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Kurzstrecke |
Tagesspiegel Checkpoint vom Mittwoch, 23.10.2024 | Sonne-Wolken-Mix bei 8 bis 14 °C. | ||
+ CDU sucht Superman + Polizei sucht Schlüssel für Handfessel + Ärger über Dauerbaustellen + Saleh fordert mehr Tempo bei der Verkehrswende + Krefeld schlägt Berlin im Currywurst-Vergleich + |
von Lorenz Maroldt und Jessica Gummersbach |
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Guten Morgen, SPD-Fraktionschef Raed Saleh fordert mehr Tempo beim Bau von Fahrradparkhäusern. Dem Checkpoint sagte er gestern: „Wir dürfen die Verkehrswende nicht aus dem Blick verlieren. Bei einigen Punkten ist da der Drive raus, da passiert nichts. Das ist mehr als ärgerlich.“ Fahrradparkhäuser an Bahnhöfen seien ein entscheidender Hebel, um den Leuten den Umstieg auf die Kombination Fahrrad und ÖPNV zu erleichtern – auch weil sie Schutz vor Diebstahl bieten. Allein in diesem Jahr wurden in Berlin bereits mehr als 17.000 Fahrräder im Wert von fast 22 Millionen Euro gestohlen. Ursprünglich war der Bau von sechs Fahrradparkhäusern an den Bahnhöfen Haselhorst, Ostkreuz, Pankow, Landsberger Allee, Schöneweide und Mahlsdorf vorgesehen. Aber nur zwei davon sind in der Planung der Verkehrsverwaltung übriggeblieben (Schöneweide und Mahlsdorf). „Das reicht nicht“, sagt Saleh, „der Fokus war mir zu sehr beim Auto in den vergangenen Monaten“. Eine Frage der Kosten ist der Bau von Fahrradparkhäusern seiner Meinung nach nicht: Zum einen gebe es dafür ausreichend Mittel im Sondervermögen Siwa; zum anderen könne Berlin durch eine Kofinanzierung vom Bund einen Großteil der Ausgaben sparen. So koste das Fahrradparkhaus in Schöneweide 3,5 Millionen Euro, der Bund übernehme davon 2,5 Millionen. Im Übrigen sei das Geld hier „gut angelegt“: Die Erfahrung aus anderen Städten zeige, dass sich mehr Menschen trauen, aufs Fahrrad umzusteigen, wenn Sie eine sichere Abstellmöglichkeit haben. Dies sei ein wichtiger Beitrag zur Verkehrswende und für mehr Klimaschutz: „Davon werden kommende Generationen profitieren.“ Mit Blick auf die Verkehrsverwaltung und den Koalitionspartner macht Saleh klar: „Ich erwarte da mehr Tempo!“ Und was meinen Sie? | |||
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Ein Riesenärgernis für alle ist die traditionell miserable Berliner Baustellenkoordination, oder besser gesagt: das Fehlen derselben. Straßen werden mehrfach hintereinander aufgerissen, Absperrungen nicht abgestimmt und Arbeiten begonnen, aber wochenlang nicht fortgesetzt. Die Folge: Lange Staus, lange Umwege, aber keine Auswege - Autos und Busse bleiben stecken, Fußgänger und Radfahrer zu gefährlichen Manövern gezwungen. Und der Eindruck ist: Es wird immer schlimmer – das sagt selbst die regierende Politik. Das sagt sie übrigens schon seit Jahren. Und deshalb schauen wir uns das jetzt mal gemeinsam an: + „Der Senat wird sich um eine verbesserte Baustellenkoordinierung kümmern.“ Oliver Friederici (Verkehrspolitischer Sprecher, CDU), 2012. + „Baustellenkoordination? Seit Jahrzehnten wird darüber geredet – jetzt will Verkehrssenator Michael Müller (SPD) einen neuen Anlauf machen.“ Tagesspiegel, 2012. + „Der Wirrwarr hat aber auch etwas Gutes: Als Konsequenz macht Müller einen neuen Anlauf, um die Baustellenkoodinierung zu verbessern.“ Tagesspiegel, 2013. + „Wir erleben jeden Tag in der öffentlichen Debatte, dass erwartet wird, dass sich die Baustellenkoordinierung und die Verkehrslenkung verbessern.“ Michael Müller (Regierender Bürgermeister, SPD), 2014. + „Nirgendwo findet eine so katastrophale Baustellenkoordinierung statt wie in Berlin.“ Oliver Friederici (Verkehrspolitischer Sprecher, CDU), 2016. + „Wenn man nach fünf Jahren Regierungszeit in einem Antrag formuliert: ‚Für die landesweite Baustellenkoordinierung … müssen neue effektive Wege gefunden werden.‘ Da kann ich nur sagen: Danke schön!“ Harald Wolf (Verkehrspolitischer Sprecher, Linke), 2016. + „Wir sorgen für eine optimierte Baustellenkoordination und sichern damit den bestehenden und künftigen Verkehrsfluss.“ Tino Schopf (Verkehrspolitischer Sprecher, SPD), 2017. + „Wir haben keine vernünftige Baustellenkoordinierung in dieser Stadt.“ Stefan Förster (Baupolitischer Sprecher, FDP), 2018. + „Wir wollen eine zentralisiertere Baustellenkoordinierung.“ Henner Schmidt (Sprecher für Infrastruktur, FDP), 2020. + „Was aber nicht sein muss und nicht sein darf, sind regelrechte Geisterbaustellen, auf denen wochenlang kein Bauarbeiter zu sehen ist.“ Kai Wegner (Spitzenkandidat, CDU), 2021. + „Wir werden heute noch ausführlich darüber diskutieren, was man tatsächlich tun kann, um Baustelleneinrichtungen und Baustellenmanagement zu beschleunigen.“ Regine Günther (Verkehrssenatorin, Grüne), 2022. + „Die Baukoordination klappt ja schon jetzt nicht. Wenn wir das nicht lösen, werden wir versinken.“ Manja Schreiner (Verkehrssenatorin, CDU), 2024. + „Das Baustellenmanagement ist ein wesentliches Thema, das wir mit den Bezirken gemeinsam auflegen müssen. Wir haben jetzt auch einen neuen Staatssekretär in dem Bereich. Der ist noch jünger im Amt als ich. Deswegen: Geben sie uns noch einen Moment Zeit.“ Ute Bonde (Verkehrssenatorin, CDU), 2024. Na gut, ok – EINEN Moment Zeit werden wir ja wohl noch haben! Es kommentiert Ernst Ferstl: „An Zeit fehlt es uns vor allem dort, wo es uns am Wollen fehlt.“ Und da wir hier eben von Geisterbaustellen sprachen (oder besser: Kai Wegner tat es) - hier unser Geisterhaus des Tages: | |||
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Der Checkpoint präsentiert: das Berliner Geisterhaus-Quartett! Spielkarte (9/16): das Eckhaus Potsdamer Straße/ Goebenstraße. Gewinner-Kategorie: „Wohnungen“. | |||
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Während Thomas Gottschalk „Man darf ja nichts mehr sagen!“ jammert, dürfen sich die Berlinerinnen und Berliner tatsächlich zu allem möglichen äußern, sogar „zu den Entwürfen der Management- und Maßnahmeblätter Wassersalat und Asiatische Hornisse“. Ein entsprechendes Hinweisschild zur „Öffentlichkeitsbeteiligung“ in dieser Sache hängt jedenfalls im Foyer der Umweltverwaltung am Köllnischen Park. Ok, und was soll das? Also… der gemeine Wassersalat gilt seit diesem Sommer offiziell als „invasive Art“ und ist deshalb verboten– er vermehrt sich schnell und hat sich aus den Tropen aufgemacht, um Berlin zu erobern und die einheimische Pflanzenwelt zu vernichten. Und deshalb kämpft der Senat gegen den Wassersalat. Na ja, und eben auch gegen die Asiatische Hornisse, die als Invasionsgeschwader mit üblen Absichten aus der Luft über die Stadt herfällt. Insgesamt machen inzwischen 20 fremde Arten Berlin unsicher, hier die komplette Liste: Der Riesenbärenklau, der Götterbaum, die Gewöhnliche Seidenpflanze, die Schmalblättrige Wasserpest, das Drüsige Springkraut, die Chinesische Wollhandkrabbe, der Kamberkrebs, der Louisianakrebs, der Marmorkrebs, der Schwarze Zwergwels, der Blaubandbärbling, der Sonnenbarsch, die Nilgans, die Biberratte, der Waschbär, die Bisamratte, die Buchstaben-Schmuckschildkröte, der Marderhund sowie die Asiatische Hornisse und der Wassersalat. Bitte auswendig lernen, morgen fragen wir Sie hier ab. | |||
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Wir kommen zu unserer heutigen Frage für Berlinkenner (und alle, die es werden wollen) - was haben die folgenden Originalzitate gemeinsam: „Ah!“ „Oh!“ „Buh!“ „Oooh!“ „Woo!“ „Huhu!“ „Bravo!“ „Whoo!“ „Juchhu!“ „Wohoo! „Hört! Hört!“ „Pfui!“ „Aha!“ „Gut so!“ „Ach so!“ „Huch!“ „Auweia!“ „Ui!“ „Ja!“ „Nein!“ „Doch!“ „Nee!“ „Genau!“ „Spinner!“ a) Die Zitate stehen in Walt Disneys „Lustiges Taschenbuch“, Band 66 („Donald dreht durch!“). b) Sie sind zu hören im Film „Brust oder Keule“ mit Louis de Funès. c) Das alles haben Berliner Politiker während der zwei vergangenen Sitzungen im Abgeordnetenhaus in den Plenarsaal gerufen - und exakt so ist es auch im Protokoll jeweils als Zuruf zugeordnet schön sauber dokumentiert. Tja: a, b oder c? Das ist nicht ganz leicht, oder? Die Auflösung gibt’s morgen früh hier. Wenn Sie ein T-Plus Abo hätten, könnten Sie jetzt an dieser Stelle wie an jedem Tag den Kult-Comic „Berliner Schnuppen“ von Naomi Fearn genießen. Außerdem bekämen Sie alle Tipps und Verlosungen aus unserem Stadtleben serviert und könnten alle Tagesspiegel-Texte, auf die wir hier verweisen, ohne Beschränkung lesen. Und kennen Sie schon unsere Bezirksnewsletter? Auch die stehen jede Woche mit allen Inhalten nur unseren Abonnentinnen und Abonnenten zur Verfügung. Besser über Berlin informiert Sie sonst niemand. Was Sie hier heute ausnahmsweise umsonst bekommen: Das komplette Checkpoint-Nachrichtenprogramm. Schon morgen könnte Ihnen hier wieder das eine oder andere fehlen - vielleicht der sich anbahnende Koalitionszwist über die Verkehrswende, von dem Ihre Kollegen morgens schon wissen? Oder die Geschichte der gescheiterten Baustellenkoordination, mit der Sie ebenso jede Party rocken wie mit dem „Ah! Oh! Buh! Juchhu!“-Rätsel? Der tapfere Kampf des Senats gegen den Wassersalat? Womöglich auch genau die Telegramm-Meldung, die sie besonders interessieren oder erheitern würde? Und das schon ab 6 Uhr morgens statt eine Stunde später? Ok, Sie sind Spätaufsteher. Das heißt aber ja nicht, dass Sie nicht auch gerne Berlinkenner sind. Denn für die, also für Sie, machen wir das hier alles, mit viel Einsatz und Leidenschaft. Und Sie können uns dabei unterstützen. Um Ihnen die Sache ein bisschen zu erleichtern, haben wir gerade ein Angebot für Sie, dass Sie eigentlich guten Gewissens nicht ablehnen können: Für nur einen Euro können Sie sechs Wochen lang die komplette Tagesspiegel-Welt testen, und das bedeutet: alle Texte auf der Website, die Zeitung als E-Paper, die Checkpoint-Originalversion, das komplette Bezirksprogramm, Veranstaltungen, Verlosungen, Tipps und Tricks und vieles mehr. Wir würden uns sehr freuen, Sie als neue Abonnentin oder neuen Abonnenten begrüßen zu können. Alles, was Sie brauchen, ist ein bisschen Neugier auf das tägliche Tagesspiegelprogramm – und für die kommenden sechs Wochen nur einen Euro. Den werden Sie doch noch übrighaben, oder? Ok! Sie können sich ganz leicht hier unter diesem Link anmelden. | |||
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