Die EM-Spezialausgabe am Montag, 17. Juni
| Was jetzt? | Die EM-Spezialausgabe am Montag, 17. Juni | |
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von Tammo Blomberg aus dem Sportressort von ZEIT ONLINE |
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Guten Morgen! Im Blick auf die inoffizielle Partytabelle dieser EM halten Schottlands Fans die Spitzenposition. Nach gestern muss man aber sagen: Auch Oranje klopft an. Naar links, naar rechts … |
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Gerade einmal 16 Europameisterschaftsminuten lagen für Christian Eriksen zwischen seinem Herzstillstand und diesem Einwurf. Ein Einwurf in den slowenischen Strafraum, in dem Jonas Wind den Ball mit der Hacke weiterlupfte, Christian Eriksen ihn mit der Brust mitnahm und anschließend mit der Pike ins Tor beförderte. Da hatte nun also der Spieler, den Dänemark bei der letzten EM fast für immer verloren hätte, diese nach 16 Minuten mit einem Tor begonnen. Eine auf schöne Weise kitschige Geschichte, die nur dann noch schöner hätte werden können, wenn dieses 1:0 zum Sieg gereicht hätte. Aber der Slowene Erik Janža, Torschütze zum 1:1, rennt bei kitschigen Filmen ganz sicher schreiend aus dem Kino. |
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Frankreich gegen Österreich. Also Surfen gegen Bergsteigen, Crémant gegen Red Bull, Kylian Mbappé gegen Marcel Sabitzer. Sie merken schon: Frankreich, der Toptoptopfavorit, mag etwas mehr Flair und die größeren Stars haben. Aber Bergsteigen ist schon auch ein nettes Hobby. Und so gibt es auch eine Menge Leute, die Österreich viel zutrauen bei diesem Turnier. Nicht zuletzt in Österreich selbst, wo sie viel Vertrauen in den Trainer Ralf Rangnick setzen, einst Pokalsieger mit Schalke 04 und Herbstmeistertrainer bei der TSG Hoffenheim. Das ist zwar keine Vita, angesichts derer den so erfolgreichen Franzosen der Angstschweiß von der Stirn rinnt – aber es reicht ja schon, wenn Rangnick der richtige taktische Kniff einfällt. Und dann? “Es ist sehr unwahrscheinlich, dass Österreich Europameister wird. Aber völlig ausgeschlossen ist es nicht”, sagte er neulich im ZEIT-Interview. |
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| Christian Hofer/Getty Images |
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Artem Dowbyk, denn die Ukrainer starten ins Turnier. Es dürfte ein emotionales Spiel werden in München. Und Artem Dowbyk ist der geeignete Mann, um seinen Landsleuten mit seinen Toren ein paar glückselige Momente zu schenken. Falls Sie nun denken: Dowbyk? Nie gehört! – grämen Sie sich nicht, bis vor einem Jahr ging uns das allen so. Dann wechselte er aus seiner ukrainischen Heimat nach Spanien, zum FC Girona. Dort gewann der Mann gleich mal den pichichi, die Trophäe für den besten Torschützen. Seine Vorgänger aus den vergangenen 15 Jahren heißen Lionel Messi, Cristiano Ronaldo, Luis Suárez, Karim Benzéma und Robert Lewandowski. Wenn das keine nette Gesellschaft ist. Sportlich jedenfalls. |
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(von Iryna Kozyupa, "Tribuna", Ukraine) |
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Es ist meine vierte Europameisterschaft als Sportjournalistin und ich bin sehr froh, hier zu sein. Zwar bin ich gerade erst in München angekommen und habe noch nicht viel gesehen – ich hatte aber schon meinen ersten Döner, der sehr gut war, wenn auch zu scharf für mich. Und seit ich meine Akkreditierung habe, mit der ich umsonst fahren kann, mag ich auch die S- und U-Bahnen hier in München: Sie sind sehr bequem und ich habe mich nicht verirrt. |
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Als ich heute auf der Straße eine Frau auf Englisch ansprach, antwortete sie mir in schlechtem Deutsch. Sie war Ukrainerin, eine von Millionen, die hier einen sicheren Platz gefunden haben. Danke an Deutschland und an alle anderen, die uns in der Zeit des Krieges helfen. Das ist unbezahlbar. |
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"М'яч круглий, поле рівне" | (Der Ball ist rund, das Feld ist flach), ukrainisch | |
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Was im ersten Satzteil nach Sepp Herberger klingt, ist die ukrainische Version von: „Das Spiel beginnt bei 0:0.“ Ukrainische Spieler und Trainer machen diese geometrischen Anmerkungen vor allem dann, wenn sie darauf hinweisen wollen, dass beide Teams zu Beginn die gleichen Chancen haben. (Hinweis von Iryna Kozyupa) |
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Wer ist schon Europameister? |
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Tommy Hlatky, ein Österreicher. Streng genommen: seine Grillsauce. Denn die gewann in diesem Februar die „European Hot Sauce Championships“ in der Kategorie Barbecue. Was Hlatky, der für seine Erfindung mit dem fabulösen Namen „Brennstoff Currylicious“ Marillen, Tomaten, Knoblauch, Chilis und Curry zusammengerührt hat, also zum Europameister im Grillsaucenkreieren machte. Glückwunsch. Nur beim Namenkreieren ist noch Luft nach oben. |
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Was war das Zitat des Tages? |
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"Ich habe jetzt schon mehr gespielt als bei der letzten EM, also ist es für mich persönlich ein Sieg." | (Christian Eriksen) | |
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Das war die Spezialausgabe unseres Was-jetzt?-Newsletters zur Fußball-EM 2024. Sie erscheint an allen Spieltagen zusätzlich zur Morgenausgabe. Keine Lust auf Fußball? Neben der Fanzone in Gelsenkirchen steht die alte Zeche Nordstern. Nach einem Besuch könnten Sie jedem britischen Reporter erklären, dass es in Gelsenkirchen doch noch mehr zu tun gibt als Fußballgucken. Am Wochenende gibt es dort die Ausstellung Wandel is’ immer. |
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