehr darum geht, gut auszusehen, als mit seinem Team zusammenzuspielen und zu gewinnen, dann wirft man ihm in Frankreich vor, mit dem Kamm in der Tasche zu spielen. Würde Robert Andrich nie machen.
Deutschlands Schriftsteller. Die Autorennationalmannschaft ist vor wenigen Wochen Fußballeuropameister geworden. Im eigenen Land. Mit einem 1:0 gegen den Titelfavoriten aus Spanien. Wenn das mal kein gutes Omen ist. Ausgespielt wurden die Spanier in dem Spiel mit einem langen Pass aus der Abwehr. Der damit erreichte Stürmer konnte nur noch mit einem Foul gestoppt werden, den anschließenden Elfmeter verwandelten die Deutschen. Nicht die feinste Methode, aber effektiv. Und vielleicht auch eine Option für heute Abend. Der Pass kam übrigens von unserem ZEIT-Kollegen Johannes Ehrmann. Herzlichen Glückwunsch!
Was war das Zitat des Tages?
“Ich habe nie gearbeitet.”
(Diese Aussage von Toni Kroos ist beneidenswert genug. Nach der EM hört er dann auch noch mit dem Nicht-Arbeiten auf.)
Das war die Spezialausgabe unseres Was-jetzt?-Newsletters zur Fußball-EM 2024. Sie erscheint an allen Spieltagen zusätzlich zur Morgenausgabe. Keine Lust auf Fußball? In Koblenz können Sie beim Mallorca Open Air in bester Ballermann-Manier bei Livemusik feiern. Auf dem Gelände wird zwar auch ein Public Viewing veranstaltet, aber dem kann man aus dem Weg gehen. Zum Beispiel mit einem Mallorca Open Air Bungee Jump aus über 70 Metern Höhe. Landung im Sangria-Eimer nicht inbegriffen.