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Ein Bericht von Götz Warnke
Wasser ist vieles: direktes Lebensmittel, indirektes Lebensmittel beim Anbau von Feldfrüchten, Kühlung – wie sie jeden Sommer Millionen Badende suchen –, Transportweg, Teil der Erneuerbaren Energien bei Wasserkraft und Bioenergie, und, und, und. Wasser ist die Basis für das Leben, für unser Überleben auf diesem „Blauen Planeten“, dessen Oberfläche zu 70 Prozent aus vornehmlich Salzwasser besteht. Doch diese Grundlage ist zunehmend bedroht. Das gilt auch für das überlebensnotwendige Trinkwasser mit seiner Gefährdung durch biologische Verunreinigungen, Mikroplastik, sogenannte Ewigkeitschemikalien (PFAS) oder Dürren. Angesichts dieser Situation braucht es NutzwasserRebellen, mündige Bürger:innen, die zumindest für sich und ihre nächste Umgebung die Probleme so weit wie möglich selbst löst. Das Entscheidende ist dabei das Wissen um die eigenen Möglichkeiten. Hier sind einige davon aufgeführt.
Wasser speichern
Wer sich gegen Trockenheit oder gar Dürreperioden wappnen will, kommt um die Speicherung von Wasser nicht umhin. Dabei gibt es verschiedene Formen von Speicherung, die wiederum zu verschiedenen Nutzungsmöglichkeiten führen.
Eine meiste einfache Form ist das Versickern-Lassen des Wassers auf dem eigenen Grundstück: Statt Regenwasser in die Kanalisation zu leiten, kann man es ins eigene (Schlauch-) Bewässerungssystem einleiten, zur Tiefenbewässerung von Bäumen mittels Bewässerungsstutzen nutzen etc.
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Ein Kommentar von Heinz Wraneschitz
Ja, es haben schon einige Medien dazu etwas geschrieben; Hans-Josef Fell hat sich sogar schon vor sechs Wochen dazu geäußert. Doch so richtig bewusst scheint es immer noch recht wenigen Ökostrom-Interessierten zu sein: Die so genannte „Wachstumsinitiative“ der von ihr selbst so genannten „Zukunftskoalition“ ist ein Generalangriff auf das Erneuerbare-Energien-Gesetz EEG im Besonderen und eine Gefahr für die Energiewende im Allgemeinen.
Dass die Empörung darüber bis heute sich nicht weit verbreitet hat, ist erschreckend. Denn das mit „neue wirtschaftliche Dynamik für Deutschland“ überschriebene Papier der Ampelregierung ist tatsächlich schon seit dem 5. Juli 2024 öffentlich verfügbar. Womöglich haben bislang nur wenige mehr als die vorderen Punkte der insgesamt 32 Seiten gelesen. Dabei wird es erst ziemlich weit hinten wirklich interessant im Zusammenhang mit der Energiewende. Im Abschnitt „42. Neues Marktdesign für Kraftwerke, Erneuerbare und Flexibilität priorisieren“ stehen ab Seite 27 nämlich Sätze wie diese: „Perspektivisch werden EE keine Förderung mehr erhalten.“ „Kurzfristig werden wir die Förderung bei negativen Preisen für Neuanlagen grundsätzlich bereits ab dem 1. Januar 2025 aussetzen (ausgenommen kleine Anlagen, da nicht administrierbar) und die Schwelle, ab der die Erneuerbaren Energien ihren Strom selbst vermarkten, in drei Jahresschritten auf 25 KW absenken.“ „Parallel werden wir die Schwelle für die Steuerbarkeit von EE-Anlagen für Netzbetreiber weiter absenken.“ Und es sollen „insb. Stromüberschüsse in Zeiten negativer Preise vermieden werden, da keine feste Einspeisevergütung mehr gezahlt wird.“
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Eine Studieneinordnung von Heinz Wraneschitz
Die Leistungsfähigkeit vor allem der bestehenden Stromnetze - ob Verteilnetze in den Regionen, also der 20- oder 110-Kilovolt-Leitungen (kV), oder der 220- und 380-kV-Übertragungsnetze – bremst das Einspeisen von Regenerativstrom aus Photovoltaik- (PV), Biostrom- oder Windkraft-Anlagen (WKA) immer mehr aus. Über 8.000.000.000 Kilowattstunden (kWh) wurden laut Informationen des Bundestags im Jahre 2022 durch die Netzbetreiber abgeregelt, mussten den Betreibern aber trotzdem nach den EEG-Bestimmungen vergütet werden. Und diese nicht verfügbare Strommenge steigt Jahr für Jahr weiter. Denn bislang fehlen Stromspeicher wie Batterien oder Kavernen, die den aus diesen Spitzen der Ökoenergieerzeugung gewonnenen Wasserstoff aufnehmen könnten. Auf der anderen Seite aber ist die Erzeugung aus Kohlekraftwerken nur schwerfällig ab- und aufregelbar. Und so greifen die Übertragungsnetzbetreiber meist dort ein, wo es am einfachsten geht: bei großen PV- und WKA. Das ist einer der Gründe, warum rückwärtsgerichtete Atomis und sonstige Schwurbler:innen gerne auf stillstehende Windräder zeigen können, „weil die ja ach so uneffektiv arbeiten“.
Bislang haben Bundesnetzagentur und Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) in trauter Zweisamkeit vor allem den massiven Ausbau der Höchstspannungsnetze gefordert, und der Bundestag ist dieser Forderung fast kritiklos gefolgt. „Ein zügiger Ausbau der Elektrizitätsversorgungsnetze notwendig“, heißt es dazu in der Bundestagsmeldung 809 aus dem Jahre 2023 verkürzend.
Denn die Verteilnetze finden sich in solchen öffentlichen Diskussionen kaum wieder. Genausowenig wurde im vergangenen Jahrzehnt eine Reihe von Studien beachtet, welche die „Elektrotechnische Gesellschaft“ ETG im Elektrotechnikerverband VDE unter dem Begriff „Zellulare Energiesysteme“ erarbeitet und veröffentlicht hat. Würden benachbarte Erzeugungs- und Verbrauchszellen effektiv miteinander verkoppelt, könnte der Austausch untereinander den Ausbau der Übertragungsleitungen massiv reduzieren, so der Tenor der VDE-ETG-Fachleute im Fachausschuss V2.4.
Nun aber findet eine neue Veröffentlichung der VDE-ETG heftigen Widerhall in Deutschlands Medien.
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Informationen von Ralf Haselhuhn, DGS Berlin
Es ist bereits die achte Planungs-, Betriebs- und Sicherheitstagung, welche die DGS und ihre Partner am 14. und 15. November 2024 in Berlin durchführen.
Diesmal geht es zunächst um die aktuellen gesetzlichen Änderungen u.a. zu Steckersolaranlagen bei der Anlagenzertifizierung von PV-Großanlagen. Dazu wird das Energie- und Klimaministerium BMWK die Eckpunkte der Roadmap Systemstabilität der Bundesregierung vermitteln.
Wie steht es um Markt oder Pflicht von netzbildenden Wechselrichtern? Das wird genauso diskutiert wie die neuen Redispatch-Regelungen und Lösungen zur Vermeidung der Abregelung durch Eigenverbrauch. Technisch hochspannend sind die Vorträge zu neuen Funktionalitäten von Wechselrichtern sowie deren Zuverlässigkeit durch Analyse von Störungen und Ausfällen.
Schon regelmäßig ist der Schwerpunkt der Tagung zu baulichen und mechanischen Anforderungen bei Modulen für Glasbruch oder Schneelasten an PV-Montagesystemen. Es geht zudem um die Sicherheit, Zuverlässigkeit und Effizienz von Batteriespeichern, Wirkungsgradunterschiede im Teillastbetrieb, Isolationskoordination – alles was für den sicheren Betrieb notwendig ist.
Am zweiten Veranstaltungstag stehen das Recycling von PV-Modulen und Batteriespeichern genauso auf dem Programm wie Qualitätssessions über Betriebserfahrungen, Fehler und Mängel – und wie diese zu vermeiden sind. Nicht vergessen werden versicherungstechnische und rechtliche Aspekte.
Die Tagung findet statt im Magnus-Haus der Deutsch- Physikalischen Gesellschaft gegenüber dem Pergamonmuseum in Berlin in Berlin.
Mehr zur Tagung (inkl. ausführlichem Programm):
www.planung-und-qualitaet.de/
Hinweis: DGS-Mitglieder bekommen 10% Rabatt
Solarpflicht im Norden: Nicht nur in NRW, auch in Schleswig-Holstein gilt ab 1.1.2025 eine Solarpflicht für neue Wohngebäude. Die entsprechende Änderung des Energiewende- und Klimaschutzgesetzes hat das dortige Kabinett am 1. Oktober endgültig beschlossen: www.bargteheideaktuell.de/aktuell/93264/landesregierung-beschliesst-novelle-des-gesetzes-zur-energiewende-und-zum-klimaschutz-in-schleswig-holstein-ewkg/
Lithium aus britischem Bergbau: Lithiumvorkommen sind nicht gerade selten auf der Welt. Nur hatte man sich bisher vor allem auf die südamerikanischen Salzseen konzentriert, da es dort viele Jahre günstig als Beiprodukt der industriell wichtigen Kaliumsalze gefördert wurde. Doch mit steigendem Lithium-Bedarf und -Preis müssen neue Vorkommen erschlossen werden. Jetzt will die britische Firma Cornish Lithium ein großes Verkommen in Cornwall abbauen und dadurch das Königreich von ausländischen Lieferungen unabhängiger machen: www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/cornwall-grossbritannien-will-riesiges-lithium-vorkommen-erschliessen-a-221cea98-dc72-47ed-84fa-a8c5054ceddd
15 schwimmende Megawatt: In Baden-Württemberg ging an diesem Montag eine große Floating-PV in Betrieb, also eine schwimmende PV-Anlage. Der SWR hat hierzu einiges zusammengetragen einschließlich eines kleinen Video: www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/karlsruhe/schwimmende-pv-anlage-bad-schoenborn-einweihung-100.html
Photovoltaik auf Ställen, Unterständen für Maschinen oder Scheunen: Was bei der solaren Nutzung solcher Gebäude am Land zu beachten ist, hat Thomas Binder hier recht überschaubar beschrieben: www.haustec.de/energie/pv-module/solarstadel-diese-fallstricke-muessen-betreiber-kennen
Durch Sanierung und mehr möglichst autark sein: Das geht auch bei Bestandsgebäuden. Dieses Beispiel zeigt, was möglich ist: www.haustec.de/heizung/energetische-sanierung-eines-einfamilienhauses-so-autark-wie-moeglich-sein
Rekord beim Anstieg der E-Auto-Verkäufe: Noch nie zuvor sind so viele E-Autos verkauft worden wie im vergangenen September: weltweit waren es im vergangenen Monat 1,7 Millionen E-Autos – inklusive Plug-in-Hybride. Insbesondere die Märkte in China und den USA legten zu, der europäische Markt schwächelte leicht. Und Deutschland? Da glauben im Herbst 2024 immer noch so viele Leute an den Verbrenner wie im Herbst 1944 an den „Führer“: www.elektroauto-news.net/news/rekord-september-absatz-elektroautos
Endlich wird zum Jahreswechsel bidirektionales Laden erlaubt: Das jedenfalls lässt ein Regierungsbeschluss aus dieser Woche vermuten. Noch nicht alle Medien haben darüber berichtet, winfuture aber schon: winfuture.de/news,146234.html
Physik gegen Verbrenner-Autos: Der Physiker Johannes Kückens betreibt den Podcast „Jetzt mal ganz in Ruhe“ und hat sich in zwei Folgen mit dem Thema Verbrennung auseinander gesetzt. Eines von mehreren Ergebnissen: E-Fuels sind gegenüber E-Antrieben so ineffektiv, dass sie kaum in wirklich großem Maßstab für Autos zur Verfügung stehen werden: www.geo.de/wissen/forschung-und-technik/-gegen-ein-naturgesetz-kann-man-nicht-antuefteln----ein-physiker-ueber-die-grenzen-des-verbrennungsmotors--35133566.html
Vereinfachungen zur Anlagen-Zertifizierung sind gültig: Das haben BMWK und Bundesnetzagentur klargestellt. Auch wenn für eine Anlage das Zertifizierungsverfahren bereits gestartet wurde, können die Vereinfachungen der NELEV – ausführlich: „Verordnung zum Nachweis von elektrotechnischen Eigenschaften von Energieanlagen 1“ - genutzt werden:www.photovoltaik.eu/ac-technik/anlagenzertifikat-ausnahmen-bis-270-kilowatt-sind-rechtskraeftig
Eigentlich ist nach zehn Jahren Schluss: Das sagt das Baurecht in Bayern. Wenn eine Baugenehmigung nicht innerhalb von zehn Jahren genutzt wird, verfällt sie. Doch jetzt gibt es Ärger. Denn diese Regelung soll für die lange geplante 3. Landebahn des Münchner Flughafens nicht gelten. Obwohl aktuell nicht auf der Agenda, soll dafür laut Merkur „ewiges Baurecht“ gelten: www.merkur.de/lokales/erding/flughafen-muenchen-ort60188/ewiges-baurecht-fuer-startbahn-am-flughafen-muenchen-was-recht-ist-muss-nicht-rechtens-sein-93368850.html
... fand in dieser Woche vom BMWK zum zweiten Mal ein Europäischer Gipfel zum bidirektionalen Laden statt, unter anderem wurde ein Bericht zur einheitlichen Entwicklung eines Rechtsrahmens an Wirtschafts-, Energie- und Klimaminister Robert Habeck übergeben.
… hat der Bundesrat zum Gesetz für schnellere Genehmigungsverfahren von Geothermieanlagen, Wärmepumpen und Wärmespeichern in der vergangenen Woche Stellung genommen. Kritisiert wurde u.a. die erlaubnisfreie Nutzung von Oberflächengewässer durch kleinere Wärmepumpen, die unklaren Genehmigungsregelungen, die sich u.a. auch auf kleine Luft-Wasser-Wärmepumpen erstrecken könnten, sowie Änderungen beim Standortauswahlgesetz.
… hat die HUK Coburg ihre umfangreiche, repräsentative Mobilitätsstudie 2024 vorgelegt. Darin zeigt sich u.a. die wieder aufkeimende Liebe der Deutschen zu konventionellen Verbrennern, aber auch die Abhängigkeit der Vorlieben von staatlichen Förderungen.
... gibt es am 6. November eine Online-Veranstaltung der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen zur Kombination von Dachbegrünung und Photovoltaik im privaten Bereich. Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung erforderlich.
… stagniert auch die Wärmewende. In drastischen Formulierungen macht die Heizungsindustrie darauf aufmerksam, dass der Umbaumarkt für Hauswärmeerzeuger massiv eingebrochen ist.
… hofft andererseits die Wärmepumpenszene auf schnelle Wirkungen der von Habeck und Co. angekündigten Absenkung der Netzentgelte und Stromsteuer.
… sind Salzbatterien sicher – weil sie „dem Feuer trotzen“ - und langlebig. Deshalb haben sie laut den Forscher:innen der Schweizer Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt EMPA „enormes Potenzial“. Außer in E-Autos „ist die Salzbatterie ihrer Lithiumionen-Konkurrenz überlegen“, und deshalb forschen die EMPA-Leute gemeinsam der Industrie weiter für deren Zukunft. Hoffentlich bald mit sichtbaren Ergebnissen.
… sind Atomtransporte unsicher. Das wissen fast alle schon lange, aber die Reaktorsicherheits-Physikerin Oda Becker hat dieser Tage noch einmal die Gründe ausführlich erläutert. Denn weil das Castorenlager in Jülich seit über einem Jahrzehnt ohne Genehmigung herumsteht, sollen womöglich bald 152 Castoren quer durch NRW nach Ahaus geschafft werden.
… soll zukünftig jährlich der neu geschaffene Adolf-Goetzberger-Preis an verdiente Visionäre aus der Solarenergie vergeben werden. Adolf Goetzberger hatte 1981 das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme in Freiburg gegründet und lange Jahre geleitet, damals das erste Solarforschungsinstitut außerhalb einer Universität.
... wird aus der visionären Idee einer Magnetschwebebahn in Berlin wohl doch nichts: Zumindest werden derzeit nicht einmal mehr die Vorarbeiten vorangetrieben, das ergab eine parlamentarische Anfrage.
… gibt es in dieser Woche kein „Übrigens“ aus Bayern. Was Hubsi und Maggus in dieser Woche gegen die Energiewende angezettelt haben, bleibt deshalb unkommentiert.
Impressum
Bewusstsein schaffen - zur Sonne lenken
Unter diesem Motto versteht sich die Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie e.V. als Mittler zwischen Wissenschaftlern, Ingenieuren, Architekten, dem Baugewerbe, dem Handwerk, der Industrie, Behörden und Parlamenten. Diese sollen durch unsere Arbeit an einen Tisch gebracht werden, um ihre gesellschaftliche Verantwortung im Hinblick auf eine notwendige Energiewende hin zu mehr Nachhaltigkeit und dem verstärkten Einsatz erneuerbarer Energieträger wahrzunehmen.
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Redaktion: Heinz Wraneschitz (CvD), Matthias Hüttmann, Jörg Sutter, Götz Warnke
Kontakt
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Tel: 030 58 58 238 - 00
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Web: www.dgs.de
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