DAX vor Mindestziel, US-Indizes vor Maximalziel der Gegenbewegung
DAX vor Mindestziel, US-Indizes vor Maximalziel der Gegenbewegung von Sven WeisenhausDie inverse Schulter-Kopf-Schulter-Formation (SKS) bzw. das inverse Island-Reversal entfalten derzeit ihre volle Wirkung im DAX. Nach dem idealtypischen und aus Sicht der Bullen erfolgreichen Test der SKS-Nackenlinie (siehe auch „DAX mit erfolgreichem Test des Ausbruchsniveaus“) konnte der deutsche Leitindex inzwischen die nächsten Hürden auf dem Weg zu den aus den Formationen abgeleiteten Kurszielen überspringen (siehe grüner Pfeil im folgenden Chart). Konkret waren dies die Rechteckgrenze bei 11.170 Punkten, das vorherige Hoch, eine (rot gestrichelte) Konsolidierungslinie und die (grüne) Aufwärtstrendlinie, die die beiden Tiefs aus den Jahren 2011 und 2016 verbindet. Und das Ganze wurde heute zu Handelsbeginn mit einer Kurslücke nach oben (Aufwärts-Gap) übersprungen. Damit kann der DAX nun problemlos die Mittellinie bei 11.525 Punkten in Angriff nehmen. Knapp darüber liegt dann bei 11.566 Punkten auch schon das Kursziel aus dem inversen Island-Reversal. DAX auch auf dem Weg zum Mindestziel einer Gegenbewegung Es wird auch Zeit, dass der DAX endlich etwas Fahrt aufnimmt. Denn bei 11.546,56 Punkten hätten die Bullen gerade erst ihr Mindestziel einer Gegenbewegung erreicht (38,20%-Fibonacci-Retracement, siehe blaue Linien im folgenden Chart)
Dieses konnten die US-Indizes schon vor mehr als zwei Wochen hinter sich lassen (siehe „US-Indizes erreichen Mindestziel einer Kurserholung“). US-Indizes auch auf dem Weg zum Maximalziel einer Gegenbewegung Inzwischen wird auf der anderen Seite des Atlantiks schon das Maximalziel einer Kurserholung angesteuert – das 61,80%-Retracement – hier exemplarisch im Chart des Dow Jones zu sehen: Und dieses Niveau wurde innerhalb von nur viereinhalb Wochen erreicht. Im Dow Jones bedeutet das ein stolzes Kursplus von mehr als 14 % binnen nur einem Monat. Das ist schon eine beeindruckende Kurserholung. Und es dürfte klar sein, dass vor diesem Hintergrund bald auch mal wieder ein größerer Rücksetzer in den US-Indizes einkalkuliert werden sollte. Das nächste Puzzleteil für die große Seitwärtstendenz auf hohem Niveau Dennoch dürfte sich damit die große Seitwärtsbewegung auf hohem Niveau bereits etabliert haben. Und damit komme ich noch einmal auf meine Analyse vom vergangenen Dienstag zu den Risiken in den Bilanzen der Unternehmen durch Aktienrückkäufe und Übernahmen zu überteuerten Preisen zurück. Denn dazu erreichten mich einige Leser-Mails. Und ich möchte für alle Leser klarstellen: Bei dem Thema „Goodwill“ handelt es sich natürlich nicht um eine Problematik für heute oder morgen. Aber angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Tendenzen (siehe auch gestrige Börse-Intern) könnte dies in einer schärferen Rezession (die ich aktuell noch nicht erwarte) irgendwann einmal zu einem größeren Problem werden. Das sollte man daher im Hinterkopf behalten. Für die kurzfristige Kursentwicklung viel wichtiger sind dagegen die Aktienrückkäufe. Denn diese haben direkte Auswirkungen auf die Kurse, wie die Grafik aus der Börse-Intern vom vergangenen Dienstag zeigt. Da der Effekt der Steuerreform in den USA in diesem Jahr ausläuft, dürften die Rückkäufe abnehmen. Das große Geld wurde inzwischen steuervergünstigt aus dem Ausland zurückgeholt und investiert. Die treibende Wirkung der Aktienrückkäufe dürfte daher nachlassen. Und auch das ist wieder ein Puzzleteil, welches zu meiner Erwartung an die große Seitwärtstendenz in den (US-)Indizes passt. Kurzfristig Gewinne enger absichern Jedenfalls gilt nun kurzfristig: Mal sehen, ob der DAX noch seine aktuellen Kursziele erreichen kann, bevor es in den US-Indizes zu dem nächsten Rücksetzer kommt und dieser den DAX dann auch wieder mit nach unten zieht. Im Target-Trend-CFD haben wir jedenfalls mit den neuen Erholungshochs im DAX und Euro STOXX 50 heute die Gewinne in unseren Long-Positionen auf die beiden Indizes enger abgesichert. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage Ihr Sven Weisenhaus www.stockstreet.de
|