Liebe Leserinnen und Leser,
 

Endlich mal was anderes als Corona, dachte ich heute morgen, als ich das Radio anschaltete. Wobei: Ein richtiger Aufheller war es auch nicht. Annette Widmann-Mauz, die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, hatte einen ihrer recht seltenen öffentlichen Auftritte und betätigte sich gewissermaßen als Tuschbläserin für eine Sitzung des Kabinettsausschusses zur Bekämpfung von Rechtsextremismus und Rassismus, der heute zum dritten Mal zusammen kommt.
 

Wichtiges Thema, keine Frage. Und doch fragte ich mich beim Zähneputzen, was ich daran jenseits des Themas selbst bemerkenswert fand, dass Frau Widmann-Mauz ihr strukturelles Schweigen zu eben diesem Anlass brach. Nochmal. Sie ist Integrationsbeauftragte der Bundesregierung. Also gehören Integrationshemmnisse bei den Hiesigen (wie etwa Rassismus und Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit) zu ihrer Zuständigkeit.
 

Nur: Warum war von Frau Widmann-Mauz nichts zu hören, als etwa ein Elfjähriger muslimischer Abstammung an einer Berliner Schule der völlig perplexen Lehrerin eröffnete, dass es völlig in Ordnung gewesen sei, dass dem Pariser Lehrer Samuel Paty von einem 18jährigen radikalen Muslim der Kopf abgeschlagen worden sei,  weil der mit seiner Klasse über die Mohammed-Karikaturen und Meinungsfreiheit gesprochen hatte.
 

Ich habe dann recherchiert, um Frau Widmann-Mauz nicht Unrecht zu tun: Da war nie was, bei keinem der Anlässe, die sich immer wieder bieten, um über gescheiterte Integration zu sprechen. Könnte es sein, bei diesem Gedanken ertappte ich mich dann bei der ersten Tasse Kaffee, dass Frau Widmann-Mauz Probleme mit der Integration vor allem bei den Hiesigen und nicht bei den Hinzugezogenen verortet und vermutet? Dann allerdings hätte sie die umfassende Aufgabe Ihres Amtes gewaltig missverstanden.
 

Auf der Fahrt ins Büro habe ich dann BBC gehört und den früheren Gesundheitsminister von Großbritannien, Jeremy Hunt, im Interview zu Corona. Es gab großes Lob für Deutschland und dessen Krisenmanagement, aber auch der Hinweis, dass es Japan noch viel besser gelungen sei, das Virus einzudämmen.

Japan ist gemessen am Alter der Bevölkerung das älteste Land der Welt, Deutschland kommt gleich dahinter, beide sind ähnlich dicht bevölkert, Japan eher noch dichter. Was also macht das Land besser? In einem Artikel im Münchner Merkur fand ich dann, im Büro angekommen, ganz plausible Erklärungen für dieses Phänomen. Dieser Artikel ist unser Fundstück. 
 

Ihr Christoph Schwennicke, Chefredakteur

 
 
 
 
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