Ein Bericht von Tatiana Abarzúa
FIFTY-FIFTY – so hoch ist die Chance, dass das 1,5-Grad-Ziel von Paris bereits bis zum Jahr 2026 gerissen wird. Am 18. Mai wird die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) ihren Abschlussbericht zum Zustand des globalen Klimas vorlegen, den „Global Annual to Decadal Climate Update“ (GADCU). Nun, eine Woche vorab, hat der britische Wetterdienst Met Office einen vorläufigen Bericht veröffentlicht. Die aktualisierten Informationen zum Zustand des globalen Klimas sollen etwa regionalen Klimazentren als Orientierungshilfe dienen. Gleichzeitig belegen diese Daten die Mahnungen der Klimaschutzbewegung an die Politik, effektiven Klimaschutz schnellstens umzusetzen, um den 1,5-Grad-Klimapfad einzuhalten.
Wärmstes Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen
2016 ist das bisher wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen – mit einer globalen Durchschnittstemperatur von rund 1,2 Grad oberhalb der Temperatur in der vorindustriellen Zeit (Zeitraum 1850 bis 1900). Die Wahrscheinlichkeit, dass mindestens zwischen 2022 und 2026 ein Jahr wärmer sein wird als 2016, liegt bei 93 Prozent. Genauso ist zu 93 Prozent wahrscheinlich, dass der Fünfjahresmittelwert für den Zeitraum 2022 bis 2026 höher sein wird als in den fünf Jahren 2017 bis 2021, so die Prognosen.
2021
Vergangenes Jahr lag die globale Durchschnittstemperatur 1,1 °C über dem vorindustriellen Durchschnitt. Ein geografischer Vergleich von Prognosen und Messungen zeigt, wie sehr sich diese ähneln, und wo die Messungen stärkere Veränderungen zeigen als prognostiziert (siehe Abbildung 1).
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Ein kritischer Kommentar von Götz Warnke
Heizen mit Biomasse, insbesondere auch mit Holz, gilt heute als CO2-neutral, erneuerbar, und damit als umwelt- und klimafreundlich. Immerhin werden verschiedene Typen von Holzheizungen staatlich gefördert und verschiedene Biomasse-Verbände sitzen im Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. (BEE). Dazu kommt, dass Biomasse im öffentlichen Bewusstsein häufig mit (ein-)heimischer Energie gleichgesetzt wird, und so auch den durchaus zu Recht populären Narrativ der Energie-Autarkie mit bedient.
Kein Wunder also, dass es im Privatbereich eine Vielzahl von Holzheizungen gibt: Offene und geschlossene Kachelöfen, Kaminöfen mit und ohne Wassertasche, Heizungsherde vornehmlich in Ferienimmobilien kontrastieren als Einzelraum-Befeuerungen mit den verschiedenen Typen von Zentralheizungskesseln, die ganze häusliche Heizungsanlagen bedienen.
Alle diese Heizungen verwenden fast ausschließlich Scheitholz, Hackschnitzel oder Pellets als Heizmaterial.
An der Umweltfreundlichkeit von Holzheizungen gibt es seit eineinhalb Jahrzehnten fundierte Kritik, spätestens nachdem das Umweltbundesamt im Jahre 2006 das Hintergrundpapier „Die Nebenwirkungen der Behaglichkeit: Feinstaub aus Kamin und Holzofen“ publizierte. Sieht man sich die aktuellen Erhebungen der Europäischen Umweltagentur an, so hat sich in dieser Hinsicht kaum etwas verbessert; immer noch gibt es durch die Holzverfeuerung und die daraus resultierende Luftverschmutzung tausende Tote. Quelle der Luftverschmutzung sind vor allem die Einzelraum-Befeuerungen, die neben dem lungengängigen Feinstaub auch Ruß und polyzyklisch-aromatische Kohlenwasserstoffe emittieren. Was das Ausstoßen von Luftschadstoffen anbelangt, so sind Holzheizungen deutlich schlechter als die im Fokus der Kritik stehenden Gasheizungen. Völlig zurecht fordert daher die Deutsche Umwelthilfe (DUH) eine Filterpflicht für alle mit Holz betriebenen Öfen und Heizungen. Die könnte in diesem Fall wenigstens eine gewisse Abhilfe schaffen.
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Eine Betrachtung von Jörg Sutter
Am 6. April hat die Regierung ihren Beschluss zum EEG 2023 verabschiedet, aktuell ist der Gesetzentwurf im parlamentarischen Verfahren angekommen. Die Frage, die sich viele stellen: Wenn das Gesetz so verabschiedet wird, wie aktuell im Entwurf vorgesehen, ist dann eine Photovoltaik-(PV-)Investition im kommenden Jahr noch rentabel? Welche Wirtschaftlichkeit kann man erwarten? Dies hier ist eine erste, zugegeben grobe Betrachtung. DGS-Mitglieder werden eine ausführlichere Analyse in einem Bericht des kommenden Magazins SONNENENERGIE finden.
Die wichtigste geplante EEG 2023-Änderung für kleine Anlagen betrifft auch direkt die Wirtschaftlichkeit: So sollen für Volleinspeiseanlagen und Eigenverbrauchsanlagen unterschiedliche Vergütungssätze als EEG-Förderung bezahlt werden. Für Volleinspeiseanlagen soll es einen deutlich höheren Tarif als heute geben, dafür muss eben der gesamte Strom ins Netz eingespeist werden.
Warum? Für den politisch inzwischen gewünschten schnellen Ausbau müssen auch jene Dächer mit PV gefüllt werden, bei denen keine Eigenversorgung möglich ist. Für Eigenverbrauchsanlagen wird es voraussichtlich egal sein, wie groß der Eigenversorgungsanteil ist; es sollen hier nahezu die Vergütungssätze vom April dieses Jahres „eingefroren“ werden.
Vergütungssätze sinken nicht weiter
Eine weitere wichtige Gesetzesänderung des EEG 2023 betrifft die Degression, also die aktuell monatliche Absenkung der Vergütungssätze für Neuanlagen. Diese soll in der bisherigen Form abgeschafft werden. Für das kommende Jahr 2023 sollen die Vergütungssätze konstant bleiben, bevor Anfang 2024 eine neue, minimalistische Regelung bleibt: Es soll um 1 % pro Halbjahr weniger Vergütung für dann zu realisierende Anlagen bezahlt werden.
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Ein Vergleichsversuch von Heinz Wraneschitz
Am ersten Tag waren die Hallen bereits voll, am zweiten noch voller, am vollsten am dritten. Und selbst am letzten Messetag brach der Besucherstrom nicht ein, resümierte der Fachverband Sanitär,- Heizungs- und Klimatechnik Bayern (FVSHK) nach Abschluss der Präsenzmesse IFH Intherm.
Die fand Ende April 2022 in Nürnberg statt. Mit 20.000 Gästen wäre man zufrieden gewesen, so der ZVSHK, 29.600 waren es am Ende.
Von der veranstaltenden GHM Gesellschaft für Handwerksmessen mbH aus München hieß es ergänzend: Egal, „ob die Begegnungen geplant, spontan oder zufällig waren – die Freude über das Wiedersehen und neue Begegnungen war überall deutlich spürbar“. Wie anderswo fielen auch die bundesweiten und regionalen Fachmessen für Sanitär-, Haus- und Gebäudetechnik (SHK) in den vergangenen zwei Jahren den Corona-Beschränkungen zum Opfer. Doch Ende April „konnten sich Handwerk, Handel und Industrie endlich wieder treffen, Produkte anfassen und ausprobieren, intensive Gespräche führen und Geschäfte von Mensch zu Mensch tätigen“ – der schriftliche Veranstalterjubel klingt sehr euphorisch.
Strahlende Gesichter
Wer bei der IFH am Nürnberger Messegelände war, spürte diese Euphorie leibhaftig: bei Gästen wie Ausstellern fast nur strahlende Gesichter. Das spiegelt sich auch in der Ausstellerbefragung wider: „Das Gesamtkonzept der IFH/Intherm wurde von rund 90 Prozent mit gut bis sehr gut bewertet“, so die Veranstalter.
Denn anders als der Gesamtverband Bauwirtschaft, der die Betriebe vor „schweren Zeiten“ sieht, ist die Teilbranche SHK „zu zwei Drittel mit dem Bestand beschäftigt“, wie Wolfgang Schwarz auf BSZ-Nachfrage erklärt. Der Geschäftsführer des FVSHK Bayern sieht nicht nur „wegen der noch 1,2 Millionen Öl- und 1,4 Mio. Gasheizungen in den Häusern Auslastung in den nächsten zehn bis 15 Jahren“ für das hiesige Handwerk. Zumal gerade bei den immer stärker nachgefragten Wärmepumpen „der Einbau länger dauert als bei Öl- oder Gasheizungen“.
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Das Forum BIPV hat es sich auf die Fahne geschrieben, der Photovoltaik am Gebäude eine Bühne zu bieten. Die Teilnehmer*innen diskutieren über technische Entwicklungen und konkrete Lösungen aus der Praxis sowie aktuelle rechtliche und politische Rahmenbedingungen. Auch genügend Raum zur Vernetzung ist zwischen den Fachimpulsen garantiert.
www.bipv-forum.de
Intersolar: Das Allzeit-Hoch im Solarenergie-Geschäftsklima hat der Bundesverband Solarwirtschaft auf der Branchenmesse in München verkündet. Bei unserem Messerundgang sahen das aber nicht alle Aussteller so: www.haustec.de/management/markt/solarenergie-geschaeftsklima-auf-allzeithoch
Infraschall von Windkraftanlagen: Die Gerichte glauben langsam den so genannten Windgegnern nicht mehr. Und das ist gut so: www.solarserver.de/2022/05/11/infraschall-von-windenergieanlagen-olg-hamm-weist-klage-ab
LNG-Terminals mit UVP-Ausnahmen: Laut Bundesumweltministerin Steffi Lemke www.deutschlandfunk.de/steffi-lemke-umweltminsterin-lng-ausbau-100.html dürften die geplanten Terminals für Flüssigerdgas (LNG) "keine rein fossilen Infrastrukturen sein". Doch der vom Bundeskabinett verabschiedete Gesetzesentwurf sieht eine Ausnahmemöglichkeit bei der Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) vor, „da die aktuelle Lage als Sondersituation eingestuft wird, in der die Versorgungssicherheit berührt ist“. Und das ist schlecht so: www.bmwk.de/Redaktion/DE/Pressemitteilungen/2022/05/20220510-bundeskabinett-beschliesst-formulierungshilfe-zum-lng-beschleunigungsgesetz.html
100 TWh Gas einsparen: Eon-Experten haben gerechnet: 10 Prozent der Wohnhäuser mit PV ausgestattet, 20 Prozent der privaten Gasheizungen durch Wärmepumpen ersetzt und die Raumtemperatur um 1 Grad gesenkt: Damit könnten über 100 TWh Gas (oder 100.000.000.000 kWh) gespart werden, das sind 29 Prozent der aktuell russischen Importe. Das doch ein durchweg erstrebenswertes Ziel: www.solarserver.de/2022/05/09/eon-analyse-einsparpotenzial-von-mehr-als-100-twh-gas-durch-waermepumpen-und-photovoltaik/
Elektro – nein danke: Ändert die Ansiedlung von Tesla in Grünheide etwas? Nach der Anfrage einer Landtagsfraktion aus dem Landesparlament in Brandenburg hat das dortige Finanzministerium eingeräumt, dass von 3.410 Dienstfahrzeugen der Landesverwaltung gerade einmal 21 rein elektrisch fahren. Knapp über einem halben Prozent also. Wir sehen es positiv: Das Land hat bestimmt gewartet und will nun bei Tesla in großem Stil „zuschlagen“. Könnt ja sein, oder: www.berliner-zeitung.de/news/landesregierung-nur-21-elektroautos-als-dienstfahrzeuge-li.226053
„Mit scharfen Worten": So hat BNetzA-Chef Klaus Müller laut der ZfK-Redaktion "die Einflussversuche der Industrie und die Diskussion um eine vorzeitige Abschaltung von Privathaushalten im Fall einer Gasmangellage kritisiert. Außerdem bezog er klar Stellung für ein Preisanpassungsrecht bei verminderten Gasimporten, er brachte eine Prämie für Energieeinsparungen von Privathaushalten ins Spiel und äußerte sich auch zum Thema Grund- und Ersatzversorgung“: www.zfk.de/politik/deutschland/bnetza-praesident-mueller-geht-nur-noch-um-das-abwaegen-von-uebeln
Das Redaktionsteam der DGS-News
… gibt es auch heuer wieder jede Menge Solargewinner. Die aktuelle Mehrfachmesse in Minga macht`s möglich.
… rentieren sich neue PV-Anlagen nun bereits nach zehn Jahren, hat Finanztipp ausgerechnet.
… hat nun auch endlich Siemens Schluss gemacht mit windigen russischen Geschäften.
… hat sich der Fernseh-Professor Harald Lesch mal wieder des Themas „Wie klimafreundlich sind E-Autos wirklich?“ angenommen – diesmal weniger emotional-plakativ, dafür deutlich faktenbasierter. Und er hat eine Menge fachspezifischer Wissenschaftler befragt, darunter Volker Quaschning. Herausgekommen ist ein informatives, wirklich sehenswertes Video.
… hat ein Wissenschaftler-Team um Prof. Dr.-Ing. Markus Lienkamp vom Lehrstuhl für Fahrzeugtechnik (FTM) der TU München sich weder auf vollmundige Autohersteller-Versprechen noch die düsteren Batterie-Märchen der E-Auto-Feinde verlassen, sondern den Antriebsstrang eines VW ID.3 zerlegt, und einer Multiskalenuntersuchung unterzogen. Eines der Ergebnisse: Die Batterielebensdauer ist deutlich höher als bisher in der Literatur angenommen.
… sind die Böden in Deutschland sehr trocken. Aktuelle UFZ-Dürremonitor-Daten zeigen, dass viele Regionen bereits jetzt eine außergewöhnliche Bodendürre aufweisen.
… gibt es in Bayern immer mehr E-Ladestationen für Räder und Autos an Hotels, Gaststätten und Co. Über ein Förderprogramm hat Bayerns Wirtschaftsministerium nach eigener Aussage „für fast 6.400 neue E-Ladepunkte für Räder und PKW an touristischen Destinationen“ gesorgt.
… hat man inzwischen offenbar auch bei Fraunhofer verstanden: „Transportkosten sparen durch dezentrale Herstellung.“ In einer Studie über Grünen Wasserstoff für Industriestandorte steht „an erster Stelle die Verfügbarkeit von Ökostrom, der vor Ort mit Photovoltaik, Wind- oder Wasserkraft gewonnen werden kann“. Klingt anders als viele Politiker*innen es wahrhaben wollen.
… könnten Stadtwerke kurzfristig die Hälfte ihres Erdgasbezugs einsparen. Wenn sie nur Wollen wollten. Das sagt nicht nur eon (siehe unter Medienspielgel), sondern auch das Fraunhofer-Institut IOSB-AST (was auch immer das Kürzel bedeutet).
… verkauft der Kaffeeröster Tchibo derzeit online ein Elektroboot. Wer also gerade € 29.900,-- übrighat, und so gar nichts vom Segeln versteht...
Impressum Unter diesem Motto versteht sich die Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie e.V. als Mittler zwischen Wissenschaftlern, Ingenieuren, Architekten, dem Baugewerbe, dem Handwerk, der Industrie, Behörden und Parlamenten. Diese sollen durch unsere Arbeit an einen Tisch gebracht werden, um ihre gesellschaftliche Verantwortung im Hinblick auf eine notwendige Energiewende hin zu mehr Nachhaltigkeit und dem verstärkten Einsatz erneuerbarer Energieträger wahrzunehmen. DGS News-Redaktion Redaktion: Heinz Wraneschitz (CvD), Tatiana Abarzúa, Jörg Sutter, Götz Warnke Kontakt Presserechtliche Verantwortung: Dipl.-Met. Bernhard Weyres-Borchert (DGS Präsident) Für alle Links gilt: Wir möchten ausdrücklich betonen, dass wir keinerlei Einfluss auf den Linktext, die Gestaltung und die Inhalte der gelinkten Seiten haben. Deshalb distanzieren wir uns hiermit ausdrücklich von den Linkformulierungen, sowie von allen Inhalten aller gelinkten Seiten auf unserer Homepage und machen uns ihre Inhalte nicht zu Eigen. Diese Erklärung gilt für alle auf unserer Website angebrachten Links und für alle Inhalte der Seiten, zu denen die bei uns angemeldeten Banner oder Links führen. Alle Rechte vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung. Datenschutz
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