Gestern sind Angela Merkels politische Memoiren „Freiheit“ erschienen. Am Abend talkte sie mit Anne Will im Deutschen Theater in Berlin, wo die 70-Jährige unter anderem sagte: „Man braucht diesen unbedingten Willen zur Macht. Friedrich Merz hat ihn auch, und deshalb gönne ich es ihm.“
Im Buch selbst gibt die Bundeskanzlerin a. D. noch konkretere Einblicke in ihre 16-jährige Amtszeit – und in ihr Verhältnis zu den mächtigsten Politikern der Welt. FOCUS Briefing hat die Highlights zusammengestellt.Wladimir Putin „In der Münchner Rede präsentierte sich Putin, so wie ich ihn erlebte: als jemand, der immer auf der Hut war, bloß nicht schlecht behandelt zu werden, und jederzeit bereit, auszuteilen, Machtspiele mit Hund und Andere-auf-sich-warten-lassen inklusive. Das alles konnte man kindisch, verwerflich finden, man konnte den Kopf darüber schütteln. Aber damit verschwand Russland nicht von der Landkarte.“ Friedrich Merz „Er war und ist ein brillanter Redner, er hatte mich in der Spendenaffäre unterstützt. […] Wir hatten vollkommen unterschiedliche Sozialisationen […]. Aber es gab ein Problem, und zwar von Beginn an: Wir wollten beide Chef werden.“ Recep Tayyip Erdogan „Wenn es Einvernehmen zwischen uns gab, war er sehr liebenswürdig und nannte mich die 'werte Freundin'. Hatten wir Meinungsunterschiede, wurde jeder Widerspruch genutzt, um in endlosen Wortbeiträgen dagegenzusprechen. Dann dauerten die Dinge erheblich länger.“ Donald Trump „Als ich am Weißen Haus eintraf, begrüßte mich Donald Trump an der Tür […] mit einem Handschlag. […] Als Journalisten und Fotografen einen weiteren Handschlag forderten, ignorierte er dies. Anstatt die Szene stoisch durchzustehen, flüsterte ich ihm zu, dass wir uns noch einmal die Hände schütteln sollten […]. Kaum hatte ich das gesagt, schüttelte ich innerlich über mich selbst den Kopf. Wie konnte ich vergessen, dass Trump genau wusste, welche Wirkung er erzielen wollte.“ |