Gartenbrief vom 09.08.2024 - Lustvoll gärtnern mit Markus Kobelt.
Den Sommer geniessen wie die Urmenschen... Lieber John ich werde im Sommer oft gefragt: Und, was macht dein Garten so? Ich muss zugeben, im heissen Sommer ist es mir relativ egal, was der Garten so im Detail macht – solange er mir Freude macht. Ich mache parallel dazu im Garten überwiegend… nichts. Dazu nutze ich gerne Sitzgelegenheiten, und mit Getränken übergossene Eiswürfel. Auf den Boden schaue ich nicht, denn da könnte ich Unkraut entdecken. Ich richte den Blick also auf die pflanzliche Etage weiter oben, denn da reifen jetzt langsam viele Früchte: Äpfel, Birnen… und Weintrauben! Bei der Gelegenheit frage ich Euch: Kennst du die besten Traubenzüchter aller Zeiten? Ich kannte sie bis vor kurzem jedenfalls nicht. Wenn die Wissenschaft recht hat, sind das unsere urgeschichtlichen Vorfahren aus dem Reich der Primaten. Achtung Unterbrecherwerbung: Wusstest du, dass du dir bei Lubera.com immer noch alles versandkostenfrei liefern lassen kannst? Demnach hatten schon unsere Vorfahren vor vielen Millionen von Jahren eine Vorliebe für alles, was süss war, wie wilde Weintrauben zum Beispiel. Die süssesten Früchte wurden gegessen. Da waren natürlich auch noch Kerne drin. Werden sie unzerbissen ausgeschieden, keimen sie leichter als unverdaute. So haben die Primaten das vor langer Zeit gemacht mit der Traubenzucht: Sie haben die Weintrauben mit dem höchsten Zuckergehalt genascht und mit ihren samenhaltigen Hinterlassenschaften in der Landschaft verteilt. Die von den Primaten gesäten wilden Weinreben entwickelten von Generation zu Generation immer süssere Traubenfrüchte. Auslese nennt man das. Ohne diese züchterische Vorarbeit gäbe es heute keine Weintrauben auf der Welt, die sich für menschlichen Genuss eignen würden. Und jetzt kommt es: Wein als alkoholhaltiges Getränk gäbe es auch nicht. Laut der »Betrunkene Affen Hypothese« von Prof. Robert Dudley konsumierten Primaten schon seit vielen Jahrmillionen regelmässig Alkohol in gärenden Weintrauben, und das mit voller Absicht. Der über grosse Distanzen wahrnehmbare, verlockende Geruch von Alkohol ist ein Indikator für süsse, kalorienreiche Früchte – und für Alkohol. Untersuchungen zeigen, dass die Primaten vor etwa zehn Millionen Jahren die Fähigkeit entwickelten, Alkohol schneller abzubauen. Eine genetische Mutation verlieh ihnen ein Enzym, dass Alkohol vierzigmal schneller abbauen hilft, als das bei ihren Vorfahren. Im inzwischen zuckersüssen Weintrauben-Fallobst entwickelte sich durch den hohen Zuckergehalt auch mehr Alkohol. Das machte ja nichts aus, der Rausch wurde dank der neuen genetischen Fähigkeiten schnell wieder abgebaut. Weinkonsum und Alkoholmissbrauch sind demnach auch schon uralte Angelegenheiten. Während ich so im Korbsessel im Garten sitze, schweifen meine Gedanken. Die moderne Traubenzucht beschäftigt Leute mit Doktortitel, der Weinbau Ingenieure und Ingenieurinnen. Überhaupt macht das mit den Weintrauben ernten, verarbeiten, keltern und abfüllen offensichtlich einen Haufen Arbeit. Arbeit, die früher betrunkene Affen in ihrer Freizeit erledigt haben. Es bietet sich also an, dass wir uns gleich ein paar Weinstöcke in den Garten pflanzen. Nach ein wenig Schnippelarbeiten im Frühling lässt sich das Warten auf reife Früchte entspannt im Sitzen erledigen. Wir sollten uns viel öfter an unseren Vorfahren orientieren. Ich hole mir jetzt aber erstmal einen Gin-Tonic, und teste die Leistungsfähigkeit dieses Urmenschen-Enzyms in mir. Liebe Grüsse aus dem sommerlichen Garten sendet euch Stefanie |
GartenDeal: 4 Schlaraffentrauben für 2 In unserem aktuellen Deal bieten wir Dir diese Woche vier erstklassige Rebensorten mit -50% Rabatt! Dieses sorgfältig ausgewählte Quartett überzeugt mit vier bekannten und sich ergänzenden Rebensorten. Es handelt sich um je 2 weisse und 2 blaue Weinreben. Die Sorten eignen sich perfekt für die einfache Rebkultur, quasi zur Realisation des Traumes »Eigener Rebberg im Hausgarten«. Im Deal sind folgende Produkte enthalten – jeweils im grossen 3lt-Container: 1 x Schlaraffentraube 'Seyval Blanc' Die weisse Tafeltraube für fast alle Standorte, auch für Höhenlagen. Mittelfrüh und sehr reich tragend. Die Sorte wächst mittelstark und ist sehr gesund. Resistent gegen Frost, Pilze und Wespenfrass. 1 x Schlaraffentraube 'Grosso Arkadia' Unsere bis zu 1,3 kg schwere weisse Riesentraube. Sie ist einfach zu kultivieren, glänzt mit Pilzresistenz und guter Mehltautoleranz. Grosso Arkadia liefert hohe und regelmässige Erträge auch auf kleinem Raum. Die Trauben sind (beinahe) kernlos sowie optisch und geschmacklich Spitzenklasse. 1 x Schlaraffentraube 'Muscat bleu' Die beste blaue Tafeltraube für alle Lagen, mit grossen, lockeren Trauben, die etwa 15 bis 20 cm lang werden können. Die Sorte ist sehr ertragssicher. Sie wächst stark aufrecht und hat eine hohe Resistenz gegen Mehltau und andere Krankheiten. 1 x Schlaraffentraube 'Grosso Kodrianka' Ueppige dunkelrosa kernarme Riesentrauben, bis zu 1,5 kg schwer! Die Trauben sind sehr kernarm und haben einen würzigen, guten Geschmack. Die Sorte ist resistent gegen Kälte und Pilzkrankheiten, ideal für Spalier, Pfahl und Topf. Der Deal ist eine Woche gültig und solange der Vorrat reicht. Unser Tipp: Verwende für ein optimales Pflanzenwachstum aus unserem Pflanzenstärkungs-Sortiment Multikraft Roots. Der Fitnesstrainer für die Wurzeln aller Haus- und Gartenpflanzen.
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Weinreben - dein eigener Rebberg zuhause Hast du schon einmal an Weinreben kaufen gedacht für deinen eigenen Hausgarten oder für die Terrasse? Die Weinreben Kultur im Hausgarten bietet Hobbygärtnern die Möglichkeit, den Anbau von Trauben direkt vor der Haustür zu erleben. Dabei sind sowohl dekorative als auch kulinarische Aspekte von Bedeutung. Weinreben können als Kletterpflanzen Mauern, Pergolen oder Zäune verschönern und gleichzeitig leckere Trauben produzieren, die sich frisch verzehren oder zu Wein, Saft oder Gelee verarbeiten lassen. Dein eigener Rebberg zuhause – einfacher als du denkst Nicht wenige Gartenfreunde haben beim Winterschnitt von Gehölzen Skrupel, wollen sich nicht mit den wichtigsten Schnittregeln auseinander setzen oder haben schlicht und einfach keine Zeit dafür. Das kann den Ertrag schmälern und als Folge davon die Freude an den Fruchtgehölzen vergällen. Bei der Rebe ist alles ganz anders, speziell bei der Erziehung an einen Pfahl. Warum? Weil es einfacher wirklich kaum geht. Weinreben Pflanzung und Pflanzschnitt stärksten Trieb an Pfahl binden diesen Trieb auf etwa 50 cm Höhe anschneiden alle weiteren Triebe entfernen Während der Wachstumsphase die langen Triebe am Stickel aufbinden. Dabei die 3-4 stärksten Triebe auswählen, den Rest entfernen Schnitt der Weinreben nach dem 1. Standjahr (jeweils im zeitigen Frühjahr) die langen, einjährigen Triebe auf einen kurzen Zapfen mit 1–2 Augen zurückschneiden allfällige weitere Triebe entfernen Bild: so schneident man die einjährigen Triebe auf einen Zapfen von 1–2 Augen zurück. Okay, im Sommer kann man die Traubenzone etwas auslauben und die längsten Triebe auf ca. 2,5 m einkürzen, mehr braucht es wirklich nicht. Noch nicht ganz überzeugt? Dann empfehlen wir dir dieses Video hier, auch wenn es schon etwas älter ist – dafür war Markus hier noch jünger… Weinreben für Pergolen Ist dir die Stickelvariante etwas zu einfach? Träumst du davon, deine Pergola mit einer Weinrebe zu begrünen? Also gleich vorweg: viel komplizierter ist das auch nicht, dieses Video bringt es auf den Punkt… Weinreben – Standortwahl und Bodenvorbereitung Standort Ein idealer Standort für Weinreben im Hausgarten ist ein sonniger, windgeschützter Platz. Weinreben benötigen viel Sonnenlicht, um gesund zu wachsen und reiche Erträge zu liefern. Ein südlich ausgerichteter Bereich des Gartens oder eine sonnige Wand eignen sich hervorragend. Boden Der Boden sollte gut durchlässig und nährstoffreich sein. Weinreben bevorzugen einen leicht sauren bis neutralen pH-Wert (zwischen 6,0 und 7,0). Vor dem Pflanzen ist es ratsam, den Boden tiefgründig zu lockern und mit Kompost, gut verrottetem Stallmist oder Frutilizer® 'Natürlich' Schafwollpellets anzureichern, um die Bodenfruchtbarkeit zu erhöhen. Weinreben – Pflanzung und Sortenwahl Pflanzung Weinreben im Container können von Frühjahr bis Herbst gepflanzt werden. Beim Pflanzen sollten die Wurzeln vorsichtig ausgebreitet und der Rebstock so gesetzt werden, dass die Veredelungsstelle einige Zentimeter über dem Boden bleibt. Der Pflanzabstand sollte je nach Sorte und Wuchsstärke zwischen 1,5 und 2,5 Metern liegen, um ausreichend Platz für das Wachstum zu gewährleisten. Sortenwahl Für den Hausgarten eignen sich besonders pilzresistente Rebsorten, die weniger anfällig für Krankheiten wie Mehltau oder Botrytis sind. Beliebte Sorten sind: Schlaraffentraube 'Seyval blanc': Die weisse Tafeltraube für fast alle Standorte, auch für Höhenlagen Schlaraffentraube 'Grosso Arkadia': Vitis vinifera 'Grosso Arkadia' - Unsere bis zu 1,3 kg schwere weisse Riesentraube Schlaraffentraube 'Grosso Kodrianka': Kernarme Riesentrauben, bis zu 1,5kg schwer! Schlaraffentraube 'Muscat Bleu': Eine robuste Sorte mit blauen Trauben, die ein feines Muskat-Aroma besitzen. Pflege und Schnitt Bewässerung Weinreben benötigen während der Wachstumsperiode regelmäßige Wassergaben, besonders in trockenen Phasen. Es ist wichtig, Staunässe zu vermeiden, da diese zu Wurzelfäule führen kann. Düngung Ein gezielter Nährstoffeintrag ist entscheidend für die Gesundheit der Reben. Im Frühjahr sollte ein organischer Dünger oder ein spezieller Rebendünger ausgebracht werden, um das Wachstum zu fördern. Zusätzliche Düngergaben können während der Vegetationsperiode nach Bedarf erfolgen. Schnitt Der regelmäßige Schnitt ist essentiell für die Formgebung und Ertragsregulierung der Reben. Der Winterschnitt erfolgt in der Regel im Spätwinter, bevor der Saftfluss beginnt. Dabei werden überflüssige Triebe entfernt und die Fruchtruten auf 8 bis 12 Augen zurückgeschnitten. Ein leichter Sommerschnitt kann zur Belüftung des Laubwerks und zur Förderung der Fruchtreife beitragen. Krankheiten und Schädlinge Pilzkrankheiten Weinreben können von verschiedenen Pilzkrankheiten wie Echtem Mehltau, Falschem Mehltau und Grauschimmel (Botrytis) befallen werden. Vorbeugende Maßnahmen wie die Wahl pilzresistenter Sorten, gute Belüftung und ein ausgewogener Nährstoffhaushalt können das Risiko eines Befalls verringern. Schädlinge Schädlinge wie Traubenwickler, Blattläuse oder Spinnmilben können ebenfalls auftreten. Der Einsatz von Nützlingen wie Marienkäfern oder Florfliegenlarven und der Verzicht auf chemische Pflanzenschutzmittel sind umweltschonende Methoden zur Schädlingsbekämpfung. Fazit Die Kultur von Weinreben im Hausgarten ist eine lohnenswerte Erfahrung, die sowohl Freude am Gärtnern als auch Genuss von selbst angebauten Früchten bietet. Mit der richtigen Sortenwahl, guter Pflege und einem geeigneten Standort können auch Hobbygärtner erfolgreich Trauben anbauen und die Vorzüge der Weinrebenkultur genießen.
| | Wildtulpen: Die besten Sorten im Garten pflanzen, verwildern und vermehren Wildtulpen liegen offensichtlich im Trend. Wir merken das deutlich. Bei Lubera führen die naturnahen Sorten und Arten der Gattung Tulipa inzwischen die Topseller-Liste der Blumenzwiebeln an. Was überzeugt euch wohl an den kleinen Frühlingsblühern? Ein Grund wird sein, dass sie Hitze und Trockenheit im Sommer lieben, denn so kennen sie es vom Naturstandort. Die meisten Wildtulpen findet man ursprünglich in den Steppen und Bergen Zentralasiens. Dort werden sie im Sommer regelrecht gebacken. Das hat sie in den letzten Dürre-Jahren zu Gewinnerinnen im Garten gemacht hat. Ein anderer Grund, Wildtulpen zu pflanzen, ist sicherlich die frühe Blütezeit und ihre zarte, filigrane Statur. Das erfreut die früh fliegenden Bienen und Hummeln, und auch das Auge. Du möchtest noch mehr gute Gründe zum Wildtulpen Pflanzen kennenlernen? Dann lies diesen Beitrag. Du hättest die Trend-Blumenzwiebel Wildtulpe gerne selbst im Garten? Dann schau dich im Lubera-Shop um, wo du die schönsten Wildtulpen kaufen kannst. Zusammenfassung Wildtulpen (Tulipa-Arten) vertragen Hitze und Trockenheit im Sommer gut, denn sie stammen aus Steppen und Bergen. Wilde Tulpen wachsen in durchlässigen Böden an sonnigen Standorten. Solange sie in Sommer, Herbst und Winter keine Laub zeigen, vertragen sie Nässe nicht, und fangen an zu rotten. Sie blühen früh im Spätwinter und Frühling, was besonders die früh fliegenden Hummeln mit Nektar versorgt. Am Naturstandort vermehren sie sich durch Samen und Zwiebelteilung. Willst du selber Wildtulpen vermehren, säst du sie wie Kaltkeimer oder entnimmst ihnen Tochterzwiebeln. Da sie in der Natur gefährdet sind, werden sie in botanischen Sammlungen vor dem Aussterben bewahrt. Herkunft der Wildtulpen Tulpen (Tulipa) sind wohl die berühmtesten Frühlingsblumen der Welt. Wie alle Gartenpflanzen haben auch die Gartentulpen wilde Vorfahrinnen in der Natur. 95 wilde Tulpenarten erkennt die Institution Royal Botanic Gardens in Kew zur Zeit als korrekt an. Die Mehrzahl der Wildtulpen kommt aus den Steppen, Halbwüsten und Bergen Zentralasiens. Hier liegt der Hotspot der Tulpenarten.
Name der botanischen Art | Ursprungsgebiet | Tulipa biflora (syn. Tulipa polychroma) | Nordmazedonien, Krym bis Ost-Ägypten und Xinjiang | Tulipa clusiana | Irak, Iran, Afghanistan, Usbekistan, Pakistan, westlicher Himalaya | Tulipa cretica | Kreta | Tulipa humilis | Südost-Anatolien, Libanon und Afghanistan | Tulipa kaufmanniana | Zentralasien | Tulipa linifolia | Nordost-Iran, Zentral-Asien | Tulipa praestans | Tadschikistan | Tulipa saxatalis | Westen Kretas | Tulipa turkestanica | Kasachstan, Kirgistan, Usbekistan, Turkestan, Iran, Nordwesten Chinas | Tulipa urumiensis (syn. Tulipa tarda) | Nordwest-Iran, Zentral-Asien | Tabelle: Tulipa-Arten und ihre Herkunft Der beste Standort für Wildtulpen im Garten Die wilden Tulpen wachsen in fruchtbaren, gut durchlässigen Böden. Ein Steingarten ist ein idealer Standort im Garten. In Beeten mit viel feinem Schotter und Kiesgärten im bestem gärtnerischen Sinne fühlen sie sich ebenfalls sehr wohl. Probleme bekommen sie in sehr schweren, tonigen Böden und in humus- und nährstoffarmen Böden. Wildtulpen lieben die volle Sonne. Lichter Schatten wird toleriert, solange im Frühjahr durch die Kronen der Laubgehölze noch genügend Sonnenlicht fällt. Sie benötigen kühle, leicht feuchte, aber keinesfalls nasse Winter und warme, trockene Sommer. In der Natur werden sie nur im Frühling gut mit Wasser versorgt. Dann müssen sie sich beeilen, um zu wachsen und zu blühen. Auf Schneeschmelze und Frühjahrsregen folgt ein knochentrockener Sommer. Jetzt ziehen sie langsam ihr Laub ein. Unbelaubt mögen sie keine Nässe. Sommer- und Winternässe lässt sie schnell rotten. Eine wilde Tulpe pflanzen und pflegen Pflanze die Tulpenzwiebeln im Herbst (Mitte Oktober bis Mitte Ende November) gut 20 cm tief ein. Werden sie weniger tief in den Boden gesetzt, geht das auf Kosten der Langlebigkeit. Der Abstand zwischen den Zwiebeln ist idealerweise 10 cm. Wenn die Wildtulpen als Stauden kultiviert werden, sollten die Blütenstängel sofort nach der Blüte entfernt werden. Das Laub jedoch erst, wenn es vergilbt ist. Wässern braucht man sie nicht. Nur im Topf brauchen sie im Frühjahr regelmässig Giesswasser mit ein wenig Flüssigdünger, damit sie Laub und Blüten entwickeln können. Nachdem das Laub eingezogen ist, schütze sie besser vor häufigen und starken Niederschlägen. Ohne Sommertrockenheit legen sie keine Blüte für das kommende Jahr an. Eine Wildtulpe ist schnell überpflegt und zu viel gewässert. Eric Breed, Tulpenkenner aus den Niederlanden, erinnert daran, dass sie sich an die rauen Berghänge der Gebirge angepasst haben. Ein nährstoffreicher, gleichmässig feuchter Boden in gemässigtem Klima liesse sie schnell verwelken. »So ironisch es klingen mag, viele dieser robusten Schönheiten lassen sich leicht mit Freundlichkeit töten.« Wie sich Wildtulpen im Garten vermehren Einige Wildtulpen fangen im Garten an, sich mit der Zeit auszubreiten. Dabei gehen die Geophyten nicht anders vor, als sie es vom Naturstandort kennen. Diese zwei Strategien der Vermehrung kennt die Wildtulpe: Verbreitung der Tulpensamen mit dem Wind Bildung von Tochter-Zwiebeln durch Teilung der Mutterzwiebel Gelingt der Wildtulpe die Vermehrung, tauchen neue Exemplare unerwartet überall im Garten auf. Man bezeichnet diesen Vorgang der Vermehrung auch als Verwildern. Wer das Prinzip Zufall im Garten liebt, freut sich über diese überraschenden Tulpen-Neuzugänge. Wildtulpen selber vermehren Wer Wildtulpen vermehren möchte, orientiert sich an ihren Vermehrungsstrategien in der Natur. Die besten gärtnerischen Methoden zum Wildtulpen Vermehren sind also die Aussaat und die Teilung der Zwiebeln. Zwiebelteilung bei Wildtulpen Bei der Zwiebelteilung löst du die Tochterzwiebeln, die sich seitlich an der Mutterzwiebel gebildet haben. Die kleinen Tochterzwiebeln werden an einen neuen Standort im Garten gesetzt. Auch wenn die Tulpen mit der Zeit stellenweise zu dicht werden, kannst du die Zwiebeln aufnehmen, teilen und anderswo wieder einsetzen. Wildtulpensamen aussäen Für das Wildtulpen Vermehren durch Aussaat braucht es etwas mehr Geduld. Bis zur ersten Blüte dauert es mindestens vier Jahre. Du kannst deine eigenen Wildtulpensamen ernten. Sobald das Laub komplett vergilbt ist, und die Samenkapsel trocken, naht der richtige Erntezeitpunkt für Tulpensamen. Die Kapseln öffnen sich an der Spitze, und der reife Tulpensamen lässt sich einfach ausschütteln. Tulpensamen aussäen – unsere Anleitung: Streue die Samen auf sandige Aussaaterde, die du durch eine transparente Abdeckung leicht feucht hältst. Warme Keim-Periode: Die Aussaat der ersten 2–4 Wochen warm (ca. 18–22 °C) aufstellen. Kühle Keim-Periode : Danach die Aussaat für etwa 4–6 Wochen einer kalten Temperatur zwischen -4 und 4 °C auszusetzen. Das funktioniert gut im Gemüsefach des Kühlschranks. Alternativ kannst du die Aussaat in der Kühlperiode mit Schnee bedecken. Die Temperatur darunter hält sich kühl (-4 bis 0 °C), und es bleibt feucht. Nach der Kühlperiode liegen die Temperaturen zwischen 5 und 12 °C, auch wenn sie Tulpensamen bereits keimen. Erhöhe die Temperatur langsam über mehrere Tage, und nicht zu plötzlich. Wie Tulipa-Arten in die Gärten kamen Die Gartentulpe geht zurück auf die Wildtulpen (Tulipa) in den Gebirgszügen des Pamir, Tien Shan und des Kaukasus. Wilde Tulpenarten ducken sich als niedrig wachsende Geophyten in die geröllige Landschaft. Obwohl sie zart und klein sind, fallen ihre kräftigen Rot- bis Gelbtöne schon von Weitem ins Auge. Seit der Antike sammelten Menschen, die auf den grossen Handelsstrassen zwischen Asien und Europa unterwegs waren, Samen und Zwiebeln von Wildtulpen ein. Sie dienten als Handelsware und Tauschobjekte. Entzückte Abnehmer fanden sich zum Beispiel an den tulpenbegeisterten Höfen Persiens und des Osmanischen Reichs. Tulpen wurden in Persien bereits im 10. Jahrhundert angebaut und sind bis heute ein nationales Symbol des Iran. Die frühesten erhaltenen Abbildungen von Tulpen wurden auf Fliesen aus dem Palast von Alāad-Dīn Kayqubād bin Kaykāvūs entdeckt, der Persien von 1220 bis 1237 regierte. Auch auf anatolischem Gebiet haben alte Moscheen und traditionelle Teppiche Tulpen als Motive. Sultane reichten Tulpenzwiebeln gerne als eine Art Gastgeschenk weiter. Belegt ist, wie Sultan Süleyman I. einzelne Tulpenzwiebeln Ogier Ghisleen van Busbeke, dem Botschafter des Hofes in Wien, überliess. Der Schweizer Botaniker Conrad Gesner war der erste, der Tulpen in Westeuropa beschrieb. Sie ähnelten mehr den Wildtulpen als unseren heutigen Gartentulpen. Gesner sah die Blumen 1559 in Augsburg bei dem Ratsherrn Herwarth, der für seine Sammlung seltener Pflanzen bekannt war. Diese Tulpen könnten auch mit gehandelten Stoffballen aus Asien nach Europa gekommen sein. Die Tulpenzwiebeln wurden damals als kleine Beigabe zur Stärkung der Handelsbeziehungen in die Stoffe eingeschlagen. Auf seinen Reisen zwischen 1546-1546 sammelte der französische Forscher Pierre Belon im Osmanischen Reich viele Tulpenzwiebeln. Er hielt schriftlich fest, dass die Osmanen Tulpen in Vasen ausstellten. Sie trugen sie auch als Schmuckstücke an ihrer Kleidung und am Turban. In Europa waren die Tulpen anfangs kostbar wie Juwelen. Adlige Frauen steckten sie in ihr Dekolleté, wenn sie sich für den Hof kleideten. Ab dem 16. Jahrhundert wurden die Tulpen dann zum Gegenstand botanischer Forschung in Europa. Charles de La Chesnée-Monstereul studierte die Tulpen, und klassifizierte sie nach der Blütezeit, ähnlich wie Carolus Clusius in den Niederlanden. Letzterer beschrieb in Schrift und Bild alle Tulpensorten, die man in Europa bis dahin kannte. Nach Aussaatversuchen stellte er fest, dass es sich bei den damaligen Tulpen nicht immer um die ursprünglichen Wildarten handelte, sondern auch um Art-Hybriden. Aus dem Garten entkommen: Tulipa sylvestris Tulipa sylvestris, oft als wilde einheimische Tulpe betrachtet, wurde im 16. Jahrhundert aus dem Mittelmeerraum nach Nordeuropa eingeführt. Die ersten Zwiebeln kamen in den 1550–1570er Jahren aus Bologna (Norditalien) und Montpellier (Südfrankreich). An ihrer Einführung waren die berühmtesten europäischen Botaniker ihrer Zeit beteiligt. Ein Netzwerk aus Botanikern und Pflanzensammlern reichte im 16. Jahrhundert die begehrten gelben Tulpen untereinander weiter. Inzwischen findet man Tulipa sylvestris verwildert in Mitteleuropa. Da sie häufiger auf Weinbergen anzutreffen ist, wird sie auch Weinbergtulpe genannt. Damit gehört sie in die Gruppe der Stinsenpflanzen. Sie zeigen noch heute an, dass in ihrer Nähe einst ein Garten reicher Leute existiert hat, die sich für die kostbaren Tulpen begeisterten. Warum wir wilde Tulpen retten sollten Wildtulpen sind in ihrem Ökosystem unersetzlich. Die Blüten sichern den Bestäubern früh im Jahr Pollen und Nektar als Nahrung. Aber auch für uns Menschen sind wilde Tulpenarten ein botanischer Schatz. Sie vererben womöglich Eigenschaften, die für künftige Tulpenzüchtung von Bedeutung sein können. Sie könnten Gartentulpen zum Beispiel zu mehr Krankheitsresistenz verhelfen. In botanischen Gärten sollen wilde Pflanzenarten für wissenschaftliche und konservatorische Zwecke bewahrt werden. Daher werden dort auch Sammlungen wilder Tulpenarten angelegt und vermehrt. Ob in privaten oder botanischen Gärten: Wildtulpensammlungen können helfen, die vom Aussterben bedrohten Tulpenspezies zu retten. Während sie zur Zeit an Naturstandorten trauriger Weise eher verschwinden, bleiben sie uns vielleicht als Ressource in Gartenkultur erhalten. Wildtulpen für den Naturgarten Seit einer Weile schon zeichnet sich der Trend zum Naturgarten ab. In der Gartengestaltung werden mehr natürliche Materialien verwendet oder gebrauchte recycelt. Vielfältige Strukturen, Wasserelemente und Nisthilfen sollen kleine Lebensräume für möglichst viele Tiere erschaffen. Besorgniserregende Nachrichten rund um den Klimawandel haben auf die Wahl der Gartenpflanzen einen immer grösseren Einfluss. Nach Dürre sind nun auch Staunässe und Überschwemmung zum Thema geworden. Selbst das ästhetische Empfinden bei der Pflanzenwahl ändert sich mit dem Bemühen um mehr Natur im Garten. Blüten müssen nicht mehr möglichst gross ausfallen oder effektvoll gefüllt sein, um zu gefallen. Filigran darf der Wuchs sein, und auch mal zart die Farben. Wildstauden werden in Wildblumenwiesen und Beete eingebunden. Die erfreuliche Entdeckung der Wildtulpen für die Gartengestaltung ist sicherlich auch in diesem Zusammenhang zu sehen. Wildtulpen sehen hinreissend aus und haben, dank ihrer leuchtenden Farben, eine beachtliche Fernwirkung. Da sie schon ab Spätwinter blühen, vertreiben sie so manchen Winter-Blues. Es macht Freude, bereits ab Februar die ersten Hummeln an ihren Blüten zu entdecken. Für früh fliegende Bestäuber sind sie eine wichtige Nektarquelle im Garten des Spätwinters und Frühlings. Wildtulpen: Die besten Arten und Sorten für den Garten Die Zahl der Wildtulpen ist im Vergleich zu den Zehntausenden von Kultursorten verschwindend gering. Inzwischen werden einige der schönen Wilden in Vermehrungsbetrieben für Blumenzwiebeln vermehrt, damit wir sie in unsere Gärten pflanzen können. Sie sind züchterisch nur wenig oder gar nicht bearbeitet, und ähneln daher den Vorbildern am Naturstandort. Zu den beliebtesten Wildtulpen gehört die anmutige Wildtulpe Tulipa turkestanica. Sie stammt aus den Gebirgsregionen Pamir Alai und Tien Shan in Kasachstan, Kirgisistan, Usbekistan, Turkestan, Iran und Dzungaria im Nordwesten Chinas. Sie wächst auf steinigen Hängen, Flussufern und Felsvorsprüngen auf 1800 bis 2500 m Höhe, wo sich ihre zarten Blätter und Blütenstiele im Wind wiegen. Bild: Tulipa turkestanica ist eine anmutige, kleinblütige Wildtulpe. Tulipa linifolia stammt von den Berghängen im Iran und Zentralasien. Das kräftige, wunderbare Scharlachrot leuchtet aus der Ferne. Aus derselben Region stammt auch Tulipa tarda. Die Bezeichnung ist ein Synonym für Tulipa urumiensis. Sie hat gelbe sternförmige Blüten mit weissen Spitzen. Die leuchtenden Farben werden durch das dunkelgrüne Laub kontrastiert. Ausgezeichnet mit dem Award of Garden Merit der Royal Horticultural Society. Bild: Tulipa linifolia kann auf den ersten Blick mit einer modernen Hybride verwechselt werden. Auch Tulipa polychroma ist ein Synonym, diesmal für die Tulipa biflora aus Nordmazedonien, Krym bis Ost-Ägypten und Xinjiang. Sobald hier der Schnee schmilzt, öffnen sich die duftenden Blüten. Früh fliegende Hummeln sind auf ihren Nektar angewiesen, um den Frühling in dieser rauen Gegend zu überleben. Tulipa clusiana ist nach dem Botaniker Carolus Clusius benannt, dem Wissenschaftler, der im 16. Jahrhundert Tulpen in den Botanischen Garten der Universität Leiden brachte. Der elegante Zwiebelblüher wird auch Damentulpe genannt. Wir finden sie wild im Irak, Iran, Afghanistan, Usbekistan, Pakistan und im westlichen Himalaya. Auffällig sind die Blüten, bei denen die äusseren Tepalen rot und außen weiß umrandet sind. Das Innere der Blüten ist einfarbig weiß mit einem kleinen purpurroten Fleck an der Basis. Die Blüten bilden geöffnet einen Stern. Daher findet sich auch der Name Die Tulipa clusiana var. stellata als Synonym. Eine hübsche Sorte ist Tulipa clusiana 'Lady Jane’. Bild: Tulipa clusiana, die »Damentulpe«, wirkt sehr elegant. Tulipa clusiana var. chrysantha ist hauptsächlich in Usbekistan beheimatet. Chrysantha kommt aus dem Lateinischen und bedeutet, dass sie goldene Blüten zu haben scheint. Die Blüten sind gelb, die äußeren Tepalen sind außen rot. Aus ihr entstanden einige schöne Auslesen wie Tulipa clusiana var. chrysantha 'Tubergens Gem', und 'Cynthia'. Bild: Tulipa clusiana var. chrysantha 'Tubergens Gem' hat eine tolle Fernwirkung. Tulipa praestans ist in Tadschikistan zuhause. Der Blumenzwiebelzüchter Sjaak de Groot kommt bei ihr ins Schwärmen: “Die intensivste orange-rote Farbe, die man bei Tulpen finden kann. Die Blüten leuchten wie Leuchtfeuer im Gissar-Gebirge …von Tadschikistan. Einige niederländische Züchter haben diese Art auf ihren Feldern. Sie ist hübsch - wirklich hübsch - aber die Zwiebeln sind so schwer zu reinigen, dass es in den Händen wehtut.” Von ihr gibt es sehr begehrenswerte Sorten, wie die Tulipa praestans 'Shogun' und Tulipa praestans 'Fusilier'. Bild: Das intensive Orange von Tulipa praestans 'Shogun' wird durch die violette Hyazinthe 'Woodstock' noch verstärkt. Die Niedrige Tulpe, Tulipa humilis, hat ihr Verbreitungsgebiet von Anatolien bis Libanon und Afghanistan. Sie trägt ihren Namen da sie nur zehn Zentimeter hoch wächst. Die Blütenfarbe ist variabel. Die Farbe kann rosa, lila, weiß, rot oder purpur sein und manchmal Schattierungen von Orange aufweisen. Eine besonders schöne Sorte ist Tulipa humilis ‘Alba Coerula Oculata’ mit hellen, sternförmigen Blüten und ungewöhnlich blauer Mitte. Deutlich kräftiger gefärbt zeigen sich die rötlich-violetten Blüten von Tulipa humilis ‘Little Beauty’ und Tulipa humilis 'Persian Pearl'. Bild: sehr beeindruckend: Tulipa humilis ‘Alba Coerula Oculata’ Bild: Auch die Tulipa humilis 'Persian Pearl' ist eine spezielle Augenweide. Tulipa kaufmanniana hat ihr ursprüngliches Verbreitungsgebiet in den Gebirgen Zentralasiens. Auch aus ihr sind schöne Sorten entstanden. Du suchst für den Frühlingsgarten eine früh blühende Tulpe mit auffälligen Blüten? Dann greife zu Tulipa kaufmanniana 'Showwinner', die mit ihrem kräftigen Rot viel Aufmerksamkeit erregt. Sie trägt ihren Sortennamen nicht ohne Grund. Bild: Tulipa kaufmanniana 'Showwinner' trägt einen provokativen Namen – zurecht! Tulipa saxatalis (syn. T. bakeri) wächst in den nach Westen und Norden ausgerichteten Felsen der Berge im Westen Kretas, wo nicht einmal Ziegen einen Halt finden. Die Sorte 'Lilac Wonder' ist ein Schmuckstück, und hält es viele Jahre im Garten aus. Bild: Tulipa saxatilis 'Lilac Wonder' ist nicht nur schön, sondern auch sehr robust. Tulipa ‘Honky Tonk’ ist eine kleine Tulpe, die erst 1998 als Sorte registriert wurde. Die zartgelben Blüten weisen an der Außenseite der Blütenblätter eine rosa Färbung auf. Das Innere ist leuchtend zartgelb. Noch jünger ist Tulipa ‘Danique’ von 2018. Eine wunderschöne mehrblütige Tulpe mit silberrosa Blüten, die an der Außenseite der Blütenblätter mit etwas Grün geschmückt sind. Sobald sich die Blüte öffnet, kommt die zartblaue Mitte zum Vorschein, die von einer feinen weißen Linie umrandet ist. Bild: Tulipa 'Danique' - typische Wildtulpenblüte mit rosa spitzen und blaugelber Mitte.
| | Passionsblumen: Bestäubung und Befruchtung Passionsblumen gehören zu den schönsten und exotischten Blüten überhaupt. Aber wie werden die Blüten der Passionsfrüchte überhaupt bestäubt? Gibt es bei uns die passenden Bestäuber? Und sind diese selbstfruchtbar? Kann man Blüten von winterharten Passionsblumen auch von Hand bestäuben? Alle diese Fragen und noch viel mehr beantworte ich euch in dem Artikel. Wie ist eine Passionsblume aufgebaut? Bild: Der Aufbau einer Passiflora Blüte Wenn man eine Passiflora Blüte genau anschaut sieht man dass im Regelfall jede Blüte 3 weibliche Griffel mit der Narbe am Ende hat. Darunter sieht man dann denn Fruchtknoten, aus dem sich die spätere Frucht entwickelt. Wenn wir nun nochmals eine Stufe tiefer gehen sehen wir 5 männliche Staubfäden mit dem pulvrigen gelben oder weisen Pollen. Am Grund der Blüte befindet sich dann der Strahlenkranz und die 10 Kron- und Kelchblätter. Welche Tiere bestäuben Passionsblumen? Weltweit gibt es ungefähr 700 verschiedene Passionsblumen Arten die alle zur botanischen Gattung Passiflora gehören. Die Meisten Passiflora Arten finden sich auf dem Amerikanischen Kontinent. Passionsblumen sind extrem vielseitig. Manche wie die Minicuya Gelb (Passiflora foetida) haben nur 5 cm grosse Blüten. Andere wie die Riesen-Passionsfrucht Passiflora quadrangularis besitzen bis zu 20 cm grosse Blüten und Früchte. Genauso divers wie die Passionsblumen selber sind auch ihre Bestäuber. Passiflora sectacea, welche nur nachts blüht wird von Fledermäusen bestäubt. Die Passionsblumen der Gruppe der Tacsonia die im Hochland der Anden vorkommen werden von Kolibris bestäubt. Da diese kleinen Vögel eher selten sind, bleiben die Blüten auch 3 Tage offen und schliessen sich nicht schon nach 24 Stunden wie bei den meisten anderen Passiflora Arten. Die Mehrzahl der Passionsblumen Arten werden jedoch von Insekten bestäubt. Holzbienen (Xylocopa) zählen hierbei zu den besten Bestäubern. Der Bestäubungsmechanismus der Passionsfrüchte und ihrer Blüten ist faszinierend. Passionsblumen stellen im Blütenzentrum im Kelch Nektar zur Verfügung. Holzbienen landen auf den Blüten und trinken diesen Nektar. Um jedoch an allen Nektar zu kommen vollführen sie eine Kreisbewegung rund um den Fruchtknoten. Bei diesem "Tanz" streifen sie mit dem Rücken an den Staubbeuteln und der Pollen bleibt an ihrem Rücken kleben. Gleichzeitig berühren sie jedoch auch die weiblichen Narben und streifen hier wieder ein Teil des Pollens ab. Bild: Eine einheimische Holzbienen (Xylocopa violacea) bestäubt die winterharte Passiflora incarnata. Welche Insekten bestäuben Passionsblumen bei uns? Die Blüten der Passionsfrüchte sind wahre Insektenmagneten. Auf unseren Züchtungsfeldern von Lubera im Schweizer Rheintal summt es immer kräftig zwischen den Passionsblumen. Wir konnten bisher 13 verschiedene Insektenarten an den Passiflora Blüten dokumentieren. Ein Teil der Insekten rauben nur den Nektar ohne bei der Bestäubung zu helfen, dazu zählen Schmetterlinge, Ameisen und Fliegen. Auch Honigbienen sind meist zu klein um die Blüten erfolgreich bestäuben zu können. Eine Ausnahme bilden die Minicuya® Blüten, diese können auch problemlos von normalen Honigbienen (Apis mellifera) bestäubt werden. In Europa sind Hummelarten wie die Ackerhummel (Bombus pascuorum) und die Erdhummel (Bombus terrestris) die häufigsten Bestäuber. Aber wie auch auf dem Amerikanischen Kontinent sind auch hier Holzbienen (Xylocopa) die besten Bestäuber. Bild: Ackerhummel auf Passionsblumen-Blüte Die Holzbiene, der perfekte Bestäuber für Passionsblumen Bis vor wenigen Jahren war die Blaue Holzbiene (Xylocopa violacea) nur selten im äussersten Südwesten Deutschlands zu finden. Mittlerweile hat die Art sich dank der Klimaerwärmung stark ausgebreitet und man findet die große Holzbiene sogar in Hamburg. Die Schwarze Holzbiene (Xylocopa varga) ist noch etwas seltener, aber auch sie ist in den letzten Jahren öfters zu sehen. Wer zum ersten Mal diese Insekten sieht, kann es mit der Angst zu tun bekommen, da es sich um die grössten Bienen in Mitteleuropa handelt. Viele Menschen fragen sich: Ist die Holzbiene giftig oder stechen Holzbienen? Hier kann Entwarnung gegeben werden. Die Solitärbienen sind friedliche Einzelgänger und nicht gefährlich. Bild: Eine Blaue Holzbiene (Xylocopa violacea). In ihrer Heimat auf dem Amerikanischen Kontinent werden Passionsblumen Hauptsächlich von Holzbienen bestäubt. So ist es nur normal, dass auch bei uns die Blaue Holzbiene und die Schwarze Holzbiene zu den besten Bestäubern von Passiflora incarnata, Passiflora caerulea und Passiflora edulis zählen. Wer Holzbienen in den eigenen Garten locken möchte, sollte eine Ecke mit Totholz bereithalten (hier legen die Holzbienen ihre Eier). Auch kann das Auspflanzen von Muskatellersalbei helfen, die Einsiedlerbiene anzulocken. Haben Passionsblumen immer zwittrige Blüten? Rein theoretisch sind Passionsblumen zwittrig: Die Blüten haben sowohl männliche, als auch weibliche Blütenanlagen. In der Realität ist die Sachlage jedoch etwas komplizierter. Bei ungefähr einem Drittel der Blüten eine Passionsblüte bleiben die Griffel nach oben gebogen. Diese Blüten funktionieren nur als männliche Blüten. Selbst bei Handbestäubung werden sie nie Früchte bilden. Im Gegensatz hierzu gibt es auch Blüten, welche fast von Anfang an die Griffel nach unten gebogen haben. Dies Blüten funktionieren als weibliche Blüten und produzieren kaum guten Pollen. Zu guter Letzt gibt es sie doch noch die zwittrigen Blüten, oder genauer genommen die vor männlichen Blüten. Denn diese funktioniere erst als männliche Blüten (solange die Griffel oben sind) und wenn sich die Griffel dann später nach unten bewegen funktionieren sie als weibliche Blüten. Bild: Die verschiedenen männlichen (A bis C) und weiblichen Blüten (E und F) von Passiflora incarnata. Dieses Blütenverhalten trifft vor allem auf Passiflora incarnata und Passiflora caerulea und ihre Hybriden zu. Somit haben vielen Passionsblumen männliche und weibliche Blüten. Sind Passionsblumen selbstfruchtbar? Die meisten Passiflora Arten sind nicht selbstfruchtbar. Das heisst, man braucht zwei unterschiedliche Pflanzen der selben Art (oder einer kompatiblen anderen Art) zur Bestäubung. Es gibt jedoch ein paar Ausnahmen. Welche Passiflora Arten sind selbstfruchtbar? Zu den bekanntesten Passionsfruchtarten zählt sicher die klassische Passionsfrucht: Passiflora edulis. Diese Pflanze ist in den meisten Fällen 100% selbstfruchtbar. Um zuverlässig Passionsfrüchte anzusetzen, braucht sie jedoch Temperaturen zwischen 16 °C und 26 °C. Auch müssen die Passionsblumen entweder von Insekten (Hummel oder Holzbiene) oder von Hand bestäubt werden. Bei der "Bananen-Passionsfrucht", auch Curuba genannt handelt es sich in Wirklichkeit um 2 verschiedene Passionsblumen Arten. Passiflora tarminiana und die eng verwandte Passiflora tripartita var. mollissima (Syn. Passiflora mollissima); beide sind ebenfalls selbstfruchtbar. Jedoch ist auch hier eine Bestäubung von Hand hilfreich, da sie in der Natur meist von Kolibris bestäubt werden. Die Mini-Passionsblumen (Minicuya®) von Passiflora foetida, Passiflora arida, und Passiflora ciliata sind alle 100% selbstfruchtbar. Was bei diesen Arten auch besonders ist, dass fast alle Bienen und Hummelarten als Bestäuber dienen können und oft werden auch Früchte angesetzt, selbst, wenn keine Bestäuber vorhanden sind. Bild: Die selbstfruchtbare Blüte der 'Minicuya Gelb' wird von einer Honigbiene bestäubt. Welche Passionsblumen sind nicht selbstfruchtbar? Die Mehrheit der fast 700 Passiflora Arten sind nicht selbstfruchtbar. Die rote Passionsblume Passiflora alata kommt genauso wie ihre Schwestersorte Passiflora quadrangularis aus Brasilien. Während Passiflora quadrangularis sehr selten ist, riessig gross wächst und sehr schwer bei uns im Kübel zu halten ist, ist Passiflora alata viel einfacher. Beide Arten sind nicht selbstfruchtbar. Wenn man sie jedoch mit Pollen einer anderen Pflanze zum Beispiel der blauen Passionsblume (Passiflora caerulea) wird man mit sehr grossen (bis zu 20cm!) und leckeren Gelben Früchten belohnt. Die Blaue Passionsblume (Passiflora caerulea) ist nicht selbstfruchtbar. Wenn man jedoch zwei verschiedene Pflanzen, zum Beispiel aus Samen gezogen, hat, so erhält man einfach im Spätsommer orange Früchte mit rotem essbaren Fruchtfleisch. Die winterharte Passionsblume Passiflora incarnata ist nicht selbstfruchtbar. Die Sorten der winterharten Passionsfrucht, Passiflora Eia Popeia® und Passiflora Snowstar® benötigen also einen geeigneten Bestäuber. Sie können sich entweder gegenseitig bestäuben, oder aber auch von der blauen Passionsblume (Passiflora caerulea) bestäubt werden. Passionsblumen von Hand bestäuben Manchmal kann es hilfreich sein die Passionsblume von Hand zu bestäuben um später eine Passionsfrucht ernten zu können. Wenn du zum Beispiel deine Passionsfrucht Pflanzen im Wintergarten oder einem Gewächshaus anbaust, so gibt es oft nicht genügend geeignete Bestäuber. Hier kannst du von Hand nachhelfen. Glücklicherweise ist eine Handbestäubung sehr einfach, da die Passionsfrucht Blüte sehr gross ist. Hierzu musst du einfach ein paar Staubbeutel einer Blüte abreisen und dann auf die weibliche Narbe reiben. Du solltest den gelblich weisen Pollen auf der Narbe kleben sehen. Der beste Zeitpunkt für die Handbestäubung ist je nach Art unterschiedlich aber meistens ist der frühe Nachmittag ideal. Innerhalb von 2-3 Tagen solltest du sehen ob die Handbestäubung funktioniert hat. Wenn dem so ist schwillt der Fruchtknoten an. Falls die Bestäubung nicht funktioniert hat, wird der Fruchtknoten gelb und fällt mitsamt der verblühten Passionsblumen Blüte ab. Bild: sich formende Passionsfrüchte in verschiedenen Grössen. Passionsfrucht und Maracuja: Wo ist der Unterschied? Passionsfrucht und Maracuja sind zwei Bezeichnungen für ein und dieselbe Frucht, die botanisch als Passiflora edulis bekannt ist und zur Familie der Passionsblumengewächse (Passifloraceae) gehört. Der Unterschied zwischen den beiden Begriffen liegt lediglich in ihrer Herkunft und regionalen Verwendung. Der Name "Passionsfrucht" ist die deutsche Übersetzung des englischen Begriffs "passion fruit", während "Maracuja" aus der brasilianischen Tupi-Sprache stammt. In dieser Sprache bedeutet "Maracuja" wörtlich übersetzt etwa "Speise in einer Schale". Die Aufschlüsselung des Wortes sieht folgendermaßen aus: "Mara" bedeutet "Speise" oder "Essen" "Cuia" (oder "kuya") bedeutet "Kalebasse" oder "Schale" Zusammengesetzt beschreibt "Maracuja" also sehr bildlich die Natur der Frucht - eine essbare Substanz (das Fruchtfleisch mit den Samen), die in einer schalenartigen Hülle enthalten ist. Diese tropische Frucht existiert in zwei Hauptvarianten, die sich in Aussehen und Geschmack leicht unterscheiden. Die Form Passiflora edulis f. flavicarpa, auch als gelbe Maracuja bekannt, zeichnet sich durch eine gelbe Schale, einen säuerlicheren Geschmack und eine größere Fruchtform aus. Im Gegensatz dazu hat die Form Passiflora edulis f. edulis, oft als violette Maracuja oder lila Passionsfrucht bezeichnet, eine violette bis dunkelrote Schale, schmeckt süßer und ist in der Regel kleiner. Dies ist auch die Frucht, welche man bei uns im Supermarkt findet. In Wirklichkeit ist die Grenze noch verschwommener da es mittlerweile zahlreiche Hybride zwischen der gelben und der lila Form gibt. Ursprünglich stammt die Frucht aus Südamerika, genauer aus Brasilien, Paraguay und dem nördlichen Argentinien. Heutzutage wird sie jedoch weltweit in tropischen und subtropischen Regionen angebaut. Zu den Hauptanbauländern zählen Brasilien, Peru, Kolumbien, Ecuador und Australien. Bild: Die Frucht von Passiflora edulis, die klassische Passionsfrucht aus dem Supermarkt Werden die Früchte aller Passionsblumen auch Passionsfrüchte genannt? Wenn man bei uns im Supermarkt Passionsfrüchte kauft, so handelt es sich meist um die Art Passiflora edulis. Jedoch sind technisch gesehen alle Früchte von Passiflora Arten "Passionsfrüchte". So sind die Früchte der winterharten Passiflora 'Eiapopeia' und Passiflora 'Snowstar' dann winterharte Passionsfrüchte. Übrigens trifft dies auch in geringerem Umfang auf das Wort Maracuja zu. In Brasilien werden zahlreiche verschiedene Früchte von Passiflora Arten einfach mit "Maracujá" bezeichnet. Zum Beispiel heisst die Frucht von Passiflora alata "Maracujá doce" (süsse Passionsfrucht) und die Frucht von Passiflora cinncinata "Maracujá do serrado" (Savannen-Passionsfrucht).
| | Artischocken ernten: Die Verwendung bestimmt die Erntezeit Artischocken ernten gelingt immer leichter auch nördlich der Alpen. Die mediterrane Staude (bot. Cynara cardunculus) mag es warm und sonnig. Sogar Dürre verträgt sie gut. Ihre Knospen werden als Gemüse in der Küche genutzt, und sind bekanntlich eine Delikatesse. Das allein gibt Ansporn dazu, eigene Artischocken ernten zu wollen. Delikat ist Cynara cardunculus jedoch nicht nur für den Gaumen. Sie ist auch für das Auge ein Genuss. Im Garten kann man sich am herrlichen Violett der Blüten kaum satt sehen. Aber Vorsicht: Wer die Artischockenblüten blühen sieht, hat den richtigen Zeitpunkt zum Artischocken Ernten womöglich verpasst. Erfahre daher, wie du Artischocken anbauen kannst, und wann du deine Artischocken ernten musst. Wenn ihr selber Artischocken anbauen und ernten möchtet, schaut euch im Lubera Shop um. Dort könnt ihr Artischocken Samen kaufen, und auch Artischocken Jungpflanzen erwerben. Keine Lust auf den ganzen Artikel? Sieh dir unser Lubera Garten-Video mit allen Infos zum Thema Artischocken ernten an… Zusammenfassung Artischocken (Cynara cardunculus) stammen aus warmen, sonnigen Klima des Mittelmeerraums. Du kannst sowohl Knospen, Blüten als auch Samen der Artischocken ernten. Was du erntest, richtet sich nach dem Verwendungszweck. Die essbaren Knospen der Artischocken ernten wir, bevor sich die Blüten öffnen. Die Erntezeit der Artischocke ist je nach Standjahr und Sorte unterschiedlich. Ab dem zweiten Standjahr können die meisten Artischockenknospen im Juli geerntet werden. Die Artischockenpflanzen sind auch als Zierpflanzen beliebt. Wenn du sie blühen lässt, bieten ihre zahlreichen langen Röhrenblüten vielen Bienen, Hummeln und Schmetterlingen Nahrung. Die Artischockenblüten kannst du frisch oder getrocknet für Vase und Deko nutzen. Nach dem Verblühen der Blüten kannst du Artischockensamen ernten, und im Folgejahr aussäen. Artischocken: Herkunft und Botanik Die Artischocke (Cynara cardunculus) gehört botanisch zur Familie der Korbblütler (Asteraceae). Sie kommt ursprünglich aus dem westlichen und zentralen Mittelmeerraum, wo sie in der Antike domestiziert wurde. Sie ist nur in den Zonen 7-10 winterhart, wird also in kälteren Klimazonen, wo es unter -15°C gehen kann, als einjährige Pflanze behandelt. In einigen milden Klimazonen, darunter Argentinien, Chile, Australien und Kalifornien, hat sie sich eingebürgert. Ihr gefällt es dort klimatisch derart gut, dass sie sich in diesen Regionen wie ein Unkraut gebärdet. Die Kardy (auch Cardy oder Kardone) ist der Artischocke sehr ähnlich. Sie wurde gelegentlich als wilde Vorfahrin der Artischocke bezeichnet. Inzwischen betrachtet die Botanik jedoch sowohl die Artischocken als auch die Kardy als Varietät der Art Cynara cardunculus. Man geht davon aus, dass die beiden Nutzpflanzen vor vielen Jahrhunderten durch Züchtung aus derselben Wildart entstanden sind. Die ältere botanische Bezeichnung Cynara scolymus für die Gemüseartischocke gilt daher als nicht mehr gebräuchlich. Sie erhielt den Status eines Synonyms für Cynara cardunculus. Die Artischocke in der Küche der Antike Nach dem Fall Roms verlor die Artischocke in Europa lange Zeit an Beliebtheit. Über Jahrhunderte wurde sie vor allem in der arabischen Küche weiterhin verwendet. In den 781 Jahren, als die arabische Besatzungsmacht auf der iberischen Halbinsel herrschte, wurden in Europa wieder vermehrt Artischocken gegessen. Auch von den Arabern, die sie nach Spanien mitnahmen, wurde sie weiterhin angebaut und zubereitet. Die Kardy mit ihrem artischockenähnlichen Geschmack war schon in der antiken griechischen, römischen und persischen Küche beliebt. Auch im Mittelalter, in der frühen Neuzeit sowie im kolonialen Amerika gehörte sie in die Nutzgärten. Nördlich der Alpen sind die Pflanzen leider ein wenig in Vergessenheit geraten. In Südeuropa und Nordwestafrika wird Kardone aber noch immer gerne als Gemüse angebaut. Artischocken ernten für die Küche: der richtige Zeitpunkt Möchtest du die Artischocken ernten, um sie in der Küche zu verarbeiten, unterbrichst du die Entwicklung der Artischockenblüte. Die richtige Erntezeit für Artischocken zum Essen ist gekommen, noch lange bevor die Röhrenblüten sichtbar werden. Du hast es auf die fest geschlossenen Blütenknospen abgesehen. Vor der Blüte hat die Artischockenknospe ein feines Aroma und die Blätter sind prall und frisch. Wenn sich im Frühsommer die ersten Blütenknospen an den Stängeln bilden, beginnst du, die Pflanzen täglich zu kontrollieren. Damit gehst du sicher, dass sich die Knospen nicht zu weit öffnen. Bereits blühende Artischocken sind faserig und ungeniessbar. Ab dem zweiten Standjahr lassen sich die Artischockenknospen zwischen Juni und Juli ernten. Im ersten Jahr musst du teilweise bis September warten, um Artischocken ernten zu können. Es bilden sich mehrere Artischockenknospen pro Stängel. Die Knospe an der Spitze des Stängels reift zuerst. Die Knospen weiter unten am Stängel folgen ihr später, werden jedoch nicht so gross wie die oberste Knospe. Anleitung: Artischocken ernten und lagern Wähle für deine Artischocke, die du in der Küche zubereiten möchtest, eine Blüte im Knospenstadium aus. Achte darauf, dass die äusseren Hüllblätter an der Knospe anliegen und dicht geschlossen sind. Bild: sobald die äusseren Hüllblätter leicht abstehen (Mittlere Blüte: beginnend), hast du den besten Erntezeitpunkt verpasst.… Schneide die Artischockenknospe mit Stiel ab. Je länger der Stiel an der Artischocke ist, desto länger ist die Artischocke haltbar. Der Stängel wirkt ein paar Tage wie ein Wasserspeicher. Halte die Artischockenernte frisch, wenn du sie nicht sofort zubereitest. Im Gemüsefach des Kühlschranks kann die Artischocken Ernte für zwei bis drei Tage lagern. Der Stängel bleibt zur Versorgung mit Feuchtigkeit an der Knospe. Zusätzlich kannst du sie einzeln in feuchte Küchenhandtücher einwickeln. Achtung: Knospen zuvor nicht waschen, da die Lagerfähigkeit darunter leidet. Kardy und Artischocken als Zierpflanze Artischocken können als essbare Zierpflanze betrachtet werden, so beeindruckend sind das bizarre silbrige Laub und die purpurnen Riesenblüten. Sie werden aus diesem Grund nicht nur im Nutzgarten gerne angepflanzt. Jedes Staudenbeet eignet sich auch als Bühne, auf der Artischockenpflanzen einen ihrer Schönheit angemessenen Showauftritt haben. Bild: Artischocken haben in vielen Gärten und Parks mit Rang und Namen ihren Auftritt als Zierpflanzen, hier in den historischen Gärten von Hampton Court südlich von London. Gegessen werden bei der Artischockenpflanze die Blütenknospen, bei der verwandten Kardy die blanchierten Stängel. Wer Artischocken ernten möchte, muss die essbaren Zierpflanzen also leider ein wenig zerlegen, und damit deren grandiose Optik zerstören. Es ist nicht ungewöhnlich, dass von einer als Nutzpflanze angebauten Artischocke nie etwas geerntet wird. Weil man es eben einfach nicht übers Herz gebracht hat, sie um ihre schönen Blüten zu bringen. Bild: beim Kardy werden die Stängel verwertet und blanchiert. Hast du das Knospenstadium der Artischockenblüte verpasst, geniesse den Anblick des aufgehenden Blütenstandes. Die blühenden Artischocken sind sogar hervorragende Schnittblumen. Schneide die Blüten samt der langen Stiele und verwende sie in der Vase. Mit ihrer Fernwirkung lassen sie sich sogar einzeln effektvoll verwenden. Das gleiche gilt für die Blüte der Kardy, sie ist lediglich ein wenig kleiner. Artischockenblüten ernten für die Vase Sobald sich die Blüte zu öffnen beginnt, freuen sich Bienen, Schmetterlinge und Hummeln über die verpasste Artischockenernte. In diesem Zustand kannst du aber auch die blühenden Artischocken ernten, um sie für floristische Zwecke zu verarbeiten. Ihre Einsatzmöglichkeiten für die Floristik sind vielfältig. Grundsätzlich kannst du die Artischocke auf zwei Arten für Deko nutzen: frisch oder getrocknet: Du kannst die Artischocke in eine Vase mit Wasser stellen. Sie halten dort einige Tage. Die frisch geernteten Blütenköpfe sind im Spätsommer prachtvolle Erscheinungen, sowohl farblich, als auch in ihrer imposanten Form. Eine Artischocke kann von September bis ins neue Jahr attraktiv bleiben, wenn sie nach der Ernte getrocknet wird. Stelle die Blüte dazu in eine Vase ohne Wasser. Du kannst sie zum Trocknen auch kopfüber aufhängen oder vorsichtig hinlegen. Schon während der Trocknung schmückt sie den Raum. Nutze die Schönheit der Blüte direkt nach der Ernte aus. Lege sie zum Beispiel zum Trocknen in eine schöne Schale. Sind die Blüten vollständig eingetrocknet, sind sie lange haltbar. Artischockenblüte im Garten: schön und insektenfreundlich Die Artischockenblüte blüht für gewöhnlich in einem unbeschreiblich leuchtenden Purpurton. Das gleiche gilt für die Kardy-Blüte, nur ist diese wesentlich kleiner. Zur Blütezeit findet man auf ihren Blüten jede Menge Hummeln, Bienen und Schmetterlinge. Bild: Artischockenblüten – ein Eldorado für nektarsuchende Insekten! Eigentlich sind die weithin sichtbaren Blütenköpfe ein Verbund aus vielen einzelnen Röhrenblüten. Da sie wie in einem Korb zusammengefasst sind, zählt man Artischocken botanisch zu den Korbblütlern (Asteraceae). Um in den schmalen, langen Einzelblüten an Nektar zu gelangen, brauchen bestäubende Insekten einen langen Rüssel. Daher findet man auf den Artischockenblüten viele Individuen langrüsseliger Hummelarten. Blühende Artischocken sind ein wirklich guter Beitrag zur Hummelförderung im Garten. Die Bestäubung der Artischockenblüte bewirkt schliesslich die Bildung von Samen, aus denen neue Pflanzen gezogen werden können. Artischockensamen ernten Du kannst eigene Artischockensamen ernten, wenn du die Blüten an der Staude verblühen lässt. War die Bestäubung erfolgreich, findest du an jedem Blütenboden viele grosse Samen. Aus ihnen lassen sich im kommenden Frühjahr neue Artischocken aussäen. Der richtige Zeitpunkt für die Artischockensamen-Ernte ist gekommen, sobald die Blüte vollständig verblüht ist. Die Blüte ist inzwischen braun und trocken, und man sieht auf ihr den flauschigen Pappus. Gehe zum Artischockensamen ernten wie folgt vor: Ziehe dir schützende, feine Handschuhe an. An den verblühten Blütenköpfen finden sich viele pieksende Härchen und andere scharfe Pflanzenteile. Die sind unangenehm und können auch in die Haut eindringen. Schneide den vertrockneten Blütenstand ab. Entferne energisch den festsitzenden Flaum (Pappus) oberhalb der Blüten. Darunter sitzen die Samen auf dem Blütenboden. Trenne die Samen sorgfältig von den anderen Teilen der Blüte. Der Pappus lässt sich einfach zur Seite pusten. Fülle die Samen in Papiertüten, die du mit Art- und Sortennamen, sowie dem Zeitpunkt der Ernte beschriftest. Lagere die Samen an einem trockenen, dunklen Ort. Sie bleiben einige Jahre lang keimfähig. Bild: Aus dem Innern des abgeblühten Blütenstandes kannst du die Samen der Artischocken ernten. Hier siehst du einen abgeblühten Blütenstand der Kardy ‘Genfer’. Die Samen sitzen versteckt unter dem braunen Flaum (Pappus). Artischocken für Küche und Vase: die besten Sorten Der professionelle Anbau von Kardy und Artischocken (Cynara cardunculus) lohnt sich nur im Weinbauklima. Für den Eigenbedarf empfiehlt sich der Anbau jedoch überall. Vorausgesetzt, man hat Kardy- und Artischockensorten, die auch mit dem Klima in Mitteleuropa gut zurecht kommen. Bei Artischocken gibt es grünen und violetten Sorten. Grüne Artischockensorten sind deutlich robuster und liefern nördlich der Alpen einen besseren Ertrag. Grüne Sorten wie ‘Vert de Provence’ und ‘Vert Globe’ können schon im ersten Sommer viele Blütenknospen bilden. Andere Artischockensorten, wie robuste ‘Green Globe’, lassen sich manchmal Zeit bis zum zweiten Standjahr. Violette Sorten schmecken intensiver, sind bei uns in Mitteleuropa aber empfindlicher und werden später reif. Wir bei Lubera bieten nur solche Artischockensorten an, die auch im Hausgarten gut gelingen. Gefällt ihnen der Standort, bleiben sie dort bis zu 3 Jahre, seltener bis zu 5 Jahre erhalten. Artischockenpflanzen gehören zu den essbaren Stauden, und wir können sie daher auch zum Ewigen Gemüse zählen. Das Artischocken Jungpflanzen Sortiment von Lubera Die 'Grosse Grüne' Artischocke (Cynara cardunculus) ist eine Spitzensorte. Sie lässt sich sowohl auf dem Teller, als auch in der Vase perfekt einsetzen. Die grosse Körbchenblüte erreicht bis zu 12 cm Durchmesser. Was für eine ausgezeichnete Hummelweide! Kardy- und Artischockensamen von Lubera Unsere Artischockensamen (Cynara cardunculus) ergeben grosse Knospen. Sie eignen sich für das Freiland. Ab Spätsommer des zweiten Jahres bilden sich unwiderstehlich schöne Blüten in sattem Lila an den schönen Artischockenpflanzen. Tolles Gemüse entsteht, wie bereits erwähnt, aus den Sorten der Cardy, auch Kardone oder Spanische Artischocke genannt. 'Epineux Argenté de Plainpalais' ist in Privatgärten die bekannteste Kardysorte. Ihr guter Ruf gründet sich auf ihr feines Artischocken-Aroma in den Blattstielen. Sie werden jedoch vor der Ernte zum Bleichen eingehüllt, damit ihr Geschmack milder bleibt. Wer dazu keine Lust hat, verwendet sie als Zierpflanze oder für die Vase.
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