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Bankenbrief

Wichtiges vom 24. Mai 2024

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Liebe Leserinnen und Leser,

heute haben wir für Sie folgende Themen im Bankenbrief: 

 

  • Deutsche Wirtschaft: Allmähliche Erholung
  • UBS stimmt Bankenreform größtenteils zu
  • Nagel: Kein Autopilot bei Zinsschritten 
  • LBBW-Chefökonom: Hohe Verschuldung besorgt
  THEMA DES TAGES  

Deutschland: Robuster Jahresauftakt 

Die Deutsche Wirtschaft hat zu Jahresbeginn dank steigender Exporte und Bauausgaben ein kleines Wachstum erzielt. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg im ersten Quartal nach Angaben des Statistischen Bundesamtes gegenüber dem Vorquartal um 0,2 Prozent. Die Behörde bestätigte vorläufige Angaben. "Nachdem das BIP zum Jahresende 2023 zurückgegangen war, startete die deutsche Wirtschaft mit einem positiven Vorzeichen ins Jahr 2024", bestätigte die Präsidentin des Statistischen Bundesamtes, Ruth Brand, heute. Getragen wurde das Wachstum zu Jahresbeginn von den – dank milder Witterung – gestiegenen Bauinvestitionen und höherer Exporte. Die privaten Konsumausgaben als wichtige Konjunkturstütze sanken hingegen trotz der nachlassenden Inflation preis-, saison- und kalenderbereinigt gegenüber dem Vorquartal um 0,4 Prozent.

Test

Keine großen Sprünge in 2024 zu erwarten

Die Bundesregierung geht in ihrer Frühjahrsprognose davon aus, dass sich die deutsche Wirtschaft im Jahresverlauf 2024 allmählich erholt. Volkswirte sehen das ähnlich, verweisen aber auf grundlegende Probleme, die eine stärkere Dynamik verhinderten. "Die bekannten strukturellen Schwächen Deutschlands werden nicht über Nacht verschwinden und das Tempo einer Erholung bremsen", sagte ING-Chefvolkswirt Carsten Brzeski. Wirtschaftsverbände sehen hohe Energie- und Personalkosten, Fachkräftemangel sowie eine überbordende Bürokratie als Belastungsfaktoren. Dazu komme eine im internationalen Vergleich hohe Steuerlast. Die Hoffnungen für die kommenden Monate ruhen nicht zuletzt auf dem Privatkonsum angesichts gestiegener Löhne und der abgeschwächten Inflation. Niedrigere Inflationsraten könnten die Konsumlust ankurbeln. (Foto: picture alliance/dpa/Patrick Pleul)

[finanznachrichten.de]
[tagesschau.de]
[wiwo.de]
[n-tv.de]
  MELDUNGEN DES TAGES  

US-Börsenaufsicht gibt grünes Licht für Ethereum-Fonds

Test

Die US-Wertpapieraufsichtsbehörde Securities and Exchange Commission (SEC) hat die Anträge von mehreren Vermögensverwaltern zur Einführung von Ethereum-Spot-ETFs genehmigt. Im Detail erlaubte die SEC gestern unter anderem der Technologiebörse Nasdaq und der New York Stock Exchange den Handel mit Finanzprodukten, die auf der Ethereum-Datenbank (Blockchain) aufsetzen. Um solche Fonds einzuführen, benötigen interessierte Anbieter wie Bitwise, Blackrock, Fidelity oder Franklin Templeton allerdings noch eine individuelle Zulassung der Behörde, wie aus der SEC-Mitteilung weiter hervorgeht. Dafür wurde zunächst keine Frist festgesetzt. Für das bekannteste Digitalgeld Bitcoin sind solche Fonds bereits seit Januar zugelassen. (Foto: picture alliance/dpa/Fernando Gutierrez-Juarez)

UBS stimmt Bankenreform größtenteils zu

Die Schweizer Großbank UBS unterstützt größtenteils die von der Regierung in Bern im letzten Monat vorgeschlagenen Reformen zur Bankenaufsicht. "Wir teilen 80 bis 90 Prozent der 22 Maßnahmen", sagte UBS-Konzernchef Sergio Ermotti (Foto) heute in Luzern. "Es gibt jedoch einige Punkte, mit denen wir nicht einverstanden sind." Mit den strengeren Regeln für systemrelevante Banken wie die UBS möchte die Schweizer Regierung eine Schieflage wie bei der Credit Suisse verhindern. Das im April vorgelegte "Too Big To Fail"-Regelwerk empfiehlt unter anderem höhere Eigenmittelanforderungen. Laut der Schweizer Finanzministerin Karin Keller-Sutter könnten die neuen Vorgaben dazu führen, dass die UBS in den kommenden Jahren zusätzliche 15 Milliarden bis 25 Milliarden US-Dollar (13,8 Milliarden bis 23 Milliarden Euro) an Kapital benötigt. (Foto: picture alliance/dpa/KEYSTONE/Laurent Gillieron)

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Institute in den USA verpflichten mehr Beschäftigte zu Büroanwesenheit

Die Citigroup, HSBC und Barclays dehnen die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus, die an fünf Tagen in der Woche im Büro arbeiten müssen. Dies berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg. Hintergrund seien regulatorische Änderungen, die es den Finanzkonzernen in den USA erschwerten, das Arbeiten von zu Hause zu erlauben. "Gemeinsam im Büro zu sein, fördert Innovation, Zusammenarbeit und eine stärkere Kultur", schrieben laut Bloomberg Cathal Deasy und Taylor Wright, die globalen Co-Chefs des Barclays-Investmentbankings. "Wir setzen uns weiterhin für flexibles Arbeiten ein und sind uns bewusst, dass es Zeiten geben wird, in denen Sie von zu Hause aus arbeiten müssen." Dabei stehe es im Ermessen der Gruppenleiter, bei Bedarf gelegentlich flexibles Arbeiten zuzulassen.

Fiskus: Steuereinnahmen sprudeln wieder 

Die Steuereinnahmen von Bund und Ländern sind im April deutlich gestiegen. Der Fiskus verzeichnete im Vergleich zum Vorjahresmonat ein Plus von 7,8 Prozent, was 58,1 Milliarden Euro entspricht, wie aus dem heute veröffentlichten neuen Monatsbericht des Bundesfinanzministeriums hervorgeht. Treiber dieses Anstiegs waren unter anderem höhere Einnahmen aus der Umsatz- und Lohnsteuer. In den ersten vier Monaten des Jahres summiert sich das Plus auf knapp 3 Prozent, was 261 Milliarden Euro entspricht. Laut der jüngsten Steuerschätzung sollen die Steuern 2024 (ohne Gemeindesteuern) um 4,1 Prozent auf knapp 864 Milliarden Euro steigen.

Bauhauptgewerbe holt im März mehr Aufträge rein

Die deutsche Baubranche verzeichnete im ersten Quartal dank erneuter Bestellzuwächse im März ein Auftragsplus. Das Bauhauptgewerbe verbuchte preisbereinigt (real) 1,6 Prozent mehr Aufträge als im Vorjahreszeitraum, wie das Statistische Bundesamt heute in Wiesbaden mitteilte. Im März gingen demnach real mehr Aufträge ein, sowohl im Vergleich zu Februar 2024 (plus 3,8 Prozent) als auch zu März 2023 (plus 2,2 Prozent). Nominal lag der Auftragseingang jedoch um 3,4 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Die Statistiker erklärten diesen ungewöhnlichen Rückgang nominaler Auftragseingänge bei gleichzeitiger Steigerung der realen Werte mit den gesunkenen Baupreisen im Jahr 2023. Die Umsätze der Branche verringerten sich im gesamten ersten Quartal im Jahresvergleich real um 4,1 Prozent und nominal um 3,3 Prozent.

  KÖPFE DES TAGES  
 
Brief
 

Nagel: Kein Automatismus bei Zinssenkungen 

Bundesbank-Chef Joachim Nagel (Foto) sieht die Europäische Zentralbank (EZB) unmittelbar vor der Zinswende. Sollte sich die aktuelle Lage nicht ändern, steige die Wahrscheinlichkeit, dass auf der nächsten EZB-Ratssitzung der erste Zinsschritt erfolgen werde, sagte Nagel heute beim Treffen der Finanzminister und Notenbankchefs der sieben führenden westlichen Industriestaaten (G7) in Stresa, Italien. Jedoch sei hier "kein Autopilot" eingeschaltet und zudem nicht sicher, ob einem ersten Zinsschritt sofort ein zweiter folgen werde. "Davon würde ich jetzt mal nicht ausgehen wollen", betonte Nagel. Es sei wichtig, nichts zu überstürzen. "Stabile Preise sind die wichtigste Voraussetzung für Wachstum in Europa, daran sollten wir weiter festhalten." Er betonte, dass die Lage von Sitzung zu Sitzung mit Blick auf die Preisentwicklung beobachtet werden müsse. (Foto: picture alliance/dpa/Andreas Arnold)

LBBW-Chefökonom: Neue Schuldenkrise im Währungsraum möglich

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Moritz Kraemer, Chefvolkswirt der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW), befürchtet, dass die hohe Verschuldung einiger Euroländer den Währungsraum mittelfristig erneut in eine tiefe Krise stürzen könnte. "Wenn die derzeitige Entwicklung anhält, könnte eine solche Krise noch in diesem Jahrzehnt Realität werden," sagte Kraemer (Foto) in einem heute publizierten Interview. Kraemer zeigte sich besonders über die Haushaltslage der großen Euroländer Frankreich und Italien besorgt. In beiden Ländern liegt die Gesamtverschuldung weit über 100 Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung. Für das einstige Problemkind Griechenland, dessen Schuldenquote in den vergangenen Jahren deutlich gesunken ist, zeigte sich Kraemer hingegen zuversichtlich. Die Absicherung der EZB gegen eine neue Schuldenkrise im Euroraum bewertet der Ökonom als sinnvoll. "Allerdings kann die EZB nur eine Übergangslösung bereitstellen." Entscheidend sei, dass die Länder ihre Haushaltslage verbessern und die Schuldenquoten zurückgehen würden. (Foto: picture alliance/dpa/Christoph Schmidt)

 

Bostic hält Fed-Zinssenkungen nicht für dringend

In der Debatte um Zinssenkungen in den USA lehnt der Notenbanker Raphael W. Bostic schnelle Maßnahmen ab. Die Fed werde mit einem solchen Schritt möglicherweise noch länger warten müssen, denn trotz der etwas gedämpfteren Inflationswerte im April gebe es bei den Preisen weiter einen Aufwärtsdruck, sagte der Präsident des Fed-Bezirks von Atlanta gestern bei einer Veranstaltung der Stanford University. "Bei der Frage, ob die Inflation auf unseren Zielwert zurückgeht, sind wir noch nicht über den Sorgenpunkt hinweg." So sei der Anteil der Waren, deren Preise schneller als 3 oder 5 Prozent stiegen, größer als in einem normalen Umfeld. Auf dem Arbeitsmarkt gebe es hingegen kaum Anzeichen für eine Verschlechterung. Die Wirtschaft sei noch immer voller Energie. Das gebe ihm Gewissheit, auf einem restriktiveren Niveau bleiben zu können, so Bostic. 

Fragezeichen
  SCHON GEWUSST?  

Die Gefahr durch Cyberkriminalität wächst weiter. Die Methoden von Kriminellen, um an sensible Daten zu gelangen, werden dabei immer raffinierter und seien schwerer zu erkennen, warnt der Bankenverband in einem aktuellen Blogbeitrag. Daher sei es besonders wichtig, vorsichtig zu handeln und ein gesundes Misstrauen zu bewahren – sei es am Telefon, bei Kurznachrichten, E-Mails, auf Internetseiten oder beim Onlineshopping. Um sich gegen solche Angriffe zu schützen, hat der Bankenverband zehn Tipps zusammengestellt:

[bankenverband.de]
 
  POSTS DES TAGES  

 

Bank for International Settlements

During the #BISInnovationSummit@RaphAuer demonstrates with Project Gaia how #LargeLanguageModels can be used to automate the reliable, comparable measurement of #ClimateRisk indicators from large, non-standardised reports.

 

Hendrik Hartenstein

Wollen Sie mit uns diskutieren über "Wirtschaftswachstum und grüne Transformation - Quadratur des Kreises?" Dann seien Sie bei unserer Online-Veranstaltung mit Hans-Toni Junius, Waelzholz Group und Präsidiumsmitglied BDI - Bundesverband der Deutschen Industrie e.V., und Michael Kotzbauer, Commerzbank AG dabei. Ruth von Oppen moderiert. 

  WAS die nächsten Tage WICHTIG WIRD  

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron beginnt am Sonntag in Berlin seinen Staatsbesuch in Deutschland (bis 28.05.). – Der DsiN-Jahreskongress 2024 "Cyberresilienz für Demokratie & Sicherheit im 21. Jahrhundert: Desinformation entgegenwirken", startet am Montag in Berlin. – Das Ifo Institut gibt zu Beginn der neuen Woche in München seinen Geschäftsklimaindex für den Mai 2024 heraus.

  NACHSCHLAG  

Historisches Quiz zum Grundgesetz

Deutschland feiert seit gestern das 75. Jubiläum des Grundgesetzes, das in der Nacht zum 24. Mai 1949 in Kraft trat. Höchste Zeit also, das Geburtstagskind genauer unter die Lupe zu nehmen. Und zwar mit einem Wissensquiz! Wie viele Frauen arbeiteten am Grundgesetz mit? Welche Metropole wetteiferte mit Bonn um den Hauptstadt-Titel? Und warum heißt das Grundgesetz überhaupt "Grundgesetz"? Testen Sie hier Ihr Wissen: