DBU | Infos zum Studienprogramm | 4-2019

In diesem Seminar geht es um die Vielfalt buddhistischer Ausdrucksformen in Vergangenheit und Gegenwart. Während ihrer über 2500-jährigen Geschichte hat die buddhistische Lehre ein breitgefächertes Schrifttum hinterlassen, das von kanonischen Texten, scholastischen Kommentierungen, Versen, Gleichnissen und Legenden bis zu Mantren und Koans reicht. Das Seminar wendet sich an alle, die mit uns diese Vielfalt näher ausloten möchten und die auf der Suche nach einer zeitgemäßen und traditionsübergreifenden „Sprache des Dharma“ sind.

Neben Problemen der Übersetzung buddhistischer Originaltexte in westliche Sprachen im Wechselspiel zwischen exotischer Faszination und der Widerspiegelung des Vertrauten wollen wir uns auch damit befassen, wie frühe Übersetzer und Verbreiter der Lehre unser Sprachverständnis des Buddhismus bis heute geprägt haben. Je nach Interessenlage der Teilnehmerinnen und Teilnehmer soll es auch um die Deutung buddhistischer Fabeln, Legenden, Gleichnisse und Metaphern sowie die Lyrik des Chan-Buddhismus und um Zen-Haikus gehen, wo die Worte das Eigentliche nur ausdrücken, indem sie es kunstvoll umkreisen.

Das Wochenende soll auch Raum geben für die spannende persönliche Übertragung: Wie kann die Information des Buddha so in unserer heutigen Sprache spürbar werden, dass sie mein Leben und Erleben bereichert? Am Beispiel grundlegender, zentraler Begriffe werden wir die Herausforderungen und Schwierigkeiten erkunden.