Daniel Pipes

Deutschlands jüdische Führung gegen Israel

von Daniel Pipes
Israel HaYom
12. September 2021

http://de.danielpipes.org/20633/deutschlands-juedische-fuehrung-gegen-israel

Englischer Originaltext: Germany's Jewish Leadership vs. Israel
Übersetzung: H. Eiteneier

Deutschlands politische Parteien haben selbstverständlich ihre Differenzen. Aber auf eines können sie sich alle einigen: dass die junge, zivilisationistische Partei namens Alternative für Deutschland (AfD) nicht im Bundestag vertreten sein sollte.

Es ist nicht schwer zu sehen warum, denn weil die AfD sich dreist und freimütig für die westliche Zivilisation, die Vereinigten Staaten und Israel einsetzt, nervt sie sie immens. Da die Wahlen bevorstehen, rotten sich die anderen Parteien zusammen, um die AfD zu diskreditieren. Angesichts der Tatsache, dass es sich um Deutschland handelt, besteht die potenteste Einzelmethode darin sie mit Antisemitismus zu teeren. Und um das möglichst effektive zu tun, muss dieser Vorwurf federführend von Juden kommen.

32 der 69 Organisationen, die dem Dokument "Juden gegen die AfD" beipflichten.

Das erklärt, warum Deutschlands Zentralrat der Juden (ZdJ) ein Dokument initiierte, dem nicht weniger als 68 weitere jüdische Organisationen beipflichteten. Unter der Überschrift "Juden gegen die AfD" fordert es die Deutschen auf für irgendeine andere Partei, aber nicht die AfD zu stimmen. Die Botschaft ist nicht subtil: "Wählen Sie am 26. September 2021 eine zweifelsfrei demokratische Partei und helfen Sie mit, die AfD aus dem Deutschen Bundestag zu verbannen."

Das am 9. September veröffentlichte Dokument beschuldigt die AfD im Parlament "Unheil anzurichten" und bezeichnet sie als Heimat vom "Antisemiten und Rechtsextremen", in der "Rassismus und Menschenfeindlichkeit ihren Nährboden finden". Um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, behaupten die Unterzeichner sogar sie seien "überzeugt, dass die AfD eine ... religionsfeindliche Partei ist".

Zu diesen Organisationen gehören einige große und international etablierte Namen, darunter das American Jewish Committee, B'nai Brith, die Claims Conference, der European Jewish Congress, der Jüdische Nationalfonds, Limmud, die Makkabi-Spiele, die Ronald S. Lauder-Stiftung, die Union Progressiver Juden und der World Jewish Congress.

Zuerst einmal lohnt es sich festzuhalten, dass alle deutschen und amerikanischen steuerbefreiten Organisationen [eingetragene Vereine], die dieser Erklärung beipflichten, eindeutig gegen das Gesetz verstoßen, indem sie dafür werben, wie gewählt werden soll. Die Schlagzeile des Dokuments beinhaltet eine kindische Grafik eines nach unten gerichteten Pfeils, mit dem der aufwärts gerichtete der AfD umgekehrt wird. Seltsamerweise schreibt der ZdJ den Parteinamen in dem Dokument nicht ein einziges Mal aus, schreibt nur "AfD", ihre Initialen, als würde es durch Erwähnen des vollständigen Namens besudelt.

Kindische Grafik

Einen Tag darauf reagierte die Organisation Juden in der AfD (JAfD) auf diesen Knall. Es begann mit der Feststellung, dass der ZdJ fast seine gesamten 14 Millionen Euro Jahresbudget von der Regierung erhält – also folgt er natürlich der Regierungslinie. Er hält auch fest: "An diesem Aufruf haben praktisch nur [deutsch-] jüdische Organisationen teilgenommen, die vom Staat finanziert werden. Unabhängige jüdische Organe wie die Monatszeitung Jüdische Rundschau und konservative jüdische Verbände wie Chabad Deutschland sind nicht vertreten.

Es wird noch schlimmer. Der Zentralrat der Juden, hält der deutsch-jüdische Autor Chaim Noll fest, "ist eine beispiellose Einrichtung, die es in anderen Ländern nicht gibt und die auch im Judentum unbekannt ist. Das ist eine von der Bundesregierung finanzierte, staatliche Institution, zur Verwaltung der Juden des Landes. Das gibt es sonst nirgendwo. Das ist die eigentliche Tragik der Juden in Deutschland, dass sie hier diesem Regime unterworfen sind. In anderen Ländern sind die jüdischen Gemeinden autonom."

Was den Inhalt angeht, so argumentieren die JAfD korrekt, dass "die AfD mehr als jede andere Partei im Deutschen Bundestag getan hat, um jüdisches Leben zu schützen,". Insbesondere initiierte sie erfolgreich ein Verbot der Hisbollah und der Unterstützung der BDS-Bewegung und sie arbeitet daran der UNRWA die Finanzierung zu entziehen und die Etikettierungsforderungen für jüdische Produkte aus der Westbank abzuschaffen.

Als ich am 14. März 2019 im Bundestag saß, war ich persönlich war Zeuge davon, wie darüber abgestimmt wurde die deutsche Regierung zu drängen in der UNO wohlwollender für Israel abzustimmen. Die Mitglieder der AfD stimmten zu 89 Prozent für diesen Antrag, rund 350-mal so viele, wie das Viertel eines Prozents der Regierungsparteien, die sich ihnen anschlossen.


#Germany's parliament voted yesterday on a resolution to vote favorably to Israel at the UN. 1 member out of 398 in the government coalition (2 circles on left) voted in favor. 89% of #AfD & 86% of FDP voted in favor.

Me: Merkel just talks, AfD delivers.https://t.co/9ew1U99WyE pic.twitter.com/K0d69dWV49

— Daniel Pipes دانيال بايبس (@DanielPipes) March 15, 2019

(Deutschlands Parlament stimmte gestern über einen Beschluss ab, in der UNO mehr für Israel abzustimmen. Ein Mitglied von 398 aus der Regierungskoalition (s. sie zwei Kreise links) stimmte dafür. 89% der AfD und 86% der FDP stimmten dafür.
Ich: Merkel redet nur, die AfD liefert.)


Dieser Streit illustriert eine tiefe Wahrheit zu den jämmerlichen jüdischen Leitern Europas: dem Establishment verpflichtet opfern sie den Großteil ihrer zionistischen Neigungen, um in der Gunst zu bleiben. (Für mehr Details dieses Musters, lesen Sie meinen Artikel "Europas Juden gegen Israel".) Sie beugen sich so begierig vor der Regierung, dass sie sogar Israels aktuellen Botschafter in Deutschland, Jeremy Issacharoff, überzeugten, das diplomatische Protokoll zu brechen, die AfD offen anzugreifen und Deutschlands antiisraelische Parteien in Schutz zu nehmen.

Am Ende wird sich jedoch Europas gleichgültige jüdische Führung von den eigenen Mitgliedern isoliert und von den eigenen Leuten und der Regierung Israels abgelehnt wiederfinden, die allesamt schließlich ihre wahren Freunde in der deutschen Politik erkennen werden. Die AfD ist alles andere als perfekt, aber auf sie trifft diese Beschreibung am besten zu.

Daniel Pipes (DanielPipes.org, @DanielPipes) ist Präsident des Middle East Forum
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