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WirtschaftsWoche
 
 
 
 
Agenda
von Beat Balzli
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Liebe Leserinnen und Leser,

wenn ich Ihnen erzählen würde, dass Kinder in der dritten Klasse der Hauptstadt keinen Schwimmunterricht mehr haben, weil die Kommune es nicht hinbekommt, die Bäder in Ordnung zu halten. Wenn ich Ihnen berichten würde, dass der Fiskus jährlich auf 15 Milliarden Euro verzichtet, weil er seit einem Vierteljahrhundert ein Steuerschlupfloch nicht schließt. Wenn ich versuchen würde, Ihnen nahezubringen, warum der Staat angeblich nicht mehr länger schlank sein soll, dann würden Sie mit einiger Wahrscheinlichkeit entrüstet den Kopf schütteln, mich womöglich mit großen Augen ansehen und fragen, von welchem Land ich denn da berichte. Die Antwort ist – leider: Deutschland. Die Bundesrepublik erlebt zwar derzeit eine ihrer erfolgreichsten Phasen, sowohl ökonomisch, als auch finanziell. Dennoch gibt es im ganzen Land unendlich viele Baustellen, die von der Politik nicht angepackt werden. Ein Team um meine Kollegin Elisabeth Niejahr hat sich diese Orte angesehen – und kommt in ihren Recherchen zu einem verheerenden Schluss. „Schlank war gestern. Die große Koalition gönnt sich viele neue Stellen, rüstet die Polizei auf – und drückt sich vor Reformen“, schreiben unsere Autoren. Titelgeschichte jetzt lesen
 
 
 
WirtschaftsWoche Nr. 22: Der Irrglaube an den Superstaat  
 
Der Irrglaube an den Superstaat
 
Teuer, überfordert, altmodisch: Warum Deutschlands Behörden nicht mehr Geld, sondern bessere Manager brauchen – und sich nicht um alles kümmern sollten.
jetzt lesen
 
 
 
Heimliche Herrscher
 
Nach außen ist in Berlin ja alles beim Alten geblieben: die Regierung rekrutiert sich aus Union und SPD, die Kanzlerin heißt Angela Merkel und auch die schwarze Null wird vom Finanzminister (obschon er nun aus der anderen Partei kommt) eisern verteidigt. Dennoch verändert sich gerade vieles in den Beraterzirkeln der Koalition, wie unsere Berliner Reporter um Max Haerder recherchiert haben. Hinter den (bleibenden) Kulissen nämlich gibt es nicht nur einen enormen Personalwechsel und Personalaufbau. Es wird vor allem beraten, konsultiert und insinuiert. Ökonomen, Professoren, Experten sollen Lösungen für die Probleme einer immer komplexeren Welt – und ihrer Außenwirtschaftspolitik – finden. Dabei, schreiben unsere Autoren, mangele es nicht an bereitstehenden Ökonomen. „Was fehlt ist ein Kopf, der die Ratschläge ins politisch Machbare übersetzt.“ jetzt lesen
 
 
 
Heimliches Netzwerk
 
Wenn ein deutscher Beamter einen guten Job macht, dann fällt das mitunter gar nicht auf. Wenn ein US-Beamter aber einen so guten Job macht, dass Volkswagen deshalb 25 Milliarden Euro zahlen muss und der größte Autokonzern der Welt in seine tiefste Krise stürzt, dann interessiert das alle. So wundert es nicht, dass Christopher Grundler, Abteilungsleiter der amerikanischen Umweltbehörde EPA und Chefaufklärer des Dieselskandals, Anfragen aller großen Weltmedien auf dem Tisch hatte. Eine hat er angenommen: die der WirtschaftsWoche. Unser Reporter Martin Seiwert traf Grundler vergangene Woche in Ann Arbor, Michigan, zum Gespräch. Und kam mit dem Porträt eines Mannes zurück, der trotz seines Milliardenerfolgs um seinen Job unter Präsident Donald Trump fürchten muss – und dagegen mit einem Geheimplan für noch mehr Kontrolle der weltweiten Autoindustrie antritt. jetzt lesen
 
 
 
Heimlicher Miethai
 
Als Rolf Buch vor fünf Jahren, von Bertelsmann kommend, den Chefposten bei der Vonovia übernahm, da war das Unternehmen aus Bochum noch eine von vielen Wohnungsvermietungsgesellschaften in Deutschland. Heute ist Buch stolz, den – nach Wert – größten Vermieter Europas zu führen. 400 000 Wohnungen hat er im Portfolio. Und Buch will, so hat er es meinen Kollegen Volker ter Haseborg und Melanie Bergermann verraten, weiterwachsen: Schweden, die Niederlande, Italien und Frankreich. Überall will Buch das abziehen, was hierzulande so blendend funktionierte: so lange kleinere Vermieter und städtische Gesellschaften aufkaufen, gerne auch zu Mondpreisen, bis man selbst der größte am Markt ist und seine Macht gegenüber Mietern, Lieferanten, Politik und Banken voll ausspielen kann. Dieser aggressive Kurs bescherte Buch fast fünf Millionen Euro Jahresgehalt – aber auch den Frust vieler seiner Kunden. Sie und die drohende Zinswende, so schreiben unsere Autoren, sind es nun, die Vonovia in Gefahr bringen könnten. jetzt lesen
 
 
 
Heimlicher Rohrkrepierer
 
Sparen – lohnt sich das heute überhaupt noch? Mit dieser Frage warb der Zukunftsfonds von Star-Banker Lenny Fischer und Ex-„Bild“-Chef Kai Diekmann kürzlich bei dessen ehemaliger Boulevardzeitung um Anlagegelder. Bis zu 20 Milliarden Euro wollen die beiden bei vom Niedrigzins geplagten Sparern einsammeln. Der Zukunftsfonds soll Aktien, Zinspapiere und Bares so mischen, dass nach Abzug von 1,4 Prozent Gebühren zwei bis vier Prozent Rendite pro Jahr hängen bleiben. Das Ganze natürlich nicht von Hand gemanagt, sondern, wie es sich heutzutage für einen Zukunftsfonds gehört, mit Algorithmen und künstlicher Intelligenz. Schon wurde Diekmann gefeiert für sein Produkt, umjubelt für die Idee. Unser Geldexperte Martin Gerth hat das Produkt nun genauer unter die Lupe genommen, enttarnt die Köpfe dahinter und die Erfolgswahrscheinlichkeit. Erste Bilanz: In den kommenden zwölf Monaten, so der ehrgeizige Plan, wollen Diekmann und Co. 150 Millionen Euro einsammeln. Bis zum 18. Mai waren es gerade einmal zwölf Millionen. jetzt lesen
 
 
 
Ein aussichtsreicheres Wochenende bei herrlichem Frühsommerwetter wünscht,


Beat Balzli
Chefredakteur WirtschaftsWoche
 
 
 
PS: Sie haben Fragen oder Anregungen? Schreiben Sie mir unter agenda@wiwo.de – oder auf Twitter.
 
 
 
 
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