Diese drei Bereiche gehen längst digital voran. Doch die Verwaltung lahmt, und lähmt damit die anderen – „eingemauert in eine Vielzahl von Regeln und Verfahren“, wie es der Normenkontrollrat formulierte. Ein Bauunternehmer verriet mir vor kurzem: Das einzige, was ihm mehr Sorge bereite als die mangelnde Digitalisierung deutscher Behörden, sei die Vorstellung, sie digitalisierten sich tatsächlich. Denn das hieße: Jedes Bundesland, jede Stadt, jede Kommune entwickelt den Ehrgeiz, ein eigenes digitales Süppchen zu kochen. Dann, so der Geschäftsmann, drucke er doch lieber aus. Oder faxt. Das sei zwar Steinzeit, aber immerhin einheitlich steinzeitlich. A propos Ausdrucken. Was das Trio Scholz-Habeck-Wissing so nicht sagen wird, was auch Angela Merkel nie ausgesprochen hat, weil ihre jeweiligen Parteien in irgendeinem Land mitregieren: Unser föderaler Software-Flickenteppich ist ein Skandal. Nur ein Beispiel: Wenn Sie in ein anderes Bundesland umziehen, verbringen beamtete Steuerfachwirte mehrere Arbeitstage damit, Ihre digitale Steuerakte – die Ihr altes Finanzamt zuvor ausgedruckt und postalisch verschickt hat – händisch wieder einzutippen. Seit 1991 sollen die Systeme der Finanzämter kompatibel werden. Angepeilt wird nun: 2029. Also nur noch fünf Digital-Gipfel bis dahin… Sind wir schon Bummelletzter? Oder haben Sie Hoffnung? Schreiben Sie uns unter feedback@focus-magazin.de |