Warum wir von Frankreich lernen müssen Emmanuel Macron hat in Frankreich die Digitalnation ausgerufen, bemüht sich nicht nur mit einem 5-Milliarden-Euro-Digitalfonds, sondern vor allem mit bürokratischen Erleichterungen und dem nötigen politischen Willen um seine Start-up-Szene. Dringend notwendig, wenn man mit dem überfinanzierten kalifornischen Silicon Valley oder der staatlich getriebenen Tech-Maschine China mithalten will.
Auch wenn die Investitionen in europäische Start-ups nie höher waren, zählt Deutschland noch zu wenige Einhörner, also Firmen mit einer Bewertung von mindestens einer Milliarde Dollar. Europa hat eine einzigartige Chance, jetzt mitzugestalten, sich abzugrenzen vom amerikanischen Überwachungskapitalismus, für den Facebook oder Google stehen, und von der gruseligen Totalüberwachung, die zum Beispiel die chinesische Social-Media-Plattform TikTok heraufbeschwört.
Wenn, dann jetzt. Mit reinen Versprechungen der Bundesregierung und ein paar Milliarden Euro, die Peter Altmaier in Aussicht stellt, ist es nicht getan. Der Berliner GetYourGuide-Gründer Johannes Reck fordert zum Beispiel seit Jahren, dass man es deutschen Start-ups leichter machen muss, Talente aus dem Ausland anzustellen. Denn let’s face it: In Deutschland haben wir nicht genug gute Tech-Leute, die uns voranbringen. Außerdem müssen Gründer die Möglichkeit bekommen, diese Talente mit Unternehmensanteilen zu locken. Denn das ist für viele der einzig relevante Anreiz, in ein junges Unternehmen einzusteigen. Der einzige Anreiz, es zum Einhorn zu machen, Innovation voranzubringen. Europa und Deutschland brauchen das. Jetzt. Also bitte aktiv werden, liebe Bundesregierung. |