Der SZ-Newsletter fürs Fußballwochenende.
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21. Februar 2025
Morgen im Stadion
Der SZ-Newsletter fürs Fußballwochenende
Philipp Selldorf
Sportredakteur
SZ Mail
Guten Tag,
zur Bundestagswahl ist nach ungefähr tausend Sondersendungen und Redeschlachten schon alles gesagt worden, jedoch eben nicht von allen, die etwas zu sagen hätten. So halten sich die meisten namhaften Vertreter aus der Welt des Sports mit konkreten politischen Bekenntnissen lieber zurück, obwohl sie dank ihrer Reichweite womöglich mehr oder auch ganz andere Leute ansprechen als mancher Spitzenpolitiker, der von Talkshow zu Talkshow zieht. Speziell der Fußball als größte außerkirchliche Massenbewegung im Land besitzt die Möglichkeit, umfassend Gehör zu finden.

Auch, als die AfD im Januar durch die Rede der Spitzenkandidatin Alice Weidel den Kampfbegriff „Remigration“ offiziell in den Wortschatz und das Programm der Partei integrierte („Wenn es dann Remigration heißen soll, dann heißt es eben Remigration“), hat der Fußball weitgehend geschwiegen. Obwohl er von der Kreisklasse D bis in die erste Bundesliga eine logische Zielscheibe der Kampagne darstellt. Fußball ist das Spiel, das alle im Land vertretenen Völker eint – und der Satz ist kein wohlmeinender Slogan, sondern die an jedem Spieltag gelebte Wirklichkeit. Wie viele Mannschaften wären nicht mehr vollständig und spielfähig, wenn Remigration nicht bloß ein bösartiges Wort, sondern ein Tatbestand wäre? Rhetorische Frage.
SZPlus
Die Vertreibung des 1. FC Heidenheims aus dem Paradies
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Mindestens psychologisch sind Fußballmenschen landauf, landab betroffen, wenn sie mit der Ausgrenzungsvision einer mutmaßlichen 20-Prozent-Partei konfrontiert werden. Dennoch blieb, sechs Wochen vor der Bundestagswahl, eine spontane Erwiderung der Organisationen und populärer Repräsentanten aus – anders als vor einem Jahr, als der Begriff Remigration erstmals auftauchte und Proteste auslöste. Unter anderem Vereine wie der VfB Stuttgart, Mainz 05 und Schalke 04 oder auch die Trainer Christian Streich und Marco Rose bezogen Stellung. Nun wollte sich auch auf Anfrage keiner mehr konkret äußern.

In den vorigen Wochen haben zwar außer der DFL auch viele Klubs und populäre Spieler wie Manuel Neuer und Kevin Trapp zum Wählen aufgerufen, aber die Appelle sind auf staatsbürgerliches Engagement gerichtet, nicht auf politische Inhalte. Die Antwort auf die AfD-Frage wird nicht nur aus Gründen parteipolitischer Neutralität gemieden, sondern auch wegen der inzwischen weit verbreiteten Überzeugung, dass klare Bekenntnisse komplizierte Debatten und Stress zur Folge haben. Die Kontroversen, an denen die Nationalmannschaft in Katar zu leiden hatte, sind als abschreckendes Beispiel allen in Erinnerung.

Vom Furor, der zurzeit ständig in der Luft liegt, bekam in den vorigen Tagen auch der Zweitligaprofi Mathias Olesen einen Eindruck. Der 23 Jahre alte Mittelfeldspieler des 1. FC Köln hatte in einer Social-Media-Aktion des Klubs wie seine Kollegen auf die Frage geantwortet, warum er am Sonntag zur Wahl gehen werde. Er dürfe zwar in Deutschland nicht wählen, sagte er, „aber ihr geht bitte wählen, damit ich noch hierbleiben darf“.

Der in Dänemark geborene Luxemburger ist weder äußerlich noch durch seine Herkunft ein Kandidat für die nationalistische Vertreibung, die Anspielung in seiner Aussage konnte trotzdem jeder verstehen. Es sei denn, er wollte es nicht verstehen wie der Internet-Kommentator Julian Reichelt, der bewusst sinnverdrehend über die „Irreführung“ und „Aufstachelung“ der FC-Fans schimpfte. Zwar ist der Mann notorisch tobsüchtig, aber halt auch mit einer gewissen Reichweite ausgestattet. Das prompte Medienecho wird Olesen beim nächsten Mal womöglich davon abhalten, eine Haltung mit strittigem Potential zu bekennen. Auch er würde sich damit, wie so viele seiner Kollegen, der aggressiven Kommunikationsstrategie der Gegenseite beugen.

Er darf lieber stolz darauf sein, was ihm mit seinem Sätzlein gelungen ist. Es gab ja noch ein anderes Medienecho: „Wenn Reichelt Stresspusteln kriegt, hat der FC alles richtig gemacht“, kommentierte etwa das Online-Magazin Geissblog. Ist so eine schöne Überschrift nicht Motivation für mehr Courage?
Philipp Selldorf
Sportredakteur
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