Eine Stellungnahme des Präsidiums der DGS
Die Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie (DGS) e.V. kritisiert die geplante Ermöglichung der unterirdischen Speicherung von Kohlendioxid (Carbon Capture and Storage CCS) durch die Bundesregierung und appelliert an die Koalitionspartner und die Opposition, den Fokus darauf zu legen, endlich alle Subventionen für fossile Brennstoffe zu beenden und sämtliche Hürden für den Ausbau der erneuerbaren Energien zu beseitigen, um Schaden von der Bevölkerung abzuwenden. „Wir fordern stattdessen konkret den Abbau von Hürden für den Ausbau der Erneuerbaren Energien anstelle der Ermöglichung der Kohlenstoffdioxidspeicherung für Industriebetriebe“, so Torsten Lütten, Präsident der DGS.
Am 26. Februar 2024 hat Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck die Eckpunkte einer Carbon Management-Strategie und einen darauf basierenden Gesetzentwurf zur Änderung des Kohlendioxid-Speicherungsgesetzes vorgelegt. Die Regierung begründet den Vorstoß damit, dass es in gewissen Industriezweigen wie bei der Herstellung von Zement und Kalk „sehr schwer oder gar nicht vermeidbare“ Emissionen gäbe und dass die Abscheidung und Speicherung von verbleibendem CO2 notwendig sei, um die Industriezweige in Deutschland zu halten und die Klimaziele, also Klimaneutralität bis 2045 zu erreichen.
Unsere Meinung
Dies kommentiert DGS-Präsident Lütten wie folgt: „Es steht außer Frage, dass es sehr energieintensive Industrien gibt und diese vor großen Herausforderungen stehen, um ihre giftigen Abgase, die sie uns und der Welt mit all den bekannten Folgeschäden bewusst zumuten, auf null zu senken. Sie hatten Jahrzehnte Zeit, das zu tun und haben es nicht getan. Was es jetzt angesichts des neuen weltweiten Höchststands des CO2-Wertes in der Atmosphäre braucht, ist die Klarheit einer Diagnose eines Arztes: Das Wirtschaftswachstum ist außer Kontrolle geraten, es ist wie Krebs. Und einen Krebs bekämpft man nicht irgendwann, sondern sofort. Im Falle der deutschen Wirtschaft sind Steuern und Ordnungsrecht eine erprobte Therapie, von Reparationszahlungen will ich noch gar nicht sprechen. Wir haben Herausforderungen wie Asbest, Waldsterben, hohen Zigarettenkonsum, Rauchen in Restaurants und Unfalltote durch Autofahren ohne Gurt bewältigt. Wir können Probleme lösen. Dafür braucht es Mut.“
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Ein Meinungsbeitrag von Götz Warnke
Angst ist eines der stärksten menschlichen Gefühle: Sie kann lähmen, Fluchtreflexe auslösen oder zu Wut und Widerstand animieren. Jeder Mensch geht mit einer Vielzahl von Ängsten um, die individuell mehr oder minder stark ausgeprägt sind: Angst vor Arbeitslosigkeit, Bedeutungsverlust, Einsamkeit, Gewalt, Krankheit, Veränderungen, um nur einige der möglichen Erscheinungsformen zu nennen. Die meisten Ängste kommen, begründet in unserer Biographie, aus unserem Inneren. Andere werden aber auch von außen an uns herangetragen, uns von unserem sozialen Umfeld oktroyiert. Aber auch von Akteuren in Industrie, Medien, Politik und Wirtschaft werden mediale Kampagnen gefahren, um die eigenen, meist materiellen Interessen durchzusetzen, wie bereits in Teil 1 dargestellt. Doch es gibt noch weitere Kampagnen-Felder.
Die Atomenergie-Verlustangst
Die deutschen Atomkraftwerke (AKW) haben schon im vergangenen Jahrzehnt wenig zur Strom- und nichts zur Wärmeversorgung des Landes beigetragen; 2022 betrug ihr Anteil an der deutschen Stromversorgung gerade noch sechs Prozent. Jahrelang wegen des bevorstehenden Atomausstiegs auf Verschleiß gefahren und seit 2019 ohne die verpflichtenden Revisionen, wollen jetzt nicht einmal ihre Eigentümer, die großen Energiekonzerne, die AKW weiter betreiben. Doch einige Politiker:innen versuchen mitten in der Wärmewende den Bürgern weis zu machen, mit den AKW hätte Deutschland etwas ungeheuer Wertvolles und Wichtiges verloren, nun drohten hohe Energiepreise und eventuell sogar Blackouts. Ziel dieser wirren Kampagne ist es natürlich, die Stimmen so verunsicherter Wähler einzufangen – so weit, so schlecht.
Doch nicht nur manche Politiker:innen leiden an Phantomschmerzen.
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Ein Bericht von Heinz Wraneschitz
KliX3: Das kostenlose Energiespar-Angebot und Langzeit-Forschungsprojekt wurde dieser Tage für die ersten von insgesamt 30 über ganz Deutschland verteilte Kommunen gestartet. Hoffentlich sind die ersten Erfahrungen aus Langenzenn, Landkreis Fürth, Freistaat Bayern nur ein Einzelfall.
Ist es wirklich so: Was nichts kostet, ist nichts wert? Anders ist es kaum zu verstehen, dass nur sechs Gäste beim Start des kostenfreien „Klimaschutzprojekt KliX3 für Bürgerinnen und Bürger“ der Stadt Langenzenn online dabei waren.
„Wege zum klimaneutralen Leben - heute für morgen“ finden: Dafür hatte der Verein „3 fürs Klima e.V.“ aus Dessau in der Metropole Berlin Ende des letzten Jahrzehnts 100 Haushalte gewonnen. Der Name: KLIB, ausgeschrieben „Klimaneutral in Berlin“. Nun wird KLIB per „KliX3“ aufs ganz Deutschland ausgeweitet. Dabei steht das „X“ für die verschiedenen Kommunen, die potenzierte „3“ für die Vervielfachung. Unter den ersten von insgesamt 30 Kommunen, die der Verein beispielhaft auswählen darf, ist neben Hof/Saale, Tübingen, Konstanz, Braunschweig, Halle oder Stadtbergen auch die 10.000-Einwohner-Stadt Langenzenn im Landkreis Fürth. Und weil KliX3 vom Bundesklimaschutzministerium BMWK finanziell sowie vom Umweltbundesamt mit einem Online-Fußabdruckrechner unterstützt wird, ist das Energiebewusstmachungs-Angebot kostenlos für die Teilnehmenden.
Dass Klimaschutz nicht nur die politisch Verantwortlichen, sondern jede und jeden Einzelnen etwas angeht, hat sich inzwischen fast überall herumgesprochen. Doch was kann ich persönlich dazu beitragen, damit Energieverbrauch und CO2-Ausstoß sinken, das Klimaziel „Erhöhung der Temperatur maximal 2 Grad“ erreicht wird und den künftigen Generationen eine lebenswerte Erde erhalten bleibt?
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Eine Analyse von Jörg Sutter
Eine Studie zum Ausstieg aus Erdgas wurde in der vergangenen Woche veröffentlicht. Sie zeigt, wie es mit der Nutzung des Erdgases weitergehen muss, um die Klimaziele einhalten zu können.
Metastudie zum Gasumstieg
Die Ausarbeitung ist eine Metastudie, was bedeutet: Es wurden keine eigenen Untersuchungen ausgeführt, sondern sie bietet einen Überblick über andere Studien und fasst diese wissenschaftlich zusammen. Insgesamt sieben Klimaneutralitätsszenarien wurden ausgewertet. Damit kann beschrieben werden, wie die Reduktionspfade in den einzelnen Sektoren aussehen müssen, um die gesetzlich festgelegten Klimaschutzziele unserer Bundesregierung einzuhalten.
Der Hintergrund und Herausforderungen
Erdgas-Verwendung ist weltweit eine der drei größten CO2-Quellen. Die Sektoren Gebäude, Industrie und Energie nutzen heute noch enorme Mengen Erdgas. Dabei muss der Verbrauch nach Klimaschutzzielen bis 2045 auf Null reduziert werden. Die untersuchten Studien zeigen deshalb alle einen steilen Abfall der Erdgasnutzung insbesondere ab 2030.
Die Studienautoren selbst sprechen davon, vor welcher gigantischen Aufgabe wir in diesem Bereich heute stehen.
Positiv kann gesehen werden, dass im Jahr 2022 durch den Preisschock, ausgelöst vor allem durch Putins Überfall-Krieg auf die Ukraine, der Erdgasverbrauch hierzulande von 850 auf unter 750 TWh gesenkt wurde.
Dass ein solcher Studienvergleich schwierig ist, auch das wird erwähnt: Die Autoren fanden hier unterschiedliche Jahresauflösungen, nicht klar definierte Begrifflichkeiten und unterschiedliche Datenlagen vor.
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Die DGS stellt ein FAQ mit Ausfüllhinweisen zu den komplizierten Formularen der Hauptzollämter für die Stromsteueranmeldung bereit.
Mitglieder und uns verbundene Verbände klagen über die schier undurchdringliche Rechtslage und unnötig komplizierten Formulare. Auf Anregung der DGS Franken (PV-Mieten Plus) stellt daher die Anwaltskanzlei NÜMANN + SIEBERT ein FAQ und eine Ausfüllanleitung zur Stromsteuer für die Belieferung von Letztverbrauchern mit Strom aus PV-Anlagen bis 1 MW kostenlos zur Verfügung.
Diese Konstellationen sind bei einzeln gesteuerten Anlagen vor Ort immer stromsteuerbefreit und eigentlich nur anzeigepflichtig. Leider muss, solange die Hauptzollämter keine andere Möglichkeit bereitstellen, die Anzeige auf den Formularen zur Beantragung der Stromsteuer-Erlaubnis erfolgen. Das macht die Anzeige unnötig kompliziert. Warum so viele Daten abgefragt werden müssen, wenn der Strom ohnehin steuerfrei “entnommen” werden kann, fragen Sie am besten Ihren Wahlkreisabgeordneten.
Vor kurzem wurde die Ausfüllhilfe zur Stromsteuer-Befreiung, die PV-Anlage unter 2 MW gesetzlich zusteht, aber wofür ihre Betreiber trotzdem eine Anzeigepflicht haben, veröffentlicht. Sie ist auf dem Mieterstromportal der DGS Franken zu finden: Zusätzlicher steuerlicher Aspekt für Stromlieferung: die Stromsteuer
Der DGS Landesverband Berlin Brandenburg entwickelt aktuell gemeinsam mit der HTW Berlin die Online-Wissensplattform pv-wissen.de. Dieses Wissensportal soll es Fachkräften aus der PV-Branche erleichtern, Zugang zu aktuellen Informationen im Bereich der Planung, Montage, Elektroinstallation und Inbetriebnahme von PV-Anlagen in Kombination mit Speichersystemen, Ladeinfrastruktur und Wärmeanwendungen zu erhalten. Über den folgenden Link können Sie sich für unseren Newsletter anmelden und erhalten hier ab Juni Zugang zu der Plattform: https://pv-wissen.de.
Im Rahmen unseres Vorhabens PV-Wissen möchten wir insbesondere die Planung und Simulation von Energiesystemen vereinfachen und suchen hierfür Erzeugungs- und Lastprofile, die wir gerne auf unserer Wissensplattform veröffentlichen möchten. Durch die zentrale Ablage der Profile auf unserer Plattform möchten wir die Suche nach validierten Erzeugungs- und Lastprofilen für die Simulation von Energiesystemen vereinfachen.
Wir würden uns sehr darüber freuen, wenn Sie uns dabei unterstützen könnten, indem Sie Erzeugungs- und Lastprofile beisteuern, die für einen Messzeitraum von einem Jahr kontinuierlich erfasst wurden. Die Veröffentlichung auf unserer Wissensplattform erfolgt selbstverständlich anonymisiert. Ein paar Angaben zu den Rahmenbedingungen vor Ort zur PV-Anlage (z. B. Nennleistung des PV-Generators und Wechselrichters, Ausrichtung, Neigungswinkel, etc.) oder zum Gebäude (z. B. Anzahl der Personen im Haushalt, Wärmepumpe, Elektroauto, Gewerbetyp, etc.) würden uns bei der Aufbereitung der Messwerte helfen.
Bitte beachten Sie folgende Anforderungen für die Bereitstellung der Daten:
Diese Daten können typischerweise einfach aus dem Monitoringsystem der PV-Anlage exportiert werden. Bei Verbrauchsstellen mit >100.000 kWh Energiebezug kommt eine registrierende Lastgangmessung (RLM) mit 15min-Auflösung zum Einsatz. Diese Messdaten können beim Messstellenbetreiber angefordert werden. Erzeugungsprofile geben Auskunft über die Menge an erzeugter Energie einer PV-Anlage, während Lastprofile Messdaten zum zeitlichen Verlauf des Stromverbrauchs enthalten. Wir sind uns bewusst, dass die Bereitstellung solcher Daten mit Aufwand verbunden ist, und möchten Ihnen für Ihre Unterstützung im Voraus danken.
Für weitere Informationen oder zur Bereitstellung von Daten kontaktieren Sie uns bitte unter ngs@dgs-berlin.de (Nicolas Gentes Silva).
Online-Forum am Dienstag, 19. März 2024, 9.00 bis 12.30 Uhr: Ein künftiges Energiesystem auf der Grundlage Erneuerbarer Energien ist natürlichen Schwankungen ausgesetzt. Es wird immer Zeiten mit hohem und Zeiten mit geringerem Energieertrag geben. Speicher können diese Schwankungen ausgleichen und spielen daher für die Energiewende eine Schlüsselrolle. Dazu gehört ein vernetztes, intelligentes und gekoppeltes Energiesystem, um die Schwankungen bei Stromerzeugung und Energieverbrauch möglichst effizient auszugleichen und die Netzstabilität zu erhöhen. Ein weiteres Argument für den Einsatz von Solarstromspeichern ist der Wunsch nach größerer Unabhängigkeit vom Energieversorger.
Die Veranstaltung bietet eine Einführung in verschiedene Stromspeicher-Technologien für den privaten und gewerblichen Einsatz und bietet einen Überblick zu den vielfältigen Einsatzmöglichkeiten von Solarstromspeichern – sowohl stationär als auch mobil.
Darüber hinaus werden folgende Themen behandelt:
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der DGS und dem Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE statt.
Zum Programm
Auf dem Praxisworkshop am 06. Appril in 94557 Niederalteich erhalten Sie einen Überblick geben über den
derzeitigen Stand der Technik wenn es um die Solarisierung von Alt- und Neubauten geht. Hybride Anlagen sind gefragt, um hohe regenerative Anteile bei der Wärmeversorgung zu erreichen und im Mittelpunkt steht heute ganz oft die Wärmepumpe. Es wird gezeigt, wie sich verschiedene Energiequellen und ein Pufferspeicher in einem flexiblen Gesamtsystem mit der strombasierten WP optimal kombinieren lassen. Der Ansatz dabei ist, Erträge und Lasten zu allen Tages- bzw Jahreszeiten möglichst flexibel auszunutzen und zu verteilen.
Denn auch den Bedarf an Haushaltsstrom und die Ladung von Elektrofahrzeugen müssen wir unbedingt im Auge behalten, wenn es um das Heizen mit Wärmepumpe und möglichst viel eigenproduziertem PV-Strom geht. Nicht zuletzt ist die Aussicht auf flexible Stromtarife, die bald ein Thema werden, Chance und Herausforderung zugleich in solchen Systemen. Wie eine hoch-regenerative Wärmeversorgung im Geschosswohnungsbau mit dem Fokus auf Solarthermie (auch ohne Wärmepumpe) geht, wird die FASA AG, aufzeigen.
Die Vorträge und Referenten im Einzelnen:
Mit intelligenter Wärmepumpe den Solarertrag erhöhen
Georg Mehrsteiner Regionalvertriebsleitung Deutschland Süd,
iDM Energiesysteme GmbH: www.idm-energie.at
Wärmepumpe, Biomasse, Speichertechnik, E-Auto? Trends in der solaren Eigenversorgung
Dr.-Ing. Daniel Beckenbauer, Leitung Technik & Konstruktion,
CitrinSolar GmbH Energie- und Behältertechnik: www.citrinsolar.de
Energiemanagement-System für solare Eigenversorgung
Michael Lizak, Key Account Manager, Maximilian Schlegl,
Fenecon GmbH: www.fenecon.de
Sonnenhaus neu gedacht – Mit Solarthermie, Wärmepumpe und Photovoltaik zur Klimaneutralität und Unabhängigkeit
Dipl.Ing. Jörg Linnig, Mitglied im VDI, Mitglied im Vorstand des Sonnenhaus-Institut e.V.
Ingenieurbüro EUKON: www.eukon.de
Solare Wärmeversorgung in Mehrfamilienhäusern
Dipl.Ing. Jörg Hohlfeld; Wissenschaftlicher Mitarbeiter für Solartechnik
FASA AG: www.aktivsonnenhaus.de
Zeit: 06.04.24, Beginn 09.45 Uhr, Ende ca. 14.30 Uhr
Teilnahme pro Person inkl. Getränke und Pausenverpflegung:, 79,- Euro
Preis für DGS-Mitglieder (bei Angabe der DGS-Mitgliedsnr.) 63,- Euro
Bildungshaus d. Landvolkshochschule St.Gunter, Hengersberger Straße 10, 94557 Niederalteich
Anmeldung bitte unter: info@sonnenhaus-institut.de
Die Fortbildung wird für die Verlängerung der Eintragung in der Energieeffizienz-Expertenliste mit 5 Unterrichtseinheiten (Wohngebäude), 5 Unterrichtseinheiten (Nichtwohngebäude) und 5 Unterrichtseinheiten (Energieaudit DIN 16247/Contracting (BAFA)) angerechnet.
Förderung zurückgekehrt: Die Bundesförderung energiesparende Gebäude (BEG) ist wieder einmal gestartet. hier wird dargestellt, was es gibt, inklusive einiger besonderen Förderungen in Bremen, woher die Übersicht stammt: www.energiekonsens.de/aktuelles/neuerungen-beg-so-nutzen-sie-zuschuesse-beim-kauf-einer-klimafreundlichen-heizung
Dauermagnete ohne Seltene Erden: Ohne Seltene Erden sind Permanent-Magnete, wie sie in Windturbinen und E-Autos benötigt werden, nicht herzustellen. Doch die Abbaugebiete Seltener Erden sind hauptsächlich in China zu finden, das so die Produktion und den Export gemäß eigener Interessen drosseln kann. Daher arbeitet das Startup Niron Magnetics aus Minnesota/USA daran, Dauermagnete auf Basis von Eisenritrid herzustellen – Seltene-Erden-los also: www.heise.de/hintergrund/Mit-neuartigen-Magneten-gegen-den-Klimawandel-9615725.html
Stetige Stromerzeugung aus dem Meer: Das unter Wasser „fliegende“ Gezeitenwasserkraftwerk Für wurde jetzt in Betrieb genommen und liefert Strom für die Färöer-Inseln. Der fliegende „Drache“ der schwedischen Firma Minesto mit dem Aussehen eines Nurflügel-Flugzeugs mit Druckpropeller hat eine Spannweite von 12 Metern, wiegt 28 Tonnen und ist für eine installierte Leistung von 1,2 Megawatt ausgelegt: www.golem.de/news/strom-aus-dem-meer-1-2-megawatt-gezeitenkraftwerk-liefert-strom-fuer-die-faeroeer-2402-182108.html
Wissing und der Wasserstoff: Bundesverkehrsminister Volker Wissing, ganz technologieoffen schwer in E-Fuels verliebt, muss einen Rückschlag hinnehmen. Offensichtlich ist bei der Projektförderung für Wasserstoff, der die Basis für E-Fuels darstellt, nicht alles mit rechten Dingen zugegangen. Daher wurde die komplette Bewilligung von Wasserstoffförderungen erst einmal gestoppt: www.spiegel.de/politik/deutschland/volker-wissing-verkehrsministerium-friert-wasserstofffoerderung-ein-a-7c77a968-6bc4-47a6-acff-650cbc952358
Wissing und die Verbrenner: Fast schon genüsslich zerpflückt hier focus online die Aussagen des Verkehrsministers, der sich für Kampf pro E-Fuels in Europa feiern lässt. So sind die jetzigen Beschlüsse offensichtlich recht unverbindlich. Die EU-Abgeordneten der FDP wiederum müssen sich nach Recherche des focus-Gastautors – ein Professor für Verkehrspolitik an der Zeppelin Universität Friedrichshafen - fragen lassen, warum ausgerechnet sie im Europäischen Parlament gegen das Papier stimmten, das E-Fuels zulassen sollte. Aber lesen Sie selbst: www.focus.de/auto/news/retter-des-verbrenners-wie-der-fdp-verkehrsminister-seinen-waehlern-maerchen-erzaehlt-hat_id_259698550.html
Matthias Weik „macht die Abhängigkeit von China generell Sorgen“: Und zwar sowohl beim Rohstoffmarkt als auch bei den Autos. Der Finanzstrategieberater sieht aber „auch verändertes Konsumverhalten, zum Beispiel der Verzicht auf chinesische Autos, kritisch“. Immerhin sei der allergrößte Markt für chinesische Autos ein Binnenmarkt, nämlich China selbst. Auch wenn Welk etwas welke Ansichten zur Atomkraft hat: das Interview ist lesens- und hörenswert: www.swr.de/swr1/swr1leute/matthias-weik-rezession-wie-steht-es-um-deutsche-wirtschaft-100.html
Wie viel Strom brauchen Autos mit Verbrennungsmotor: Dieses „Gedankenexperiment“ hat der Autor Julian Affeldt für das „Edison“-Portal gemacht. Und (natürlich) herausgefunden: „Der Strombedarf für Elektroautos wird überschätzt. Denn mit dem Ende des Verbrennungsmotors sparen wir auch eine Menge Strom ein.“. Spannend, weil sehr breit angelegt, das Experiment: www.edison.media/energie/so-viel-strom-brauchen-autos-mit-verbrennungsmotor/25014347/
Elektroauto auf Funkmesse: Der Publikumsmagnet am Messestand von Xiaomi auf der Mobilfunkmesse MWC in Barcelona war kein Telefon, sondern ein Elektrofahrzeug. Mit knapp 500 kW Leistung und einem Akku mit über 100 kWh soll es gegen Porsche und Tesla ins Rennen gehen. Erste Bilder gibt es hier: www.futurezone.at/produkte/elektroauto-e-auto-xiaomi-su7-max-eckdaten-fotos-bilder-premiere-europa-hyperos/402794029
CCS-Kritik eines Ökoenergie-Aktivisten: Christfried Lenz, auch aus den DGS-News bekannt, hat bei den Freund:innen des PV-Magazin sehr ausführlich seine Meinung zu den „CO2 aus den Augen, aus dem Sinn“-Plänen von Bundesklimasch(m?)utzminister Robert Habeck dargelegt: www.pv-magazine.de/2024/02/27/habeck-will-ccs-einfuehren-was-das-bmwk-verschweigt/
Das Redaktionsteam der DGS-News
… hat ein gemeinsames Team vom Helmholtz-Zentrum Berlin und der dortigen Humboldt-Universität Kathodenmaterialien bei Natrium-Ionen-Akkus untersucht, um die Stabilität der Kathoden zu erhöhen. Dazu wurden diese mit den fremden Elementen Magnesium und Scandium dotiert, was zum Teil überraschenden Ergebnissen führte.
... hat das Umweltbundesamt eine Analyse der Umweltbilanz von Kraftfahrzeugen mit Alternativ-Antrieben vorgelegt, die den gesamten Lebenszyklus der Fahrzeuge abdeckt. Dabei wurde nicht nur die Klimawirkung von Fahrzeugen untersucht, sondern auch ihre Auswirkungen auf Böden, Gewässer und Luft (Feinstaub) sowie hinsichtlich der Rohstoff-Ausbeute. Ein Ergebnis: schon im Jahr 2020 zugelassene E-Autos sind um ca. 40 Prozent klimafreundlicher als Benzin-Pkw, 2030 zugelassene E-Autos werden es sogar um 55 Prozent sein.
… sind inzwischen in Deutschland mehr als 100.000 öffentliche Ladepunkte für Elektroautos verfügbar, 20.000 davon sind allein im vergangenen Jahr entstanden. Vor allem der Zubau der Schnell-Ladepunkte hat große Fortschritte gemacht. Inzwischen stehen auch die ersten Schnell-Lader mit bis zu 400 kW Ladeleistung.
… ist an der Technischen Universität Graz ein neuartiges PVT-Modul in Parabolrinnen-Form entwickelt worden, dass bei Steigerung der Energieausbeute zugleich sehr kostengünstig produziert werden kann.
… brauchen „Bürger*innen in der Energiewende Handlungsmacht statt Ohnmacht“, wie sie bislang offensichtlich existiert. Das jedenfalls hat die Mitbegründerin einer Berliner Energiegenossenschaft, Geschäftsführerin des Start-Ups decarbon1ze und sich selbst als „social innovations enthusiast“ bezeichnende Sozialwissenschaftlerin Arwen Colell in einem Interview mit der Agentur für Erneuerbare Energien erklärt. Trotzdem für Energiewende-Interessierte ein sehr interessanter und lesenswerter Beitrag.
… ist die Zahl der Woche im Südwesten nicht 42, sondern 74. Denn laut KEA, der Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg GmbH entfallen 74 Prozent der installierten Ökostrom-Leistung in Baden-Württemberg auf Photovoltaik. Damit ist „Südwesten weiter Solarland; Ausbau der Windenergie bleibt hinter den Erwartungen zurück“, so die KEA. In Bayern dürfte das Verhältnis noch solarlastiger sein.
… produzieren europäische Solarhersteller aufgrund höherer Energiepreise und Arbeitskosten für rund zehn Cent pro Watt teurer als die Chinesen. „Umgelegt auf die Kilowattstunde ist das ungefähr ein Cent“, so Ralf Preu vom Fraunhofer ISE bei einer Veranstaltung.
… gibt es weiterhin Zusammenarbeit deutscher mit russischen Energiefirmen: Gerade bei der Atomaufbereitung auch aus DGS-Sicht absolut untragbar. Laut dem BUND-Vorsitzenden Olaf Bandt „sitzt Deutschland bei der höchst fragwürdigen französisch-russischen Atom-Zusammenarbeit im Beiwagen und finanziert so die russische Kriegsmaschinerie mit“. Das sei angesichts des Kriegs gegen die Ukraine nicht zu rechtfertigen. Bandt: „Russland und der Staatskonzern Rosatom sind alles andere als vertrauenswürdige Geschäftspartner. Rosatom hat unter anderem die gefährliche Besetzung ukrainischer Atomanlagen wie in Saporischschja technisch ermöglicht. Anstatt dubiose Partnerschaften fortzuführen, muss die EU endlich auch Sanktionen gegen den russischen Atomsektor erlassen.“
… fordert auch Svea Balzer von der Greenpeace-Tochter Green Planet Energy: „Die Fossilen gehören in die Mottenkiste der Vergangenheit und nicht unter unsere Meere! Die teure und riskante CCS-Technologie ist eine Sackgasse. … Echte Energieunabhängigkeit gibt es nur mit Erneuerbaren! Finanziert werden soll diese Infrastruktur zu allem Überfluss aus Steuergeldern – während es hinten und vorne an Geld für echten Klimaschutz fehlt.“
… kritisiert selbst die oft als fossillastig verschriene VDI-Gesellschaft Energie und Umwelt durch die Verzögerung beim „Solarpaket 1“ große Probleme für Wirtschaft und Verbraucher:innen. „Das führt unter anderem zu Unsicherheiten bei Unternehmen sowie unnötigen Kosten“, wie VDI-Mann Stefan Müller erklärt.
… zum Ende noch was aus der Forschung. „Bioökonomie vom Feinsten“ erkennen Wissenschaftler:innen der Uni Hohenheim in einer Pilotanlage, die Alkohol aus Altbackwaren herstellt. Denn „Backwaren zählen zu den am häufigsten weggeworfenen Lebensmitteln“ bei den überwiegend mittelständischen Bäckerbetrieben fallen „geschätzte 600.000 Tonnen Backwaren jährlich als Retouren und Reste an. Warum nicht aus dem Abfall Bioethanol machen? Geschätzte 162 Mio. Liter könnten in Zukunft jährlich aus den Altbackwaren in Deutschland entstehen.“ Das sollte eine Überlegung wert sein.
Das Redaktionsteam der DGS-News
Impressum
Bewusstsein schaffen - zur Sonne lenken
Unter diesem Motto versteht sich die Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie e.V. als Mittler zwischen Wissenschaftlern, Ingenieuren, Architekten, dem Baugewerbe, dem Handwerk, der Industrie, Behörden und Parlamenten. Diese sollen durch unsere Arbeit an einen Tisch gebracht werden, um ihre gesellschaftliche Verantwortung im Hinblick auf eine notwendige Energiewende hin zu mehr Nachhaltigkeit und dem verstärkten Einsatz erneuerbarer Energieträger wahrzunehmen.
Halten Sie die Ziele der Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie e.V. für wichtig? Dann können Sie die Arbeit der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie e.V. voranbringen indem Sie Mitglied werden oder finanziell die gemeinnützige Vereinsarbeit unterstützen. So können Sie auch von den Leistungen des ältesten Deutschen Vereins für Erneuerbare Energien dauerhaft profitieren.
Hinweis
Die DGS-News sind ein Informationsangebot der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie e.V. im Sinne der Volksbildung, das sich mit Sonnenenergie, Umstieg auf Erneuerbare Energien bis 2030 und rationeller Energieverwendung (Effizienz/Suffizienz) befasst, sowie die Themen Klima- und Umweltschutz behandelt, die die Dringlichkeit der Solarisierung der Gesellschaft nochmals unterstreichen. Hingegen geben die einzelnen Beiträge in den News nicht die Meinung der DGS wieder, es sei denn sie sind explizit gekennzeichnet - zumal die DGS als Solarverband naturgemäß keine Position zu fachfremden Themen bezieht -, sondern sie sind im Sinne einer redaktionellen Freiheit Ausdruck der Fragestellungen und Meinungen der jeweils zeichnenden Autoren, die sich den Zielen der DGS verpflichtet fühlen.
Redaktion: Heinz Wraneschitz (CvD), Tatiana Abarzúa, Matthias Hüttmann, Jörg Sutter, Götz Warnke
Kontakt
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Tel: 030 58 58 238 - 00
Mail: info@dgs.de
Web: www.dgs.de
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Konzeption und Gestaltung: Matthias Hüttmann
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