| Liebe Leserinnen und Leser, heute haben wir für Sie folgende Themen im Bankenbrief: - Ifo-Index sendet Warnzeichen für die wirtschaftlichen Aussichten
- Studie: Einsatz von erklärbarer KI in Banken kein großes Thema
- Biden: Zeit, "den Staffelstab an eine neue Generation zu übergeben"
- Staatssekretär Theurer wechselt zur Bundesbank
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| Deutsche Wirtschaft verharrt in der Krise Die Hoffnungen auf einen Aufschwung in Deutschland erhalten zu Beginn des zweiten Halbjahres einen Dämpfer. Der viel beachtete Pulsmesser für die Wirtschaftsstimmung hierzulande – der Ifo-Geschäftsklimaindex – ist im Juli zur Überraschung vieler Fachleute den dritten Monat in Folge gesunken: und zwar von 88,6 Punkten im Vormonat auf 87 Zähler, wie das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung (Ifo Institut) heute in München bekannt gab. "Die deutsche Wirtschaft steckt in der Krise fest", kommentierte Ifo-Präsident Clemens Fuest. Die rund 9.000 vom Ifo Institut befragten Unternehmen schätzten die Aussichten für ihre zukünftigen Geschäfte erheblich pessimistischer ein als noch im Vormonat. Auch die Bewertung der aktuellen Geschäftslage ging zurück. | |
"Tal der Tränen ist noch nicht durchquert" Unter Ökonomen gilt der erneute Rückgang des Frühindikators als Warnzeichen für die wirtschaftlichen Aussichten. "Das Tal der Tränen ist noch nicht durchquert", kommentierte Chefvolkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank. Nach seiner Einschätzung mangelt es der industrielastigen deutschen Wirtschaft "an außenwirtschaftlichen Impulsen". Dies sieht Ifo-Experte Klaus Wohlrabe ähnlich: Die Malaise ziehe sich durch fast alle Branchen. Es gebe wenig Dynamik aus dem Ausland, und die Konsumenten hielten sich beim Einkaufen weiter zurück: "Der Aufschwung lässt auf sich warten", so sein Fazit in einem Reuters-Interview. Deutschland war zu Jahresbeginn mit einem Wachstum von 0,2 Prozent nur knapp an einer Rezession vorbeigeschrammt, nachdem das Bruttoinlandsprodukt (BIP) Ende 2023 um 0,5 Prozent geschrumpft war. Aus Sicht der Bundesbank dürfte die Wirtschaft auch im Frühjahr leicht zugelegt haben. (Foto: picture alliance/dpa/Felix Kästle) | |
Kreditvergabe an Firmen im Euroraum gewinnt an Dynamik | Die Buchkreditvergabe der Banken im Euroraum an Nicht-Finanzunternehmen gewinnt an Dynamik. Im Juni haben die Geldhäuser 0,7 Prozent mehr Kredite ausgeteilt als im gleichen Vorjahresmonat, wie die Europäische Zentralbank (EZB) heute mitteilte. Im Mai lag der Anstieg noch bei 0,3 Prozent. Bei der Kreditvergabe an Privathaushalte blieb der Anstieg indes konstant. Im Juni gaben die Finanzinstitute an Haushalte demnach 0,3 Prozent mehr Darlehen als vor Jahresfrist aus, was dem Zuwachs im Mai entspricht. Die Geldmenge M3 nahm den weiteren Angaben zufolge im Juni binnen Jahresfrist um 2,2 Prozent zu. Im Mai lag der Zuwachs bei 1,5 Prozent. Zu der Messgröße M3 gehören Bargeld, Einlagen auf Girokonten sowie Geldmarktpapiere und Schuldverschreibungen. Aus Sicht von vielen Volkswirten lassen die Zahlen zum Geldmengenwachstum Rückschlüsse auf die Inflationsentwicklung zu. (Foto: picture alliance/dpa/Arne Dedert) |
| | Studie: Einsatz von erklärbarer KI in Banken kein großes Thema |
Das Thema "Erklärbare Künstliche Intelligenz" (XAI) spielt in der deutschen Bankenbranche einer aktuellen Studie zufolge bislang nur eine geringe Rolle. Nur 47 Prozent der Geldhäuser legten Wert darauf, dass die Entscheidungen der KI nachvollziehbar und zuverlässig sind, ergab eine heute veröffentlichte Analyse des KI-Anbieters Snowflake und des Research-Hauses Sapio unter 100 IT-Verantwortlichen aus dem deutschen Finanzsektor. Dabei plane gut die Hälfte der Institute KI in Bereichen wie Kundendienst oder Betrugsprävention einzusetzen. KI könne Banken dabei helfen, Kosten zu senken, sagte Jonah Rosenboom, für Deutschland verantwortlicher Snowflake-Manager. "Doch eine Voraussetzung für den produktiven und ethischen Einsatz ist in deutschen Banken eine erklärbare KI." Aktuelle KI-Software wird oft als "Black Box" bezeichnet, da selbst Entwickler nicht immer nachvollziehen können, wie die KI zu ihren Antworten gelangt. (Foto: alliance/dpa/Oliver Berg) | | | | Baader Bank: Personalkosten klettern um ein Fünftel Bei der Baader Bank sind die Personalkosten im ersten Halbjahr dieses Jahres deutlich angestiegen. Der Personalaufwand erhöhte sich auf 43,4 Millionen Euro, verglichen mit 36,1 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2023, wie die Bank heute in Unterschleißheim mitteilte. Ihren konzernweiten Vorsteuergewinn steigerte die Bank trotz der höheren Aufwände um ein Vielfaches – von 2,9 Millionen Euro im ersten Halbjahr des Vorjahres auf jetzt 20,3 Millionen Euro. | | Julius Bär mit Einbußen im ersten Halbjahr Die Bank Julius Bär hat ein ruckelndes erstes Halbjahr verzeichnet. Der Gewinn sank auf Jahressicht um 15 Prozent auf 452 Millionen Franken (473 Millionen Euro), wie der Schweizer Vermögensverwalter heute in Zürich mitteilte. Gedrückt wurde das Ergebnis vor allem von einem schwachen Zinsgeschäft in Folge des veränderten Zinsumfelds. Insgesamt flossen Julius Bär im Zeitraum Januar bis Ende Juni von wohlhabenden Privatkunden 3,7 Milliarden Franken an frischem Kapital zu, nach 7,1 Milliarden Franken in der Vorjahresperiode. Nach einem Rückgang in den Abflüssen zu Jahresbeginn sei es Julius Bär anschließend gelungen, neues Kapital einzusammeln, hieß es. Das Institut gehört zu den größten Gläubigern der gescheiterten Immobiliengruppe Signa des österreichischen Investors René Benko und sah sich gezwungen, die betreffende Position Anfang Februar vollständig abzuschreiben. | | Chinas Zentralbank geht erneut gegen Wirtschaftsflaute vor Nach der jüngsten Senkung des geldpolitischen Schlüsselzinses hat Chinas Zentralbank eine weitere Lockerung zum Ankurbeln der Kreditvergabe vorgenommen. Die People's Bank of China (PBoC) pumpte heutigen Medienberichten zufolge außerplanmäßig einjährige Kreditlinien im Volumen von 200 Milliarden Yuan (23,5 Milliarden Euro) zum Zinssatz von 2,3 Prozent ins Finanzsystem. Dies waren 0,2 Prozentpunkte weniger als in der vorangegangenen Aktion. Die Zinssenkung bei der sogenannten mittelfristigen Kreditfazilität (MLF) sei im Wesentlichen eine Reaktion auf die starken Rückgänge am Aktienmarkt, sagte Xing Zhaopeng, leitender China-Stratege bei der Bank ANZ. Es ist die erste Senkung des Leitzinses MLF seit dem vergangenen Sommer und der stärkste Zinsschritt seit April 2020. | |
| | | | Biden: Zeit, "den Staffelstab an eine neue Generation zu übergeben" US-Präsident Joe Biden (Foto) hat in einer Rede an die Nation seine Niederlegung der Präsidentschaftskandidatur dargelegt. "Ich verehre dieses Amt, aber ich liebe mein Land mehr", sagte Biden im Oval Office in Washington. Nichts dürfe der Rettung der Demokratie im Wege stehen, auch nicht persönlicher Ehrgeiz. Er fügte hinzu, es sei die Zeit gekommen für neue, jüngere und frischere Stimmen. Der beste Weg, das Land zu vereinen, sei es, "den Staffelstab an eine neue Generation zu übergeben". Der Demokrat pries seine Stellvertreterin Kamala Harris als Ersatzkandidatin an: "Sie hat Erfahrung. Sie ist zäh. Sie ist fähig." Biden hatte am Sonntag mitgeteilt, aus dem Wahlkampf auszusteigen. Vorausgegangen war eine wochenlange Debatte über die mentale Fitness des 81-Jährigen. (Foto: picture alliance/dpa/AP Pool/Evan Vucci) | | Staatssekretär Theurer wechselt zur Bundesbank | Der FDP-Politiker und derzeitige Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, Michael Theurer (Foto), wird in den Vorstand der Bundesbank einziehen. Das Bundeskabinett stimmte heute seiner Berufung zu, wie Medien berichteten. Die Nominierung des Bundeskabinetts für den Vorstand der Bundesbank sei eine große Ehre, die ihn mit Demut erfülle, sagte Theurer. "Das ist für mich persönlich natürlich eine Zäsur, eine echte Veränderung. 40 Jahre Politik in Ehren- und Hauptamt werden ein Ende haben, das gebietet die Neutralität im Vorstand der Bundesbank." Eine Anhörung Theurers bei der Bundesbank steht noch aus. Auf Vorschlag des Bundesrats wechselt zudem der ehemalige nordrhein-westfälische Finanzminister Lutz Lienenkämper (CDU) in den Vorstand der Bundesbank. Sabine Mauderer, derzeitige Vorständin, soll zur Vizepräsidentin der deutschen Notenbank aufsteigen. (Foto: picture alliance/dpa/Bernd Weißbrod) |
| | Revolut-Chef Storonsky erfreut über Banklizenz für UK Die Finanztech-Firma Revolut erhält im Vereinigten Königreich (UK) künftig die Möglichkeit, als Smartphone-Bank mit traditionellen Banken zu konkurrieren. Die britische Finanzaufsicht Prudential Regulation Authority (PRA) erteilte dem Unternehmen in London eine eingeschränkte Banklizenz, wie Medien heute berichteten. "Wir sind sehr stolz darauf, diesen wichtigen Meilenstein in unserer Unternehmensgeschichte zu erreichen", erklärte Revolut-Chef Nik Storonsky. Die erteilte Lizenz ist zunächst eingeschränkt. Storonsky erklärte, die Zulassung mit Einschränkungen sei für neue Banken in Großbritannien ein üblicher Schritt. Sie erhielten damit die Möglichkeit, ihr Bankgeschäft zu etablieren. Bis dahin könnten Kunden ihr E-Geld-Konto wie gewohnt nutzen. | |
| | Für viele Kinder steht die Einschulung vor der Tür, ein aufregender neuer Lebensabschnitt, der häufig ausgiebig gefeiert wird. Eltern, Großeltern, Tanten und Onkel fragen sich möglicherweise zu diesem Anlass: Was ist das ideale Geschenk? In einem aktuellen Blogbeitrag empfiehlt der Bankenverband eine finanzielle Aufmerksamkeit, die ihm auf lange Sicht große Freude bereiten wird. Ob Führerschein, Studium oder Altersvorsorge – eine kluge Geldanlage wächst mit dem Kind und hilft ihm, in der Zukunft sicherer und unabhängiger zu sein. Dabei ist laut dem Bankenverband wichtig zu wissen: Eltern können ein Konto oder Depot auf den Namen ihres Kindes führen. Hier gilt: Das Geld gehört von Beginn an dem Kind. Eltern haben aber bis zum 18. Lebensjahr grundsätzlich die Konto- und Depotvollmacht und können alle Entscheidungen im Sinne des Kindes treffen. Weitere Informationen zum Thema lesen Sie hier: | | | | | Was uns in den kommenden 5 Jahren in Europa erwartet? Auch wenn in Brüssel die Sommerpause schon fast eingeläutet ist, hatten wir gestern dazu einen ersten Austausch nach der Wahl mit Markus Ferber, MdEP, und im Anschluss mit Alexandra Jour-Schröder, stellvertretende Generaldirektorin der GD FISMA. |
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Die National Westminster Bank (Natwest) öffnet in London ihre Bücher zum ersten Halbjahr. – Die Universität von Michigan publiziert ihre finalen Daten zur Entwicklung des US-Verbrauchervertrauens im Juli. – Die Bank Rossii (Банк России) gibt in Moskau ihre jüngsten Beschlüsse zu den Leitzinsen in Russland bekannt. | Ist Intelligenz an der Nasenspitze abzulesen? Sind Sie ein kluger Kopf? Um das herauszufinden, brauchen Sie nicht unbedingt einen teuren und langwierigen Intelligenztest – ein einfacher Blick in den Spiegel könnte womöglich ausreichen. Verschiedene Studien legen nahe, dass bestimmte äußerliche Merkmale Aufschluss über die Intelligenz einer Person geben können, und die Ergebnisse sind durchaus verblüffend. Inwiefern erfahren Sie in diesem Video: | | |