, die Energiewende ist Deutschlands ambitioniertestes Zukunftsprojekt – und doch droht ihr das Scheitern. Denn Energieversorgern und Netzbetreibern gehen die Leute von Bord. In 15 Jahren werden bis zu 70 Prozent der heutigen Beschäftigten in den Ruhestand gegangen sein. Paradoxerweise entlässt die Industrie derzeit Tausende Fachkräfte. Doch der Arbeitsmarkt bleibt fragmentiert: Umschulungen sind oft bürokratisch und zeitaufwendig, und dringend benötigte Talente gelangen nicht in die Energiebranche. Besonders alarmierend ist in diesem Kontext der Rückgang an Ingenieurstudierenden. Trotz der Aufmerksamkeit, die Klimabewegungen wie Fridays for Future auf die Dringlichkeit des Klimaschutzes gelenkt haben, bleiben technische Studiengänge wie Elektrotechnik oder Maschinenbau wenig attraktiv. Eine Generation, die für den Planeten auf die Straße geht, scheint kaum Interesse an den Berufen zu zeigen, die für die Umsetzung der Klimaziele entscheidend sind. Studien bestätigen, dass die Branche ein Imageproblem hat: Zu altmodisch, zu männlich, zu trocken. Hier müssen Unternehmen und Bildungseinrichtungen dringend ansetzen. Berufsorientierung wird zum Schlüssel. Technische Berufe müssen in Schulen und Hochschulen stärker beworben werden – mit praxisnahen Projekten, klaren Karriereperspektiven und einem modernen, nachhaltigen Image. Die Zeit drängt. Ihre Corinne Schindlbeck Redakteurin (Ltd.) |