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WirtschaftsWoche
 
 
 
 
Agenda
von Beat Balzli
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Liebe Leserinnen und Leser,

was ist das Beste am Wochenende? Zwei Tage pendelfrei! So zumindest lautet die Antwort der meisten Arbeitnehmer, wenn man den diversen Studien zum Thema glaubt. Der Weg zur Arbeit kostet die Menschen nicht nur immer mehr Zeit, es belastet sie zudem körperlich und seelisch. Dass das nicht so bleiben muss, zeigen unsere Autoren in der aktuellen Titelgeschichte. Die Anforderungen an ein angenehmes Pendeln sind dabei durchaus hoch: „Die tägliche Reise ins Büro soll kurz sein, stress- und verspätungsfrei, direkt, flexibel, ohne Umwege – und möglichst auch ein bisschen metropolencool auf den letzten Metern.“ Unsere Mitarbeiter Simon Book, Angelika Ivanov und Rüdiger Kiani-Kreß haben nun aber diverse Beispiele von Start-ups und etablierten Unternehmen aufgetan, die an diesen Wünschen arbeiten. So testet Daimler mit den Berliner Verkehrsbetrieben BVG und dem US-Partnerunternehmen Via einen Sammeltaxidienst, der junge Hersteller von Elektrorollern aus den USA namens Bird wird an der Börse bereits mit mehr als einer Milliarde Dollar getestet. Selbst die Deutsche Bahn will schon in zwei Jahren zwischen München und Mühldorf einen neuen Pendlerzug testen, der über Abteile mit Fitnessgeräten oder Fernsehern verfügt. Gute Aussichten eigentlich – wären da nicht all die anderen Pendler, die am Montag wieder neben Ihnen am Bahnsteig oder an der Ampel stehen. Titelgeschichte jetzt lesen
 
 
 
WirtschaftsWoche 43: Der Profit mit den Pendlern  
 
Der Profit mit den Pendlern
 
Wie die Mobilitätsindustrie aus dem Arbeitsweg ein Geschäftsmodell macht.
jetzt lesen
 
 
 
Der letzte Optimist
 
Großbritanniens Hauptstadt London ist eine der abwechslungsreichsten Metropolen des Planeten. Eine Spezies ist derzeit jedoch ziemlich schwer zu finden: Optimisten. Ein halbes Jahr bleibt noch bis zum Austritt aus der Europäischen Union und noch immer gibt es keinen Plan, wie das genau ablaufen soll. Unsere Autoren Malte Fischer und Yvonne Esterházy haben trotzdem einen gefunden, der nach wie vor fest daran glaubt, dass am Ende alles gut wird: Patrick Minford, Gründer der Gruppe „Economists For Free Trade“. Erst kämpfte er für den Brexit, seit der beschlossen ist, geht es um den Glauben der Briten an sich selbst. „Minford hat die Folgen eines harten Brexits und anschließenden Freihandels durchgerechnet: „Unsere Wirtschaft wird dann in den nächsten 15 Jahren um insgesamt sieben Prozent stärker wachsen.“ Selbst für den derzeit größten Streitpunkt, die Grenze zwischen Irland und Nordirland, sieht er eine simple Lösung: Grenze ja, aber die müsse ja keine Barriere sein – dafür müssten lediglich alle Formalitäten digital abgewickelt werden. Ob Minford mit all seinen Punkten Recht hat, mag man zwar bezweifeln – von seiner Art, in die Zukunft zu blicken, kann man sich mit Sicherheit einiges abschauen. jetzt lesen
 
 
 
Deutschlands Ölbaronin
 
Die deutsche Ölindustrie, schon diese Wortkombination klingt ungefähr so absurd wie schwedische Orangenzucht. Diesen vermeintlichen Gegensatz aufzulösen, hat sich nun eine norwegische Managerin vorgenommen: Maria Moraeus Hanssen. Seit Anfang des Jahres führt sie die Deutsche Erdöl AG, kurz DEA, und zwar gleich in eine neue Zeit. Nicht nur, weil Moraeus Hanssen die erste Frau an der Spitze des Hauses ist, sie wird DEA zudem mit der BASF-Tochter Wintershall verschmelzen. Der Anspruch ist groß: „Deutschland war bisher im Öl- und Gasgeschäft ein Nischenplayer. Das ändern wir jetzt“, sagte sie unserer Redakteurin Angela Hennersdorf. Um dennoch Marktanteile zu gewinnen, setzt die 53-jährige Exotin unter anderem auf ein besonders exotisches Fördergebiet: Niedersachsen. jetzt lesen
 
 
 
Radierung vom Roboter
 
Ende des Monats versteigert das Auktionshaus Christie’s erstmals ein Bild, das kein Mensch, sondern ein Algorithmus gemalt hat. Die anschließende Debatte über den Wert menschlicher Kreativität und die Reichweite der künstlichen Intelligenz ist jetzt schon absehbar. Unsere Autorin Karin Finkenzeller ist deshalb jetzt schon mal der Frage nachgegangen, wie weit Technologie bereits die Kunst und den Kunstmarkt verändert hat – und was uns noch bevorsteht. Sie besuchte die Google-Abteilung für Kunstkollaborationen, innovative Ausstellungsmacher und die Schöpfer des malenden Algorithmus. Immer wieder ist sie dabei auf einen grundlegenden Widerspruch gestoßen: So erschließen sich Galerien und Museen durch digitale Technologien bestimmte Zielgruppen überhaupt erst. Zugleich gilt: „Je tiefer Technologie die Welt der Kunst durchdringt, desto stärker stellt sie nicht nur Institutionen wie Museen und Galerien infrage. Sondern auch den Künstler selbst.“ jetzt lesen
 
 
 
Alles wird besser
 
Journalismus kann eine deprimierende Sache sein. Solange alles nach Plan läuft, gibt es kaum etwas zu berichten. Das ist der Grund dafür, dass wir oft über die Deutsche Bahn berichten und eher selten über die Arbeit der Deutschen Rentenversicherung. Es ist aber auch der Grund dafür, dass viele Menschen die Welt viel negativer wahrnehmen als sie tatsächlich ist, argumentiert der Marburger Soziologe Martin Schröder in seinem Essay, das sie davon überzeugen soll, dass die Welt viel besser ist, als die meisten Erdenbürger glauben. „Seit 1950 ist die Wahrscheinlichkeit, in kriegerischen Konflikten umzukommen, weltweit um 90 Prozent gesunken. Im Jahr 2000 lebten drei von zehn Menschen in extremer Armut. Heute nur noch einer von zehn.“ Vor allem die kleinen Freuden des Lebens würden viel zu wenig geschätzt, argumentiert Schröder. Recht hat er: Die WirtschaftsWoche zum Beispiel erscheint tatsächlich jede Woche. Und das ist auch nach über 90 Jahren doch noch ein guter Grund, die Welt ein bisschen positiver zu sehen. jetzt lesen
 
 
 
Ein beglückendes Wochenende wünscht,


Beat Balzli
Chefredakteur WirtschaftsWoche
 
 
 
   
 
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PPS: Sie haben Fragen oder Anregungen? Schreiben Sie mir unter agenda@wiwo.de – oder auf Twitter.
 
 
 
 
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