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Bankenbrief

Wichtiges vom 29. März 2018

Liebe Leserinnen und Leser,

wir wünschen Ihnen ein frohes Osterfest und schöne Feiertage. Der nächste Bankenbrief erscheint am Dienstag, 3. April.

Ihr Bankenbrief-Team


 

 
 
Das Thema

Deutschlands Staatsschulden 2017 weiter gesunken

Hohe Steuereinnahmen und niedrige Zinsen haben Deutschland im vergangenen Jahr beim Schuldenabbau geholfen. 2017 verringerten sich die Staatsschulden um rund 53 Milliarden Euro auf 2,093 Billionen Euro, wie die Bundesbank heute mitteilte. Die Schuldenquote, also das Verhältnis der Schulden zum Bruttoinlandsprodukt (BIP), ging um 4,1 Prozentpunkte auf 64,1 Prozent zurück. Damit verfehlte Deutschland zwar erneut das im Maastrichter Vertrag genannte Ziel von 60 Prozent des BIP. Doch hatte der Wert 2010 noch 80,9 Prozent betragen. Der größte Teil des Rückgangs der Staatsschulden im vergangenen Jahr erklärt sich nach Angaben der Bundesbank durch Erfolge staatlich gestützter Bad Banks beim Verkauf von Finanzanlagen. Die Stützungsmaßnahmen zugunsten inländischer Finanzinstitute schlugen sich Ende 2017 noch mit insgesamt 193 Milliarden Euro im Schuldenstand nieder, was 5,9 Prozent des aktuellen BIP entspricht. Die Hilfsmaßnahmen für Eurostaaten machten unverändert 88 Milliarden Euro aus.

Die Meldungen

KfW fürchtet um Wettbewerbsfähigkeit des Mittelstandes

In Deutschland setzenoffenbar zu wenig Mittelständler auf Innovationen: Zwar stieg zuletzt die Zahl der Firmen, die in neuartige Produkte oder Prozesse investierten, wie eine heute veröffentlichte Studie der staatlichen Förderbank KfW ergab. Doch der Anteil der innovativen Unternehmen am Mittelstand sei mit 27 Prozent von seinem Höchststand von 42 Prozent in den Jahren 2004/2006 weit entfernt. "Für die deutsche Wirtschaft und ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit sind dies keine guten Nachrichten – schließlich spielen Innovationen eine große Rolle für Beschäftigung, Rendite, Umsatz und Produktivität", sagte KfW-Chefvolkswirt Jörg Zeuner.


DIHK drängt Unternehmen zu Vorbereitungen auf Brexit 

Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) hat die deutschen Unternehmen auf die anstehenden Veränderungen durch den Brexit hingewiesen. Ein Jahr vor dem geplanten Ausstieg der Briten aus der Europäische Union legte der Verband heute eine Check-Liste für die Firmen vor. Darin werden Vorbereitungen für zahlreiche Änderungen und bürokratische Erschwernisse im Geschäftsverkehr mit Großbritannien genannt. Ob es noch in der vereinbarten Brexit-Übergangsphase bis Ende Dezember 2020 rechtzeitig zu einem Freihandelsabkommen komme, sei völlig ungewiss.


Verbraucherpreise steigen um 1,6 Prozent

Die Verbraucherpreise in Deutschlandhaben im März wieder angezogen, sind allerdings nicht ganz so stark gestiegen wieerwartet. Wie das Statistische Bundesamt heute nach einer ersten Schätzung mitteilte, lag das Preisniveau 1,6 Prozent über dem Stand des Vorjahresmonats. Im Februar hatte die Inflationsrate lediglich 1,4 Prozent betragen. Analysten hatten für März im Schnitt jedoch mit einer Rate von 1,7 Prozent gerechnet.


US-Terminbörse CME will Broker NEX übernehmen

Die US-Optionsbörse CME Group will den britischen Broker NEX Group für rund 4,4 Milliarden Euro kaufen. Darauf hätten sich beide Unternehmen geeinigt, teilte CME heute mit. Der Kauf erweitere die Präsenz von CME in Europa, dem Nahen Osten und Afrika sowie im asiatisch-pazifischen Raum. Die Akquisition soll bis 2021 zu Kosteneinsparungen von 200 Millionen US-Dollar (161 Millionen Euro) führen. Nach dem Zusammenschluss solle es Firmensitze in Chicago und London geben.


China will Vermögensverwalter härter regulieren

China will eine striktere Regulierung für die Vermögensverwaltung einführen. Dies beschloss ein Reformkomitee unter Vorsitz von Staatspräsident Xi Jinping, wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua mitteilte. Einen entsprechenden Entwurf hatte die Notenbank PBOC bereits im November vorgelegt. Im Bereich werden Gelder im Volumen von 15,4 Billionen US-Dollar (12,4 Billionen Euro) verwaltet. Mit der Reform sollen Schlupflöcher geschlossen werden, die sogenannte Schattenbanken zur Umgehung der Aufsicht nutzen.


Thailand plant neue Regeln für Cyber-Devisen und ICOs

Thailands Finanzaufsicht will im April neue Regeln für Kryptowährungen und digitale Börsengänge (ICOs) einführen. Finanzminister Apisak Tantivorawong sagte, Ziel sei ein verbesserter Schutz von Investoren. Die Regeln sollen bereits binnen drei Wochen in Kraft treten und Anforderungen an Transparenz und Warnhinweise beinhalten. Thailand hatte zuvor bereits Finanzinstituten den Handel mit Kryptowährungen untersagt.

Die Köpfe

BaFin-Direktor Pötzsch: Abwicklungspläne für alle Banken bis Ende 2020

Die Finanzaufsicht BaFin will nach den Worten ihres Exekutivdirektors Thorsten Pötzsch erreichen, dass bis Jahresende Abwicklungspläne für die meisten großen Banken erstellt worden sind. Im Falle der übrigen Kreditinstitute sei dies bis Ende übernächsten Jahres geplant, sagte Pötzsch der "Börsen-Zeitung".


May: Brexit hält Chancen für Großbritannien bereit

Die britische Premierministerin Theresa May rechnet damit, dass der Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union (EU) ihrem Land vor allem beim Handel Vorteile bringen wird. May sagte heute, sie sei zuversichtlich, dass Großbritannien mit der EU ein gutes Abkommen erreichen könne, "ohne Zölle und mit einem so reibungslosen Handel wie möglich". Gleichzeitig werde Großbritannien weitere Märkte im Rest der Welt erschließen. "Der Brexit hält Chancen für uns bereit."



Am Vortag meistgeklickt

Commerzbank: Alte IT-Systeme behindern Digitalisierung

Der digitale Umbau der Commerzbank stößt laut eines Medienberichts von heute auf Schwierigkeiten. Die veralteten IT-Systeme der Bank hemmten ihren digitalen Aufbruch, hieß es. Auch Investitionen würden nicht automatisch weiterhelfen: Zwar hat sich das Geldhaus an dem Start-up Gini beteiligt, anstelle von dessen Überweisungs-App nutzt die Bank jedoch eine ältere Lösung. "Geschwindigkeit und Richtung des digitalen Wandels stimmen nicht", sagte ein nicht genannter Aufsichtsrat der Bank.

Was bis Dienstag wichtig wird

Von Karfreitag bis Ostermontag finden bundesweit die traditionelle Ostermärsche und -aktionen von Gewerkschaften, Parteien und Friedensinitiativen statt. – Am Dienstag geht der Streaming-Musikdienst Spotify an die Börse.

Der Nachschlag

Fünf Tipps für mehr Freude am Job

Zwei Drittel der Beschäftigten in Deutschland sind Studien zufolge mit ihrer Arbeit unzufrieden. Das sollte Arbeitgeber aufhorchen lassen. Schließlich identifizieren sich zufriedene Mitarbeiter stärker mit ihrer Firma und sind loyaler. Laut US-Experten helfen fünf einfache Maßnahmen, um die Zufriedenheit der Mitarbeiter zu steigern. Dazu zählt, Mitarbeiter in Projekte einzubinden, sodass sie ihre Ideen einbringen und mitgestalten können. Dies schafft Vertrauen. Weitere Tipps für mehr Spaß am Job lesen Sie hier:

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