Berlin, 24. Juni 2022. Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft (DAlzG) fordert eine Fortsetzung der kostenlosen Bürgertests für alle. Kostenlose Tests ausschließlich für Besucherinnen und Besucher in Krankenhäusern und Pflegeheimen reichen nicht aus, denn mehr als zwei Drittel der Demenzerkrankten in Deutschland leben in häuslicher Umgebung und werden von Angehörigen versorgt.
Menschen mit einer Demenzerkrankung gehören zu der Risikogruppe, die durch eine Corona-Infektion besonders gefährdet ist. Wenn die Möglichkeit der Bürgertests wie geplant Ende Juni ausläuft, führt dies zu einer zusätzlichen Gefährdung von Menschen mit Demenz. „Es ist Aufgabe einer solidarischen Gemeinschaft, die Schwächsten zu schützen. Kostenlose und leicht verfügbare Corona-Tests sind deshalb in der gegenwärtigen Situation aus unserer Sicht unverzichtbar“, so Saskia Weiß, Geschäftsführerin der DAlzG.
Es steht außerdem zu befürchten, dass Bekannte und Freunde, für die eine private Finanzierung der Tests gerade angesichts der aktuellen Inflation eine zusätzliche Belastung darstellen, ihre Kontakte aus Vorsicht einschränken. Dies würde die Isolation wieder verstärken, die Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen durch die Pandemie bereits vielfach erfahren mussten. Für Angehörige von Menschen mit Demenz sind Selbsthilfe- und Angehörigengruppen eine wichtige Unterstützung, um die Pflege zu Hause aufrecht erhalten zu können. Auch die Teilnahme an solchen Gruppen wird durch ein fehlendes Testangebot gefährdet.
„Menschen mit Demenz und ihre pflegenden Angehörigen stellen einen erheblichen Teil der Bevölkerung dar. Sie dürfen nicht zum wiederholten Male die Leidtragenden dieser Pandemie sein. Unbürokratische und praxisnahe Lösungen müssen von Seiten der Politik jetzt mit sofortiger Wirkung umgesetzt werden“, insistiert Weiß.