Ausgabe vom 17.04.2018

DAX: Der Bereich um 12.500 Punkte ist wegweisend

DAX: Der Bereich um 12.500 Punkte ist wegweisend
von Sven Weisenhaus

Nachdem der DAX zum Start in die Woche gestern leichte Kursverluste hinnehmen musste, geht es heute wieder aufwärts. Insgesamt tendierte der Index dabei bis zum heutigen Start des US-Handels in einer relativ engen Handelsspanne von nur ca. 150 Punkten seitwärts (siehe dunkles Rechteck im folgenden Chart). Und mit diesem Kursverlauf bestätigte er die Ergebnisse des Trader-Sentiments, wonach es wegen des ausgeglichenen Kräfteverhältnisses zwischen Bullen (50,28 %) und Bären (49,72 %) zunächst zu einer Seitwärtstendenz kommen sollte.

DAX - Die Wirkung des Trader-Sentiments

Mit dem Start des US-Handels gelang dann der Ausbruch auf ein neues Bewegungshoch. Und damit ist der DAX in einen Widerstandsbereich vorgedrungen, der oberhalb von 12.500 Punkten beginnt. Dieser ist nicht nur aus Sicht der Verfallstagsgrafik (siehe gestrige Börse-Intern) sehr bedeutend. Sondern bei 12.520 Punkten verläuft auch aktuell die untere Linie der gebrochenen Broadening-Formation (siehe gelbe Linien im folgenden Chart). An ihr war der DAX am vergangenen Freitag noch abgeprallt (roter Pfeil Nr. 1). Doch nach dem gestrigen Rücksetzer gelang heute der Anstieg zurück in die Formation.

DAX - Target-Trend-Analyse

Bei 12.590 Zählern wartete aber schon die Rechteckgrenze als nächste Hürde. Und diese konnte heute noch nicht nachhaltig überwunden werden. Bei 12.585,57 Punkten ging der DAX aus dem Xetra-Handel (siehe roter Pfeil Nr. 2). Zudem folgt knapp über der Rechteckgrenze noch die 200-Tage-Linie (blau) als nächster Widerstand. Und damit verstärkt sich der Eindruck aus der Verfallstagsgrafik, wonach der Bereich um 12.500 Punkte entscheidend für den weiteren Kursverlauf der kommenden Tage (und Wochen) sein kann. (Zur Erinnerung: Gestern schrieb Torsten Ewert dazu, dass oberhalb von 12.500 Punkten ganz klar die Call-Positionen dominieren. Und die Stillhalter haben kein Interesse, diese ins Geld laufen zu lassen.)

Es spricht also vieles dafür, dass die nachhaltige Rückeroberung der Broadening-Formation nicht allzu leicht für die Bullen wird. Zumal die aktuelle Aufwärtstendenz nicht gerade dynamisch verlief und die Kraft der Bullen daher nicht sehr ausgeprägt zu sein schien.

Ein klarer Anstieg über 12.500 Punkte könnte die Bullen entfesseln

Wie Torsten Ewert allerdings gestern zur Verfallstagsgrafik auch schrieb, könnte mit einem Anstieg über 12.500 Punkte der Bedarf der Stillhalter ansteigen, ihre Call-Positionen abzusichern. Und das könnte zu einer Beschleunigung der Aufwärtsbewegung führen. Die Kraft der Bullen würde damit zunehmen - oder besser gesagt, sie erhielten dann zusätzliche Unterstützung. Und tatsächlich nahm mit dem Anstieg auf ein neues Trendhoch die Aufwärtsdynamik im DAX heute schon etwas zu.

DAX bricht nach oben aus

Der Kampf um die Rückeroberung der Broadening-Formation ist also in vielerlei Hinsicht wegweisend für die kommenden Tage und Wochen. Gelingt die Rückkehr nachhaltig, was mit einer bullishen Tageskerze morgen bereits der Fall sein könnte, wäre der bearishe Ausbruch aus dieser Formation neutralisiert und das Chartbild nicht mehr bearish. Die erwartete Seitwärtsbewegung auf hohem Niveau würde dadurch auch im DAX weiter Form annehmen. Und aus Sicht der Elliott-Wellen-Theorie könnte die Welle 5 (grüner Pfeil im folgenden Chart) angelaufen sein.

DAX - Elliott-Wellen-Analyse

Der gestern von Torsten Ewert genannte Anstieg auf 12.800 oder gar 13.000 Punkte wäre dann für die Bullen problemlos realisierbar. Aus Sicht der Target-Trend-Analyse läge das nächste Kursziel an der Mittellinie bei 12.943 Punkten.

Wenn die Bullen doch noch scheitern…

Wenn aber die Rückeroberung der Broadening-Formation scheitert und der heutige Anstieg nur ein Fehlsignal war, dann könnte zunächst das Sentiment seine Wirkung weiter entfalten und der DAX in die enge Seitwärtsbewegung (dunkles Rechteck im Chart oben) zurückfallen. Und wenn diese dynamisch nach unten bricht, wird sich wohl auch die übergeordnete Seitwärtsbewegung fortsetzen, die im DAX schon seit Anfang Februar läuft. Die Mittellinie bei 12.235 Punkten könnte dann nur das erste Kursziel der Bären sein. Und dieses würde wiederum mit der Verfallstagsgrafik harmonieren und könnte am Freitag zum kleinen Verfall erreicht werden.

Fazit

Wir befinden uns gerade in einer entscheidenden und wegweisenden Situation. Darauf deuten alle Analyse-Tools hin, die wir hier bei Stockstreet nutzen. So messen sowohl die Verfallstagsgrafik als auch die Charttechnik der 12.500er Marke eine sehr hohe Bedeutung bei. Und das Trader-Sentiment deutete eine ausgeglichene Kraft zwischen Bullen und Bären an, was sehr gut zu der wichtigen Wegmarke passt, an der sich der DAX aktuell befindet. Die Lager werden sich wohl erst wieder klarer positionieren, wenn eine Entscheidung gefallen ist.

Und auch Sie können sich bei einer klaren Entscheidung positionieren. So macht, wie gestern schon beschrieben, bei einem möglichst dynamischen Sprung über 12.500 Punkte ein Long-Trade und bei einem eindeutigen Fehlausbruch an dieser Marke eine Short-Position Sinn.


Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage
Ihr
Sven Weisenhaus
www.stockstreet.de



Liebe Traderin, lieber Trader,

die Zeiten sind mal wieder schwierig an den Börsen, und die internationalen politischen Ereignisse machen es Tradern nicht gerade einfacher ihre Anlageentscheidungen zu treffen. Seit drei Monaten geht es nun abwärts mit dem Dax, und man fragt sich, ob es nicht besser wäre, wenn man abwartet und erst einmal gar nichts tut.  

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