17.09.2021

Cartoon der Woche: Heiße Luft

Karikatur: Richard Mährlein
 
17.09.2021

Vorfahrt für Erneuerbare – wie glaubwürdig sind die Parteien?

Vorfahrt für Solar & Co? Hoffnung bei der Bundestagswahl, Foto: Sutter

Eine Kurzbeschreibung von Jörg Sutter

Die Glaubwürdigkeit in der Politik ist ein hohes Gut, sie kann überzeugen. Und man kann sie bewerten, indem aktuelle Versprechungen nicht einfach hingenommen, sondern auch mit dem Agieren in der näheren Vergangenheit oder aktuellen Anlässen auf anderer politischer Ebene verglichen werden. Ja, die folgende Zusammenstellung ist sicherlich subjektiv und nicht vollumfassend, viele Aspekte fehlen. Doch einige Punkte sind enthalten, aus denen jeder seine Rückschlüsse für ein Wahlverhalten ziehen kann. Im Falle einer aktuellen Unschlüssigkeit kann auch noch ein Blick auf unsere aktuelle Seite zur Bundestagswahl nutzen, dort helfen diverse Links bei der Bewertung und der Einordnung von Parteien, Zielen und Programmen weiter. Meine persönliche Bitte: Gehen Sie am 26.09. wählen (oder wählen Sie vorher per Briefwahl) und berücksichtigen Sie den Klimaschutz bei Ihrer Wahl angemessen.

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17.09.2021

Deutsche Klimapolitik bedroht Zivilisation und Menschenrechte

Eine ehrgeizige, gerechte Klimapolitik ist die beste Investition in eine nachhaltige und sichere Zukunft. Das Leben unzähliger Menschen kann geschützt und verbessert werden, wenn die neue Regierung und die Mitglieder des Bundestags solidarisch und weitsichtig handeln. © EJF

Eine Übersetzung von Matthias Hüttmann

Kurz vor der Bundestagswahl haben über 30 Umwelt- und Menschenrechtsorganisationen sowie Expert*innen und Aktivist*innen aus der Klimaschutzbewegung an die Mitglieder des Bundestags appelliert, die womöglich letzte Chance zu nutzen, um die Klimakrise zu bewältigen und damit einhergehende Ungerechtigkeiten zu beenden. Ihr Fazit: die deutsche Klimapolitik bedroht Zivilisation und Menschenrechte. Das nehmen wir zum Anlass auf einen Appell von mehr als 11.000 Wissenschaftlern hinzuweisen, der bereits vor knapp zwei Jahren, im November 2019, veröffentlicht wurde. Dieser wurde initiiert von William J. Ripple, Christopher Wolf, Thomas M. Newsome, Phoebe Barnard und William R. Mmoomaw, unterzeichnet haben ihn 11.258 Wissenschaftler aus 153 Ländern. Wir haben den Appell für Sie frei übersetzt, die angesprochenen Grafiken finden Sie am Ende des Textes:

"Wissenschaftler haben die moralische Verpflichtung, die Menschheit vor jeder katastrophalen Bedrohung zu warnen und "die Dinge beim Namen zu nennen". Auf der Grundlage dieser Verpflichtung und der hier dargestellten grafischen Indikatoren erklären wir mit mehr als 11.000 wissenschaftlichen Unterzeichnern aus der ganzen Welt klar und unmissverständlich, dass der Planet Erde vor einem Klimanotstand steht.

Vor genau 40 Jahren trafen sich Wissenschaftler aus 50 Nationen auf der ersten Weltklimakonferenz (in Genf 1979), dort waren sie sich einig, dass die alarmierenden Trends des Klimawandels ein Handeln dringend erforderlich machen. Seitdem wurden auf dem Gipfel in 1992, in Kyoto 1997 (Kyotoprotokoll) und Paris 2015 (Pariser Klimaschutzabkommen) ähnliche Warnungen ausgesprochen. Ebenso wurden auf zahlreichen anderen globalen Versammlungen von Wissenschaftlern ausdrückliche Mahnungen bezüglich der unzureichenden Fortschritte formuliert (Ripple und andere 2017). Aber dennoch steigen die Treibhausgasemissionen (THG) weiterhin rasant an, zunehmend schädlichen Auswirkungen auf das Klima der Erde. Um unsägliches Leid durch die Klimakrise zu vermeiden, müssen die Bemühungen um den Erhalt unserer Biosphäre immens gesteigert werden (IPCC 2018).


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17.09.2021

Lithium aus geothermischen Kraftwerken: Kommt der neue Rausch am Rhein?

Ein Blick ins Innenleben der Geothermieanlage Bruchsal, Foto: EnBW/Uli Deck

Ein Bericht von Heinz Wraneschitz

Lithium als Abfallprodukt aus Geothermieanlagen: Eine neue Fördermethode für das nachgefragte Alkalimetall wird gerade professionalisiert: Doch nicht alle Thermalquellen sind dafür geeignet.

Die Älteren unter uns werden den Schunkel-Schlager aus dem Jahre 1960 noch kennen: „Ich hab den Vater Rhein in seinem Bett gesehen, ja der hat's wunderschön: der braucht nie aufzusteh’n.“ Doch nun soll der Vater Rhein geweckt werden. Denn unter seinem Bett lagert das Alkalimetall Lithium, ein Rohstoff, der zur Lösung der Energie- und Verkehrswende beitragen kann. Manche Insider erwarten gar einen „Lithium-Rausch am Rhein“.

Lithium-Ionen-Akkus sind heute die am Markt gebräuchlichste Form, Strom zu speichern: Sie sind leichter und kompakter als Bleibatterien; die Rohstoffe sind nicht so giftig wie zum Beispiel das Cadmium der NiCd-Akkus; Wirkungsgrad und Zyklenfestigkeit sind recht hoch, um nur einige Li-Ion-Vorteile zu nennen. Die Speicher werden meist im Zusammenhang mit Elektroautos genannt. Dabei wird aktuell der überwiegende Teil der Batteriezellen in Mobiltelefone, Laptops, Zahnbürsten, Bohrschrauber, Kameras, Taschenlampen und ähnliche Kleingeräte eingebaut.

Viele heute übliche Gewinnungsverfahren für Lithium sind kritikwürdig, weil meist nicht gerade umweltschonend: In Chile beispielsweise bleibt das Metall nach der Verdunstung einer Lösung übrig; dabei wird jede Menge Wasser verbraucht. Gleichzeitig aber wird – mangels Batteriealternativen bisher – immer mehr Lithium benötigt, um insbesondere die weltweit steigende Produktion von E-Mobilen mit Akkus zu versorgen. 

Alternativen zum Import von Lithium werden auch hierzulande dringend gesucht. Im Graben des oberen Teils von Vater Rhein meinen nun mehrere Konsortien, sie könnten dort das Metall sowohl günstiger als auch umweltverträglicher gewinnen als durch Verdunstung oder im Bergbau. Allen Ideen liegt dieselbe Technik zugrunde: Sie wollen die zum Teil beachtlichen Gehalte an Lithium aus dem Wasser herausfiltern, das für geothermische Nutzung aus den Tiefen der Erde hochgepumpt wird. Die heißen Untergrundwässer im Oberrheingraben gelten hierfür als gut geeignet, weil sie unter anderem reichlich Lithium enthalten.

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17.09.2021

EuGH: Energiecharta-Schiedsverfahren nicht mit EU-Recht vereinbar

45 Vertragsstaaten sind an die Energiecharta gebunden. Quelle: umweltinstitut.org

Ein Bericht von Tatiana Abarzúa

Anfang September hat der Europäische Gerichtshof (EuGH) entschieden, dass Schiedsverfahren auf Grundlage des Vertrags über die Energiecharta (Energy Charter Treaty, ECT) nicht mit EU-Recht vereinbar sind. Somit kann das in den 90er Jahren ausgehandelte Abkommen nicht in Gerichtsverfahren zwischen EU-Ländern verwendet werden. Das ECT stellt das erste Abkommen dar, „das alle Republiken der ehemaligen Sowjetunion, die ehemaligen Staatswirtschaftländer Mittel- und Osteuropas und die OECD-Mitgliedsländer (mit Ausnahme der USA, Kanadas, Mexikos und Neuseelands) zusammenführt“, wie der Einleitung zum Vertrag zu entnehmen ist.

Mit der Begründung, dass neue gesetzliche Regelungen bei Sozial- oder Umweltgesetzen die Gewinne aus ihren Investitionen im Energiesektor beeinträchtigen, können ausländische Investoren Staaten vor eigens geschaffenen Schiedsgerichten verklagen und millionenschwere Schadensersatzzahlungen verlangen. Im ECT wird eine Verschlechterung von Investitionsbedingungen als enteignete Investition bezeichnet. Die privaten Schlichtungsverfahren heißen Investor-Staat-Streitbeilegung (Investor-State Dispute Settlement, ISDS). Auf der vom Sekretariat der Energiecharta betriebenen Internetpräsenz sind insgesamt 142 Fälle angegeben, bei denen sich ausländische Investoren auf die Investitionsschutzklausel berufen.

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17.09.2021

Die selbstgebaute Klimakatastrophe, Teil 2: Hamburg

Die Westseite der Hamburger Elbphilharmonie vom Wasser aus, Foto: Warnke

Eine Kritik von Götz Warnke

Trotz der Unmengen „Grauer Energie“ und den an ihr hängenden CO2-Emissionen wird immer noch gebaut als gäbe es kein Morgen. Dies gilt – wie wir in Teil 1 gesehen haben – für Großprojekte, aber auch für die „normalen“ Städte. Meine Rot-Grün-regierte Heimatstadt Hamburg mag hier nur als ein Negativbeispiel unter vielen dienen.

Das Bauen in den Städten ist natürlich immer auch Ausdruck einer bestimmten Politik, ihrer Werte und Ziele. Daneben ist die Baupolitik auch durch äußere Anforderungen wie z.B. Instandhaltung der Infrastruktur geprägt. Und Bauen ist ein beliebtes Feld, sich als Politiker selbst ein weit sichtbares Denkmal zu setzen. Diese verschiedenen Themenkreise sind zwar meist miteinander verwoben; es gilt jedoch, sie getrennt zu behandeln. Sehen wir uns also die „Hamburgensien“ an :

Politiker-Denkmäler
a) Die Elbphilharmonie: Die Elbphilharmonie, vom Hamburger Abendblatt, der Leiblektüre aller gutsituierten Hamburger Hausfrauen mit Hang zu Höherem, als „Elphi“ liebkost und gehätschelt, ist ein monströses Konzerthaus-Gebäude im Hafenrandbereich mit Hotel, Restaurationen, teuren Eigentumswohnungen etc. Es ist das „Kind“ von CDU-Ex-Bürgermeister (2001 bis 2010) Ole von Beust und seines Senats. Ursprünglich für Baukosten von „nur“ 77 Millionen Euro angepriesen, verursachte dieser Jahrmarkt der Eitelkeiten in Beton, Glas und Stahl am Ende schließlich ca. 866 Millionen Euro Ausgaben – die Klimakosten der CO2-intensiven Baumaterialien sind dabei, wie üblich, nicht einmal eingepreist.

Dafür kostete jedes der 595 speziellen Fassaden-Glaselemente rund 72.000 Euro; da spielt es schon fast keine Rolle mehr, dass allein die äußere Reinigung dieses gläsernen „Architekturkunstwerks“ jährlich mit 52.000 Euro zu Buche schlägt. Schließlich kann der Glitzerbau trotz seiner unzähligen Energieverbraucher wie Heizungs-, Lüftungs- und Beleuchtungsanlagen, Rolltreppen etc. nicht eine Kilowattstunde Strom oder Wärme selbst erzeugen – Erneuerbare Energien fehlen hier erwartungsgemäß. Denn Hamburgs „neues Wahrzeichen“ ist ein Ausdruck eines ästhetisierenden Architektur-Manierismus – Altbundeskanzler Helmut Schmidt bezeichnete die Elbphilharmonie zutreffend als unhanseatischen Protzbau. Ein Bau als Beitrag zur Klimakatastrophe, zu schön zum Schauen und zu dumm zum Denken.

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17.09.2021

Alles anders: die IAA mobility

Einladende Fahrzugstudie von Polestar auf der IAA mobility in München, Foto: Sutter

Ein Messebesuch von Jörg Sutter

Am Namen wurde „mobility“ angehängt, das Konzept von Automesse zu Mobilitätsmesse aufgebohrt und die Messe auch teilweise in die Stadt verlagert - die erste Veranstaltung ist zumindest laut den Ausrichtern erfolgreich verlaufen. Die Rede ist von der IAA mobility, die in der vergangenen Woche erstmals in München abgehalten wurde. Im Folgenden eine subjektive Auflistung der Trends der Messe, die mit 400.000 Besuchern zwar deutlich unter dem vorvergangenen Jahr zurückgeblieben ist (2019: 560.000 Besucher). Doch unter Berücksichtigung von Corona, dem Standortwechsel nach München und einer auf sechs Tagen verkürzten Messezeit sind diese Zahlen nicht direkt vergleichbar.

Trend 1: Fahrräder
Zwei Hallen, jedoch nur sehr großzügig belegt mit Messeständen von Radherstellern und -zubehör. Es ist durchaus plausibel, dass sich die Fahrradhersteller ausgerechnet haben, auf der neuen IAA mobility Messebesucher zu erreichen, die eine reine Fahrradmesse wie die, die bisher in Friedrichshafen stattgefunden hat, nicht besuchen. Gezeigt wurden meist höherpreisige Neuentwicklungen, viele mit Elektromotor und auch viele funktionale Lasten- und Transporträder, die nun fast jeder Hersteller ins Produktprogramm genommen hat. In der Stadt wurden Probefahrten angeboten – ideal zum erstmaligen Ausprobieren und Kennenlernen der aktuellen Fahrradtechnik. Auch modernes Zubehör von Beleuchtungsanlagen bis zu einem Airbag-Rucksack für Radfahrer wurden gezeigt.

Trend 2: Elektromobilität 
Nahezu alle Autohersteller vor Ort waren in diesem Jahr mit elektrischen oder zumindest hybriden Antrieben vertreten. Doch ob der neu präsentierte ID.5 von VW oder andere Neuentwicklungen: Stadt-SUVs mit enormen Außendimensionen scheinen noch immer das Ziel der Entwickler zu sein. Das grüne Mäntelchen bekommen sie dann durch Verwendung von Recyclingmaterialien und einen Hybrid- oder Elektroantrieb verpasst. Doch es gibt keinen Zweifel: Der Elektroantrieb ist die Zukunft im Bereich der PKW und Klein-Fahrzeuge.

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17.09.2021

Globaler Klimastreik am 24. September 2021

Höchste Zeit zu handeln: Wir wählen Klima! - Mit Fridays for Future auf die Straßen!

Wir müssen jetzt handeln, um die Klimakrise und das weltweite Artensterben einzudämmen und das 1,5-Grad-Limit des Pariser Klimaabkommens einhalten zu können. Bisher hat die Große Koalition auf den Protest von Millionen Menschen auf den Straßen nur halbherzig reagiert. Doch mit der Bundestagswahl können wir das ändern: Wenn wir erneut die Straßen füllen, machen wir gemeinsam Klima zum zentralen Thema der Wahl – und stimmen am 26. September für konsequenten Klimaschutz.

Wer unsere Stimme für die Bundestagswahl will, muss die Freiheit zukünftiger Generationen schützen und die Lösung der Klimakrise als riesige Gelegenheit begreifen, unsere Gesellschaft moderner, demokratischer und gerechter aufzustellen – für Millionen gute Jobs und ein besseres Leben für alle.

Wir fordern von der zukünftigen Regierung, dass sie:

  • spätestens 2030 aus der Kohle aussteigt und dafür sorgt, dass Menschen für Kohle nicht ihr Zuhause verlieren.

  • die Erneuerbaren auf mindestens 80 Prozent Anteil am Bruttostromverbrauch bis 2030 natur- und sozialverträglich ausbaut. Sie muss Maßnahmen zur Energieeinsparung ergreifen und in Alternativen zu fossilem Gas, wie zum Beispiel grünen Wasserstoff, investieren.

  • in attraktiven öffentlichen Nahverkehr und in die Fahrradinfrastruktur investiert, alle neuen Autobahnprojekte stoppt und ein festes Datum für ein sozialverträgliches Ende der Neuzulassung von Verbrennungsmotoren bei PKWs festlegt. Unser Vorschlag ist ein Ausstieg vor 2030.

  • sich für eine klima- und umweltfreundliche Landwirtschaft mit fairen Preisen für Erzeuger*innen sowie eine artgerechte und flächengebundene Tierhaltung einsetzt. Sie muss zudem die Agrarsubventionen überwiegend an ökologische Leistungen knüpfen.

  • jetzt eine sozial-ökologische Transformation der Wirtschaft einleitet und in klimafreundliche Technologien und Prozesse investiert, statt weiter klimaschädliche Wirtschaftszweige zu subventionieren.

  • für gute Löhne sorgt und einen solidarischen Sozialstaat schafft, damit Strom, Wohnen, Lebensmittel und Mobilität klimafreundlich und gleichzeitig für alle bezahlbar sind.

  • für Klimagerechtigkeit im Globalen Süden einsteht und die deutsche Klimafinanzierung bis 2025 mindestens verdoppelt.

  • sich gegen klimaschädliche Abkommen wie CETA und das EU-Mercosur-Abkommen einsetzt, private Schiedsgerichte ablehnt und gemeinsam mit möglichst vielen EU-Staaten aus dem Energiecharta-Vertrag aussteigt, durch den Konzerne vor geheimen Schiedsgerichten gegen die Stilllegung fossiler Kraftwerke klagen können.

Mach mit! Am Freitag, den 24. September gehen wir gemeinsam mit Fridays for Future bundesweit auf die Straßen. Wenn das Infektionsgeschehen es erfordert, protestieren wir mit Mundschutz und Abstand. Menschen aus allen Teilen der Gesellschaft machen den Parteien mit buntem Protest klar: Wir wählen dieses Jahr eine Regierung, die beim Klimaschutz endlich Ernst macht. Sei dabei für eine gute Zukunft für alle! #Klimastreik #FridaysForFuture #AlleFürsKlima

Website: www.klima-streik.org

 
17.09.2021

22. Forum Neue Energiewelt in Berlin

Eine Einladung von Christian Dürschner

Open-Air, mit Abstand und Hygienekonzept: Nächste Woche, am Mi und Do, 22. und 23.09.2021, findet in Berlin das 22. Forum Neue Energiewelt statt – „live und in Farbe“. Endlich 'mal wieder eine Präsenzveranstaltung! Erneut hat sich der Veranstalter Conexio-PSE entschieden, den „gewohnten“ Termin von Ende November auf Ende September vorzuziehen, damit das Forum Neue Energiewelt als Präsenzveranstaltung durchgeführt werden kann. Die „Location“, der Festsaal Kreuzberg, bietet dafür eine ausgezeichnete Möglichkeit, sich „drinnen & draußen“ in Vorträgen und Diskussionen zu informieren und neue Kontakte zu knüpfen oder bestehende Kontakte zu vertiefen.

Das Forum Neue Energiewelt ist seit über 20 Jahren der wichtigste Treffpunkt für innovative Unternehmen, die Impulse und Denkanstöße für den erfolgreichen Umbau des Energiesystems suchen, und – neben dem Photovoltaik-Symposium – das „Flaggschiff“ von Conexio. Das Forum bietet eine einzigartige Möglichkeit, sich mit allen wichtigen Playern der Energiebranche zu vernetzen und die relevanten Fragen und Herausforderungen zu diskutieren.

1.000 Gigawatt Photovoltaik – Wie kann das gehen?
Die diesjährige Konferenz steht unter dem durchaus etwas provokanten Motto „1.000 Gigawatt Photovoltaik“. Diese Zahl ist gigantisch und liegt deutlich über den Ausbauzahlen für die Photovoltaik in Deutschland, die vor wenigen Monaten beim PV-Symposium diskutiert wurden. Aber den meisten von uns wird immer klarer: Wenn wir nicht bald und konsequent handeln, dann können wir dem Klimawandel nicht viel entgegensetzen. Für Deutschland besteht die Herausforderung vor allem im schnellen und intelligenten Ausbau der Erneuerbaren Energien, ohne dabei die hochspezialisierte Industrie zu verlieren. Die Zeit des Zauderns vonseiten der Wirtschaft und der Politik neigt sich dem Ende zu. Immer mehr Wirtschaftszweige setzen sich ehrgeizige Klimaziele und verabschieden sich nach und nach von fossilen Brennstoffen.

Systemwandel im Praxistest
Auf dem Forum treffen sich nicht nur die Solarindustrie und verwandte Wirtschaftszweige, sondern auch Skeptiker aus der Industrie und der fossilen Energiewirtschaft zu einer ernsthaften Diskussion: Die Frage ist nicht, ob wir ein zu 100% erneuerbares System schaffen wollen. Die Frage ist, wie wir es auf intelligente, kooperative und nachhaltige Weise schaffen, bevor uns die Erderwärmung den Boden unter den Füßen wegzieht.

Open-Air, mit Abstand und Hygienekonzept
Das Forum findet überwiegend im Freien statt, mit Abstand und einem konsequenten Hygienekonzept. Der Austausch, aber vor allem die Sicherheit aller Teilnehmer*innen stehen dabei für den Veranstalter Conexio-PSE im Mittelpunkt. Es bleibt zu hoffen, dass dieses Jahr das Wetter etwas besser „mitspielt“ und so – vor allem beim abendlichen Austausch – tatsächlich auch in Berlin etwas „Bayerische Gemütlichkeit mit Biergartenatmosphäre“ aufkommen kann.

Tipp: Mit dem Rabattcode „Duerschner“ haben Sie die Möglichkeit, das Ticket mit einem Rabatt von 10% zu erwerben. Ich werde auch in Berlin sein und freue mich auf ein Kennenlernen oder Wiedersehen!

Tickets und weitere Informationen
Programm
Konferenzflyer

 
17.09.2021

Kleiner Medienspiegel

Eon schafft Solar-Cloud ab: Das zumindest meldet die ZfK in ihrem Donnerstags-Briefing. Auf der E-on-Webseite ist die Cloud bereits E-off. Sprich: Alle Hinweise, dass der Stromriese jemals so etwas wie ein Solarspeicherwolkenangebot hatte, sind radikal weggeräumt worden. Na, macht der Konzern da etwa dasselbe wie Sonnen? www.zfk.de/fileadmin/user_upload/Morning_Briefing_2021/Briefing_2021_09_16.html

An Bord nur noch elektrisch: Arcona Yachts, ein schwedischer Hersteller von Segelyachten, präsentiert mit seiner neuen, 12,5 Meter langen Arcona 415 die erste Segelyacht, die serienmäßig einen Elektroantrieb hat. Ein 19-kWh-Akkupack speist einen 15-kW-Elektromotor, und kann während des Segelns selbst wieder durch Hydrogeneratoren aufgeladen werden. Dieselmotoren gibt es künftig nur noch als (fossile) Sonderausstattung: plugboats.com/new-arcona-first-sailing-yacht-electric-propulsion/

Binnenschifffahrt mit Batteriecontainern dekarbonisieren: Wie angekündigt, hat in den Niederlanden mit der „Alphenaar“ das erste Binnenschiff mit Batteriecontainern das Kanalwasser unter den Kiel genommen. Das Schiff mit dem ZES-System (Zero Emission Services) eines niederländischen Konsortiums transportiert Bier im Auftrag der Brauerei Heinecken. Ein Batteriecontainer hat eine Kapazität von 2 Megawatt-Stunden: www.electrive.net/2021/09/08/erstes-e-binnenschiff-mit-zes-batteriecontainer-in-betrieb/

Solar auf Fahrzeugen: Ein flexibles Standard-Solarmodul zur Integration auf Fahrzeugoberflächen hat das Fraunhofer-Center für Silizium-Photovoltaik CSP gemeinsam mit einem Technologiepartner entwickelt: Mit mehr als 22 Prozent Wirkungsgrad, 3 mm Dicke und 15 Grad Biegeradius ist das Modul ideal zum Einsatz auf Fahrzeugoberflächen geeignet. Neben Solardächern sind auch die Dach- und Seitenflächen von LKW-Aufliegern gut dafür nutzbar: www.electrive.net/2021/09/10/opes-und-fraunhofer-zeigen-standard-solarmodul-fuer-fahrzeuge/

Berlin nicht auf Paris-Kurs: Nein, damit ist keine Bahn- oder Radfahrt von einer Metropole zur anderen gemeint. Wie der Solarserver berichtet, wollte der Berliner Senat wissen, wieweit der Stadtstaat auf dem Kurs zum 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens ist. Die Ergebnisse, die federführend vom Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) gewonnen wurden, sind ernüchternd, über 50 Maßnahmen werden in der Studie vorgeschlagen: www.solarserver.de/2021/09/15/studie-zeigt-50-massnahmen-um-berlin-klimaneutral-zu-machen

Achtung Satire: Eigentlich müssten Rechtsextreme versuchen, die Klimakatastrophe noch schneller in den Griff zu bekommen, als Grüne, FridaysForFuture und Ursula von der Leyen zusammen: „Die Eisschmelze bedroht eine geheime Nazi-Basis in der Antarktis“, behaupten investigative Journalisten eines sehr seriösen Mediums: www.der-postillon.com/2020/09/neuschwabenland.html

Das Redaktionsteam der DGS-News

 
17.09.2021

Übrigens ...

... hat die Schweizer Materialprüfungsanstalt EMPA bei ihren Forschungen zur Dünnschicht-PV einen neuen Weltrekord aufgestellt: 21,4% leisten die flexiblen Solarzellen – ideal für Anwendungen bei Land-, Luft- und See-Fahrzeugen.

... hat das Fraunhofer-Institut für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik IEE ein über 200 Seiten starkes wissenschaftliches Handbuch veröffentlicht, das die technische Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit von Niedertemperatur-Wärmenetzen belegt. Diese Netze lassen sich – im Gegensatz zu Hochtemperatur-Wärmenetzen – gut mit Erneuerbaren Energien wie z.B. Solarthermie versorgen.

... erklärt Kanzlerkandidat Armin Laschet (CDSU), dass der schnelle Abschied von Verbrennerautos „schlecht fürs Klima“ sei. Wie irre ist das denn?

... sabotiert die Bundesregierung die internationale Energiewende durch Bürgschaften für die Gas- und Ölindustrie“. Warum, das erklärt die Deutsche Umwelthilfe DUH in einer Presseinfo. Allein zwischen 2015 und Mai 2021 seien 144 Exportbürgschaften im Öl- & Gasbereich von im Wert von über 11,75 Milliarden Euro vergeben worden. Dabei war „die Mehrzahl der geförderten Projekte in Ländern, in denen erhebliche Menschenrechtsverletzungen stattfinden“. Eine Schande, wenn es stimmt. Und eine Lügenpolitik noch dazu. Denn offiziell wird ja immer die ach so umweltverträgliche Regierungspolitik herausgestellt.

... sind nicht nur wir skeptisch, ob autonom fahrende Autos der Weisheit letzter Schluss sind. Psycholog*innen der Uni Mannheim haben nun wissenschaftlich fundiert festgestellt: "Menschen in der EU sehen autonome Autos mit gemischten Gefühlen", vor allem weil sie sich Sorgen um den Datenschutz machen. Andererseits ist für die meisten Befragten die Nachhaltigkeit solcher Fahrzeuge gegeben.

... stellt der (uns bislang nicht sonderlich aufgefallene) Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft allen interessierten Unternehmen einen Emissionsrechner kostenfrei zur Verfügung. Das „Online-Tool erstellt ihnen ein erstes, seriöses Emissionsprofil“, heißt es. Und: „Die Berechnungsmethoden entsprechen „Corporate Standard of the Greenhouse Gas Protocol” und sind somit wissenschaftlich fundiert.“

... sind die meisten Beschäftigten offensichtlich weiter als das oft hochbezahlte Management. Jedenfalls hat das Meinungsforschungsinstitut Civey im Auftrag der unternehmernahen Bertelsmann-Stiftung herausgefunden: "Beschäftigte fordern mehr Klimaschutz der Unternehmen." Die meisten seien aber "pessimistisch, was die Umsetzung von Nachhaltigkeit und Klimaschutz der Unternehmen in Deutschland angeht". Außerdem wurde festgestellt: Für Veränderungen am eigenen Arbeitsplatz hin zu mehr Nachhaltigkeit "ist die Mehrheit nicht bereit, Kosten mitzutragen". Ein weiterer trauriger Beleg für das bei uns Deutschen weitverbreitete St.-Floriansprinzip.

... gibt es derzeit weltweit gerade einmal ein Land, das auf dem 1,5-Grad-Pfad des Paris-Abkommens befindet: Das westafrikanische Gambia. So zumindest listet es die Plattform climateactiontracker auf, die Länder hinsichtlich der Politikausrichtung, der Ziele und konkreter Maßnahmen bewertet. Ein Hauptgrund bei Gambia: Der massiv steigende Einsatz von erneuerbaren Energien.

... hat die Energieagentur NRW einen Podcast zum Thema Kleinwind veröffentlicht: Der Kleinwind-Experte Patrick Jüttemann erläutert, wie diese Technik für den Eigenverbrauch eingesetzt werden kann und gibt Tipps für den konkreten Einsatz. Gerade die Kombination mit einer PV-Anlage kann hier eine gleichmäßigen Energieertrag übers ganze Jahr bereitstellen.

Das Redaktionsteam der DGS-News

 

Impressum

Bewusstsein schaffen - zur Sonne lenken

Unter diesem Motto versteht sich die Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie e.V. als Mittler zwischen Wissenschaftlern, Ingenieuren, Architekten, dem Baugewerbe, dem Handwerk, der Industrie, Behörden und Parlamenten. Diese sollen durch unsere Arbeit an einen Tisch gebracht werden, um ihre gesellschaftliche Verantwortung im Hinblick auf eine notwendige Energiewende hin zu mehr Nachhaltigkeit und dem verstärkten Einsatz Erneuerbarer Energieträger wahrzunehmen.


Halten Sie die Ziele der Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie e.V. für wichtig?  Dann können Sie die Arbeit der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie e.V. voranbringen indem Sie Mitglied werden oder finanziell die gemeinnützige Vereinsarbeit unterstützen. So können Sie auch von den Leistungen des ältesten Deutschen Vereins für erneuerbare Energien dauerhaft profitieren.

DGS News-Redaktion

Matthias Hüttmann (Chefred.), Tatiana Abarzúa, Jörg Sutter, Götz Warnke, Heinz Wraneschitz

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