Liebe Leserinnen und Leser,
 

manchmal wünscht man sich die Realität zurück. Jenen festen Boden, auf dem sachlich begründete Forderungen noch nach ihrem Inhalt und nicht nach dem Geschlecht des jeweils Fordernden bewertet und auf dem Politik nach Interessen und nicht nach fluffigen Idealvorstellungen gestaltet wird. Kurz: Manchmal sehnt man sich nach Helmut Schmidt zurück. Es ist dies übrigens eine Sehnsucht, die viele dieser Tage mit Richard David Precht teilen. Dessen Kritik an Annalena Baerbock hat nach Meinung unseres Autors Mathias Brodkorb nämlich nichts damit zu tun, dass sie eine Frau ist, sondern damit, dass sie mit ihrer konfrontativen Außenpolitik Deutschland mehr schadet als nützt. Precht steht damit eher auf der Seite der Realität als die politisch Verantwortlichen, meint Brodkorb.

 

Aber wo ist schon noch Platz auf diesem festen Boden der Realität, wenn überall schon ein Klimakleber klebt? Die „Letzte Generation“ raubt den Leuten den letzten Nerv, wie Cicero-Redakteur Ben Krischke feststellt. Der hat sich nämlich gestern durchs lineare Fernsehen gezappt und ist bei Maischberger hängengeblieben. Dort stritten am Mittwoch Klimaaktivistin Carla Hinrichs und der CDU-Politiker Philipp Amthor über Sinn und Unsinn dieses Protests. Und prompt war Hinrichs beleidigt. Ein Text über Angstmache, Tränendrüse und Größenwahn.

 

Apropos Angstmache: Die gibt es auch in El Salvador. Mit einem brutalen Kampf gegen die Bandenkriminalität punktet der dortige Staatschef Nayib Bukele bei der Bevölkerung – doch sein Regime hat erhebliche Schattenseiten. Denn immer öfter werden Menschenrechte über Bord geworfen. Cicero-Autor Andrzej Rybak hat für uns das Porträt eines Krypto-Präsidenten aufgeschrieben.

 

Wir bleiben im Ausland und gehen in den Sudan: Seit anderthalb Wochen bekämpfen sich im dort zwei rivalisierende militärische Gruppen. Es droht eine humanitäre Krise – und vor allem eine Ausweitung des Konflikts weit über die Landesgrenzen hinaus. Denn in dem von Zerfall bedrohten Staat bündeln sich viele Interessen – bis hin zu den russischen Wagner-Söldnern. Für Hilal Khashan sind die blutigen Auseinandersetzungen daher weit mehr als nur ein regionaler Konflikt.

 

Und weil schon wieder Buchmesse ist, wird es Zeit, die ausgelesenen Bücher vom Nachttisch zu räumen. In unseren Leseempfehlungen des Monats öffnet Howard French den Blick für den afrikanischen Kontinent, Andreas Maier nähert sich einem Trümmerfeld, und Siri Hustvedt wandelt im Mehrdeutigen und Judith Hermann redet übers Schweigen.

 

Ich schweige jetzt auch und wünsche einen schönen Feierabend!

 

Ihr Ralf Hanselle, stellvertretender Chefredakteur

 
 
 
 
Richard David Precht
 
Fernsehphilosoph kritisiert Außenministerin Baerbock 
 
Richard David Precht will Helmut Schmidt zurück 
 
VON MATHIAS BRODKORB
 
 
Richard David Prechts Kritik an Annalena Baerbock hat nichts damit zu tun, dass sie eine Frau ist, sondern damit, dass sie mit ihrer konfrontativen Außenpolitik Deutschland mehr schadet als nützt. Precht steht damit eher auf der Seite der Realität als die politisch Verantwortlichen.
 
 
 
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Philipp Amthor versus Carla Hinrichs
 
Angstmache, Tränendrüse, Größenwahn
 
VON BEN KRISCHKE
 
 
Die „Letzte Generation“ raubt den Leuten den letzten Nerv. Bei Maischberger stritten am Mittwoch Klimaaktivistin Carla Hinrichs und der CDU-Politiker Philipp Amthor über Sinn und Unsinn dieses Protests. Und prompt war Hinrichs beleidigt.
 
 
 
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Staatschef von El Salvador
 
Der Krypto-Präsident
 
VON ANDRZEJ RYBAK
 
 
Mit einem brutalen Kampf gegen die Bandenkriminalität punktet El Salvadors Staatschef Nayib Bukele bei der Bevölkerung – doch sein Regime hat erhebliche Schattenseiten.
 
 
 
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Zerstörtes Haus in Khartum
 
Blutige Auseinandersetzungen im Sudan
 
Weit mehr als nur ein regionaler Konflikt
 
VON HILAL KHASHAN
 
 
Seit anderthalb Wochen bekämpfen sich im Sudan zwei rivalisierende militärische Gruppen. Es droht eine humanitäre Krise – und vor allem eine Ausweitung des Konflikts weit über die Landesgrenzen hinaus. Denn in dem von Zerfall bedrohten Staat bündeln sich viele Interessen – bis hin zu den russischen Wagner-Söldnern.
 
 
 
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Literaturen im April
 
Afrika, Ambivalenz, Auslöschung
 
VON CICERO-REDAKTION
 
 
Howard French öffnet den Blick für den afrikanischen Kontinent, Judith Hermann redet übers Schweigen, Andreas Maier nähert sich einem Trümmerfeld, und Siri Hustvedt wandelt im Mehrdeutigen.
 
 
 
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Kai Gniffke
 
Blitzableiter auf Zeit
 
VON BEN KRISCHKE
 
 
Kritik an der ARD gibt es reichlich. Ihr neuer Vorsitzender Kai Gniffke will durch eine große Strukturreform verlorenes Vertrauen zurückgewinnen.
 
 
 
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Visa-Affäre im Auswärtigen Amt
 
„Falscher Pass hin oder her“: Baerbock gerät in Erklärungsnot
 
VON DANIEL GRÄBER UND ULRICH THIELE
 
 
Annalena Baerbocks Ministerium machte Druck auf die deutsche Botschaft in Islamabad, bei der Aufnahme von angeblich gefährdeten Afghanen nicht so genau hinzusehen. Ein besonders drastischer Fall wird für sie nun zum politischen Problem.
 
 
 
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Karikatur
 
Immobilienträume bei ersten Dates
 
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