Amazon ist der personifizierte Überwachungskapitalismus Amazon ist schon lange nicht mehr Amazon. Amazon der Buchhändler, der Alles-Händler, der E-Commerce-Gewinner. Der Konzern ist nun das, was sich CEO Jeff Bezos immer vorgestellt hat: eines der wichtigsten Tech-Unternehmen der Welt. Es ist Marktführer im Cloud-Computing-Bereich. Von Netflix über Spotify bis hin zur CIA nutzen die wichtigsten Player der Welt Amazons Server. Amazon Studios produziert Filme und Serien wie „The Man in the High Castle“ für den eigenen Streaming-Dienst. Durch die Übernahme des Gaming-Portals Twitch ist man auch in diesem rasant wachsenden Markt eine relevante Größe.
Außerdem ist Amazon inzwischen eine der wichtigsten Werbeflächen, im Gesundheitsmarkt aktiv, bietet Kleinkredite, Finanzservices eventuell auch bald Bankkonten an. Bezos trat in so viele Märkte ein, dass „to be amazoned“ zum geflügelten Begriff in der Geschäftswelt wurde. Das Kartellrecht ist weder in den USA noch in Europa auf Tech-Konzerne, die eine solche Macht auf sich vereinen, vorbereitet.
Den Konsumenten und Nutzern muss am besten ein finanzieller Nachteil durch eine Monopolbildung entstehen. Doch im Falle von Amazon wurden mit größerer Macht die Preise immer nur günstiger und der Service besser. Der Schaden für die Menschen ist dennoch enorm. Denn mit Amazons Sprachassistentin Alexa, die inzwischen in Kopfhörern, Lautsprechern und Haushaltsgeräten lebt, sammelt Amazon so genaue Informationen über jeden von uns, dass uns Amazon noch besser Dinge verkaufen kann, die wir weder brauchen noch wollen. Die Politik muss entsprechend smarter werden im Umgang mit den Tech-Konzernen. Schnell. |