08.12.2023

Cartoon der Woche: Die große Klimashow

Karikatur: Richard Mährlein

 
08.12.2023

COP28: Den Bock zum Gärtner gemacht

Karikatur: Richard Mährlein

Kommentar von Matthias Hüttmann

Den Bock zum Gärtner gemacht, selten ist es so gelungen wie hier. Auch wenn einiges zu befürchten war, das schlägt dem Ölfass endgültig den Boden aus. Sultan Al Jaber, der Vorsitzende der Weltklimakonferenz von den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE), sagt, dass uns der Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas die Welt "zurück in die Höhle" bringen würde. Interessante These. Wahrscheinlich ist es ja eher anders rum. Denn schließlich wird das Klima, sollten wir vom Verbrennen fossiler Brennstoffe nicht lassen, so warm, dass uns dann die Flucht in Höhlen als eine gute Idee vorkommt.

Aber vielleicht wurde Al Jaber hier auch falsch verstanden. Bei einer anderen Aussage, gibt es jedoch wenig bis keinen Interpretationsspielraum. So ist im Guardian zu lesen, dass er sich hinsichtlich Forderungen nach einem Ausstieg aus fossilen Brennstoffen wie folgt geäußert hat: Es gibt "keine wissenschaftlichen Erkenntnisse", die darauf hindeuten, dass ein Ausstieg aus den fossilen Brennstoffen notwendig sei, um die globale Erwärmung auf 1,5°C zu begrenzen.

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08.12.2023

Das Klima und wir, Henne und Ei

Karikatur: Richard Mährlein

SONNENENERGIE-Kommentar von Matthias Hüttmann

„Ach wie schön, ist das Holozän“. So titelten wir hier schon einmal. Ja, dieser vermeintliche Reim tut weh, aber darum ging es damals gar nicht. Wir wollten damit lediglich plakativ ausdrücken, dass wir in einer für uns idealen Klimasituation leben, in der, oder besser dank der, wir uns als Menschen prächtig entwickelt haben. Und auch wenn unser Dasein auf der Erde womöglich eine temporäre Erscheinung ist, für uns besteht dieser klimatische Zustand bereits eine gefühlte Ewigkeit. Wir sitzen schon immer im Paradies, wenn es auch mal andere Zeiten gab. Während Eiszeiten kamen und gingen, Spezies auftauchten und ausstarben, lernten wir, bzw. unsere Vorfahren, dazu und wussten uns anzupassen. Etwa lehrte uns ein Kälteeinbruch am Ende der letzten Eiszeit vor 12.000 Jahren, wie Pflanzen anzubauen sind und Landwirtschaft zu betreiben ist.

Was kam zuerst?
Beschäftigt man sich mit dem menschengemachten, beschleunigten Klimawandel, prägen speziell die letzten Jahrzehnte unser Wissen bezüglich unseres Einflusses auf das Klima. Stellvertretend für diese zeitliche Einordnung steht hier die sogenannte „Große Beschleunigung“. Denn seit den 1950er Jahren ist eine dramatische, in der Geschichte beispiellose Zunahme von menschlicher Aktivität in vielerlei Hinsicht zu beobachten. In diesem Modell der Großen Beschleunigung werden zwölf gesellschaftlich-wirtschaftliche (sozio-ökonomische) Megatrends zwölf ökologischen (Erdsystem-) Megatrends zur Seite gestellt. Damit werden die Auswirkungen menschlichen Handelns auf die lebensstiftenden Ökosysteme unseres Planeten deutlich gemacht.

Auch das allseits bekannte Hockeyschlägerdiagramm der globalen Erwärmung von Michael E. Mann und Kollegen fokussiert die Dramatik unserer Klimamanipulation auf die jüngste Zeit. Erstmals 1999 veröffentlicht, visualisiert es den Temperaturverlauf des letzten Jahrtausends auf der nördlichen Hemisphäre. Seinen Namen hat es im Übrigen erhalten, da seine Form der eines Eishockeyschlägers ähnelt.

Aber genau genommen ist das nur die halbe Wahrheit...

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Zum Inhaltsverzeichnis der SONNENENERGIE 4|23

 
08.12.2023

Das GEG: Energie, Erregung, Autarkie, Teil 3: Wärmepumpe

Wärmepumpen funktionieren auch im tiefsten Winter, Foto: Warnke

Ein Bericht von Götz Warnke

Die Wärmepumpe ist die dritte der im GEGgenannten Heizoptionen, die quasi automatisch die  65%-Regel für Erneuerbare Energien erfüllten. Die Ausführungserläuterungen in § 71c GEG sind erstaunlich schlicht gehalten:

„Anforderungen an die Nutzung einer Wärmepumpe
Beim Einbau einer oder mehrerer elektrischer Wärmepumpen gelten die Anforderungen des § 71 Absatz 1 als erfüllt, wenn eine oder mehrere Wärmepumpen den Wärmebedarf des Gebäudes oder über ein Gebäudenetz verbundenen Gebäude decken.“


Es muss sich also um eine oder mehrere elektrische (!) Wärmepumpe/n handeln, und der gesamte Wärmebedarf (Heizung + Warnwasser) des/der Gebäude/s muss mittels Wärmepumpe abgedeckt werden. Andere Wärmepumpentypen wie z.B. eine gasgetriebene Wärmepumpe sind nicht zulässig. Soweit, so gut.

Welche Wärmepumpen überhaupt gefördert werden können, ist aus der „Liste der förderfähigen Wärmepumpen mit Prüf-/Effizienznachweis“ des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) zu entnehmen, wobei derzeit die gerade einmal eine Woche alte Version vom 01.12.2023 gilt. Auf fast 400 Seiten finden sich die unterschiedlichsten Technologien und Versionen, die die Wärmequellen Luft, Erdwärme, Wasser sowie „Sonstige“ (Abwärme, Solar) anzapfen. Eine Seite mit rund 30 Wärmepumpen machen allein die Geräte für Abwärme/-Wasser aus. Bei den acht Seiten Luft-Luft-Wärmepumpen <= 12 KW kommt die weit überwiegende Anzahl aus Ostasien. Die eine Seite Solar-/Luftwärmenutzung wird ausschließlich vom schwedischen Hersteller Nibe und seiner Kombination von einer Wärmepumpe mit einem PVT-Kollektor bestückt. Und Viessmann hat mehrere Sole/Wasser-Wärmepumpen, die sich im Rahmen seines Vitoset-Systems in Kombination mit Energiezaun und Eisspeicher einsetzen lassen.

Selbst die Wärmequellen sind vielfältig: neben der üblichen Außenluft ließe sich bei auch die vorgewärmte Luft aus einem großen Wintergarten oder landwirtschaftlichem Gewächshaus verwenden. Bei der Erdwärme gibt es ja bereits die oberflächennahe Version mit Flächen- und (Ring-)Grabenkollektoren sowie Erdwärmekörben, und die oberflächennahe Geothermie-Bohrung. Bei der Wärmequelle Wasser kommen, neben der genehmigungspflichtigen Nutzung des Grundwasserleiters, im landwirtschaftlichen Bereich auch ein eigener See/großer Teich oder ein wieder zu vernässendes Moor in Frage.

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08.12.2023

Franken wurde durchgerüttelt: Kommt jetzt Geothermie auch in Nordbayern?

Hamed Fazlikhani vom Geozentrum Nordbayern und einer der alten Bohrkerne. Foto: Wraneschitz

Ein Bericht von Heinz Wraneschitz

Genau vor fünf Jahren war der Start: ab November 2018 wurde Franken aufgerüttelt. „Aber nur ein wenig. So, wie wenn ein großer Lkw vor dem Haus vorbeifährt“ erklärte Wolfgang Bauer damals das „Geowissenschaftliche Forschungsprojekt 2D-Seismik in Oberfranken“. Beim offiziellen Rüttelstart südlich von Bayreuth in Oberfranken konnten die Gäste die Schallwellen an den eigenen Füßen spüren.

Bauer, Mitarbeiter des GeoZentrum an der Friedrich-Alexander-Uni Erlangen (FAU) und sein Team wollten die Frage klären: Gibt es im Dreieck zwischen Bamberg, Coburg und Schweinfurt genug unterirdisches Potenzial, um die Wärme aus der Erde für die Heizung von Gebäuden oder andere Energieanwendungen zu nutzen?

Mit Hilfe von Seismik – also per Schallwellen, die in den Untergrund gesandt und wieder aufgefangen werden – galt es zu ermitteln: Gibt es hier in bis zu sechs Kilometern Tiefe „Anomalien“ genannte Orte, an denen sich die Bohrung zur Nutzung der Erdwärme wirklich lohnt?

Erste Ergebnisse
Ende November 2023 steht Bauer im altertümlichen Senatssaal des Kollegienhauses der FAU Erlangen und berichtet über Hintergründe und erste „interessante Ergebnisse“ der zweidimensionalen Seismik-Untersuchungen in Franken. Denn, wie er zu den Rütteltests mit Spezial-Lkws ausdrücklich betont: „Die werden immer noch ausgewertet.“

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08.12.2023

Der umstrittene Eingriff (Teil 2)

Eine solche Wärmepumpe kann von den reduzierten Netzentgelten profitieren. Foto: Sutter

Eine Betrachtung von Jörg Sutter

In der vergangenen Woche hat die Bundesnetzagentur mit zwei Veröffentlichungen Festlegungen zum §14 a Energiewirtschaftsgesetz getroffen. Damit wird die Ausgestaltung und das Handling von regelbaren Stromverbrauchern konkretisiert. Im ersten Teil hatten wir den Hintergrund und die wichtigsten Inhalte der ersten Festlegung betrachtet, heute geht es um die zweite Festlegung.

Reaktionen
Die Reaktionen auf die Veröffentlichung in der vergangenen Woche waren aus allen Richtungen recht positiv. Das ist wenig verwunderlich, denn es sind monatelange Konsultationen der Verbände, Expertenanhörungen usw. erfolgt, um eine Entscheidung mit einer derartigen Tragweite vernünftig umzusetzen. Die Festlegungen „erlauben eine zeitweise Reduzierung des netzwirksamen Leistungsbezugs steuerbarer Verbrauchseinrichtungen, um Gefährdungen der Sicherheit oder Zuverlässigkeit des Netzes, insbesondere aufgrund von Überlastungen der Betriebsmittel, zu vermeiden“, so die Bundesnetzagentur.

Die zweite Festlegung
Seit 01.01.2023 gilt der neue §14a des Energiewirtschaftsgesetzes (zum Gesetzestext), das für die Betreiber von steuerbaren Verbrauchseinrichtungen einen Anreiz durch reduzierte Netzentgelte enthält. Die zweite Festlegung der Bundesnetzagentur von letzter Woche enthält nun die Möglichkeiten, wie genau dieser Anreiz umgesetzt werden kann. Sie wurde von einer anderen Beschlusskammer entwickelt als die erste Festlegung. Das ausführliche Papier findet sich hier.

Mit der zweiten Festlegung werden Varianten definiert, die der Verbraucher hat, um einerseits seine steuerbaren Verbraucher (E-Auto Wallbox, Wärmepumpe) anzubinden und andererseits von den Vorteilen der reduzierten Netzentgelte dafür zu profitieren. Beide kommenden Möglichkeiten gelten gleich ab 01.01.2024.

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08.12.2023

DGS-Spendenaufruf 2023: Ausbau der DGS SolarSchulen

Im Winter und im ganzen nächsten Jahr wollen wir in den DGS SolarSchulen ein umfangreiches Kursangebot anbieten. Foto: Sutter

Wir freuen uns sehr: Unser Spendenaufruf in der vergangenen Woche hat bereits einige erfreuliche Unterstützung gebracht, vielen Dank dafür! Doch wir möchten heute gerne um weitere Unterstützung bitten. Denn auch wir als DGS wollen helfen, den Fachkräftemangel im Solarbereich zu bekämpfen. Mehr Solaranlagen könnten schneller auf die Dächer gebracht werden, wenn mehr Planer und vor allem auch geschulte Handwerker verfügbar wären. Wir wollen dazu im Jahr 2024 unser Weiterbildungsangebot an den DGS SolarSchulen ausbauen und mehr Kurse anbieten. Die neuen Kurse „DGS Photovoltaik Monteur“ und die Kursreihe zum Sachverständigen für PV-Anlagen sollen bundesweit ausgerollt werden.

Diese Erweiterung des Angebotes benötigt finanzielle Mittel. Wir möchten Sie deshalb heute darum bitten, diese Aktionen mit einer Spende in beliebiger Höhe zu unterstützen.

Das Präsidium und die Geschäftsstelle der DGS bedanken sich schon heute bei Ihnen für Ihre Unterstützung. Wir hoffen, dass auch Sie zukünftig von dem ausgebauten Angebot und den zukünftig geschulten Fachkräften profitieren können.

Unsere Kontoverbindung für Ihre Spende:
DGS e.V.
IBAN: DE88 7002 0500 0008 8074 00
BIC: BFSWDE33MUE
Verwendungszweck: Spende SolarSchulen DGS e.V.

Die DGS ist als gemeinnützig anerkannt, Ihre Spende kann daher ggfs. von Ihrer Steuer abgesetzt werden. Bis zu einer Betragshöhe von 300 Euro (Einzelspende) genügt dafür die Kopie der Überweisung, für höhere Beträge erhalten Sie von uns eine Spendenquittung.

Im Rahmen der DGS-News werden wir Sie im kommenden Jahr über den Ausbau unseres Angebotes auf dem Laufenden halten. Das aktuelle Angebot und die verschiedenen Kurse finden Sie direkt unter www.dgs-solarschulen.de

Das DGS-Präsidium und die Geschäftsstelle bedanken sich ganz herzlich für Ihre Unterstützung.

 
08.12.2023

Kleiner Medienspiegel

Große Preisunterschiede bei der Fernwärme: Der Bundesverband der Verbraucherzentralen hat die Preise von 31 deutschen Fernwärmenetzen verglichen, und dabei festgestellt, dass die Preise sich teilweise erheblich unterscheiden. So kostet die Fernwärme in Köln z.B. mehr als das Doppelte von der in Halle. Erschwerend kommt hinzu, dass die Preisgestaltung für Kundinnen und Kunden nicht transparent ist: www.solarserver.de/2023/12/04/verbraucherschuetzer-hohe-preisunterschiede-bei-fernwaerme

Undurchsichtige Entwässerung: Das Recherchekollektiv Correctiv.org hat sich des Braunkohle-Tagebaus der LEAG angenommen. Herausgekommen ist ein lesenswerter Artikel über fehlende unabhängige Daten, überforderte Behörden, und einen Konzern, der Kohle macht: correctiv.org/aktuelles/kampf-um-wasser/2023/12/01/alles-fuer-die-kohle-wie-ein-konzern-unser-wasser-abgraebt

Klimafreundliches Durchblick-Material: Die Technische Universität Ilmenau arbeitet im Projekt „Zorro 2“ an Elektro-Schmelzwannen für die Glasherstellung. Bisher wird z.B. in den rund 40 Schmelzhütten Thüringens fast ausschließlich Gas eingesetzt. Künftig soll es Strom aus Erneuerbaren Energien sein: www.erneuerbareenergien.de/energiemarkt/energiemaerkte-weltweit/tu-ilmenau-arbeitet-klimafreundlicher-glasproduktion

Rasant und global ist die Energiewende: Eine sehr optimistische Sicht der Dinge ist im Online-Magazin Telepolis nachzulesen. Hoffen wir also, dass unsere verantwortliche deutschen Politiker:innen sich besinnen, dass es auch lokal vorangehen muss: www.telepolis.de/features/Gute-Nachricht-Eine-rasante-globale-Energiewende-ist-moeglich-9565897.html

Netzkosten gerecht verteilen: In Gegenden, in denen viel erneuerbarer Strom erzeugt wird, werden auch viele Stromleitungen benötigt. Deren Baukosten werden bislang regional auf die Netzgebühren umgelegt, was in letzter Zeit zu deutlichen Unterschieden geführt hat: In Mecklenburg sind diese hoch, in Bayern dagegen günstig. Die Bundesnetzagentur will nun vereinheitlichen, um nicht die Bewohner der „Energiewende-aktiven“ Gegenden über einen hohen Strompreis zu strafen – Akzeptanz ist ein wichtiges Gut bei der Energiewende: www.iwr.de/news/gerechtere-verteilung-der-netzkosten-bnetza-will-regionen-mit-viel-regenerativ-strom-entlasten-news38500

Zahlen für den Transport: Zum 1.12. ist die LKW-Maut angestiegen: Für Laster über 7,5 Tonnen werden jetzt 200 Euro mehr pro Tonne CO2 fällig, im kommenden Jahr wird das auch auf Fahrzeuge zwischen 3,5 und 7,5 Tonnen (außer Handwerkerfahrzeuge) ausgeweitet: www.electrive.net/2023/12/01/lkw-maut-mit-co2-aufschlag-wird-in-deutschland-wirksam

Das Redaktionsteam der DGS-News

 
08.12.2023

Übrigens ...

… lädt die deutsche Gaswirtschaft zum feierlichen Charity-Event auf dem Berliner Weihnachtsmarkt ein. Dort startet sie ihre Spendenkampagne "Kalte Wohnung, warmes Herz" gegen Energiearmut. Sie möchte sich auch im Namen der Gasbranche für die infolge der Energiekrise gestiegenen Preise entschuldigen und anerkennen, dass die eigene strategische Ausrichtung auf den Ausbau der Gasinfrastuktur und die deutsch-russische Freundschaft zu der verheerenden Abhängigkeit von Gasimporten aus Russland beigetragen hat. Keine Pointe. Auch keine Zeile dazu, dass man in der Energiekrise mehr als gut verdient hat.

… will das Helmholtz-Zentrum Berlin bis 2035 treibhausgasneutral werden, und zwar richtig. Dafür hat das HZB in einem Treibhausgas-Bericht die Treibhausgas-Emissionen nach dem international anerkannten Standard „Green House Gas Protocol“ mit Hilfe der Berliner Energieagentur erfasst und durch den unabhängigen Spezialisten der GUTcert zertifizieren lassen. Daraus ergeben sich die Stellschrauben für die Klimagas-Reduktionen.

... hat der Informationsdienst des Instituts der deutschen Wirtschaft grundlegende Zahlen der deutschen Autoindustrie im internationalen Vergleich publiziert: Deutschland ist nur noch 6-größter Autoproduzent nach Indien und Südkorea. Die deutschen Autobauer mit ihrer Vorliebe für „Dickschiffe“ produzieren im Vergleich zu 2005 deutlich weniger in Deutschland, und dafür mehr in den USA und China.

… sind Balkonsolaranlagen künftig „Hausrat“. Das zumindest hat der Gesamtverband der Versicherungswirtschaft hierzulande entschieden. Was das für die Sicherheit der Guerilla-PV bedeutet, hat der GdV hier aufgeschrieben.

… hat man inzwischen auch beim Fachverband Biogas erkannt, dass einiges schief läuft durch die Ausschreibungspflicht für große Ökoenergieanlagen. Der „Anlagenbestand ist akut gefährdet“, heißt es vom FVB in einer aktuellen Info. Den „dringenden politischen Handlungsbedarf“ zeige alleine schon die „mehr als dreifache Überzeichnung der aktuellen Biomasse-Ausschreibung. Das ist dann doch ein echter Schock und sollte als klares Signal der Branche an die Politik verstanden werden“, heißt es aus dem Hauptstadtbüro des FVB. Na denn warten wir mal auf die Nicht-Reaktion der Regierung.

… ist immerhin das Forum Netztechnik/Netzbetrieb im VDE (VDE FNN) mit der Roadmap des Bundeswirtschaftsministeriums zur Systemstabilität zufrieden. „Damit stellt der Staat die Weichen für einen sicheren Umbau des Energiesystems“, heißt es vom VDE-FNN, dessen Mitglieder vor allem den darin genannten „Fahrplan“ hochjubeln. Doch Fahrpläne sind oft nur Schall und Rauch – die Deutsche Bahn lässt grüßen.

… sind „fünf Kippsysteme derzeit gefährdet, drei weitere in Gefahr bei Überschreitung von 1.5°C“: Der neue „Global Tipping Points Report liefert eine umfassende Bewertung von Kipppunkten, deren Risiken & gesellschaftlichen Chancen“, jubelt das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK). Wahrscheinlich fällt der Jubel deshalb so freudig aus, weil PIK-Forschende an den 300 Seiten mitgearbeitet haben. Denn was drin zu lesen ist, ist eher zum Weinen.

… könnte besagte 1,5-Grad-Überschreitung „die verstärkte Methanfreisetzung aus der Tiefsee auslösen“. Bekanntlich hat Methan zigmal mehr schlechte Auswirkungen auf das Klima als CO2 – auch wenn fast nur über dieses Klimagas geforscht, geredet oder geschrieben wird. Doch nun hat das GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel einen drastischen Bericht zu Meeres-Methan verfasst.

… nehmen auch beim CO2 die schlechten Nachrichten kein Ende. Der CO2-Ausstoß sinkt nämlich nicht, wie es für ein Einhalten der Klimaziele notwendig wäre: „Fossile CO2-Emissionen erreichen neues Rekordhoch“, wie die neue Bilanz des Global Carbon Project (GCP) zeigt. Wer vom GCP noch nichts gehört hat: Das ist „ein Zusammenschluss internationaler Wissenschaftler:innen“, darunter natürlich auch jede Menge aus Deutschland.

... ist Ende November das Kohlekraftwerk Jänschwalde wieder mit voller Leistung in Betrieb, nachdem die 500-MW-Blocke E und F nach einer Havarie abgeschaltet wurden. Aufgrund der CO2-Zertifikatspreise macht die Kohlestromerzeugung wirtschaftlichen Sinn, wenn mehr als 11 Cent pro kWh eingenommen werden können. Das war im November der Fall.

... hat sich Steuerberater Mücke (bekannt für steuerrelevante Informationen für PV-Betreiber auf Youtube) wegen der strittigen Investitionsabzugsbeträge an Finanzminister Lindner gewandt.

Das Redaktionsteam der DGS-News

 

Impressum

Bewusstsein schaffen - zur Sonne lenken

Unter diesem Motto versteht sich die Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie e.V. als Mittler zwischen Wissenschaftlern, Ingenieuren, Architekten, dem Baugewerbe, dem Handwerk, der Industrie, Behörden und Parlamenten. Diese sollen durch unsere Arbeit an einen Tisch gebracht werden, um ihre gesellschaftliche Verantwortung im Hinblick auf eine notwendige Energiewende hin zu mehr Nachhaltigkeit und dem verstärkten Einsatz Erneuerbarer Energieträger wahrzunehmen.


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DGS News-Redaktion

Matthias Hüttmann (Chefred.), Tatiana Abarzúa, Jörg Sutter, Götz Warnke, Heinz Wraneschitz

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