10.12.2021

Cartoon der Woche: Corona an der kurzen Leine

Karikatur: Richard Mährlein
 
10.12.2021

Weitere Bewertungen des Koalitionsvertrags

Foto: Sutter

Eine Zusammenstellung von Jörg Sutter

Nun ist die Koalition besiegelt, Olaf Scholz ist zum neuen Bundeskanzler gewählt und auch die Personalien der Führungsebene für die Ministerien sind geklärt. Bevor die neue Bundesregierung nun in hektische Weihnachtsruhe verfällt, möchten wir an dieser Stelle noch einige Aussagen und Meinungen zum Koalitionsvertrag anführen, die natürlich insbesondere den Ausbau der Erneuerbaren Energien betreffen. Die Grundmeinungen unterscheiden sich dabei nicht sehr: Grundsätzlich ein erster Schritt in Richtung Klimaschutz, aber nicht ausreichend für das Erreichen der Paris-Ziele – so lassen sich viele der Stellungnahmen in Kürze zusammenfassen. Einige davor hier noch ein wenig im Detail:

Pfade des Klimaschutzes
Nicht nur eine oberflächliche Bewertung, sondern auch ein detaillierter Vergleich der verschiedenen Klimapfade hat Karl-Martin Hentschel erstellt, der Autor des „Handbuch Klimaschutz“ seine Auswertung findet sich hier. Sein Fazit: Der Koalitionsvertrag lässt eine Reduzierung der zu erwarteten Emissionen über die im Klimaschutzgesetz genannten Werte hinaus nur in den Sektoren Energie und Hauswärme erwarten.

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10.12.2021

Nachhaltige Geldanlagen

Screenshots: Widersprüchliche Ratschläge vom selben Tag aus gleicher Quelle - auf solche Tipps können Anleger gut verzichten

Ein Bericht von Götz Warnke

Die letzten Wochen des Jahres sind angebrochen, und spätestens jetzt wird für die meisten klar, ob für sie finanziell zum Jahresende etwas übrigbleibt. Lässt sich diese Frage mit ja beantworten, stellt sich gleich die nächste: Wohin mit dem Geld? Ja, man kann es natürlich zu Weihnachten ausgeben oder für eine Urlaubsreise im nächsten Jahr auf dem Konto lassen, aber a) gibt es praktisch keine Kontozinsen mehr, und b) wer weiß schon, wie das nächste Jahr wird. Dann sollte man es doch vielleicht besser nachhaltig investieren.

Zuerst einmal stellt sich die Frage, wo und in welcher Form Sie Profit aus Ihrer Anlage ziehen wollen, eher pekuniär oder emotional. Gerade in der Vorweihnachtszeit investieren wir ja häufig in den letzteren Bereich, und zwar in Form Geschenken für Familie und Freunde. Deren freudige Reaktionen, das dabei zum Ausdruck kommende Glücklichsein und unser Gefühl, etwas Gutes getan und menschliche Verbundenheit gestärkt zu haben, sind dann unser Profit. Eine andere Art emotionalen Profits sind Investitionen (Spenden) für Dinge, die unsere ethische Einstellung repräsentieren, von denen wir meinen, sie müssten getan werden, damit die Welt ein kleines Bisschen besser wird. Allein im Bereich Nachhaltigkeit steht man bereits hier vor einer Gabelung des Entscheidungsweges: Klimaschutz, Erneuerbare Energien, Ökologie – welcher Bereich soll es sein?

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10.12.2021

Bürgerdialog Stromnetz führt Trassenkritiker vor

Ins Verteilnetz speisen fast alle Erneuerbare-Energien-Anlagen ein. Doch massiv ausgebaut wird vor allem das Übertragungsnetz. Warum? Foto: Wraneschitz

Ein Kommentar von Heinz Wraneschitz

Nein! Das war kein „konstruktiver Dialog mit allen Beteiligten.“ Dabei hatte Eva-Maria Lutz, die für Franken zuständige Mitarbeiterin des Bürgerdialog Stromnetz (BDS) genau das ich ihrer Einleitung zur jüngsten Onlinediskussion mit dem Titel „Debatte zum Stromnetzausbau“ versprochen.

Besonders überrascht worden war Werner Neumann. Eigentlich war der Arbeitskreisleiter Energie des Umweltverbandes BUND froh gewesen, nach monatelangen Vorgesprächen als Hauptreferent zu jener „Onlinedebatte“ eingeladen worden zu sein. Doch dann kam während der Veranstaltung ein Mitarbeiter der Bundesnetzagentur (BNetzA) um die digitale Ecke. Dass das Organisationsteam des „Bürgerdialog Stromnetz“ den eingeladen hatte, um Neumanns Vortrag aus Agentursicht zu bewerten, davon hatte der BUND-Mann nichts gewusst.

Denn auf der offiziellen Rednerliste standen neben dem Energiesprecher nur eine Grünen-Landtagsabgeordnete, ein Forscher des Öko-Instituts und der Geschäftsführer der Forschungsstelle für Energiewirtschaft FfE. Die waren vom BDS als „hochkarätige Expert*innen der Online-Debatte >Optionen der Energiewende in Deutschland<“ angekündigt gewesen, welche „live mit Bürger*innen aus ganz Deutschland diskutieren“.

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10.12.2021

Eine kleine Protestaktion zum Thema Microtargeting

Performance von Klimaschutzsktivisten in Berlin zum Thema personalisierte Onlinewahlwerbung (Microtargeting), Foto: Abarzúa

Ein Bericht von Tatiana Abarzúa

Obwohl es sehr kalt war an diesem Samstagnachmittag in Berlin, blieben mehrere Passanten neugierig stehen. Sie schauten einem Dutzend Klimaaktivisten bei einer Performance auf der Monbijoubrücke zu. Das Thema der künstlerischen Protestaktion: Microtargeting während des Bundestagswahlkampfs.

Personalisierte Wahlkampfwerbung
Die Message der Aktivisten des Netzwerks Extinction Rebellion (XR) war, dass alle Ampelparteien „Microtargeting“ eingesetzt haben. Bei dieser Art der Werbung können Werbebetreibende Anzeigen so schalten lassen, dass diese nur Menschen zu sehen bekommen, die bestimmte Interessen haben. Ein bestimmtes Alter, Geschlecht, Einkommen, gesellschaftliche Zugehörigkeit. Es ist personalisierte Wahlwerbung für beliebige, kleine Personengruppen. Dadurch möchten Werbetreibende die Zielgruppen genauso ansprechen, dass sie empfänglich sind für die Werbebotschaften.

Facebookwerbeanzeigen unter der Lupe
Die jeweiligen Interessen ermittelt Facebook anhand der Themen nach denen User Suchanfragen gestellt haben, etwa nach Klimaschutzthemen oder nach Flugreisen. Laut XR haben die Parteien der Ampelkoalition mit der Nutzung solcher Onlinedaten gezielt versucht, potentielle Wähler:innen zu erreichen. Einige der Wahlanzeigen, die auf Facebook eingesetzt wurden, haben sich die jungen Klimaaktivisten genauer angeschaut. Sie nutzten dazu nach eigenen Angaben auch die Werbebibliothek von Facebook. In ihrer Performance spielen die XR-Aktive mehrere Situationen durch, jeweils verschiedene Zielgruppen, an die sich die Werbeanzeigen gerichtet haben. Da ist das ältere Ehepaar, das in Zukunft immer mehr unter Hitzewellen leiden wird. Und auch eine Ökobauerin, ein Mieter, eine Radfahrerin, eine Autofahrerin, ein Investor. Welche Anzeigen wurden Menschen gezeigt, die diese Interessen haben? Bei der Radfahrerin waren es beispielsweise: „Mobilität, die uns alle weiterbringt. Nachhaltig. Verlässlich. Bezahlbar“ (Werbung der SPD), „Zweirad statt Zwei Grad“ (Werbung der Grünen), „Politik nach den Mobilitätsbedürfnissen der Menschen“ (Werbung der FDP). Für die Autofahrerin war es die gleiche Werbeanzeige im Fall der SPD, „Auto, Bus oder Bahn – unterwegs wie Du willst“ bei den Grünen und „Wer sein Auto braucht, darf jetzt nicht links abbiegen“ bei der FDP.

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10.12.2021

Frag' nicht, was Dir die Energiewende bringt... (Folge 15-17)

.. sondern frage besser, was Du für die Energiewende tun kannst.

Diese freie Adaption des legänderen Satzes von John F. Kennedy ("Ask not what your country can do for you – ask what you can do for your country") aus dem Jahr 1961 soll jetzt nicht allzu pathetisch daher kommen, versinnbildlicht jedoch die aus unserer Sicht aktuelle Notwendigkeit des gemeinsamen Handelns. Oder um es frei mit dem Klimawissenschaftler Michael E. Mann zu sagen: Es gibt keinen Weg, der Klimakatastrophe zu entkommen, der ohne politische Maßnahmen zur Dekarbonisierung der Gesellschaft auskäme. Dafür müssen die gewählten Politiker bereit sein, mehr für uns als für die mächtigen Verschmutzer zu tun. Das wiederum bedeutet, dass wir Druck auf die Politiker und die Verschmutzer ausüben müssen. Dies ist natürlich deutlich effektiver, wenn es viele Stimmen sind, die hierzu gemeinsam sprechen.

Die DGS ist eine Organisation, die sich bereits seit 1975 für einen systemischen Wandel einsetzt. Um unsere Position mit Entscheidungsträgern zu stärken, ist jede weiter Stimme von großem Nutzen.

Mach auch Du mit bei der DGS und stärke unser Netzwerk!

Die DGS ist überregional orientiert, aber auch regional aktiv; viel passiert somit auch auf lokaler Ebene. Unsere Mitglieder sind Frauen und Männer, Junge und Alte, Aktivisten, Experten und Interessierte. Die Bandbreite ist groß. In einer kleinen Serie möchten wir uns Ihnen die nächsten knapp 30 Wochen vorstellen. Wir wollen Ihnen zeigen, wie unterschiedlich die Motivation ist, Mitglied bei der DGS zu sein.


Folge 15: Bodo Gießler, Im Vorstand der DGS Sektion München-Südbayern
Seine Antwort auf die Frage "Auch andere sollten bei der DGS aktiv werden, weil ..." lautete: "... es immer noch viel zu wenig Wissende und Handelnde gibt, die ihr Wissen aktiv weiter geben."

Folge 16: Wolf von Fabeck, Sympathisant der DGS
Seine Antwort auf die Frage "Auch andere sollten bei der DGS aktiv werden, weil ..." lautete: "... der Solarenergie-Förderverein Deutschland und EUROSOLAR und die anderen Energievereine und Initiativen nicht alles alleine machen können. Und mit der Solarthermie kennt sich die DGS sicherlich am besten aus."

Folge 17: Thorsten Lütten, Aktivist in der DGS
Seine Antwort auf die Frage "Auch andere sollten bei der DGS aktiv werden, weil ..." lautete: "... es sonnenklar ist, dass nur gut organisierte Menschen den Druck aufbauen können, den wir für die Veränderungen brauchen. Mach mit, sei laut und deutlich. Bis 2030 brauchen wir jede Hand und jeden Kopf und jedes Herz!"


Hier finden Sie den kompletten Steckbrief von Bodo Gießler, hier den von Wolf von Fabeck, hier den von Thorsten Lütten und hier alle anderen


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Begrüßungsgeschenk: Als Neumitglied oder Werber eines Neumitglieds der DGS erhalten Sie zudem Einstiegsgeschenk - wählen Sie aus den zwei Prämien: Ein Buch aus unserem Buchshop oder ein Einkaufsgutschein bei SolarCosa. Hier können Sie Online Mitglied werden.

 

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10.12.2021

Grafik der Woche: Klimauntauglicher Kolationsvertrag

Die WDR-Sendereihe "Quarks" hat eine Grafik erstellt. Darin macht sie deutlich, dass mit dem Koalitionsvertrag zwar u.a. auch die Klimakrise abgemildert werden soll, die Pläne jedoch nicht einmal für das 1,7-Grad-Ziel ausreichen.

In ihrem Twitter-Thread schreibt Quarks, dass ein Tempolimit nicht die Welt gebracht, aber eine einfache und kostengünstige Maßnahme zum Klimaschutz gewesen wäre. Auch weist Quarks darauf hin, dass sich die neue Koalition nicht auf einen Abschied von klimaschädlichen Öl- und Gasheizungen einigen konnte  und viele Punkte im Koalitionsvertrag ziemlich schwammig formuliert seien. Quarks: "So wird die Zukunft zeigen, was die neue Regierung wirklich umsetzt.

Aber Quarks mahnt auch zur Vorsicht: "Es wäre falsch zu sagen, dass der Koalitionsvertrag klimapolitisch ein komplettes Desaster sei. Es gibt durchaus auch Punkte, die positiv zu bewerten sind. Hierzu zählt z.B. die geplante Strategie zur Kreislaufwirtschaft. Wenn man sie richtig aufsetzt, ist sie ein starker Klimaschutzhebel. Die ersten Monate werden zeigen, wie ernst es der künftigen Regierung mit dem Klimaschutz wirklich ist."

 
10.12.2021

Öko-Kursbuch zum Bauen und Sanieren soeben erschienen

Die Herausforderungen der Klimakrise erfordern einen Paradigmenwechsel beim Bauen und Renovieren: „Konzentration aufs Wesentliche, Minimierung von Flächen-, Ressourcen- und Energieverbrauch, Hausbegrünung und größtmögliche Selbstversorgung mit Energie.“ Das vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) herausgegebene BUND-Jahrbuch Ökologisch Bauen & Renovieren zeigt Bauwilligen und Hausbesitzern, welch wichtige Rolle ihnen beim Schließen der großen Lücke zwischen Anspruch und Wirklichkeit zukommt. Insbesondere beim Gebäudebestand hinke Deutschland seinen Klimaschutzzielen weit hinterher. Mit dem in Holland eingeführten „Energiesprong“-Konzept für serielles Sanieren könnte die erforderliche Aufholjagd auch sozialverträglich gelingen. Riesigen Nachholbedarf sieht der BUND zudem bei den Erneuerbaren Energien: Windkraft und Solarenergie sollen künftig nicht „nur“ Atom-, Kohle- und Gaskraftwerke ersetzen, sondern einen enormen zusätzlichen Strombedarf fürs Heizen, Fahren und Produzieren abdecken. Dafür müsse nahezu jedes Haus mit PV-Modulen versehen werden.

Egal, ob ein Neubau oder eine Sanierung ansteht, und erst recht, wenn man sich nicht mit Minimalanforderungen zufrieden geben, sondern zur Bewältigung der Klimakrise aktiv beitragen will, ist man mit dem BUND-Jahrbuch Ökologisch Bauen & Renovieren gut beraten. Der ab 8. Dezember erhältliche Ratgeber macht fit für die Gespräche mit Hausbank, Architekt, Energieberater und Handwerkern und zeigt, was und wie es geht: Ausgehend von zahlreichen Hausportraits hilft das jährlich erscheinende Kompendium den Leserinnen und Lesern, die fürs eigene Vorhaben am besten geeigneten Maßnahmen, Baustoffe und Technologien herauszufinden. Dabei werden Grundlagen und Aspekte von Klimaschutz und  Suffizienz mit praktischen Tipps für alle Phasen des Bauens oder Renovierens verknüpft: von der Planung und Finanzierung über die Umsetzung bis hin zur Gestaltung im und ums Haus: Mit Dach- und Fassadenbegrünung könne man die Folgen von Klimawandel und Flächenverbrauch lindern und Lebensraum für Insekten und Vögel schaffen.

Verständlich geschrieben und anschaulich aufbereitet, bietet das 244 Seiten starke „BUND-Jahrbuch 2022 – Ökologisch Bauen und Renovieren” einen Rund-um-Service mit vielen Beispielen und Anregungen. Durchgehende Literatur- und Internet-Verweise erleichtern die Vertiefung der sechs Themenbereiche: Grundlagen/Planung, Musterhäuser, Grün ums Haus, Gebäudehülle, Haustechnik und Innenraum-Gestaltung. „Herausragend“ seien der umfassende Überblick zur erhöhten staatlichen Förderung und die Tabellen zum Vergleich der Heizkosten verschiedener Haustypen und Anlagenkonstellationen.

Auch in dieser Ausgabe finden Sie wieder  Artikel von Autoren, die Sie auch von der SONNENENERGIE kennen. Das 244 A4-Seiten umfassende Handbuch kann man zum Preis von 8,90 Euro an größeren Kiosken, beim Bahnhofsbuchhandel und in BUND-Geschäftsstellen kaufen oder (zuzügl. 2,00 Euro Versand­kostenanteil) beim Verlag bestellen: Ziel-Marketing, Danneckerstraße 23A, 70182 Stuttgart, ­Tel. 0711/96695-0, Fax 0711/96695-20, bestellungen@ziel-marketing.de. Das komplette Jahrbuch oder einzelne Artikel sind über die Verlags-Website www.ziel-marketing.de auch als E-Paper erhältlich.

 
10.12.2021

Kleiner Medienspiegel

Roadmap zur Emissionsfreiheit: Der japanische Fahrzeughersteller Toyota wird bis 2035 in Europa emissionsfrei, so berichtet dieser Newsletter: Bis 2030 sollen es schon 50% sein. Erreicht werden soll das durch Elektro- und Wasserstofffahrzeuge. Als einschränkende Voraussetzung wird formuliert: Es müssen ausreichend Lade- und Betankungsmöglichkeiten dafür vorhanden sein: www.electrive.net/2021/12/03/toyota-e-roadmap-fuer-europa-und-hiesige-premiere-des-bz4x/

Mehr Solarsitzbänke: Die Stadtwerke in Stuttgart bauen aus: Nach einem ersten Test werden jetzt im Stadtgebiet noch mehr Sitzbänke aufgestellt, auf denen nicht nur gesessen, sondern auch mit WLAN gesurft und das Handy mit Solarstrom geladen werden kann. Leider sind es nur einige wenige neue Bänke, noch mehr wären sicher problemlos möglich. Darf man sich ja auch kurz nach Nikolaus noch wünschen: www.energie-und-management.de/nachrichten/it/detail/solarsitzbaenke-erobern-stuttgart-145624

Batteriepreise sinken weiter: Wie Bloomberg meldet, sind die Preise für Batteriezellen und Batteriepacks auch in diesem Jahr weiter gefallen. Doch ob im nächsten Jahr eine Kehrtwende aufgrund der Rohstoffpreise bevorsteht, weiß auch Bloomberg nicht. Doch das Ziel steht: 2024 könnte die Schallmauer von 100 Dollar pro kWh geknackt werden. Wer weiß? Laut den Analysten könnte es aber auch zwei Jahre später werden. Die günstigsten Batteriepacks gibt es in China, in Amerika kosten sie 40, in Europa 60 Prozent mehr. Ausführlich in Englisch hier: www.energy-storage.news/bloombergnef-average-battery-pack-prices-to-drop-below-us100-kwh-by-2024-despite-near-term-spikes/

Von ElDorado nach Mordor: Erdöl – Jahrzehnte lang hat man das „schwarze Gold“ ebenso wie Gas in Pennsylvania aus dem Boden geholt und gut daran verdient. Heute sind die bis zu 500.000 Bohrlöcher stillgelegt, aber still sind sie noch lange nicht: aus vielen entweicht – ebenfalls nach Jahrzehnten – immer noch das Klimagas Methan. Insofern sind diese Landstriche ein Vorhof zur Klimahölle, fast wie Mordor im "Herr der Ringe". Die Umweltschutzbehörde von Pennsylvania (DEP), welche die Löcher finden und überprüfen muss, ist wahrlich nicht zu beneiden: www.faz.net/aktuell/wissen/bohren-nach-oel-in-pennsylvania-die-altlasten-des-oelbooms-17642087.html

Lieber No-Fashion als (Fast-)Fashion: In der nordchilenischen Atacamawüste stapeln sich Berge aus ungetragener Kleidung, auch aus Deutschland. Teilweise ist es unverkaufte Billigmode aus dem Nord-Sommer, die auch im Süd-Sommer Chiles keine Abnehmer gefunden hat, teilweise ist es Top-Mode von Firmen, die ihre exklusiven Preise hoch halten wollen, und dafür gern einen Teil ihrer Produkte vernichten – insgesamt 39.000 Tonnen jedes Jahr. Die Modeindustrie stand schon immer an der Spitze von Eitelkeit und Dummheit. Jetzt hat sie diese Spitzenposition auch bei der Klimafeindlichkeit erreicht. Was der Welt hierbei fehlt, ist ein echtes By-Nothing-Year: www.n-tv.de/wirtschaft/Fast-Fashion-stapelt-sich-in-der-Wueste-article22955784.html

Weltrekord für E-Motorrad: Auf den Bahnen des Kennedy-Space-Centers in Florida hat der italienische Rennfahrer Max Biaggi einen neuen Weltrekord für verkleidete Motorräder aufgestellt: 456 km/h - gefahren mit einem von Trockeneis gekühlten E-Motorrad Voxan Wattman. Und was bringt ein solcher Rekord? Praktisch gar nichts, weil man solche Geschwindigkeiten im Alltag nicht fahren kann. Aber solche Weltrekorde zeigen, dass die Zeit der angeblich so leistungsfähigen Verbrenner vorbei ist: www.golem.de/news/voxman-wattman-trockeneis-gekuehltes-e-motorrad-bricht-weltrekord-mit-456-km-h-2112-161508.html

Das Redaktionsteam der DGS-News

 
10.12.2021

Übrigens ...

... ist jetzt bewiesen: Auch Schulen können im Null-Energie-Baustil errichtet werden. Dass die Liebel-Architekten aus Aalen / BaWü gemeinsam mit Transsolar aus Stuttgart für den „Null-Energie-Fachklassentrakt“ beim Bundespreis Ecodesign in der Kategorie „Konzept“ gewonnen haben, zeigt aber auch: Die meisten der anderen zigtausend Architekturbüros in diesem unserem Lande haben noch einiges umzudenken.

... wurde Viessmann durch die Verbraucherzentrale NRW wegen „irreführender Werbung zu angebotenen Stromtarifen für eine Viessmann-Solaranlage“ verklagt – und die VZ hat obsiegt. Wer genau nachlesen will, worum es geht: Das (noch nicht rechtskräftige) Urteil des LG Frankfurt am Main vom 07.10.2021, Az. 2-03 O 559/19 ist hier nachzulesen. So wird der Heizungs- und PV-Anbieter seine Werbung wohl umschreiben müssen. Etliche irreführende Werbeaussagen zu einem „Flatrate-Angebot“ und einer „Strom-community“ wurden dem Anbieter untersagt.

... haben die „Blätter für deutsche und internationale Politik“ in ihrer aktuellen Ausgabe einen lesenswerten Artikel von Claudia Kemfert veröffentlicht. Titel: „Raus aus der Öl- und Gasfalle: Elektrifiziert das Land!“. Vor kurzem hatten sie in zwei Teilen auch Auszüge aus dem aktuellen DGS-Buch von Michael E. Mann gebracht.

... laufen derzeit etliche Forschungsprojekten, bei denen es um eine möglichst naturverträgliche Umsetzung von Freiflächen-Solaranlagen geht. Eine aktuelle Liste der laufenden Projekte wurde nun hier vom Kompetenzzentrum Naturschutz und Energiewende veröffentlicht.

... kann im neuen Jahr in Baden-Württemberg eine neue Förderung abgeholt werden, wenn ein kleines E-Auto angeschafft wird und das aus neuer oder bestehender PV-Anlage per Wallbox versorgt wird. Auch elektrische Leichtkraftfahrzeuge oder leichte Nutzfahrzeuge sind förderfähig.

Das Redaktionsteam der DGS-News

 

Impressum

Bewusstsein schaffen - zur Sonne lenken

Unter diesem Motto versteht sich die Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie e.V. als Mittler zwischen Wissenschaftlern, Ingenieuren, Architekten, dem Baugewerbe, dem Handwerk, der Industrie, Behörden und Parlamenten. Diese sollen durch unsere Arbeit an einen Tisch gebracht werden, um ihre gesellschaftliche Verantwortung im Hinblick auf eine notwendige Energiewende hin zu mehr Nachhaltigkeit und dem verstärkten Einsatz Erneuerbarer Energieträger wahrzunehmen.


Halten Sie die Ziele der Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie e.V. für wichtig?  Dann können Sie die Arbeit der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie e.V. voranbringen indem Sie Mitglied werden oder finanziell die gemeinnützige Vereinsarbeit unterstützen. So können Sie auch von den Leistungen des ältesten Deutschen Vereins für erneuerbare Energien dauerhaft profitieren.

DGS News-Redaktion

Matthias Hüttmann (Chefred.), Tatiana Abarzúa, Jörg Sutter, Götz Warnke, Heinz Wraneschitz

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