Um billige Erdbeeren für Deutschland anzubauen, riskiert Spanien eine Dürre-Katastrophe in einem seiner wichtigsten Nationalparks – und will den bislang illegalen Wasserraub einfach erlauben. Es drohen noch mehr Bewässerungsbrunnen, die Natur trocknet weiter aus. Mit einem Verkaufsstopp könnten deutsche Supermärkte die umweltschädliche Praxis beenden. Wir fordern von Edeka, Lidl und Co: Schluss mit den Dürre-Erdbeeren! |
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das halbe Kilo nur 1,49 Euro:[1]Für Billig-Erdbeeren in unseren Supermärkten trocknet der Doñana-Nationalpark in Spanien aus.[2] Agrarbetriebe pumpen illegal Wasser aus dem längst ausgedörrten Naturreservat. So können sie uns und den Rest Europas selbst im Winter mit Erdbeeren beliefern.[3] Nun will die andalusische Regierung den Wasserraub sogar offiziell erlauben.[3] Eine Einladung an die Wasserdiebe, das Weltnaturerbe endgültig zu zerstören. |
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Die Regionalregierung lässt die Betriebe gewähren – denn der ertragreiche Export sichert ihr die Unterstützung der Wirtschaft.[4] Da wollen wir ansetzen. Ein Drittel der Dürre-Erdbeeren landet in Deutschlands Supermärkten.[5] Wenn sie die Früchte nicht mehr abnehmen, bricht das Geschäft ein. Der Nationalpark hätte noch eine Chance. |
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Deshalb wenden wir uns jetzt an die größten deutschen Ketten, an Edeka, Lidl, Rewe und Aldi. Der Plan: Mit einem Appell machen sich Hunderttausende für einen Verkaufsstopp stark. Das trifft die Supermärkte, denn sie werben gern mit regionalem und fairem Obst. Dürre-Erdbeeren zerstören dieses Image. Nun kommt es auf Dich an, John. Nutze Deine Stimme als Verbraucher*in und protestiere gegen den Wasserraub. |
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Lagunen, Seen und Sümpfe: Der Doñana-Nationalpark war jahrhundertelang eine sichere Heimat für gefährdete Tiere. Ob seltener Kaiseradler oder bedrohter Luchs – stirbt der Park, verschwindet die Artenvielfalt.[6] Vom ehemals größten Feuchtgebiet Europas bleibt dann nur eine karge Dürre-Landschaft.[7] |
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Neben dem wasserintensiven Erdbeeranbau gibt es einen weiteren Grund für die Trockenheit: die Klimakrise.[2] Seit dem Frühling ächzt Spanien unter einer Jahrhundertdürre.[8] Die Bevölkerung muss bereits kräftig Wasser sparen, doch das hilft kaum. Die Situation wird immer dramatischer. Damit ist klar: Andalusien kann Europa nicht länger mit Billig-Beeren versorgen, ohne Rücksicht auf die Umwelt zu nehmen. |
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Einen wichtigen Schritt kann die Regionalregierung nun machen – und für einen nachhaltigen Umgang mit Wasser auf den Plantagen sorgen. Bis dahin müssen die deutschen Supermärkte Verantwortung übernehmen und Dürre-Erdbeeren aus den Regalen verbannen. Wir Verbraucher*innen haben dabei eine gewichtige Stimme. Nutzen wir sie und machen Edeka und Co. klar: Schluss mit dem Wasserraub! |
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Herzliche Grüße Friederike Gravenhorst, Campaignerin |
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PS: Erdbeeren auch im tiefsten Winter – den Preis dafür zahlen andere: Erntehelfer*innen in Spanien haben kaum Rechte und müssen für wenig Geld schuften.[9] Noch ein Grund für einen Verkaufsstopp. Bitte unterzeichne auch Du den Appell. |
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[1] „1,49 Euro für ein halbes Kilo Erdbeeren, das ist zu billig“, Spiegel Online, 20. April 2023 |
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[2] „Wo jede fünfte Erdbeere illegal wächst“, Süddeutsche Zeitung, 20. April 2023 |
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[3] „Erdbeeren für uns, Probleme für Spanien“, zdfheute, 15. April 2023 |
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[4] „WWF: Nationalpark Doñana ‚Opfer‘ des spanischen Wahlkampfes“, Euractiv Online, 26. April 2023 |
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[5] „Unesco-Naturerbe in Spanien droht zu vertrocknen“, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 21. März 2023 |
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[6] „Coto Doñana: Ein Naturparadies wird verteidigt“, WWF Online, 24. Juni 2020 |
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[7] „Europas größtes Feuchtgebiet fällt trocken“, Spektrum Online, 15. Mai 2023 |
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[8] „Mit aller Macht gegen das Verdursten“, Zeit Online, 22. Mai 2023 |
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[9] „Abusive working conditions endemic in Spain’s strawberry farms, report claims“, The Guardian Online, 31. März 2023 |
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