Liebe Leserin, Lieber Leser,
wahre Fans von Donald Trump verteidigen ihren GröPaZ (größter Präsident aller Zeiten) gern mit dem Argument: Er tut wenigstens, was er sagt. Falsch ist das nicht. Zum Beispiel hat er früh erklärt, dass er der Ukraine Frieden bringen werde. Nur versäumte er dann zu erklären, wie das konkret aussehen soll. Auch Friedhöfe sind ja gewaltfreie Orte innerer Einkehr.
Da stehen wir jetzt. Und wir stehen da nicht sehr sicher, seit Trump in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch mal wieder so richtig ablederte. In seinem Kitsch-Palazzo Mar-a-Lago in Florida wetterte er, die Ukraine sei ja selber schuld an dem nunmehr drei Jahre dauernden Krieg, bei dem bereits Millionen umgekommen seien. „Ihr hättet ihn niemals beginnen dürfen. Ihr hättet einen Deal eingehen können.“
Gestern legte er nach: Präsident Selenskyi sei ein „Diktator“, der nur noch von vier Prozent seiner Ukrainer unterstützt werde. Er solle sich „beeilen, sonst bleibe nichts mehr von seinem Land übrig“. Was er damit genau meinte, blieb unklar, aber klar scheint: An Trumps Aussagen war nun wirklich alles falsch außer die Zahl der Kriegsjahre. Die Frage ist nur: Warum tut er das?
Hat Selenskyi recht, der den US-Präsidenten in einer Blase russischer Lügen wähnt? Wurden von Elon Musk schon alle Geheimdienstler rausgeschmissen, die Trump das mit dem russischen Angriffskrieg seit 24. Februar 2022 noch mal erklären könnten? Oder lügt er mit voller Absicht? Vielleicht um auszuloten, wie weit er gehen kann?
Sie erlauben, dass ich hier weiter jene Meinungsfreiheit nutze, die ja auch er dauernd zu verteidigen vorgibt? Der Mann gefährdete die Ukraine in drei Tagen mehr, als Putin das in drei Jahren geschafft hat. |