Kann eine zweite Trump-Präsidentschaft positive Seiten für Europa haben? Der Mann, der bald in Berlin die Beziehungen mit den USA managen könnte, hat auf die Frage eine demonstrativ gelassene Antwort.
„Ich glaube, Trump ist sehr gut kalkulierbar,“ sagte CDU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz am Samstag am Rande des Treffens seiner europäischen Parteienfamilie in Berlin. „Er denkt, was er sagt, und er macht, was er sagt – es wird mehr Klarheit geben.“
Was Trump konkret denkt, ist für seine europäischen Amtskollegen allerdings oft unvorhersehbar. Auf einen Handelskrieg hat sich Europa eingestellt, auf krumme Deals mit Putin und auf Forderungen nach höheren Verteidigungsausgaben.
Nur wenige hätten erwartet, dass der Präsident schon vor Amtsantritt einen Einmarsch in Grönland in Aussicht stellt oder einen Fox-News-Moderator zum Verteidigungsminister macht. Umso schwerer war es für Europas Establishment auch, das Kontakteknüpfen mit der neuen amerikanischen Führungsspitze vorauszuplanen.
„Erwarte das Unerwartete“ dürfte daher ab heute das europäische Motto sein, sobald Donald J. Trump in Washington den Amtseid mit „So help me God“ beendet und seine zweite Präsidentschaft beginnt.
Was der ehemalige EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker seinen Nachfolgern im Umgang mit Trumps Unberechenbarkeit rät und wo dieser tatsächlich einmal auf ihn hörte, lesen Sie in unserem Interview zur Amtseinführung hier. |