Liebe Frau Do, der Streit um die Braunkohle geht weiter: 20.000 Kohlekumpel und andere Mitarbeiter der Energiewirtschaft haben gegen den schnellen Ausstieg aus der Kohle demonstriert. Sie haben Angst um ihre Arbeitsplätze, was ich gut verstehen kann. Das ist ja die Krux: Ich kann in diesem Streit viele Ängste beider Lager gut verstehen. Umso wichtiger scheint es mir, dass die Politik schnell für einen vernünftigen Lastenausgleich sorgt. Die Kohlekommission hat jetzt erste Vorschläge gemacht. Marie Ludwig und Birgit Marschall berichten, Reinhard Kowalewsky kommentiert. Ich bewundere Menschen, die singen können. Einige meiner Freunde und Kollegen sind in Kirchenchören aktiv. Ich selbst kann nicht singen. Wenn man sagt, dass man nicht singen kann, dann antworten Menschen, die gut singen können, oft: „Unsinn. Jeder kann singen. Mach doch einfach mal mit!“ Ich habe da so meine Zweifel. Ich erinnere mich an Fußballspiele mit Menschen, die von sich selbst behauptet hatten, dass sie eigentlich gar nicht Fußball spielen könnten. Meistens hatten diese Menschen Recht. Beim Kartenspielen ist es nach meiner Erfahrung übrigens genauso. Ich bedanke mich daher in solchen Situationen höflich für die Einladung und überlasse das Singen denen, die es können. Mit großem Interesse habe ich trotzdem unseren Artikel über das Feierabendsingen in der Stadtkirche von Ratingen gelesen. Dort treffen sich regelmäßig rund 100 Menschen und schmettern sich den Alltagsfrust von der Seele. Keine Kirchenlieder, sondern Gassenhauer wie „Über den Wolken“ von Reinhard Mey. In Hilden läuft so etwas unter dem schönen Titel „Rudelsingen“. Meine Kollegen Jörg Isringhaus und Christian Schwerdtfeger haben versucht herauszufinden, warum so viele Menschen gern gemeinsam singen. Selbst wenn sie es eigentlich gar nicht können. Und zum Schluss noch etwas Werbung in eigener Sache: Die RP bietet jetzt ein Dating-Portal für Menschen an, die im Internet nach einem Partner suchen. Das Angebot richtet sich vor allem an Singles aus der Region und ist in Zusammenarbeit mit der ICONY GmbH entstanden. Wenn man Umfragen in dieser Angelegenheit trauen kann, dann haben 17 Prozent der Deutschen schon mal einen Partner im Internet kennengelernt, und die Heiratsquote unter Online-Datern liegt angeblich bei 20 bis 25 Prozent, schreiben meine Kollegen. Sie haben auch Tipps von Experten zusammengestellt, was bei der digitalen Partnersuche zu beachten ist. Sich in seinem digitalen Profil größer, dünner, schlanker, jünger oder lediger darzustellen, als man in Wirklichkeit ist, sei nicht ratsam. Stattdessen solle man es mit Ehrlichkeit und geistreichen Sprüchen versuchen. Das hat mich überrascht. Ich hätte vermutet, dass Ehrlichkeit und geistreiche Sprüche häufiger bei der Beendigung einer Partnerschaft ins Spiel kommen als bei der Anbahnung, aber ich bin auch kein Experte. Viel Spaß beim Lesen, Ihr Stefan Weigel Mail an die Chefredaktion senden P.S.: Wenn Ihnen dieser Newsletter gefällt, empfehlen Sie die "Stimme des Westens" weiter! |