Das sei ja alles nicht so einfach, mahnten die Grünen so überrumpelt wie matt. Man müsse erstmal europarechtlich prüfen und überhaupt. Stimmt womöglich. Und vielleicht wird Merz sich an manchen Stellen ins juristische Abseits manövrieren. Aber endlich ist da mal jemand, der wirklich was ändern will.
Anders als etwa die grüne Bundestags-Vizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt. Bei „Hart aber fair“ meinte sie jüngst, Migration habe „mit dem Alltag der Menschen verdammt wenig zu tun“. Und die unvermeidliche SPD-Chefin Saskia Esken erklärte, die Politik solle „nicht zu viel über das Thema Migration sprechen, weil das eben als Problem empfunden wird“. Ach, echt?
Viele empfinden es vor allem als Problem, wenn jemand Menschen ersticht, totfährt, vergewaltigt etc. Man tut sowas nicht. So einfach ist das. Und wer es doch tut, gehört entweder in Haft oder weg, weil er unsere Gastfreundschaft missbraucht. Und genau so einfach ist: Willkommen bleiben all jene, die ein Teil unserer Gesellschaft werden wollen!
Die breite Blutspur aber, die sich durchs Land zieht, reicht inzwischen vom Massaker am Breitscheidplatz in Berlin 2016 bis Mannheim, Solingen, Magdeburg und Aschaffenburg. Insofern war der Widerspruch überschaubar, als Merz gestern klarstellte: „Wir stehen vor dem Scherbenhaufen einer seit zehn Jahren fehlgeleiteten Einwanderungspolitik.“
Der bislang eher bräsig dahin dösende Wahlkampf hat plötzlich nur noch einen ernstzunehmenden Kanzlerkandidaten – und drei Hauptthemen: Migration, Migration, Migration. Merz muss jetzt nur noch eines: liefern.
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