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Liebe Leserinnen und Leser,
 

auch an diesem Wochenende demonstrieren wieder viele Menschen gegen Rechtsextremismus oder einfach „gegen rechts“. Einen Unterschied macht da wohl kaum noch jemand. Auch nicht die Regierenden, die bei den Demonstrationen oft in der ersten Reihe standen. Kanzler Olaf Scholz jedenfalls scheint die Demonstrationen als Rückenwind für die Europa-Wahlen nutzen zu wollen und erklärt schon mal, er erwarte „ein klares Votum gegen rechts“. Dafür steht Katarina Barley als erneute SPD-Spitzenkandidatin natürlich gerne zur Verfügung. 

 

Viele Medien geben sich jedenfalls auch erkennbar Mühe, solchen Rückenwind zu erzeugen. Zum Beispiel Der Spiegel, der in seiner aktuellen Titelgeschichte die Demonstrationen so deutet: „Ein Land hakt sich unter“. Dieses „Unterhaken“ ist eine Lieblingsredewendung von Scholz, die er in fast jeder öffentlichen Rede verwendet. Sehr viel treffender erscheint mir die Analyse des Politologen Stefan Luft, der angesichts der irrealen Beschwörungen einer Widerkehr der Nazis (in Gestalt der AfD) bei gleichzeitiger Verweigerung, die Probleme der Wirklichkeit zu beheben, unser „Land zwischen Hysterie und Depression“ sieht.  

 

Ob diese Demonstrationen wirklich Auswirkungen auf die Wahlergebnisse der AfD haben werden, kann man bezweifeln. Umfragen sehen jedenfalls allenfalls geringe Verluste. Die Partei selbst berichtet sogar von steigenden Mitgliederzahlen. Cicero-Autor Mathias Brodkorb, selbst SPD-Mitglied und Ex-Finanzminister in Mecklenburg-Vorpommern hat für unsere aktuelle Titelgeschichte das dauernde Scheitern aller Versuche der etablierten Parteien und Medien untersucht, die AfD einzuhegen. Er nennt die Folgen der Brandmauer-Politik einen „Weg des Wahnsinns“.

 

Die mehrfach umbenannte SED, heute Die Linke genannt, erlebte unter anderem ihren Niedergang gerade dadurch, dass sie in Mecklenburg-Vorpommern trotz einer zunächst praktizierten Brandmauer in Koalitionen mit der SPD eingebunden wurde, schreibt Brodkorb. Ihr womögliches Enstadium hat nun die Gründung des „Bündnis Sahra Wagenknecht“ eingeleitet, das am Samstag seinen ersten Bundesparteitag abhielt. Cicero-Hospitant Jakob Rinke war dabei und erlebte die neue Partei als straff organisierte neue Heimat des Linkspopulismus.

 

Für die Regierenden haben die aktuellen Demonstrationen auch den schönen Effekt, von ihrem Versagen in der Wirklichkeit abzulenken, etwa in der Migrationspolitik. Den Kopf dafür hinhallten muss die Polizei , sagt der Polizeibeamte und Gewerkschafter Manuel Ostermann (DPolG). Im Interview mit meinem Kollegen Clemens Traub spricht er über die Gewaltbereitschaft des migrantischen Milieus und absurde Rassismus-Vorwürfe aus dem linken Lager.

 

Eine gute Lektüre und einen erholsamen Restsonntag ohne Wahnsinn, Hysterie und Regierungspolitiker, die sich bei Ihnen unterhaken möchten, wünscht 

 

Ihr Ferdinand Knauß, Redakteur

 
 
 
Ron Prosor im Gespräch mit Alexander Marguier
 
 
 
 
 
Demos gegen rechts
 
Ein Land zwischen Hysterie und Depression
 
VON STEFAN LUFT
 
 
Hunderttausende gingen am Wochenende „gegen rechts“ auf die Straße – gemeinsam mit extremistischen Organisationen. Das Beschwören von Parallelen zur NS-Zeit wird aber an den sehr realen heutigen Problemen nichts ändern.
 
 
 
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Titelgeschichte im Februar
 
AfD: Die Geister, die man rief
 
VON MATHIAS BRODKORB
 
 
Im Wahljahr 2024 schaut das Land wie gebannt auf die AfD. Immer wieder wird versucht, die rechte Partei einzuhegen. Doch Medien, Politik und Verfassungsschutz haben die AfD mutmaßlich nur gestärkt und nicht geschwächt.
 
 
 
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Gründungsparteitag des Bündnis Sahra Wagenknecht
 
Die anständige Alternative?
 
VON JAKOB RANKE
 
 
Das Bündnis Sahra Wagenknecht zeigt sich auf dem Gründungsparteitag in Berlin als straff organisierte neue Heimat des Linkspopulismus.
 
 
 
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Cicero Jugend-Serie „Contra Woke”
 
Gewerkschafter Manuel Ostermann: „Wir Polizisten müssen das Versagen der Regierung ausbaden“
 
INTERVIEW MIT MANUEL OSTERMANN
 
 
Immer mehr werde die Polizei zum Prellbock des politischen Versagens, sagt der Polizeibeamte und Gewerkschafter Manuel Ostermann (DPolG). Im Interview spricht er zudem über die Gewaltbereitschaft des migrantischen Milieus und absurde Rassismus-Vorwürfe aus dem linken Lager.
 
 
 
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Ron Prosor
 
Ron Prosor im Gespräch mit Alexander Marguier
 
Cicero Podcast Politik: „Israel wird nie mehr so sein wie vor dem 7. Oktober“
 
VON ALEXANDER MARGUIER
 
 
Seit mehr als drei Monaten führt Israel Krieg gegen die Hamas – mit dem Ziel, die palästinensische Terrororganisation zu vernichten. Aber kann das überhaupt gelingen? Und was ist dran an dem Vorwurf, die israelische Armee würde in Gaza einen Völkermord verüben? Ron Prosor, der israelische Botschafter in Deutschland, bezieht Stellung zu diesen Fragen.
 
 
 
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Lab Leaks
 
Die unterschätzte Gefahr
 
VON RALF HANSELLE
 
 
Eine im Magazin „The Lancet“ erschienene Studie hat sich mit Laborunfällen in der medizinischen Forschung beschäftigt. Das Ergebnis lässt aufhorchen. Von Pest bis Ebola bergen Lab Leaks immense Gefahren. Und sie sind weit häufiger, als man gemeinhin glaubt.
 
 
 
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Seit Monaten kreisendes Flugobjekt
 
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