Ausgabe vom 20.06.2023
Börse Intern - Unabhängig, strategisch, treffsicher

Der große Verfallstag als Wendepunkt?

Der große Verfallstag als Wendepunkt?
von Sven Weisenhaus

Gestern war an den Börsen relativ wenig los. Das lag vor allem am Feiertag in den USA, wegen dem auch kein offizieller Handel an der Wall Street stattfand. Ohne die Impulse der Weltleitbörse agieren die Anleger meist nur sehr vorsichtig. Zudem war der Terminkalender im Hinblick auf die Veröffentlichung relevanter Wirtschaftsdaten nahezu leer. Lediglich einige Vertreter der Europäischen Zentralbank (EZB) meldeten sich zu Wort. Sie bekräftigten dabei die Notwendigkeit einer weiteren Zinsanhebung im Juli, was aber nach dem Zinsentscheid der vergangenen Woche keine Überraschung oder Neuigkeit darstellte. Die Anleger nutzten den gestrigen Handelstag nach dem vorherigen Höhenflug der Aktienmärkte daher lediglich für leichte Gewinnmitnahmen.

Im DAX droht erneut eine Bullenfalle

Der DAX fiel dabei unter die ehemaligen Rekordhochs vom 18.11.2021 bei 16.290,19 Punkten und vom vergangenen Monat bei 16.331,94 Zählern zurück. Diese Bewegung setzte sich heute fort. Damit droht nun erneut eine Situation, mit der es Anleger bereits nach dem erstmaligen Anstieg über das alte Rekordhoch bei 16.290,19 Punkten vom 19. Mai zu tun hatten (rote Bögen). Man muss also aktuell wieder eine Bullenfalle fürchten, die bearishe Konsequenzen nach sich zieht.

Viel charttechnisches Porzellan ist damit aber noch nicht zerschlagen. Denn Unterstützung erhielt der deutsche Leitindex heute bereits von der oberen Linie der alten Unsicherheitsformation (blau, siehe grüner Pfeil). Erst wenn diese gebrochen wird, dürfte die psychologisch wichtige Marke von runden 16.000 Punkten den Index wieder anziehen. Dann droht auch ein erneuter Rückfall in die Seitwärtsspannen (gelb), was weiter fallende Kurse nach sich ziehen dürfte.

Der große Verfallstag als Wendepunkt?

Allerdings ist zu berücksichtigen, dass es in der Aufwärtsbewegung seit dem Bärenmarkttief vom vergangenen September schon eine ganze Reihe von Bullenfallen gab. Und keine davon hatte nachhaltig bearishe Konsequenzen. Aktuell gibt es jedoch einen wichtigen Unterschied: Der vergangene Freitag war ein großer Verfallstag. Und in der Vergangenheit markierten einige dieser Tage zumindest kurzfristige Trendwenden. Vor diesem Hintergrund muss man die aktuelle Bullenfalle mit besonderer Vorsicht betrachten, auch angesichts der teilweise massiv überkauften Situation an den Aktienmärkte.

China senkt wie erwartet weitere Leitzinsen

Zumal langsam wieder Konjunktursorgen an die Börsen zurückkehren könnten. Denn die chinesische Zentralbank hat heute tatsächlich weitere wichtige Leitzinsen gesenkt, um der schwächeren Wirtschaftsentwicklung entgegenzuwirken. Der 1-jährige Schlüsselsatz LPR (Loan Prime Rate) wurde um 10 Basispunkte auf 3,55 % und der 5-jährige Leitzins ebenfalls um 10 Basispunkte auf 4,20 % reduziert. Die Märkte hatten für den heutigen Tag mit erneuten geldpolitischen Maßnahmen gerechnet (siehe auch „EZB erhöht, Fed pausiert und China senkt – egal!“).

Auftragspolster der deutschen Industrie schmilzt weiter

Außerdem wurde heute gemeldet, dass die Auftragspolster der deutschen Industrie angesichts der anhaltenden Entspannung der Lieferketten und zu geringer Neubestellungen (siehe Börse-Intern vom 6. Juni) immer mehr abnehmen. Im April sank der Auftragsbestand im verarbeitenden Gewerbe um 0,8 % im Vergleich zum Vormonat.

Im Vergleich zum Vorjahr beträgt der Rückgang sogar 2,3 %. Die Reichweite des Auftragsbestands liegt dadurch „nur“ noch bei 7,3 Monaten, nach 7,4 im März. Das ist zwar immer noch komfortabel, aber ein Ende dieser Entwicklung zeichnet sich weiterhin nicht ab.

LANXESS beklagt Lagerabbau und schwache Nachfrage

Wie sich das im Einzelnen auswirken kann, hat LANXESS gerade eindrucksvoll gezeigt. Die Aktie des DAX-Unternehmens hat seit Freitag bis zu 21,5 % an Marktwert eingebüßt – also mehr als ein Fünftel in nur zwei Handelstagen.

Grund dafür ist eine Gewinnwarnung. Gestern wurde die Mitteilung veröffentlicht, dass sich eine allgemein sehr schwache Nachfrage sowie ein anhaltender Lagerabbau bei Kunden, was bereits im 1. Quartal 2023 zu beobachten war, im 2. Quartal fortsetzt und andauert.

Ein Einzelfall? Keineswegs! Am Freitag musste Sartorius die Prognose für das Geschäftsjahr 2023 senken. Der Grund: Eine „anhaltende allgemeine schwache Nachfragedynamik“ sowie ein „länger als erwartet andauernder Lagerbestandsabbau“ bei Kunden. Das Ergebnis: Ein Einbruch des Aktienkurses um mehr als 16 % allein am gestrigen Montag.

Es sind also genau die Probleme, die sich in den volkswirtschaftlichen Daten (sinkende Auftragseingänge, sinkende Auftragsbestände) längst ablesen ließen und über die ich in den vergangenen Wochen mehrfach berichtet habe (siehe unter anderem „Passt das Rekordhoch im DAX noch zur wirtschaftlichen Entwicklung?“). Diese haben nun zu Gewinnwarnungen bei Unternehmen und Kurseinbrüchen bei den Aktien geführt. Der Kursanstieg der Aktienindizes, insbesondere des DAX und des Nasdaq 100, hat diese Probleme aus meiner Sicht überdeckt.

Gewinnmitnahmen

Nun bin ich sehr gespannt, ob diese Warnungen bei den Anlegern ankommen und zu einem Umdenken führen, also zu mehr Gewinnmitnahmen und somit einer längst überfälligen Korrektur der Aktienindizes.

Bei den Stockstreet-Börsenbriefen gab es jüngst jedenfalls schon eine ganze Reihe von Gewinnmitnahmen. Erst heute beendete Bernd Raschkowski aus dem Depot des „Allstar-Trader“ Trades auf Deutsche Telekom (+3,78 %) und Deutsche Post (+8,76 %). Bereits am vergangenen Donnerstag hatte er beim „HighTech-Trader“ die Aktien von Intel (+17,71 %) und Hypoport (+21,55 %) verkauft. Am selben Tag nahm Manfred Ries bei seinem „Optionsscheine-Expert-Trader“ einen Teilgewinn beim Trade auf BMW mit (+20 %). Und zwei Tage zuvor hatte Torsten Ewert den Lesern von „Aktien-Perlen“ zum Teilverkauf der Aktien von FORTEC geraten (+18 %). Ich halte es für sehr gut möglich, dass all diese Gewinnmitnahmen zu einem sehr guten Zeitpunkt gekommen sind.


Ich wünsche Ihnen jedenfalls weiterhin viel Erfolg an der Börse
Ihr
Sven Weisenhaus
www.stockstreet.de


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Hightech Aktien profitieren vom Boom der Künstlichen Intelligenz

An den Börsen gibt es immer wieder Zeiten, an denen technologische Neuerungen zu enormen Chancen führen. Internet-Aktien, GreenTech oder Kryptowährungen waren gestern, aktuell dreht sich alles um KÜNSTLICHE INTELLIGENZ – das neue Boom-Thema an den Märkten!

Microsoft hat mit der Beteiligung an ChatGPT und verschiedenen Anwendungen einen neuen Hype ausgelöst, andere Konzerne wie Alphabet oder Amazon ziehen nach. Künstliche Intelligenz ist zweitfelsfrei das Thema des Jahres 2023 – und es ergeben sich exorbitante Kurschancen. 

Während es in Deutschland bislang nur wenige KI-Aktien gibt, wird man besonders in den USA fündig: Der Grafikkarten-Spezialist Nvidia ist stark gelaufen und mittlerweile eine Art Basisinvestition aus dem Sektor, viele andere Wertpapiere besitzen ähnlich große Chancen. Die gesamte Branche bleibt generell aussichtsreich, schließlich wird KI in Zukunft in so gut wie allen Lebensbereichen Einzug erhalten. Hierfür braucht es nicht nur neue Chips, mehr allgemeine Rechenleistung und Software, sondern auch viele verbundene Dienstleistungen. Der Boom beginnt gerade erst, die Anforderungen an den Markt sind kaum vorherzusehen. 

Wenn Sie diese Chancen richtig nutzen wollen, ist der Hightech-Trader von Bernd Raschkowski die richtige Wahl ...

Im Musterdepot des Hightech-Traders, das gerade ein Allzeithoch markiert hat, haben wir bereits Aktien, die vom neuen Boom profitieren können. In den kommenden Wochen sind viele weitere Neuaufnahmen aus der Branche geplant. Das Potenzial ist riesig. So bescheinigen zum Beispiel die Analysten der Bank of America dem Bereich Künstliche Intelligenz enormes Wachstumspotenzial. Auch verschiedene Fonds-Manager, wie zum Beispiel Philip Ripman vom norwegischen Nachhaltigkeitsfonds Storebrand Global Solutions, sieht die Entwicklung der KI gerade erst am Anfang. Seiner Meinung nach werden Investoren erst beginnen zu verstehen, welche Möglichkeiten die Automatisierung bietet und wie verschiedene Branchen beeinflussen werden.
 
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