Was sagt der VDAX aus und was bedeutet Volatilität? ++ Droht ein Crash an den Börsen?
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Ihr Rendite-Report vom 20. Dezember 2017


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Sind die Anleger zu sorglos?
Was der niedrige VDAX wirklich aussagt!

Liebe Leserinnen und Leser,


derzeit scheint alles bestens zu laufen an den Börsen. Die Wall Street steigt auf neue Allzeithochs und auch der DAX ist nicht mehr weit von seinen Rekordständen entfernt. Doch es gibt auch Indizien, die zur Vorsicht mahnen. Dazu zählt z.B. die geringe Volatilität an den Börsen.


Manche Experten sehen das sogar als Warnsignal für eine kommende Korrektur, an den Börsen herrsche die "Ruhe vor dem Sturm".

 

Der VDAX liegt auf einem Rekordtief

 

Mit Volatilität werden die Schwankungen eines Wertpapieres oder eines Index im Zeitablauf bezeichnet. Diese lassen sich statistisch messen und die Deutsche Börse berechnet für den DAX einen Volatilitätsindex, den VDAX, der zeigt, wie sich die Schwankungsintensität des DAX im Zeitablauf verändert. Im dritten Teil dieses Newsletters erkläre ich genauer, was es mit der Volatilität und auch mit dem VDAX auf sich hat.

 

In den letzten Wochen ist der VDAX jedenfalls auf ein Allzeittief gefallen. Nur 2005 stand der Index ähnlich niedrig, wie der langfristige Chart zeigt:

 

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Nicht nur der VDAX, auch andere Volatilitätsindizes, die z.B. die Schwankungsbreite des US-Index S&P 500 oder die des Eurozonen-Aktienindex Euro Stoxx 50 messen, sind auf Allzeittiefs gefallen.

 


Extreme Ausschläge nach oben zeigte der VDAX während der Finanzkrise Ende 2008 und auf dem Höhepunkt der Eurokrise 2011. Im Chart sind diese beiden Phasen mit roten Rechtecken markiert. Der DAX ist dabei jeweils stark gefallen. Damit wird klar, warum der VDAX unter Börsianern auch als "Angstmesser" gilt.

 

Wenn die Angst wächst, dann nimmt meist auch die Volatilität zu

 

Fällt ein Index, überwiegt also die Angst an den Börsen, dann steigt die Volatilität, d.h., die Kursschwankungen nehmen zu. Man kann sich das so erklären, dass der Kampf zwischen Bullen und Bären, bzw. zwischen Käufern und Verkäufern intensiver wird. Das ist ein Zeichen für eine wachsende Unsicherheit in Bezug auf die Zukunft.

 

Bei steigenden Kursen ist das Gegenteil der Fall: Die Bullen, man kann auch sagen die Optimisten, besitzen am Aktienmarkt die Oberhand. Es gibt weniger Kursschwankungen und eine relativ große Sicherheit in Bezug auf die Zukunft. Ein sehr niedriger VDAX gilt daher manchen auch als Zeichen für Euphorie.

 

Gute Gründe für die positive Stimmung an den Börsen

 

Das ist auch jetzt der Fall: Die Weltkonjunktur entwickelt sich so stark und robust wie seit vielen Jahren nicht, weil diesmal – im Gegensatz zu allen anderen Konjunkturphasen seit der Finanzkrise und globalen Rezession von 2008/2009 alle Weltregionen beteiligt sind. Denn auch die Eurozone trägt nach vielen Jahren der Lethargie endlich zum globalen Aufschwung bei.

 

Auch in Bezug auf die Geldpolitik gibt es keine großen Unsicherheiten. Die US-Notenbank hebt mittlerweile zwar den Leitzins wieder an, das geschieht aber nur sehr langsam.


Die Europäische Zentralbank und auch die Bank of Japan denken dagegen ihrerseits noch lange nicht an Zinserhöhungen. Diese Politik können sich die Notenbanken leisten, weil die Inflationsraten weltweit niedrig sind – sogar in den USA, wo der Wirtschaftsaufschwung nun in sein neuntes Jahr geht.

 

Sicherheit für die Unternehmen UND für die Anleger

 

Das ist zwar auch bedenklich, weil es zeigt, dass sich die Weltwirtschaft immer noch nicht normal entwickelt, bietet aber für den Aktienmarkt ein gutes Umfeld: Hohes und solides Wachstum, niedrige Inflation und keine drohenden Zinserhöhungen.


Für Unternehmen bedeutet das Sicherheit. Sie können Investitionen planen und auf eine solide Entwicklung der Absatzmärkte sowie auf niedrige Finanzierungskosten vertrauen. Zum ersten Mal seit 2009 ziehen daher die Unternehmensinvestitionen weltweit wieder an, auch in Europa.

 

Und es kommt noch etwas weiteres hinzu: Die politischen Unsicherheiten haben abgenommen, zumindest aus Sicht der Börse. Nach der Frankreich-Wahl im Frühjahr wurde eines der größten Risiken für die Eurozone gebannt.


Zudem bleibt US-Präsident Donald Trump zwar unberechenbar, aber er will – oder kann – offenbar die internationale Wirtschaftsordnung nicht umstoßen. Andere Krisen wie die in der Ukraine, in Nordkorea und im Nahen Osten scheinen zumindest derzeit nicht zu eskalieren.

 

Echte Unsicherheit oder nur ein Gefühl?

 

Das scheint alles zu schön, um wahr zu sein. Und viele haben auch ein größeres Gefühl von Unsicherheit, als es das gerade beschriebene Szenario wiedergibt.


Dass es unerwartete Katastrophen oder Krisen gibt oder dass sich bekannte Missstände krisenartig zuspitzen, ist daher für viele ein naheliegender Gedanke. Und die "Ruhe vor dem Sturm" bietet zu diesem Gefühl eine schöne, einprägsame Metapher.

 

Aber die historische Entwicklung des VDAX gibt diese Interpretation nicht her. Historische Tiefstände beim VDAX lösten sich keineswegs immer in Kursstürzen beim DAX auf.


So stieg der VDAX z.B. von seinem Tief im Jahr 2005 bis Ende 2007 an, während gleichzeitig der DAX weiter zulegte. Das war auch von 2013 bis 2015 der Fall. Beide Phasen habe ich in diesem Chart markiert:

 

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Der VDAX stand keineswegs auf einem Tief, als sich der Kurssturz während der
Finanzkrise 2008 ereignete. Damals herrschte also nicht die "Ruhe vor dem Sturm".

 


Schwankungsarmer Aufwärtstrend lässt den VDAX fallen

 

Das Rekordtief beim VDAX oder allgemein eine niedrige Volatilität sind folglich keine Hinweise für einen bevorstehenden Kursrutsch. Das heißt nicht, dass dieser nicht kommen kann. Allerdings ist der VDAX ist durchaus ein Indikator dafür, wie die Börse derzeit "tickt".


Seit Anfang 2016 sind der DAX und andere Aktienindizes ohne große Schwankungen bzw. stärkere Korrekturen gestiegen. Risiken oder gefährlich Entwicklungen wurden von den Anlegern schnell beiseite geschoben. Das ist aber kein irrationales Verhalten der Anleger, denn das Umfeld für die Aktienanlage ist wie gesagt einfach gut.



Mein Fazit:

 

Die Schwankungsbreite wird voraussichtlich nicht auf diesem niedrigen Niveau bleiben, der VDAX wird wieder steigen. Auch weil viel Positives in den Kursen schon eingepreist ist und mancher Anleger zunehmend an Gewinnmitnahmen denkt.


Das muss nicht zum allgemeinen Rückzug vom Aktienmarkt führen, sondern kann auch lediglich Umschichtungen zur Folge haben: Die Aktien, die sich besonders stark entwickelt haben, werden verkauft, und Aktien aus anderen Branchen werden gekauft.

 

Wir müssen also damit rechnen, dass die Schwankungen am Aktienmarkt 2018 stärker werden. Damit wird es auch schwieriger, bei der Aktienanlage erfolgreich zu sein. Dafür ist der niedrige VDAX durchaus ein Indiz.


Wenn es aber um die Vorhersage einer bevorstehenden Korrektur oder gar eines Crashs geht, dann greife ich lieber auf die Charttechnik und auf charttechnische Marken zurück.

 

Beim DAX z.B. liegt eine wichtige Unterstützung bei etwa 12.800 Punkten. Sollte der Index darunter fallen, dann sind weitere starke Kursverluste wahrscheinlich. Danach sieht es aber derzeit nicht aus. Im Gegenteil: Der DAX hat den wichtigen Widerstand bei 13.200 Punkten überwunden.

 
 
 


Goldausblick für 2018:
Die Ampel steht noch auf Rot!

 

Von 2002 bis zum Jahr 2011 hat sich der Kurs des gelben Edelmetalls mehr als versiebenfacht. Eine kleine Atempause hatte sich der Markt verdient. Diese erstreckte sich beinahe über fünf Jahre hinweg, bis Anfang 2016 eine deutliche Gegenbewegung einsetzte.

 

Zum Leidwesen der Goldanhänger wurde diese, eigentlich viel versprechende Vorlage, in den letzten Monaten des Jahres aber gründlich versemmelt. Wie geht es aus Sicht der Charttechnik weiter?

 

Die bärische Variante

 

Eine weitere Abwärtssequenz würde sich harmonisch in das Chartbild einfügen, darf also keinesfalls ausgeschlossen werden. Die entscheidende Widerstandszone liegt bei 1.355 bis 1.385 US-Dollar.


Solange die Notierungen darunter verharren, ist tendenziell mit einem schwachen Verlauf zu rechnen. Immerhin hat aber die Unterstützung bei 1.240 USD gehalten:

 

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Das Hauptaugenmerk liegt aber auf der Kreuzunterstützung bei rund 1.195 USD. Rutscht Gold darunter ab, dann liegt das nächste Ziel auf der Unterseite schon bei ca. 1.100 USD. Finden sich auch hier nicht genügend Käufer, dann ist der Ausverkauf bis etwa 890 USD einzukalkulieren.

 

Die bullische Variante

 

Die für eine Kursanstieg sprechende Variante tritt sofort bei einem Anstieg über die Widerstandszone zwischen 1.355 und 1.385 USD in Kraft. Die Zielzone liegt dann bei 1.528 bis 1.586 USD und kann relativ schnell erreicht werden, stellt somit ein logisches Ziel für das kommende Jahr dar – sofern die bullische Variante zum Tragen kommt.


Nach einer Phase der Konsolidierung liegt ein weiteres Ziel bei 1.714 USD. Zu diesem Zeitpunkt sind neue Allzeithochs jenseits der 1.900 USD bereits eine „beschlossene Sache“.



Mein Fazit:

 

Für einen langfristigen Investor ergeben sich in Schwächephasen Kaufgelegenheiten. Dennoch möchte niemand „zu teuer“ einkaufen. Daher empfehlen sich, bei Interesse, durchaus gestaffelte Einstiege.


Unter charttechnischen Gesichtspunkten ist der seit 2011 dominierende Abwärtstrend weiterhin intakt. Gedanklich sollte die bärische Variante also sogar bevorzugt werden. Sie kennen jetzt die wichtigsten Marken.

 
     
 


Was hat es mit der Volatilität auf
sich und was sagt der VDAX aus?

 

Volatilität ist ein Begriff aus der Statistik und bezeichnet die Schwankung von Daten im Ablauf der Zeit. An der Börse bedeutet Volatilität die Schwankung der Kurse eines Wertpapiers. Die Volatilität gilt als Maßzahl für das Anlagerisiko.

 

Dabei wird für einen Zeitraum der gemittelte Kurs und die Abweichung von diesem mittleren Kurs berechnet. Je weiter die Schwankungsspanne um diesen mittleren Kurs, desto volatiler und damit auch riskanter ist das Wertpapier.

 

Der VDAX misst die Schwankungsbreite des DAX

 

Anwendung findet die Volatilität z.B. bei der Berechnung von Optionen und Optionsscheinen: Je höher die Volatilität, umso teurer die Option. Auch für Indizes wie z. B. den Deutschen Aktienindex (DAX) wird die Volatilität berechnet.


Die Deutsche Börse fasst diese in einem eigenen Index, dem VDAX, zusammen. Der VDAX gibt die Veränderungen der Volatilität des DAX im Zeitablauf wieder.

 

Seine Kursschwankungen zeigen den „Erregungszustand“ am deutschen Aktienmarkt. Ein hohes Kursniveau beim VDAX spricht für stärkere Kurssprünge beim DAX und damit auch für ein erhöhtes Anlagerisiko.

 

Wie wird der VDAX berechnet?

 

Der VDAX gibt die in den DAX-Optionen implizite, erwartete Preisschwankung des DAX wieder. Laufzeitunabhängig, d.h. mit einer fixen Restlaufzeit von 45 Tagen, wird der VDAX in Prozentpunkten bestimmt. Er wird einmal am Ende des Handelstages um 17:45 Uhr berechnet.


Einfach ausgedrückt: Eine Option verteuert sich immer dann, wenn große Unsicherheit bezüglich der weiteren Marktentwicklung herrscht. Die Prämien steigen, die Option verteuert sich und der VDAX steigt.

 

Wirklich wichtig sind aber aus Anlegersicht nur die extremen Ausschläge des VDAX, denn sie können Anzeichen für einen baldigen Trendwechsel sein.



Mein Tipp:

 

Es ist gut, den VDAX im Blick zu behalten. Wenn der Volatilitätsindex auf einem niedrigen Niveau notiert, besteht in der Regel kein Grund zur Sorge. Denn dann herrscht an den Börsen ein relativ sorgenfreies Sentiment.


Gefährlich wird es allerdings, wenn der VDAX plötzlich ansteigt, dann sollten Sie als aktiver Anleger reagieren. Wie heißt es so treffend: "If you panic – panic first!"


Ihr

Lars Erichsen

Chefredakteur Rendite-Report

www.rendite-report.de

 
 

ATLAS Research GmbH · Dollgasse 13 · 97084 Würzburg ·
Geschäftsführer: Stefan Böhm, Dr. Detlef Rettinger – UST-ID-Nr. DE 175922139 ·
Sitz: Würzburg – HRB 5416 · Gerichtsstand Würzburg


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