22.07.2022

Cartoon der Woche: Solare Hülle

Karikatur: Richard Mährlein
 
22.07.2022

Klimakrise Akut: Welche ethischen Herausforderungen gilt es zu lösen?

Der Deutsche Wetterdienst informiert über eine Hitzewelle, die für Spanien und Deutschland Tageshöchstwerte von 40 °C erwarten lässt. Quelle: DWD

Ein Bericht von Tatiana Abarzúa

Am 18. Juli warnte der DWD vor einer vorübergehenden Hitzewelle („Hitzeinformation“). „Die immer extremer werdenden Wetterereignisse der letzten Jahre sind das Zeichen einer akuten Klimakrise“, sagt die österreichische Bioethikkommission in einer aktuellen Stellungnahme. Angesichts angekündigter Tageshöchstwerte von 40 °C lohnt sich ein Blick auf „die ethischen Herausforderungen der Klimakrise und wie sich diese auf die Gesundheit der Menschen auswirkt“. Die Stellungnahme könnte der Beginn einer Debatte sein.

„Kein Temperaturanstieg ist sicher für die menschliche Gesundheit“
Vor wenigen Wochen veröffentlichte die österreichische Bioethikkommission die Stellungnahme, mit Handlungsempfehlungen an die Politik. Der Auftrag der Kommission ist, den österreichischen Bundeskanzler „in gesellschaftlichen, naturwissenschaftlichen und rechtlichen Fragen“ zu beraten, die sich aus ethischer Sicht auf dem Gebiet der Humanmedizin und Humanbiologie ergeben.

Nach Meinung der Kommission gebe es keinen Temperaturanstieg, „der als sicher für die menschliche Gesundheit bezeichnet werden kann“. Hitzebedingte Gesundheitsprobleme wie Erschöpfung, Hitzschlag und Herzinfarkt seien die Folge einer anhaltenden Kühlgrenztemperatur (wet-bulb temperature) von bereits 31° C. Dann reiche die Belastbarkeit des menschlichen Systems nicht mehr aus, um den Körper ausreichend zu kühlen, so das Gremium. Ein weiteres Risiko: Keime „mit pathogenem Potenzial“, die sie sich an höhere Außentemperaturen anpassen, könnten, aufgrund der höheren Hitzetoleranz, erhöhte Körpertemperaturen überleben.

Die Auswirkungen der Klimakrise bedrohen die Erde als Heimat der Menschen
Die Bioethikkommission räumt in ihrem Statement ein, dass sich das Thema von den bisher untersuchten Fragestellungen unterscheidet. Die Klimakrise gehe „über traditionelle bioethische Fragestellungen hinaus“, laut Kommission, „als sie sich nicht aus dem Gebiet der Humanmedizin und Humanbiologie heraus ergibt.“ In der Präambel beschreiben die Kommissionsmitglieder die Klimakrise als „eines der herausforderndsten Ereignisse in der Geschichte der Menschheit“. Sie wirke sich „sowohl auf unser tägliches Leben, den sozialen Frieden als auch die geopolitische Weltordnung aus“. Demnach bedrohe sie „die Entwicklung der Erde als Heimat der Menschen sowie ein friedliches, auf das Wohl aller Menschen gerichtetes Zusammenleben“.

In der Stellungnahme sagt die Bioethikkommission, dass sich der Ausstoß von Treibhausgasen (THG) weltweit auf das Klima auswirken könne, „unabhängig von ihrer Quelle“. Sie weist auch darauf hin, dass die derzeitige THG-Konzentration in der Atmosphäre, mit über 420 ppm (siehe auch: Mauna Loa Monthly Averages), die höchste seit rund drei Millionen Jahren ist (die DGS-News berichteten).

... mehr

 
22.07.2022

Ich rechne mir die Wärmepumpenwelt wie sie mir gefällt

Karikatur: Richard Mährlein

Eine Analyse von Matthias Hüttmann

Die Bundesministerien für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) und für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) haben zusammen die öffentliche Konsultation für ein Konzept zur Umsetzung der 65-Prozent-EE-Vorgabe für neue Heizungen eingeleitet. Hintergrund ist die zeitliche Verschärfung der bereits im Koalitionsvertrag vereinbarten Regelung, nach der jede ab 2025 neu eingebaute Heizung auf der Basis von 65 Prozent Erneuerbarer Energien betrieben werden sollte. Aufgrund der aktuellen Lage wurde diese bereits sehr ambitionierte Regelung nun zeitlich nach vorne geschoben. Um die Abhängigkeit von fossilem Erdgas schnell und effektiv zu reduzieren wurde vereinbart, dass diese gesetzliche Regelung bereits ab dem 1. Januar 2024 gelten soll. Die Regierung sieht darin eine entscheidende Vorgabe zur Erreichung der klimapolitischen Ziele im Wärmebereich. Für besagtes Konzept bitten BMWK und BMWSB nun um Stellungnahmen. Den Verbänden, u.a. auch der DGS, wird diesmal tatsächlich Zeit dafür gegeben. Bis zum 22. August dürfen Einreichungen abgegeben werden.

Mit dem Gesetz erkennt die Ampel-Regierung ausdrücklich die Notwendigkeit an, eine Wärmewende als „zentralen Schlüsselbereich für die Erreichung der klimapolitischen Ziele“ und der „Reduzierung der Abhängigkeit von fossilen Energieimporten“ einzuleiten. Denn, so die Ministerien in dem Papier: „Mehr als ein Drittel des gesamten Energiebedarfs in Deutschland brauchen wir zur Deckung unseres Wärmebedarfs in Gebäuden.“ Das ist ein ganz wesentlicher Erkenntnisgewinn der Regierung. Die stellt in dem Konzept auch fest, dass „über 80 Prozent der Wärmenachfrage derzeit durch die Verbrennung von fossilen Energieträgern gedeckt wird, die zum allergrößten Teil importiert wird“.

So wurden letztes Jahr über 410 TWh Erdgas zur Deckung der Wärmenachfrage in Gebäuden verbrannt, mehr als 40 Prozent des gesamten in Deutschland verbrauchten Erdgases. Das Fatale: Fast jeder zweite deutsche Haushalt heizt mit Erdgas. Bei neu installierten Heizungen beträgt die Quote sogar 70 Prozent. Diese unsägliche Tendenz zur fossilen Heizung war jedoch gewollt. So wurden auch dank eines jahrelang aufrecht gehaltenen Webfehlers der Förderpolitik, besserem Klimaschutz zum Trotz, stets fossile Heizkessel gefördert.

Entscheidend ist nun, welche Maßnahmen eingeleitet werden, um diese klimapolitische wie auch geopolitische Problematik aufzulösen. Im Vorfeld dieser Veröffentlichung geisterte bereits eine Wärmepumpenpflicht sowie ein Erdgasverbot herum. Beides steht jedoch nicht mehr zu Diskussion. Zumindest nicht offiziell.

... mehr

 
22.07.2022

Massenmigration ist klimafeindlich, Teil 1

Die Graue Energie solcher "Bettenburgen" trägt wesentlich zum CO2-Fussabdruck der Reise-Migration bei. Foto: Warnke

Eine Kritik von Götz Warnke

Migrationsbewegungen jeder Art sind ein wichtiges Thema unserer Zeit; um so erstaunlicher ist es, dass in der Klimaschutzbewegung kaum oder gar nicht darüber gesprochen wird. Dabei ist Massenmigration kein neues Phänomen; schon in früheren Epochen waren in Europa Menschen in großer Zahl unterwegs. Der französische Professor Jacques Le Goff schreibt in seinem Standardwerk "Das Hochmittelalter" zur Zeit ab 1050 n.Chr.: „Fast in jeder sozialen Schicht wird das Umherstreifen, das Wandern zu einer Notwendigkeit, einer Gewohnheit, einem Ideal. Auf den Straßen sucht man Auskommen, Glück und Abhilfe der Trübsal.“ (S. 56) Und: „Wohl zu keiner anderen Zeit haben die Menschen der Christenheit die Bezeichnung ‚homo viator‘ [‚Reisender Mensch‘ GW] und das Wort Christi, der sich als Weg hinstellt, besser verstanden: ‚Ego sum via‘. [‚Ich bin der Weg‘ GW]“ (S.58).

Die mittelalterliche Massenmigration zeichnete sich durch einige Punkte aus:

  • Die Menschen waren fast ausschließlich zu Fuß unterwegs; allenfalls zum Passieren von Wasserhindernissen (Flüsse, Seen, Meere) wurden Boote bzw. Schiffe eingesetzt. Pferde, ja sogar Esel blieben beim Personentransport einer kleinen Oberschicht vorbehalten. Der CO2-Fußabdruck des Transports war also gering.

  • Für die Auswandernden/Flüchtlinge/Reisende wurde keine gesonderte, neue Infrastruktur gebaut, sondern die Personen passten sich CO2-sparend in die vorhandene Infrastruktur ein: auf dem Weg schlief man unter Bäumen, im Stroh beim Bauern oder bestenfalls im Klosterschlafsaal. Am Ziel kam man meist bei seinem Arbeitgeber (Bauer, Handwerker) unter. Und die entsprechenden Häuser bestanden meist aus Feldsteinen, Holz und Lehm, schlimmstenfalls aus gebrannten Ziegeln von lokalem Ton.


Heute hat die Massenmigration gerade auch hinsichtlich der Klimawirkungen deutlich größere Auswirkungen, wie sich an den verschiedenen Migrationsformen zeigen lässt.

... mehr

 
22.07.2022

Höchstspannungstrassen: Ein Thema – zwei Sichtweisen

Tennet-Direktor Georg Praehauser im Gespräch auf der Baustelle. Foto: Wraneschitz

Eine heiße Reportage von Heinz Wraneschitz

Es ist sehr heiß hier unten am Boden. Wahrscheinlich kühlt den Männern (Frauen sind nicht zu sehen) in etwa 50 Metern Höhe der Wind etwas die Stirn. Der Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) Tennet hat die Presse zum Baustellenbesuch geladen. Das Treffen findet unter der 380-Kilovolt-(380kV) Höchstspannungsleitung statt, die von der Nord-Süd-Trasse Würgau-Raitersaich zum Umspannwerk Erlangen-Kriegenbrunn abzweigt. 32 Tennet-Mitarbeitende des ÜNB sind an diesem Tag – und waren es in den letzten Wochen – dabei, die alten Zwei-Leiter-Bündel der so genannten „Kuppelleitung“ durch Leiter mit vier Einzelseilen zu ersetzen.

Dass dieser Seiltausch an den bestehenden Masten der Höchstspannungstrasse passiert, erklärt Georg Praehauser so: „Diese Leitung hat das entsprechende Potenzial“, also die Tragfähigkeit für die schwereren Seile. Praehauser ist seit Jahresbeginn „Director Large Scale Projects AC Germany“ bei Tennet und somit Verantwortlicher für alle großen Drehstromleitungs-Projekte dieses ÜNB. Er weist auf einen weiteren Umwelt-Aspekt dieses Umbaus hin: „Die neuen Leitungsseile sind beschichtet und deshalb leiser als die alten.“

Und hier wird sogar die Strombelastbarkeit nicht nur durch die Vierseiltechnik, sondern zusätzlich „durch Freileitungsmonitoring erhöht. Die Temperatur im Seil wird errechnet aus Wind, Lufttemperatur und Strom. Über 80 Grad warm darf das Seil aber nicht werden“, stellt Tennet-Sprecher Markus Lieberknecht klar: Sonst würden die Abstände der Leitungen untereinander und zum Boden zu gering; es könnte zu Überschlägen kommen.

... mehr

 
22.07.2022

Einsatz für die Erneuerbaren

Foto: Sutter

Eine Zusammenstellung von Jörg Sutter

Die Gaskrise und die Frage, ob nach der Reparatur wieder zuverlässig Gas über die North Stream I-Pipeline nach Deutschland strömt, hält die Energiewelt trotz der Sommerzeit derzeit in Atem. Wir möchten jedoch diese Woche nutzen, um einige Projekte und Initiativen außerhalb der DGS vorzustellen. Viel Engagement für die Energiewende ist hier mit guten Ideen (auch zum Mit- und Nachmachen) gekoppelt. Die folgende Auswahl ist selbstverständlich weder vollständig noch objektiv.

Das Ahrtal wird Solahrtal – oder nicht?
Im vergangen Jahr, einen Monat nach der verheerenden Flutkatastrophe im Ahrtal, hat der „Runde Tisch Erneuerbare Energien“ gefordert, dass der Wiederaufbau des Ahrtals als Modellprojekt zu einer Region der Erneuerbaren Energien erfolgen soll. Doch heute gibt es Ernüchterung: Es konnten zwar viele Akteure gefunden werden, die sich in der „SolAHRtal-Inititative“ zusammengeschlossen haben, doch „die Politik hat versäumt, die Finanzhilfen zum Wiederaufbau im Ahrtal am Klimaschutz auszurichten. [..] Ein ambitioniertes Vorzeigeprojekt wird kaltgestellt“, so eine Zusammenfassung. Eine aktuelle Bestandaufnahme ein Jahr nach der Flut findet sich hier und hier.

... mehr

 
22.07.2022

Webinar EEG 2023 – Was ändert sich für die Photovoltaik?

Der Solarverband Bayern e. V. und Solarfreunde Moosburg e. V. veranstalten gemeinsam ein kostenfreies Webinar zur gerade beschlossenen Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes.

Unter dem Titel „EEG 2023 – was ändert sich für die Photovoltaik?“ wird Dr. Thorsten Müller (wissenschaftlicher Leiter der Stiftung Umweltenergierecht) auf die geänderten rechtlichen Aspekte eingehen und auch Fragen der Teilnehmer beantworten. Die von Andreas Henze (Vorstand, Solarverband Bayern) moderierte Online-Veranstaltung (via Zoom) findet am 26. Juli 2022 um 19 Uhr statt.

Die Anmeldung ist unter www.solarverband-bayern.de in der Rubrik Veranstaltungen möglich oder Sie schicken eine E-Mail an: webinar@solarverband-bayern.de. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt.

 

Alle DGS Kurse deutschlandweit auf einen Blick: Neue Homepage der DGS SolarSchulen

Die Solarbranche benötigt dringend Fachkräfte. Neu- und Quereinsteiger suchen nach passenden Weiterbildungsangeboten im Bereich Photovoltaik, um sich zum Monteur oder Solarfachberater zu qualifizieren.

Die DGS SolarSchulen mit Hauptsitz Berlin bieten seit 1996 in Deutschland DGS Solar(fach)berater-Kurse an, im Jahr 2022 an zehn Standorten. Zudem wurden zahlreiche weitere Kurse entwickelt, z.B. der DGS Berater für E-Mobilität, der DGS Monteur Photovoltaik. Durch erfolgreiche Teilnahme an einer Prüfung kann von den Teilnehmern ein allgemein anerkanntes DGS Zertifikat erlangt werden. Die DGS Kurse werden von der Solaren Dienstleistungen GbR in Nürnberg zentral verwaltet.


Auf der neuen Homepage der SolarSchulen sehen Sie auf einen Blick, wann in Ihrer Nähe DGS Kurse angeboten werden. Hier können auch Buchungen direkt vorgenommen werden: www.dgs-solarschulen.de

Die nächsten Kurse zum Solar(fach)berater Photovoltaik finden an folgenden Standorten statt:

 

23. bis 26.08.2022, 09:00 - 17:00 Uhr
in der SolarSchule Springe, 31832 Springe-Eldagsen
DGS Solar(fach)berater Photovoltaik

www.dgs-solarschulen.de/termine/KP01-DSSP-2022-08-23

 

20. bis 23.09.2022,09:00 - 17:00 Uhr
in der SolarSchule Nürnberg, 90429 Nürnberg
DGS Solar(fach)berater Photovoltaik

www.dgs-solarschulen.de/termine/KP01-DGSF-2022-09-20

 

28./29.10.2022 (Teil 1), 04.05.11.2022 (Teil 2), jeweils 09:00 - 17:00 Uhr
in der SolarSchule Werne (Kreis Unna), 59368 Werne
DGS Solar(fach)berater Photovoltaik

www.dgs-solarschulen.de/termine/KP01-DSWU-2022-10-28

 
22.07.2022

Vorschau SONNENENERGIE Ausgabe 3-2022 - Themen und Termine

Für die Media- und Kommunikationsplanung möchten wir Sie rechtzeitig über die geplanten redaktionellen Schwerpunkte der SONNENENERGIE Ausgabe 3|22 informieren. Als Fachverband für Solartechnik ist die DGS seit mehr als 40 Jahren auch eine anerkannte Organisation für die Belange des Verbraucherschutzes und genießt deshalb ein besonders hohes Vertrauen bei den Lesern ihrer Publikationen.

Mit einer Anzeige in der SONNENENERGIE erreichen Sie vorrangig

  • öffentliche, gewerbliche und private Anlagenbetreiber
  • verantwortliche Einkaufsentscheider aus dem installierenden Handwerk und dem Großhandel
  • Ingenieure, Planer, Projektierer und Energieberater
  • kommunale Entscheider
  • Teilnehmer der zahlreichen Seminare und Webinare der DGS sowie Kursteilnehmer der bundesweit 10 DGS-Solarschulen


Das sind einige der Themen in der Ausgabe 3|22, vorbehaltlich etwaiger Änderungen aus aktuellem Anlass:

  • Mythos und Wahrheit von Steckersolargeräten: Wie gefährlich sind sie wirklich?
  • Solare Prozesswärme - Überblick und Projekte
  • Zukunft der Solarthermie – wie sieht sie aus hinsichtlich der 65%-Regelung?
  • Agri-PV: Übersicht
  • Projekte realisieren mit neuem EEG 2023
  • Energieversorgung in deutschen Klöstern
  • Windrebell – Windkraft selbst einspeisen?
  • Wasserstoff aus Marokko?
  • Recht: Das neue EEG
  • ...


Termine

  • 1. August 2022 Anzeigenschluss
  • 8. August 2022 Druckvorlagenschluss
  • September 2022 Erscheinungstermin


Ansprechpartner für Werbeanzeigen

bigbenreklamebureau gmbh
An der Surheide 29
D-28870 Fischerhude
Tel. +49 (0) 4293 / 890 89-0
Fax +49 (0) 4293 / 890 89-29
info@bb-rb.de
www.bigben-reklamebureau.de

 
22.07.2022

Kleiner Medienspiegel

Projekt Wasserkraft im Bergwerk geht weiter: Das Glenmuckloch-Projekt in der Nähe von Kirkconnel/Südschottland kann weiter gehen. Ursprünglich sollte das 2016 genehmigte, 250 Millionen Pfund teure Projekt eines Pumpspeicherkraftwerks in einem ehemaligen Kohletagebau gestoppt werden. Doch angesichts des Speicherbedarfs für Erneuerbare Energien wurde die Baugenehmigung bis 2027 verlängert und die Betriebsdauer von 100 auf 120 Jahre erhöht: https://www.bbc.com/news/uk-scotland-south-scotland-61923085

Sag’ zum Diesel leise „Tschüss“: Nein, ein „Servus“ ist hier nicht angebracht – dazu hat der Diesel uns in der Vergangenheit zu sehr die Atemluft verpestet. Nun hat der Europäische Gerichtshof (EuGH) letzte Woche das Schummelschlupfloch „Thermofenster“ gestopft, mit dessen Hilfe Dieselfahrzeuge bisher nur in einem sehr eingeschränkten Temperaturbereich die Abgasvorschriften einhalten mussten. Das reicht künftig nicht mehr, und auch das Argument, dass bessere Abgasreinigungstechnik extrem teuer sei, zählt nicht. Nur in Ausnahmefällen und unter wirklich extremen Bedingungen darf die Abgasreinigung zum Schutz des Motors abgeschaltet werden. Durch dieses Urteil werden Diesel künftig extrem teuer werden – und so vom Markt verschwinden: www.spiegel.de/auto/volkswagen-europaeischer-gerichtshof-erklaert-thermofenster-in-diesel-fahrzeugen-fuer-unzulaessig-a-5be63140-54a8-4455-be7f-8690012d422b

BMW: Warmer Hintern = extra zahlen: Die ansonsten nicht so fixen Weiß-Blauen aus München haben sich ein neues Abomodell für ihre Fahrzeuge ausgedacht, um die Kunden möglichst lange permanent zahlen zu lassen. Bestimmte Zusatzfunktionen im Auto kosten künftig extra: für eine Sitzheizung z.B. soll man monatlich 17 Euro berappen. Und es gibt ja mehrere Funktionen im Auto – aber eine fehlt in den Angebotslisten: ein Generator für künstliche Intelligenz. Mit der natürlichen Intelligenz scheint es beim BMW-Vorstand ja nicht allzu weit her zu sein: www.businessinsider.de/wirtschaft/mobility/neues-abomodell-bei-bmw-muesst-ihr-jetzt-17-euro-pro-monat-fuer-die-sitzheizung-zahlen-a/

Geld für spezielle PV in Berlin: Der Berliner Senat hat ein neues PV-Förderprogramm beschlossen, so berichtet das pv-magazine. Dabei sollen nicht die klassischen PV-Anlagen, sondern die eher komplizierten Projekte unterstützt werden: Mieterstrom, PV mit Dachbegrünung, PV-Fassaden und mehr, ein Schwerpunkt sollen Batteriespeicher werden. Details werden derzeit noch abgestimmt, das Programm soll nach der Sommerpause starten und wird mit 1,2 Mio. Euro aus Landesmitteln ausgestattet: www.pv-magazine.de/2022/07/20/berliner-senat-beschliesst-photovoltaik-foerderprogramm-solarplus/  

Supercaps aus Leipzig: Wo es mit Lithium-Akkus nicht geht, können Super-Kondensatoren helfen: Zum Beispiel in der Industrie oder auch als schnell reaktionsfähige Ergänzung von Batteriespeichern. Diese Super-Caps sollen bald in der Nähe von Leipzig hergestellt werden, die Firmen Skeleton und Siemens planen dort Investitionen von 220 Mio. Euro für Forschung, Entwicklung und Produktion: www.electrive.net/2022/07/19/skeleton-baut-grosses-superkondensatoren-werk-nahe-leipzig/

Erstmals mit dem Auto zum Camp: Erstmals haben zwei Autos das Basislager der Bergsteiger am Mount Everest erreicht. Warum erst heute, fragt man sich sogleich. Die Antwort ist einfach: Das Gelände ist unwegsam, das Camp liegt auf 5.000 Metern Höhe – und mit Verbrennerfahrzeugen probiert man das besser erst gar nicht – wegen des niedrigen Sauerstoffgehalts in der Luft. Zwei unerschrockene Tesla-Fahrer haben nun gezeigt, dass es mit elektrischem Antrieb möglich ist (englisch): electrek.co/2022/07/18/tesla-vehicles-reach-mount-everest-base-camp/

Tut die Hitze der PV gut? Das fragt sich Kilian Rüfer im pv-magazine und gibt Tipps, was Investoren und Betreiber von PV-Anlagen berücksichtigen können, damit PV-Anlagen auch jenseits der 30 Grad möglichst störungsfrei arbeiten und Strom erzeugen können: www.pv-magazine.de/2022/07/19/hitzealarm-was-muss-bei-photovoltaik-projekten-beachtet-werden/

Bahn oder Elektroauto? Mit welchem Verkehrsmittel braucht man mehr Strom: Als Bahnfahrer oder mit dem Elektroauto? Die ETH Zürich hat nachgerechnet und kann (bei allen Unsicherheiten der Berechnung) nachweisen: Fährt man allein im E-Auto, braucht die Eisenbahn pro Personenkilometer weniger Strom. Sobald zwei Personen im Auto sitzen, ist das E-Auto sparsamer im Vergleich. Den gesamten Podcast zum Anhören gibt es hier (Episode 2): ethz.ch/de/news-und-veranstaltungen/podcast/faktencheck-energie.html

These days of atmospheric rage: Hitzewellenalarm in Europa. Auch in Großbritannien, mit einem Temperaturrekord von 40,2 °C, gemessen am Flughafen Heathrow. Die Hitze, die in Südeuropa schon bekannt ist, und nach und nach als normal gelten wird, erreicht nun auch England. Angesichts der Lage - "diese Tage des atmosphärischen Zorns, diese Hitzeschocks und Waldbrände" - hat George Monbiot einen sehr lesenswerten Appell geschrieben. Er kritisiert, dass sich bisher die Mainstream-Umweltbewegungen mit einem schrittweisen Vorgehen zufriedengegeben haben, sprich: nur einzelne kleine Verbesserungen hin zu einer ersehnten umweltgerechteren Welt. Stattdessen fordert er, dass das "laute" Schweigen gebrochen werde und Systeme geändert. "Hören wir auf, mit Wassereimern zu kommen, wenn nur Feuerwehrautos ausreichen", veranschaulicht er die Dringlichkeit: www.theguardian.com/commentisfree/2022/jul/18/heatwave-extreme-weather-uk-climate-crisis

Ein Forst ist kein Wald: Ein spannendes Interview mit einem Waldökologen, das die Medienkompetenz stärkt: Denn in manchen Medienberichten wird gar nicht differenziert, zwischen der Kulturlandschaft Forst und echten Waldökosystemen. Und manchmal ist "Baumplantage" der präzisere Begriff, etwa für brandenburgische Kiefer-Monokulturen. Nach anhaltenden Trockenperioden, mit heißem Wind und mit Böden, die kein Wasser halten können, mehren sich die Anzeichen, dass im Sommer "kalifornische Verhältnisse" entstehen werden. Kiefernforste wirken wie "gefährliche Brandsätze", erklärt Pierre Ibisch, "wegen ihres leicht brennbaren, harzigen Holzes und ihrer Nadeln und der geringen Widerstandskraft dieses monotonen, artenarmen Ökosystems": www.spektrum.de/news/waldbraende-warum-forstbraende-das-eigentliche-problem-sind/2031940


Das Redaktionsteam der DGS-News

 
22.07.2022

Übrigens ...

... finden im September in Baden-Württemberg wieder die Energiewendetage statt. Jährlich werden hier an einem Wochenende im September viele Veranstaltungen und Besichtigungsmöglichkeiten zusammengeführt und gemeinsam beworben. In diesem Jahr kann am 24. und 25. September das breit gefächerte Programm genutzt werden: Wir wäre es mit einem Solarspaziergang oder der Besichtigung einer Wasserkraftanlage? Etliche Veranstaltungen stehen schon online, weitere kommen noch dazu.

... hat die PV-Erzeugung in den vergangenen Tagen neue Rekordwerte erreicht. Das berichtet Bruno Burger vom Fraunhofer ISE, der die Plattform energy-charts.de betreibt. Erstmals lag die PV-Stromerzeugung am 17. Juli bei über 40 Gigawatt. Die Leistung der deutschen PV lag damit auch deutlich über der Erzeugung der französischen Kernkraftwerke, teils wegen Altersschwäche, teils wegen Kühlwassermangel derzeit heruntergefahren sind.

... hat die Denkfabrik Aurora Energiewende auf 39 Seiten analysiert, wie sich der von der Bundesregierung gewünschte Markthochlauf bei Wärmepumpen sinnvoll gestalten lässt.

… kritisiert Bayerns Energieminister Hubert „Hubsi“ Aiwanger das Energiesparpaket seines Bundes-Pendants Robert Habeck heftig: Wer Heizkörper in Privathäusern prüfen will, muss auch die Atomkraftwerke, den Energieswitch, die Potentiale von Biogas, Wasserkraft etc. prüfen." Da hat er natürlich recht. Wobei wir eigentlich dachten, die Landesbehörden sind für die Sicherheit von Kraftwerken ebenfalls zuständig, gerade von Kernkraftwerken.

… hat eine Gasförderung im Senegal, um Deutschlands Verbrauch zu decken, weder mit Klimaschutz noch mit Nachhaltigkeit zu tun, sie ist das Gegenteil! In dieser Einschätzung stimmen wir vollinhaltlich mit der Deutschen Umwelthilfe DUH überein, die sogar die Hintergründe genau aufgeschlüsselt hat.

... fahren seit der Einführung des Neuneurotickets selbst im Millionendorf München ("Minga") massiv mehr Menschen als zuvor Bus und Bahn. Das hat die TU München mit Hilfe einer eigens entwickelten App herausgefunden. Denn wenn 22 Prozent vorher nicht mit den Öffis unterwegs waren, ist das schon mal ne Ansage!

… gibt es noch Zeichen und Wunder: Wenn nun im Mittelstandsbeirat des Bundeswirtschaftsministeriums gleich zwei Vorständinnen des wirklich nachhaltig ausgerichteten Bundesverbands Nachhaltige Wirtschaft vertreten sind, dann erkennt man schon ein Umdenken in der Politik.

… ist natürlich die Konzernwirtschaft immer gern dabei, wenn es Milliarden zu verteilen gilt. Total Eren ist jetzt auch der so genannten Stiftung H2Global beigetreten, wie schon zuvor „immer mehr internationale Unternehmen“. Denn Habecks Energieministerium alleine fördert H2Global „mit knapp einer Milliarde Euro“. Die europäische Initiative soll „den Markhochlauf von grünem Wasserstoff“. Wie wenig Millionen fließen übrigens in die Ökostromerzeugung?

… gibt es Hoffnung, dass bald Renault-Verbrennerautos per Bausatz in E-Mobile umgerüstet werden können. „Ziel ist die gemeinsame Entwicklung eines Nachrüstsatzes, der den Umbau eines Nutzfahrzeugs mit Verbrennungsmotor auf Elektroantrieb ermöglicht“, steht in der Presseinfo über die Vereinbarung zwischen Renault und dem Umrüster Phoenix Mobilit

Das Redaktionsteam der DGS-News

 

Impressum

Bewusstsein schaffen - zur Sonne lenken

Unter diesem Motto versteht sich die Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie e.V. als Mittler zwischen Wissenschaftlern, Ingenieuren, Architekten, dem Baugewerbe, dem Handwerk, der Industrie, Behörden und Parlamenten. Diese sollen durch unsere Arbeit an einen Tisch gebracht werden, um ihre gesellschaftliche Verantwortung im Hinblick auf eine notwendige Energiewende hin zu mehr Nachhaltigkeit und dem verstärkten Einsatz Erneuerbarer Energieträger wahrzunehmen.


Halten Sie die Ziele der Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie e.V. für wichtig?  Dann können Sie die Arbeit der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie e.V. voranbringen indem Sie Mitglied werden oder finanziell die gemeinnützige Vereinsarbeit unterstützen. So können Sie auch von den Leistungen des ältesten Deutschen Vereins für erneuerbare Energien dauerhaft profitieren.

DGS News-Redaktion

Matthias Hüttmann (Chefred.), Tatiana Abarzúa, Jörg Sutter, Götz Warnke, Heinz Wraneschitz

Mail an die Redaktion

Kontakt
DGS, Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie e.V.
Erich-Steinfurth-Straße 8, 10243 Berlin
Tel: 030 2938 1260
Fax: 030 2938 1261
Mail: info@dgs.de
Web: www.dgs.de

Presserechtliche Verantwortung: Dipl.-Met. Bernhard Weyres-Borchert (DGS Präsident)
Pressesprecher: Matthias Hüttmann
Konzeption und Gestaltung: Matthias Hüttmann

Für alle Links gilt: Wir möchten ausdrücklich betonen, dass wir keinerlei Einfluss auf den Linktext, die Gestaltung und die Inhalte der gelinkten Seiten haben. Deshalb distanzieren wir uns hiermit ausdrücklich von den Linkformulierungen, sowie von allen Inhalten aller gelinkten Seiten auf unserer Homepage und machen uns ihre Inhalte nicht zu Eigen. Diese Erklärung gilt für alle auf unserer Website angebrachten Links und für alle Inhalte der Seiten, zu denen die bei uns angemeldeten Banner oder Links führen. Alle Rechte vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung.


Datenschutz
Sie erhalten diesen Newsletter auf Basis einer Einwilligung in die Speicherung der eingegebenen Daten zum Zweck der Übersendung und Verwaltung des Newsletters. Sie können den Newsletter jederzeit durch Klick auf den Link und Bestätigung über den Link in der Ihnen dann übersandten Email abbestellen und damit Ihre Einwilligung widerrufen. Die Daten werden dann unverzüglich gelöscht. Die Rechtmäßigkeit der aufgrund der Einwilligung bis zum Widerruf erfolgten Verarbeitung bleibt unberührt. Rechtsgrundlage der Datenverarbeitung ist Art. 6 Abs. 1 a) DSGVO.

Bitte beachten Sie, dass wir die IP-Adressen und den Zeitpunkte der Anmeldung und Bestätigung speichern, um die Einwilligung nachweisen und möglichem Missbrauch nachgehen zu können. Die Informationen werden solange gespeichert, wie der Newsletter abonniert bleibt. Rechtsgrundlagen insoweit sind Art. 6 Abs. 1 c) und f) DSGVO. Verantwortlicher für die Datenverarbeitung ist der Herausgeber (siehe oben). Wir verarbeiten die Daten der Abonnenten auf einem eigenen phplist-Server. Sie haben dem Verantwortlichen gegenüber ein Recht auf Auskunft, Berichtigung, Löschung oder Einschränkung der Verarbeitung und Datenübertragbarkeit nach Maßgabe der DSGVO sowie ein Beschwerderecht bei der Datenschutz-Aufsichtsbehörde.

 


Unterstützen Sie die DGS

Die Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie ist als gemeinnütziger Verein berechtigt, Spenden anzunehmen und im Sinne des Gesetzes Spendenbescheinigungen auszustellen. Sollten Sie unsere Vereinsarbeit für finanziell unterstützenswert halten, können Sie dies einmalig oder im Rahmen einer längeren projektgebundenen Förderung tun. Bei Interesse an Projektpatenschaften oder einer Kampagnenförderung für Erneuerbare Energien wenden Sie sich bitte an:

Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie e.V.
Bernhard Weyres-Borchert
Tel.: 030/29381260
praesidium@dgs.de

Sie können gerne auch direkt an die DGS spenden:
Bank für Sozialwirtschaft
Kto-Nr. 8807400 (IBAN: DE88700205000008807400)
BLZ: 700 205 00 (BIC: BFSWDE33MUE)
Verwendungszweck "Spende" Mitgliedschaft:

Durch Ihre Mitgliedschaft in der DGS unterstützen Sie unsere Arbeit für eine ökologische und sozialverträgliche Energiewende. Als Neumitglied oder Werber eines Neumitglieds der DGS belohnen wir Sie zu Beginn mit einem Einstiegsgeschenk. Informieren Sie sich über die zahlreichen Vorteile einer Mitgliedschaft: www.dgs.de


Aboverwaltung

Möchten Sie unsere News nicht mehr erhalten oder erhalten diesen in Ihren Augen unberechtigt? Dann geben Sie bitte hier Ihre Mailadresse an und bestätigen Sie bitte den in einer dann folgenden Mail übermittelten Link mit einem Klick.
Oder senden Sie uns bitte eine eMail an news@dgs.de mit dem Hinweis auf Ihren Abmeldewunsch bzw. UNSUBSCRIBE in der Betreffzeile. Ebenfalls können Sie sich bei anderweitigen Problemen an unsere DGS-Geschäftsstelle (info@dgs.de) wenden.

powered by phpList