Friedrich Merz musste sich heute im Bundestag erstmals in seiner neuen Rolle als Kanzler der sogenannten Generaldebatte stellen. Anschließend fand die erste Regierungsbefragung des Kanzlers statt. Mein Kollege Volker Resing sieht ihn weitgehend unbeschadet durch das wenig substanzielle Kreuzverhör. Das liegt auch daran, dass Alice Weidel die Brandmauer zur AfD von der falschen Seite befestigte und auf pauschale Kritik statt auf Argumentation setzte. Sicher viel Enttäuschung bei den Wählern und auch parteiinterne Kritik erntet Merz für seine Zustimmung zu den beiden Kandidatinnen der SPD für die höchsten Richterämter. Es geht da um keine nebensächlichen Personalien. Denn die Nominierungen der SPD zeigen, wohin die Reise des Bundesverfassungsgerichts ideologisch gehen soll, schreibt der Jurist und Cicero-Gastautor Gerhard Strate: nämlich hin zu einer gesamtgesellschaftlichen Transformation und der Entmachtung etablierter Parlamente und Institutionen. Der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) wirft Israel wegen des Kriegs in Gaza „Apartheid“ vor. Der Terror der Hamas wird in der Erklärung des Weltkirchenrats nicht erwähnt. Empathie mit dessen jüdischen Opfern sucht man vergebens. Die Dämonisierung Israels macht auch vor den Kirchen nicht halt, schreibt die frühere FDP-Bundestagsabgeordnete Linda Teuteberg. Das Bundesjustizministerium arbeitet an neuen Regeln für die Vaterschaftsanfechtung. Nach einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts sollen die Hürden für leibliche Väter bei der Anerkennung ihrer Elternschaft deutlich gesenkt werden. Eine längst überfällige Reform sei das, findet Cicero-Autorin Mirjam Epstein. Ekaterina Zolotova anlysiert für die mit Cicero verbundene Denkfabrik Geopolitical Futures den gesamten postsowjetischen Raum. Weißrusslands Außenpolitik, so schreibt sie, kehrt unter dem langjährigen Diktator Lukaschenko zu einer alten Strategie zurück: Die größte Stärke von Minsk ist es, zwei Seiten gegeneinander auszuspielen. Immer Mittwochs stellt Ursula Kähler ihren Film der Woche vor. Diesmal ist es der wahrscheinlich am sehnlichsten erwartete Blockbuster des Kinojahres: der neue „Superman“. Regisseur James Gunn gelingt es, die altbekannte Geschichte um Clark Kent imposant, kurzweilig und zeitgemäß zu erzählen. Superhelden-Kino vom Feinsten. Ihr Ferdinand Knauß, Redakteur |