Liebe Frau Do, seit Tagen war die Ausgangssperre in der Diskussion. Bundeskanzlerin Angela Merkel kündigte sie in ihrer Rede an die Nation aber nicht an, NRW-Ministerpräsident Armin Laschet startete keinen Alleingang. Den übernahm schon wieder sein bayerischer Amtskollege Markus Söder, den sich viele inzwischen in der Rolle des Kanzlerkandidaten der Union vorstellen können. Weitere Bundesländer folgten. Aber nicht nur ein möglicher Konkurrent in der K-Frage legte vor, sondern in NRW auch die Stadt Leverkusen. Nicht jede Ausgangssperre ist gleich – was Sie konkret wissen sollten, haben Claudia Hauser, Marlen Keß und Christian Schwertfeger zusammengetragen. Im Landkreis Heinsberg, wo die ersten Fälle auftraten und wo nach letzter Zählung 11 der landesweit 20 Toten zu beklagen sind, gibt es bis heute keine Ausgangssperre. Da es bei der Bekämpfung der Pandemie darum gehen muss, den exponentiellen Kurvenverlauf möglichst flach zu gestalten, und das am Anfang am einfachsten ist, stellt sich hier die politische Frage, wer wann welche Entscheidungen getroffen hat – oder hätte treffen sollen. Unser Reporterteam Kirsten Bialdiga, Lea Hensen und Max Plück hat sich auf die schwierige Spurensuche im Fall Heinsberg gemacht. Ich müsste mich gewaltig täuschen, wenn über dieses Thema nicht noch bei Debatten im Landtag und im Bundestag zu hören sein wird. Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen stehen vor einer enormen, lang anhaltenden Belastungsprobe. Krankenschwestern und Pflegerinnen erweisen sich als Heldinnen, denen Respekt und Dank gezollt werden. Auch die Bundeskanzlerin hat das in ihrer Rede an die Nation getan. Aber eigentlich brauchen sie mehr Geld und Verstärkung, jetzt erst recht. Ich habe dazu einen Kommentar geschrieben, in dem ich angesichts der Corona-Krise, die uns noch lange beschäftigen wird, eine allgemeine Dienstpflicht für junge Menschen ins Gespräch bringe. Ein kontroverser Vorstoß, keine Frage. Aber wenn es um größte Herausforderung „seit der Deutschen Einheit, nein, seit dem Zweiten Weltkrieg“ geht, wie die Bundeskanzlerin gesagt hat, braucht es auch besondere Antworten. Meine Meinung, eine Meinung. Unsere Sportredaktion hat auch eine Antwort gefunden, nämlich eine sehr subjektive Übersicht über die besten Sportfilme aller Zeiten, die sich zu Hause streamen lassen. Mein Favorit „Rocky“ ist dabei, bei mir zu Hause hängt das Filmplakat mit dem Boxer. Die Geschichte des Underdogs, der sich bis oben durchkämpft, gefällt mir eben. Aber ich habe bei den Kollegen einige Spielfilme gefunden, die ich auch interessant finde – zum Beispiel „I,Tonya“ über die Eiskunstläuferin, die die Boulevardpresse einst „Eishexe“ nannte. Alle aktuellen Nachrichten rund um die Pandemie und die Folgen lesen Sie weiterhin in unserem Liveblog. Ungeahnten Zulauf haben auch die werktäglichen „Corona-Extra“-Ausgaben unserer „Total lokal“-Newsletter für 28 Städte in NRW, die wir gerade gestartet haben. Wenn Sie wissen wollen, wie die Lage bei Ihnen vor Ort ist, könnte dieses Angebot eine Antwort sein. Am Montag melde ich mich wieder und berichte Ihnen unter anderem über die Ergebnisse der Schalte der Bundeskanzlerin mit den Ministerpräsidenten, die für morgen Nachmittag angesetzt ist. Ich wünsche Ihnen ein rundum gemütliches Wochenende zu Hause. Bleiben Sie in Ihren vier Wänden, bleiben Sie gesund. Herzlich Ihr Moritz Döbler Mail an die Chefredaktion senden P.S.: Wenn Ihnen dieser Newsletter gefällt, empfehlen Sie die "Stimme des Westens" weiter! |