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Rendite-Report vom 8. Mai 2024


HIER MEIN THEMA:

>> Der beste Anleihe-ETF!?
 
 
 

Welcher Anleihe-ETF für welchen Zweck der richtige ist?

Liebe Leserin, lieber Leser,

 

die Zinserwartungen und die Anleiherenditen sind nach dem deutlichen Rückgang Ende 2023 in den letzten Monaten wieder gestiegen, besonders in den USA. Zu Jahresbeginn schien es noch klar, dass die US-Notenbank 2024 bis zu 6-mal den Leitzins senkt, inzwischen gehen viele Experten nur noch von zwei Zinssenkungen aus. Der Grund: Die US-Konjunktur zeigt kaum Anzeichen von Schwäche, die Inflation bildet sich weniger deutlich zurück als erwartet.

 

Selbst eine Verschiebung der Zinswende auf 2025 scheint aus Sicht mancher Experten nicht mehr ausgeschlossen. Das halte ich allerdings für wenig wahrscheinlich, der Einstieg in den Zinssenkungszyklus dürfte noch in diesem Jahr erfolgen, nur später und langsamer als gedacht.

 

Am Anleihemarkt haben die veränderten Zinserwartungen jedenfalls deutliche Spuren hinterlassen, die Rendite 10-jähriger US-Staatsanleihen ist fast wieder auf das Hoch des Jahres 2023 gestiegen. In den letzten Tagen fiel die Rendite aufgrund von schwächer als erwarteten US-Arbeitsmarktdaten aber wieder etwas. Und auch mittel- und langfristig gehe ich von wieder sinkenden Zinsen aus, das erläutere ich in meinem aktuellen Video FED und EZB: Kontrolle verloren? – UPDATE.

 

Es könnte daher ein guter Zeitpunkt sein, um in Anleihen zu investieren und z.B. Anleihe-ETFs dem langfristigen Depot beizumischen. Denn sinkende Zinsen bedeuten einerseits steigende Anleihekurse, andererseits kann man sich auf diese Weise die aktuell hohen Zinsen bzw. Renditen sichern.

 

Die Bedeutung der Effektivverzinsung

 

Du ahnst es vermutlich schon: DEN besten Anleihe-ETF gibt es nicht. Es hängt von Deiner Zielsetzung ab, welcher Anleihe-ETF für Dich passend ist. Willst Du Anleihe-ETFs Deinem langfristigen Depot beimischen, dann sind breit streuende Anleihe-ETFs die richtige Wahl.

 

Wichtig zu wissen: Die Kurse einzelner Anleihen und damit auch die von Anleihe-ETFs reagieren auf Zinsveränderungen. Daher spricht man bei Anleihen und Anleihe-ETFs von einem Zinsänderungsrisiko. Wenn Du aber Anleihen bis zum Laufzeitende hältst und der Emittent der Anleihe nicht pleitegeht, dann spielt das für Dich keine Rolle, die Anleihe wird zu 100 Prozent zurückgezahlt.

 

Anleihe-ETFs funktionieren anders. Hier werden ständig neue Anleihen hinzugekauft und andere verkauft, die nicht mehr den Kriterien entsprechen. Setzt ein Anleihe-ETF z.B. auf Anleihen mit einer Restlaufzeit von mindestens einem Jahr, dann werden Anleihen verkauft, deren Restlaufzeit darunter fällt. Eine Haltedauer bis zum Laufzeitende ist nicht vorgesehen. Bei den iBond-ETFs von iShares ist das anders, darauf gehe ich gleich noch ein.

 

Wegen der unbegrenzten Laufzeit ist bei Anleihe-ETFs der durchschnittliche Zinskupon der im ETF enthaltenen Anleihen weniger relevant als die Effektivverzinsung. Das ist die durchschnittliche aktuelle Rendite der Anleihen im ETF. Nicht zu verwechseln ist sie mit der Ausschüttungsrendite, die sich an den Zinskupons orientiert.

 

Global streuende Anleihe-ETFs

 

Am breitesten streut der iShares Global Aggregate Bond ETF (WKN: A0RGEQ), hier sind auch Unternehmensanleihen und Anleihen aus Schwellenländern enthalten. 40% der Anleihen im ETF sind von US-Emittenten, 10,4% aus Japan, 9,8% aus China. Der Rest verteilt sich auf zahlreiche andere Länder. Die Effektivverzinsung beträgt derzeit 4,0%.

 

Etwas höher ist die Effektivverzinsung mit 5,2% beim iShares Global Corporate Bond ETF (WKN: A1J0YD), der nur auf Unternehmensanleihen setzt. Ein ETF wie der Xtrackers Global Government Bond ETF (WKN: DBX0NM), der ausschließlich auf Staatsanleihen setzt, bietet aktuell eine Effektivverzinsung von 3,7%. Der Grund: Die Bonität der staatlichen Emittenten ist größer als die von Unternehmen, die in einer Wirtschaftskrise eher dem Risiko einer Insolvenz ausgesetzt sind. Dieses Risiko lassen sich Anleger durch einen höheren Zinskupon bezahlen.

 

Breit anlegende ETFs, die sich wie die drei genannten auf Anleihen mit gutem Rating („Investment Grade“ oder besser) fokussieren, zeigen einen ähnlichen Kursverlauf mit den gleichen Auf und Abs, in dieser Hinsicht ist es nicht entscheidend, ob nur Staatsanleihen enthalten sind oder auch Unternehmensanleihen. Das zeigt der Vergleichschart der letzten 3 Jahre:


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Bei der Rendite und zeigen sich aber deutliche Unterschiede: Bei allen drei ETFs war sie in den letzten 2 Jahren negativ, weil die meist niedrigen Zinserträge durch Kursverluste aufgefressen wurden. Am besten hat hier der ETF mit den Unternehmensanleihen (iShares Global Corporate Bond ETF) abgeschnitten, vor allem wegen der deutlich höheren Zinserträge als bei Staatsanleihen.

 

Kurzum: Willst Du nur einen Anleihen-ETF Deinem langfristigen Depot beimischen, dann scheint der breit streuende iShares Global Aggregate Bond ETF (WKN: A0RGEQ) die beste Wahl. Steht für Dich die Sicherheit im Depot im Vordergrund, dann wäre der Xtrackers Global Government Bond ETF (WKN: DBX0NM) besser geeignet. Mehr Rendite, aber auch mehr Risiko von Kursschwankungen bringt der der iShares Global Corporate Bond ETF (WKN: A1J0YD) mit sich.

 

Noch 2 Anmerkungen:

 

1. Natürlich gibt es auch Anleihe-ETFs mit höherer Effektivverzinsung und höheren Ausschüttungen, dann ist allerdings auch das Risiko größer. Im Report vom 28. Februar bin ich auf das Thema näher eingegangen.

 

2. Geht es Dir darum, eine bestimmte Effektivverzinsung zu sichern, dann sind die so genannten iBonds die beste Wahl. Hier ist die Laufzeit begrenzt, Du weißt daher beim Kauf, welche Verzinsung zu erwarten ist. Das gilt aber natürlich nur, wenn nicht zu viele Emittenten pleite gehen. Der iShares iBonds Dec 2028 Term $ Corp UCITS ETF (WKN: A3D8E5) z.B. bietet eine Effektivverzinsung von 5,3%. Wegen der inversen Zinskurve werfen kürzer laufende iBonds sogar eine leicht höhere Rendite ab. Wer das Währungsrisiko umgehen will, muss auf Euro-Anleihen setzen. Der iShares iBonds Dec 2027 Term € Corp UCITS ETF (WKN: A3EGGM) bietet eine Effektivverzinsung von 3,7%.

 


Mein Fazit

 

Breit streuende Anleihe-ETFs sind eine einfache Möglichkeit am Anleihemarkt zu investieren. Wer besonders auf Sicherheit setzen möchte, sollte ETFs mit Staatsanleihen bevorzugen. Liegt der Fokus auf Unternehmensanleihen, dann ist nicht nur die Rendite etwas höher, sondern auch das Risiko bzw. die Kursschwankungen.


Mein Podcast-Tipp:

 

Mit diesen ETFs verlierst Du Geld!

 

ETF (Exchange Traded Funds): Nicht umsonst hat dieses Produkt einen wahren Siegeszug in den letzten Jahren angetreten. Es gibt allerdings auch einige, bei Privatanlegern sehr beliebte ETFs, die brandgefährlich sind. Und über genau diese ETFs möchte ich heute in aller Kürze sprechen.


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Und bitte nicht vergessen eine positive Bewertung/konstruktive Rezension abzugeben, vielen Dank ;-)





Herzliche Grüße und bis kommende Woche
Dein Lars

 
 

ATLAS Research GmbH · Dollgasse 13 · 97084 Würzburg ·
Geschäftsführer: Stefan Böhm, Dr. Detlef Rettinger – UST-ID-Nr. DE 175922139 ·
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