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Liebe Leserinnen & Leser,
heute zeigt sich, wie heiß deutsche Händler auf ein frühes Weihnachtsgeschäft sind. Meine Frau und ich bekamen gleich morgens diverse Rabatt-Deals zum "Singles Day" angeboten, u.a. von Müller, Mirapodo oder About You. Dabei ist der "Singles Day" eine chinesische Erfindung und soll eigentlich ein Tag für Alleinstehende sein. Die Zahl 1 im Datum 11.11. soll dabei ein Single symbolisieren. Der chinesische E-Commerce-Riese Alibaba hat den Tag in den vergangenen Jahren aber zum Kaufrausch-Event ausgebaut - und auch Verheiratete sind natürlich als willige Konsument*innen höchst willkommen.
Viel Spaß mit unseren News des Tages, Ihr Florian Treiß
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Die Lieferplattplattform Delivery Hero hat ihren Umsatz im abgelaufenen Quartal um 89 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 1,8 Milliarden Euro steigern können. Dabei stieg der Bruttowarenwert (GMV) der über die Plattform bestellten Produkte um 65 Prozent auf 9,6 Milliarden Euro. Heißt: Aktuell fließen im Schnitt 18,75 Prozent einer Bestellung über die Plattform direkt an Delivery Hero, der Rest geht an die teilnehmenden Restaurants. Zugleich hat Delivery Hero seine Aktivitäten im Quick Commerce (minutenschnelle Lieferung von Lebensmitteln) weiter ausgebaut und im vorigen Quartal weitere 84 Dmarts (Mini-Warenlager) eröffnet Insgesamt betreibt der Konzern nun bereits 861 Dmarts, v.a. in Asien. Schon bald soll das Lebensmittel-Geschäft einen jährlichen Umsatz von über einer Milliarde Euro einspielen.
Piotr Szulczewski (siehe Foto), Gründer der einst gehypten Chinaware-Billigplattform Wish, gibt die Leitung des Unternehmens nach abermals desaströsen Geschäftszahlen ab. Spätestens zum 1. Februar soll ein neuer CEO das Ruder übernehmen und Wish wieder auf Kurs bringen. Denn im vergangenen Quartal sank der Umsatz von Wish gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 39 Prozent auf 368 Millionen Dollar, während immerhin der Quartalsverlust von 99 auf 64 Millionen Dollar sank. Die Gesamtzahl der monatlich aktiven Nutzer*innen sank im Jahresvergleich um 40 Prozent auf 60 Millionen und die Zahl der aktiven Käufer*innen sank um 32 Prozent auf 46 Millionen. Ein neues Qualitätsprogramm soll nun für höhere Standards sorgen.
Letzte Woche bezichtigte das Recherche-Projekt Sneakerjagd bereits Zara des Greenwashings, diese Woche ist nun Nike dran: Um herauszufinden, ob alte Schuhe tatsächlich wie von Nike versprochen geschreddert und zu neuen Produkten werden, steckte das Projekt alte Nike-Schuhe in eine Rücknahmebox mit der Aufschrift "Recycle deine alten Schuhe" im Hamburger Nike-Store. Dabei kam heraus, dass nicht nur gebrauchte Schuhe in einer Fabrik in Belgien geschreddert werden, sondern auch Neuware, die vermutlich aus Retouren stammt. Auf die Recherche-Ergebnisse angesprochen, zeigte sich Nike-Nachhaltigkeitschef Noel Kinder auf der Weltklimakonferenz in Glasgow überrascht: "Das ist natürlich nicht Teil dessen, was wir versuchen zu tun."
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Die Schuhhandelskette Görtz testet für ihre 1984 ins Leben gerufene Eigenmarke Cox einen eigenen stationären Auftritt. Im Hamburger Stadtteil Winterhude hat das Unternehmen nun einen speziellen Cox-Laden eröffnet mit Modellen, die direkt in der Hansestadt designt wurden. Mit einer Verkaufsfläche von 60 Quadratmetern soll der Cox-Store eine stylische und wohnlich-gemütliche Atmosphäre mit Boutique-Charakter bietet, die durch das charmante Altbau-Gebäude aus dem Baujahr 1906 mit neu gestalteter Fassade und wohnlichem Dielenfußboden besonderen Charakter erhält.
Die Anzahl von Self-Checkout- und Self-Scanning-Systemen im deutschen Einzelhandel hat in den vergangenen zwei Jahren deutlich zugenommen. Mehr als 2.300 Geschäfte bieten ihrer Kundschaft mittlerweile die Möglichkeit an, den Scan- und Bezahlvorgang selbst in die Hand zu nehmen, wie die EHI-Markterhebung 2021 zur Verbreitung von Self-Checkout-Systemen zeigt. "Im Vergleich zu 2019 hat sich die Zahl der Einzelhandelsgeschäfte mit stationären Self-Checkout-Systemen in Deutschland fast verdoppelt und bei mobilen Self-Scanning-Systemen sogar verzehnfacht" erklärt Frank Horst, Autor der EHI-Markterhebung 2021.
Mit der Cyber Week (22. bis 29. November) rund um den Black Friday (26. November) starten vermutlich auch Deutschlands Händler, die heute noch nicht beim Singles Day mitmachen, endgültig in die heiße Phase des diesjährigen Weihnachtsgeschäfts. Im Rahmen seines "Cyber Week Reports" hat eBay Ads die Verkaufszahlen und Suchanfragen von 2020, insbesondere während der Cyber Week (23. – 30.11.2020) und der Vorweihnachtszeit (01.12. – 23.12.2020), mit den Jahresdurchschnittswerten bei eBay.de verglichen. Seinen Höhepunkt erreicht der Abverkauf demnach am Black Friday, zum Beispiel mit 406 Prozent mehr Abverkauf gegenüber dem Jahresdurchschnitt bei Handys und Smartphones sowie 313 Prozent bei Staubsaugern.
Benjamin Brüser, einst Gründer des von der Metro übernommenen und später eingestampften Retail-Startups Emmas Enkel, ist heute als Architekt, Händler und Coach aktiv. Im Trendakademie-Podcast beleuchtet er das Spannungsfeld des Handels zwischen Erlebnis- und Datenraum. Zudem spricht er darüber, welche Hygiene-, Leistungs- und Begeisterungsfaktoren die Zukunft des Handels prägen werden: "Der Handel muss den Kunden in den Fokus setzen." Hier anhören!
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