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Bankenbrief

Wichtiges vom 21. Mai 2024

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Liebe Leserinnen und Leser,

heute haben wir für Sie folgende Themen im Bankenbrief: 

 

  • Ifo Institut: Deutsche Firmen fallen im Wettbewerb zurück
  • Schrumpfender Auftragsbestand im Verarbeitenden Gewerbe
  • Bafin verhängt 9,2 Millionen Euro Geldbuße gegen N26
  • Lindner: EU-Kapitalmarktunion als Priorität
  THEMA DES TAGES  

Ifo Institut: Deutsche Firmen fallen im Wettbewerb zurück

Laut Ifo Institut verschlechtert sich seit zwei Jahren die Wettbewerbsposition der deutschen Industrie sowohl in der EU als auch auf den Weltmärkten. Dies gaben die Münchner Forscher heute bekannt, basierend auf den Ergebnissen ihrer monatlichen Umfrage. Innerhalb der EU berichten die Unternehmen seit dem dritten Quartal 2022 von einem Rückgang ihrer Wettbewerbsfähigkeit. Auf den Weltmärkten außerhalb der EU hat diese negative Entwicklung bereits im ersten Quartal 2022 begonnen. "Es wird für die deutsche Industrie schwieriger, sich im Wettbewerb zu behaupten", erklärte Klaus Wohlrabe, Leiter der Ifo-Umfragen.

Arbeiter Feinmechanik, Symbolbild Industrie

Fast alle Branchen betroffen

Nahezu alle Branchen der Industrie verzeichneten im ersten Quartal 2024 eine Verschlechterung ihrer Wettbewerbsposition im Vergleich zum Ende des Jahres 2023. Ausnahmen sind laut den Angaben die Pharmaindustrie sowie die Hersteller von Holzwaren (ohne Möbel). Auf den Märkten außerhalb der EU meldeten alle Branchen außer der Getränkeindustrie eine schlechtere Wettbewerbsposition als im letzten Quartal 2023. Auch im Inland stehen immer mehr deutsche Unternehmen unter Druck. Bis Ende 2022 konnten sich die meisten Firmen gut auf dem Inlandsmarkt behaupten. "Dies änderte sich vor einem Jahr", hieß es. Auch Wirtschaftsverbände klagen verstärkt über hohe Kosten und Belastungen am Standort Deutschland. Sie fordern unter anderem eine Reform der Unternehmenssteuern, schnellere Verwaltungsverfahren und den Abbau von Bürokratie. (Foto: picture alliance/dpa/Andreas Arnold)

[faz.net]
[wallstreet-online.de]
  MELDUNGEN DES TAGES  

Schrumpfender Auftragsbestand im Verarbeitenden Gewerbe

Autoindustrie

Die Auftragsbücher der Industrie leeren sich zusehends. Der Sektor des Verarbeitenden Gewerbes fiel im März gegenüber dem Vormonat saison- und kalenderbereinigt um 0,4 Prozent. Das teilte das Statistische Bundesamt heute in Wiesbaden mit. Wie bereits in den Monaten zuvor lag der Rückgang vor allem an der Entwicklung in der Automobilindustrie. Dort schrumpfte der Auftragsbestand mit minus 2,4 Prozent im Vergleich zum Februar bereits den 14. Monat in Folge. Für etwas Stabilität konnte hingegen der Sektor Sonstiger Fahrzeugbau sorgen: sein Anstieg um 0,9 Prozent konnte den Rückgang in der Autoindustrie fast ausgleichen. Verantwortlich dafür war unter anderem ein Großauftrag im Flugzeugbau. (Foto: picture alliance/dpa/Jan Woitas)

Eurozone: Überschuss in der Handelsbilanz legt ein wenig zu

Die Handelsbilanz der Eurozone hat im März einen etwas höheren Überschuss als im Vormonat ausgewiesen. Saisonbereinigt ergab sich ein Plus von 17,3 Milliarden Euro, wie das Statistikamt Eurostat heute in Luxemburg mitteilte. Im Februar war ein Überschuss von 16,7 Milliarden Euro ermittelt worden. Volkswirte hatten im Schnitt allerdings mit einem höheren Überschuss von 20,0 Milliarden Euro gerechnet. Der etwas höhere Überschuss im März erklärt sich durch leicht gestiegene Exporte und durch leicht gefallene Importe. Die Exporte stiegen um 0,1 Prozent zum Vormonat und die Importe fielen um 0,1 Prozent. (Foto: picture alliance/dpa/Jens Büttner)

Gabelstapler in einem Lager, Symbolbild für Handel

Bafin verhängt 9,2 Millionen Euro Geldbuße gegen N26

Die Smartphone-Bank N26 muss wegen zu spät gemeldeter Geldwäsche-Verdachtsfälle eine Geldbuße von 9,2 Millionen Euro zahlen. Das teilte die Bankenaufsicht Bafin heute in Frankfurt/Main mit. Die Vorwürfe der Behörde gegen N26 beziehen sich auf das Jahr 2022. In dem rechtskräftigen Bußgeldbescheid heißt es, das Institut habe 2022 systematisch Geldwäscheverdachtsmeldungen verspätet abgegeben. N26 verwies heute darauf, dass das Unternehmen seit 2022 zahlreiche Maßnahmen zur Verbesserung der Meldeprozesse implementiert habe. Die Bank ist in 24 Ländern in Europa aktiv und beschäftigt rund 1500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

DZ Bank verliert Fondsgeschäft mit Flossbach von Storch

Der Kölner Vermögensverwalter Flossbach von Storch hat beschlossen, sein Publikumsfondsgeschäft von der DZ Bank abzuziehen und zu einer internationalen Großbank zu wechseln. Dabei geht es um eine Summe von 50 Milliarden Euro. Dieser Schritt beendet eine 16-jährige Partnerschaft mit der DZ Bank. Kurt von Storch, Mitbegründer des Vermögensverwalters, erklärte gegenüber der "Börsen-Zeitung", dass die Entscheidung nicht durch die Qualität der Dienstleistungen der DZ Bank motiviert sei. Vielmehr sei der Wechsel durch die internationalen Expansionsambitionen des Unternehmens bedingt, die die Suche nach einem global vernetzten Partner erforderlich machten.

Investor Cevian steigt bei Schweizer Versicherer Baloise ein

Der Finanzinvestor Cevian hat Anteile am Schweizer Versicherer Baloise erworben. Laut einer Pflichtmitteilung der Schweizer Börse vom Samstag hält die schwedische Gesellschaft nun 3,12 Prozent an Baloise. "Wir beobachten Baloise schon seit langer Zeit und haben investiert, weil wir langfristiges Wertpotenzial im Unternehmen sehen", erklärte ein Cevian-Sprecher. Er äußerte sich optimistisch, dass Baloise in den kommenden Jahren seine operative Leistung und Wettbewerbsfähigkeit verbessern könne. In den letzten fünf Jahren verlor Baloise an der Börse etwa elf Prozent an Wert, während der europäische Versicherungsindex um etwa 29 Prozent und der Konkurrent Zurich sogar um 45 Prozent zulegten.

  KÖPFE DES TAGES  
 
Janet Yellen

Janet Yellen: Europas Banken müssen Schlupflöcher zur Sanktionsumgehung schließen

US-Finanzministerin Janet Yellen hat laut der Nachrichtenagentur Reuters europäische Banken aufgefordert, Schlupflöcher zur Umgehung der Sanktionen gegen Russland zu schließen. "Wir müssen wachsam sein und ambitionierter", sagte Yellen. Alle Banken müssten ihren Fokus stärker darauf ausrichten, dass Russland die Sanktionen umgehen wolle. Yellen rief die Banken dazu auf, sich bei Auslandsgeschäften an die notwendigen Schritte zu halten. Russland wolle weiter strategisch wichtige Güter aus Industrienationen wie den USA oder Deutschland beziehen. Der Westen müsse dies auch im Finanzsystem unterbinden. (Foto: picture alliance/dpa/Bernd von Jutrczenka)

Christian Lindner: EU-Kapitalmarktunion als Priorität 

Christian Lindner

Bundesfinanzminister Christian Lindner hat die künftige EU-Kommission aufgefordert, die Durchsetzung der Kapitalmarktunion in Europa zu einer Hauptaufgabe zu machen. "Die künftige EU-Kommission muss die Kapitalmarktunion an die oberste Spitze ihrer Prioritätenliste setzen", sagte Lindner heute in Frankfurt auf einer Veranstaltung des Bundesverbands der Wertpapierfirmen. Durch die Union würden Ressourcen frei, die dabei helfen könnten, die kommenden Transformationen in Europa zu bewältigen. Lindner sprach sich zudem für eine Wiederbelebung des Verbriefungsmarktes in Europa aus. (Foto: picture alliance/dpa/Bernd von Jutrczenka)

Tanja Machalet (SPD) gegen Koppelung der Rente an Inflation

In der SPD stößt der Vorschlag, die Rentenentwicklung an die Inflation statt an die Löhne zu koppeln, auf entschiedene Ablehnung. Den Vorschlag hatte die Vorsitzende der sogenannten Wirtschaftsweisen, Monika Schnitzer, im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur unterbreitet. Die rentenpolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion, Tanja Machalet, sagte der "Welt": "Wer jetzt eine solche Debatte anzettelt, hat ehrlicherweise nur eines im Sinn: die gesetzliche Rente zu kürzen. Das machen wir als SPD-Fraktion nicht mit." Der FDP-Sozialpolitiker Pascal Kober warb hingegen für eine langfristige Rentenpolitik, die die Interessen der Rentner und älteren Arbeitnehmer mit denen künftiger Generationen in Einklang bringt. Dafür sollten Vorschläge "nicht vorschnell abgetan werden", sagte er der Zeitung.

Lars Klingbeil erhöht Druck auf Mindestlohnkommission

SPD-Chef Lars Klingbeil hat seine Forderung nach einer deutlichen Anhebung des Mindestlohns bekräftigt und den Druck auf die zuständige Kommission noch einmal erhöht. In einem Interview der Deutschen Presse-Agentur machte er deutlich, dass er sich eine Reform des aus Vertretern der Tarifparteien bestehenden Gremiums vorstellen kann, wenn es im kommenden Jahr nicht zu einer einvernehmlichen Erhöhung in angemessener Höhe kommen sollte. "Alles ist möglich, das will ich klar sagen", antwortete er auf eine entsprechende Frage. "Für mich steht ganz klar im Mittelpunkt, dass die Menschen, die hart arbeiten, gesehen werden und den nötigen Respekt bekommen."

  POSTS DES TAGES  

European Central Bank

How did the Euro area current account balance evolve in March? How does it compare with the same month a year earlier? Find out more in the press release https://ecb.europa.eu/press/stats/bop/2024/html/ecb.bp240521~4feb01aaad.en.html

 

Ifo Institut

Die Wettbewerbsposition der deutschen #Industrie innerhalb der #EU und auf den Weltmärkten verschlechtert sich seit 2 Jahren. Innerhalb der EU berichteten die Unternehmen seit dem dritten Quartal 2022, dass sie bei der Wettbewerbsposition zurückfallen. https://ifo.de/fakten/2024-05-21/industrie-deutschland-sieht-ihre-wettbewerbsfaehigkeit-gefaehrdet

  WAS MORGEN WICHTIG WIRD  

In Frankfurt stellt die Deutsche Bundesbank ihren Monatsbericht Mai 2024 vor. – In Brüssel lädt der Bankenverband mit Hauptgeschäftsführer Heiner Herkenhoff zum Pressefrühstück anlässlich der bevorstehenden Europawahl. – In Turin bittet die Intesa Sanpaolo zur außerordentlichen Hauptversammlung. – In Paris halten die Crédit Agricole und die Société Générale ihre Hauptversammlungen ab. – In Wien lädt die Erste Group Bank zur Hauptversammlung. – In San José (USA) findet die Hauptversammlung von PayPal statt. 

  NACHSCHLAG  

Regeln aufstellen und sich daran halten – so geht‘s

Nach dem Meeting stehen regelmäßig noch die Kaffeetassen im Konferenzraum? Nie ist das Papier im Drucker nachgefüllt? Schreibtische sind unordentlich und voller Krümel? Alles nicht wirklich schlimm, und doch nervt es, wenn sich niemand für diese Dinge verantwortlich fühlt. Wie Teamleiter und Führungskräfte dafür sorgen können, dass diese kleinen Nervereien ein Ende haben – und warum Sanktionen nicht der richtige Weg sind, lesen Sie hier: