Liebe Leserinnen und Leser,
 

es gibt kaum einen Bereich, in dem sich die Ampelregierung so ehrgeizige Ziele gesetzt hat, wie im öffentlichen Nahverkehr. Das überrascht freilich nicht. Wer den CO2-Ausstoß der eigenen Bevölkerung reduzieren will, muss sie schließlich irgendwie von der Autobahn auf die Schienen locken. Der Schienengüterverkehr soll bis 2030 von 19 auf 25 Prozent gesteigert, der Schienenpersonenverkehr sogar verdoppelt werden. So steht es im Koalitionsvertrag. „Ambitioniert“, sagen die Verantwortlichen, „absoluter Wahnsinn“ nennt diese Pläne dagegen der ehemalige Schweizer Bahnchef Benedikt Weibel. 

 

Die Wahrheit ist: Das „Deutschlandtempo“ kommt nicht in Gang, das Schienennetz ist marode. Und das Bahn-Chaos wird sich in den nächsten Jahren wahrscheinlich noch verschärfen. Fehlendes Budget, Bürokratie und Bürgerwiderstand stehen dem Zugbetrieb im Wege. Gleichwohl steht der Zustand der Deutschen Bahn exemplarisch für noch viel mehr, das im Land nicht mehr rundläuft. Lesen Sie hier die Titelgeschichte unserer März-Ausgabe von Moritz Gathmann und Volker Resing. 

 

Ambitioniert wäre auch ein Vorhaben der Behörden von New York City, sollte es tatsächlich in die Tat umgesetzt werden. Mit illegalem Glücksspiel werden in der Metropole jedes Jahr Milliarden Dollar verdient. Im Untergrund also und entsprechend steuerfrei. Im Prinzip hat sich im Big Apple damit längst ein gigantischer Wirtschaftszweig etabliert, der nun aus der Illegalität herausgeholt werden könnte. Es winken hohe Steuereinnahmen, neue Arbeitsplätze und ein Aufschwung insbesondere der konjunkturschwachen Viertel der Stadt. Korrespondentin Lisa Davidson fragt: Wird New York City das neue Las Vegas? 

 

Abschwung statt Aufschwung, das fürchtet dagegen der Unions-Europapolitiker Jens Gieseke. Und zwar für den Automobilstandort Deutschland, sollte das von der Europäischen Union geplante Verbrenner-Aus ab dem Jahr 2035 Realität werden. Im Interview mit Carl Exner fordert Gieseke mehr Technologieoffenheit in Europa und diagnostiziert einen Grabenkampf zwischen den Grünen und der FDP.  

 

Ein anderer Graben soll derweil wohl endgültig zugeschüttet und damit ein seit dem Jahr 2014 andauernder Streit des deutschen Adels mit der deutschen Politik beendet werden. Georg Friedrich Prinz von Preußen, der Chef des Hauses Hohenzollern, will laut einem Welt-Interview auf Entschädigungsansprüche aus jenen Immobilien und Kunstwerken, die nach 1945 in der sowjetischen Besatzungszone enteignet wurden, verzichten. Damit endet ein von Anfang an naives Unterfangen, kommentiert Cicero-Autor und -Kolumnist Alexander Grau. 

 

Wie wird in verschiedenen europäischen Ländern über den Ukrainekrieg, Waffenlieferungen und mögliche Friedensverhandlungen debattiert? Die Ukraine ist die Ukraine und Frankreich ist Frankreich – so in etwa könnte die Kurzfassung des zweiten Teils unserer Serie lauten. Denn: Vom westlichen Rand des Kontinents betrachtet ist Osteuropa doch ziemlich weit weg, berichtet Kay Walter

 

Abschließend darf ich Ihnen noch die jüngsten Recherchen meines Kollegen Ulrich Thiele aus der Rubrik „Was ist bloß in MeckPomm los?“ präsentieren: Nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine hat Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsministerium einen Plan skizziert, wie das Gas aus Nord Stream 2 ohne Absprache mit Russland in eine deutsche Pipeline umgeleitet werden könnte. Das Erschreckende daran ist die Nonchalance, mit der über einen Völkerrechtsbruch nachgedacht wurde. Das Ergebnis seiner Recherche lesen Sie hier.

 

Ich wünsche Ihnen eine gute Lektüre. Bleiben Sie optimistisch.

 

Ihr Ben Krischke, Leiter Debatte

 
 
 
 
 
Deutsche Bahn
 
Störung im Betriebsablauf
 
VON MORITZ GATHMANN UND VOLKER RESING
 
 
Das „Deutschlandtempo“ kommt nicht in Gang, das Schienennetz ist marode. Das Bahn-Chaos wird sich in den nächsten Jahren wahrscheinlich noch verschärfen. Fehlendes Budget, Bürokratie und Bürgerwiderstand stehen dem Zugbetrieb im Wege. Die Titelgeschichte unserer März-Ausgabe.
 
 
 
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Glücksspiel in den USA
 
Wird New York das zweite Las Vegas?
 
VON LISA DAVIDSON
 
 
Mit illegalem Glücksspiel werden in New York City jedes Jahr Milliarden Dollar verdient. Im Untergrund hat sich damit ein gigantischer Wirtschaftszweig entwickelt, der nun aus der Illegalität herausgeholt werden könnte. Die Idee ist nicht neu, aber riskant.
 
 
 
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Europa und der Ukrainekrieg, Teil 2
 
Frankreich: Diskussionen – wozu?
 
VON KAY WALTER
 
 
Wie wird in verschiedenen europäischen Ländern über den Ukrainekrieg, Waffenlieferungen und mögliche Friedensverhandlungen debattiert? Die Ukraine ist die Ukraine und Frankreich ist Frankreich – so in etwa könnte die Kurzfassung lauten. Denn: Vom westlichen Rand des Kontinents betrachtet ist Osteuropa doch ziemlich weit weg.
 
 
 
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Streit um Verbrenner-Aus
 
„Konstruktive europäische Politik sieht anders aus“
 
VON CARL EXNER
 
 
Geht es nach der Europäischen Union, sollen ab 2035 keine Neuwagen mit Verbrennungsmotor mehr zugelassen werden. Im Interview fordert der Unions-Europapolitiker Jens Gieseke mehr Technologieoffenheit und diagnostiziert einen Grabenkampf zwischen den Grünen und der FDP.
 
 
 
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Vorstoß von Georg Friedrich Prinz von Preußen
 
Ein weiser Schachzug
 
VON ALEXANDER GRAU
 
 
Der Chef des Hauses Hohenzollern verzichtet auf Entschädigungsansprüche aus jenen Immobilien und Kunstwerken, die nach 1945 in der sowjetischen Besatzungszone enteignet wurden. Damit endet ein von Anfang an naives Unterfangen.
 
 
 
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Reinhard Meyer, Wirtschaftsminister von Mecklenburg-Vorpommern, und Ministerpräsidentin Manuela Schwesig
 
Gefährliche Gedankenspiele
 
Schwesigs Wirtschaftsministerium erwog Gasklau aus Nord Stream 2
 
VON ULRICH THIELE
 
 
Nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine hat Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsministerium einen Plan skizziert, wie das Gas aus Nord Stream 2 ohne Absprache mit Russland in eine deutsche Pipeline umgeleitet werden könnte. Das Erschreckende daran ist die Nonchalance, mit der über einen Völkerrechtsbruch nachgedacht wurde.
 
 
 
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Ausstieg aus dem Verbrennermotor
 
Ein Sargnagel für Deutschlands Industrie
 
EIN GASTBEITRAG VON KURT LAUK
 
 
Der Ausstieg aus dem modernen Verbrenner ist ein großer Beitrag zur De-Industrialisierung Europas und insbesondere Deutschlands. Die negativen Folgen für die internationale Wettbewerbsfähigkeit werden enorm sein. Ein Land profitiert davon besonders: China.
 
 
 
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Karikatur
 
Frau Schwesig und ihr ausgesetzter Köter
 
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