Ausgabe vom 23.01.2020

DAX und Bund-Future machen es derzeit spannend

DAX und Bund-Future machen es derzeit spannend
von Sven Weisenhaus

Wie erwartet und bereits vorgestern geschrieben, hat nach der japanischen Notenbank auch die Europäische Zentralbank (EZB) ihre aktuelle Geldpolitik bestätigt. Die Leitzinsen bleiben auf den aktuellen Niveaus, das Anleihekaufprogramm wird mit 20 Milliarden Euro monatlich unverändert fortgesetzt und auch an der „forward guidance“ wurden keine Veränderungen vorgenommen. Der EZB-Rat beschloss heute lediglich (nun auch offiziell), mit einer Überprüfung der geldpolitischen Strategie der EZB zu beginnen.

Der DAX macht es äußerst spannend

Mit anderen Worten: Es bleibt dabei, dass man von der Geldpolitik auf absehbare Zeit keine Impulse für die Börsenkurse erwarten kann. Das heißt aber nun natürlich nicht, dass es an der Börse langweilig wird. Im Gegenteil. So macht es der DAX zum Beispiel derzeit äußerst spannend. Nach dem gestrigen Fehlausbruch auf ein neues Allzeithoch (siehe Bogen oben rechts im folgenden Chart) und dem Rückfall in das aufsteigende Dreieck (blaue Linien) wurde heute auch noch die Aufwärtstrendlinie des Dreiecks nach unten gebrochen (rote Ellipse).

DAX - kurzfristige Chartanalyse

Dabei konnte zunächst eine Unterstützungslinie (grün) verteidigt werden, welche die Hochs der vorangegangenen Fehlausbrüche verbindet, die im Rahmen der Seitwärtskonsolidierung (gelbes Rechteck) entstanden. Anschließend stieg der DAX von unten bis an die gebrochene Aufwärtstrendlinie zurück, prallte von dieser Linie aber nach unten ab und brach dann auch die grüne Unterstützungslinie.

Fällt er nun auch noch klar in den Bereich der Seitwärtskonsolidierung (gelbes Rechteck) zurück, wäre dies kurzfristig sehr bearish. Denn das neue Allzeithoch würde sich damit als Bullenfalle etablieren. Und auch der bullishe Ausbruch aus der Seitwärtskonsolidierung wäre damit hinfällig. Eine größere Korrektur wird so deutlich wahrscheinlicher. Nur wenn der DAX die Linien des Dreiecks erneut überwinden kann, bewahren die Bullen ihre Chancen.

Bund-Future vor dem Übergang in eine Seitwärtsbewegung

Spannend ist es derzeit auch im Bund-Future. Denn hier haben die Kurse den steileren Abwärtstrendkanal (siehe dazu Börse-Intern vom 12. November 2019) verlassen und wieder klar den flacheren Trendkanal fortgesetzt. Heute wurde auch noch dessen obere Begrenzungslinie überwunden. Die befürchtete Beschleunigung der Abwärtsbewegung ist damit ausgeblieben. Stattdessen könnte die Abwärtsbewegung durch einen nachhaltigen Bruch der Trendkanäle nun sogar beendet werden und der Bund-Future in eine Seitwärtstendenz übergehen oder sogar den übergeordneten Aufwärtstrend wieder aufnehmen.

Bund-Future - Chartanalyse

Im Target-Trend-Spezial, in dem wir den Bund-Future regelmäßig analysieren, haben wir bereits gemutmaßt, dass hier der Übergang in eine Seitwärtstendenz ansteht. Denn mit Blick auf den Strafzins der EZB für Banken (-0,5 %) erscheint das aktuelle Niveau des Bund-Futures angemessen. „Und daher ist eine größere Seitwärtskonsolidierung wahrscheinlicher, abhängig von der Zinserwartung“, hieß es zum Beispiel in der letzten Bund-Future-Analyse vom 15. Januar dazu.

Da die Zinserwartungen für die Eurozone derzeit zementiert scheinen – angesichts der Zinspause der EZB, die noch viele Monate andauern dürfte, sind größere Zinsänderungen nicht in Sicht – ist eine Seitwärtsbewegung am Zinsmarkt und somit im Bund-Future derzeit klar das wahrscheinlichste Szenario.

Die Zinsen könnten ihr Niveau gefunden haben

In der Börse-Intern vom 12. November 2019 hatte ich auch auf die Umlaufrendite verwiesen, die nach einer Übertreibung nach unten auf das Niveau von Oktober 2016 zurückgekehrt war. Dieses liegt bei -0,28 %. Und aktuell notiert die Umlaufrendite wieder genau auf diesem Niveau.

Umlaufrendite

Dies verwundert mich nicht und es könnte auch noch eine Weile so bleiben. Denn da die Leitzinsen der EZB derzeit bei 0,0 % bis -0,5 % liegen und voraussichtlich auch in einem Jahr noch dort liegen werden, sollte sich die Umlaufrendite in diesem Bereich einpendeln (gelbes Rechteck). Aktuell befindet sie sich ziemlich genau in dessen Mitte.

Fazit

Bestätigen sich meine Einschätzungen und Erwartungen zum Bund-Future, ist es bald vorbei mit der aktuell noch vorhandenen Spannung in diesem Markt. Weder Long- noch Short-Positionen machen hier dann Sinn, es sei denn, man ist ein sehr kurzfristig agierender Trader und weiß eine relativ enge Seitwärtstendenz auszunutzen. Im DAX dürfte es hingegen spannend bleiben.


Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage
Ihr
Sven Weisenhaus
www.stockstreet.de



Die Börsenbriefe von Stockstreet

Die gut abgestimmte Palette unserer Börsenbriefe reicht vom Geldanlage-Brief für langfristig orientierte Investoren, über die Aktien-Perlen und den Premium Trader, bis hin zum Allstar Trader für schnelle Gewinne. Die sehr spekulativen Hebel XXL und Optionsscheine-Expert-Trader, sowie die täglichen Chartanalysen des Target Trend Spezial runden das Angebot ab.

Testen Sie unser Angebot!



Target-Trend-Spezial

Ihr Upgrade zum Newsletter
Börse - Intern


Tägliche Chartanalysen nach der einzigartigen Target-Trend-Methode. Jeden Morgen zum Börsenstart.


Mehr Erfolg an der Börse mit dem Target-Trend-Spezial


Mehr Infos und kostenlose Leseproben finden Sie hier...


Kennen Sie schon unsere kostenlosen Börsen-Tools, wie zum Beispiel den Live-Wirtschaftskalender?

Stets informiert und keinen Termin verpassen

Der Live-Wirtschaftskalender listet alle wichtigen Ereignisse und wirtschaftlichen Indikatoren, die den Markt antreiben. Er enthält Beschreibungen der Veranstaltungen und zeigt deren Bedeutung für den Markt.

Jetzt ausprobieren...
 

Anzeige:

Charts: Wenn nicht anders gekennzeichnet
Quelle: tradesignal-online
Tradesignal® ist eine eingetragene Marke der Tradesignal GmbH.
Nicht autorisierte Nutzung oder Missbrauch ist ausdrücklich verboten.
Impressum:  
Herausgeber: Stockstreet GmbH
Geschäftsführer: Jochen Steffens
Handelsregister: HRB 62835
Amtsgericht Köln
Postanschrift: Breite Straße 48 - 50
50667 Köln
Telefon: 0221 / 6602458
Internet: www.stockstreet.de
V.i.s.d.P.: Sven Weisenhaus
E-Mail: info@stockstreet.de

Copyright:

2002-2020 Stockstreet GmbH
 
Haftungsausschluss:

Der Autor übernimmt keinerlei Gewähr für die Aktualität, Korrektheit, Vollständigkeit oder Qualität der bereitgestellten Informationen. Haftungsansprüche gegen den Autor, welche sich auf Schäden materieller oder ideeller Art beziehen, die durch die Nutzung oder Nichtnutzung der dargebotenen Informationen bzw. durch die Nutzung fehlerhafter und unvollständiger Informationen verursacht wurden, sind grundsätzlich ausgeschlossen. Alle Angebote sind freibleibend und unverbindlich. Der Nachdruck, die Verwendung der Texte, die Veröffentlichung / Vervielfältigung ist nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Stockstreet GmbH gestattet. Wenn Sie den Newsletter hin und wieder oder regelmäßig auf Ihrer Internetpräsenz veröffentlichen wollen, schreiben Sie an info@stockstreet.de

Des Weiteren gelten die AGB und die Datenschutzrechtlichen Hinweise auf
unserer Webseite

Newsletterbezug:
Wenn Sie den Börse Intern Newsletter noch nicht regelmäßig beziehen sollten, können Sie sich kostenlos hier anmelden:
Kündigung des Newsletterbezugs:
Um den Bezug des Newsletter zu kündigen, klicken Sie bitte auf folgenden Link:
Anmeldung
Abmeldung